Sehr sensibler Sohn ..... Angst vor Veränderungen. Wie locken?

Hallo in die Runde,

ich muss einfach mal was loswerden. Unser Sohn ist 6 Jahre alt, Vorschulkind.

Immer wieder stelle ich fest, dass er sich mit Veränderungen sehr schwer tut. Er war jetzt eine Zeitlang nur 2 Tage im KIGA wegen Lockdown. Wenn er dann wieder öfter gehen soll, ist es für ihn ein Problem.

Neulich sagte er, er möchte nie in die Schule gehen. Sondern zuhause bleiben. Wenn wir am Wochenende was unternehmen wollen, sagt er fast immer nein. Ich muss mir dann Dinge ausdenken, um ihn zu locken.

Ich plane eine Mutter-Kind-Kur für Juni. Gestern sagte er mir, er will nicht mit.

Das sind so Sachen, die mich manchmal echt zur Verzweiflung bringen. Ich muss dazu sagen, ich bin ein unternehmungslustiger Typ und reise auch sehr gerne ... bin auch schon öfters mit den Kindern mal allein unterwegs gewesen. Aber mit ihm habe ich immer einen Unsicherheitsfaktor dabei ...

Kennt das jemand? Habt Ihr Tipps, wie ich ihn dann locken kann?

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vielleicht musst Du auch nicht "locken", sondern bei manchen Dingen einfach eine "Ansage" machen?

Mein Sohn war früher ähnlich. Ich habe mich selbst beobachtet, dass meine Kommunikation immer "fragend" war., so ála "wollen wir heute mittag auf den SPielplatz?" obwohl für mich eigentlich klar war, dass das der Mittagsplan ist.

langfristig hat geholfen, ihn mit meiner Art und Redeart anders zu nehmen.
Nicht: welche Hose magst du anziehen: sondern: die rote oder die grüne?
Nicht: offene Sätze bei vorhaben, sondern geschlossene Verkündungen. ála: ich bin gespannt ob wir heute mittag auf dem Spielplatz einen schönen Stein zum anmalen finden.

Nicht wage Ankündigungen, wie der baldige KiGa start oder Schule, -- sondern geschlossene Statements als Vorbereitung, ála: Mensch -- ich muss unbedingt noch die rote Wäsche waschen... du magst doch bestimmt nächsten Montag am ersten KiGatag Deine rote LIeblingshose anziehen....

Und wenn es Dinge sind, bei denen er keine Wahl hat, dann versuche auch nicht diplomatisch zu reden, wie wenn er eine Wahl "hätte". --- nach dem Essen gehen wir in den Barfusspfad. Magst Du vorher noch bitte Ersatzsocken herbringen? ....
Und große Dinge, wie Schule, Kur oder sonstwas: da darfst Du ruhig sagen, dass er keine Wahl hat. Auf was er sich freuen kann. -- Oder als meiner mal so widerstand hatte, habe ich Verständnis gezeigt aber gesagt, in Deutschland gibt es eine SChulpflicht und er hat gar keine Wahl.... ausserdem ist ja wohl klar, dass er da hingeht, wo seine aktuellen KiGafreunde auch hingehen... --

Fragen habe ich eigentlich komplett aus meinem Wortschaft gestrichen und auf verneinende Antworten eher Verkündet, erklärt oder eben Dienstbotengänge eingefordert (Ersatzsocken holen, weil du magst doch bestimmt ..."tolle Aktion XY - machen") . - ab da ging es besser. Ich glaube, du weißt, auf was ich raus will, oder?

Die SIcherheit gibst Du mit Anweisungen.
Fragen vermitteln immer Unsicherheit und stellen ihn in die Entscheidungsverantwortung.

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ja, ich kenne es.

Sowohl Charaktersache, als auch ADS/ADHS, als auch Asperger.

Tipp 1: der bei allen gut wirkt
- Veränderungen planbar machen.

Das Leben verändert sich ständig. Jede Sekunde ist anders. Stimmt.
Was helfen kann: Neues mit bekanntem verknüpfen.

Dazu gehört auch: das Kind ernst nehmen.
Dann Veränderungen nicht im Hauruck durchsetzen.
Und auch nicht mit riesengroß ankündigen. Das verunsichert.

Eher so: wir besprechen Sonntag Abend, was in der kommenden Woche vorkommt.
Termine, Ausflüge usw.
Dass wir es besprechen , ist Verlässlichkeit.
Dass wir Zeit für "spontan sein" haben, ist auch Verlässlichkeit. Da sind wir geplant noch offen.
Wir wissen, was in der Woche auf uns zu kommt.

Nicht alles auf einmal.
Schulranzenkauf weil die Schule ansteht und das ein riesiger neuer Lebensabschnitt ist?
Nein.
Nächste Woche gehen wir den Schulranzen kaufen. Das ist schon aufregend genug.
Dann steht der Schulranzen zu Hause und kann begutachtet werden.
Schule kommt sowieso.

Natürlich ist darauf vorbereiten sinnvoll. Das kann man z.B. durch Übungen, Fragen beantworten, meiner hat geholfen das Gebäude mal kennen zu lernen.... so was eben.

Schwierig .... U uuuuuu N D D A N N kommt die Schule ......

Bei der Mutter-Kind-Kur: mitteilen, was es dort vertautes gibt. Da gibt es einen Spielplatz.
Das ist ähnlich wie Urlaub. (Natürlich ist es das nicht. Für Kinder irgendwie schon).
Vergleiche zu schon Bekanntem ziehen.
Gemeinsam überlegen, was an Vertrautem mitreisen darf.


2. Tipp:
selbst die Verantwortung tragen.
Ich frage mein Kind, welches Eis sie möchte. Sagt sie keines, dann ist es ok.
Ich frage mein Kind nicht, ob sie mit kommen möchte in die Kur (sie musste mit). Wohl aber habe ich sie gefragt, was sie mitnehmen möchte in die Kur.
Lieblingskleidung, Lieblingsspiel.

Auswahl lassen zwischen den für sie überschaubaren Entscheidungen.

Für Urlaube haben wir gemeinsam geplant.
Ich habe gesagt, was ich vor Ort machen möchte. Ihr habe ich Aktivitäten gezeigt. Davon hat sie sich welche ausgesucht, die wir auf jeden Fall machen sollen.

Auch Verlässlichkeit im Urlaub.
Essen, schlafen, Nähe bleibt. Etwas Vertrautes darf mit.

3. nicht mit Veränderungen überfallen und nicht zu groß aufbauschen.
Als Kind habe ich es gehasst, wenn es hieß: mach mal .... in 10 Minuten machen wir .....
morgen machen wir was ganz tolles (Wahh, was denn? Angst dass Erwachsene enttäuscht sein können, wenn ich mich nicht riesig freue).

Hilfreich: beim Frühstück .... Aufzählung des Vertrauten. Um xx Uhr ist Termin yy. Danach Spielplatz / Eis essen, irgendwas vertrautes.

Dann ist die Veränderung zwar da. Aber eingebettet in Sicherheit.

Nicht zu viel Trara. Es ist schon überfordernd sich auf was Neues Unbekanntes einzulassen. Dann nicht wissen, ob es gefällt. Spüren, dass Erwachsene ganz große Erwartung daran hängen #schwitz #zitter Will ich nicht mag ich nicht, hab ich Angst vor der Reaktion der Erwachsenen.

Veränderungen kann man auch Stückweise durchführen. Viele Bausteine bleiben gleich, ein neuer kommt dazu, ein alter fällt weg. Dann der nächste, dann wieder der nächste.

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Ich danke Dir recht herzlich für Deine Antwort!

"Dann Veränderungen nicht im Hauruck durchsetzen.
Und auch nicht mit riesengroß ankündigen. Das verunsichert."

Genau so bin ich HAURUCK und rießengroß ankündigen (Kur, weil ich mich sehr darauf freue).

Ich werde das alles beherzigen!

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Bitte, sehr gerne.

Das Schöne ist ja: das eine schließt das andere ja nicht aus.
Ich kann mich riesengroß über etwas freuen. Und zeitgleich mich selbst langsam darauf vorbereiten. In kleinen Häppchen. In vertrauten Schritten.

Da fällt mir immer wieder ein Beispiel meines Kindes ein. Urlaub kannte sie schon. Eigentlich. Plötzlich wollte sie auf keinen Fall mit. Als ich sie fragte, warum denn nicht, antwortete sie: sie wisse ja nicht, ob es dort auch ein Bett zum schlafen gäbe.
Ich beruhigte sie dann, dass wir dort ein Bett haben werden und schon war die Welt in Ordnung.
Zu anderen Reisen waren es andere Unsicherheiten.

Bei meiner versuche ich die Stimmung zu erfassen. Ist sie gerade bereit dafür? Ist sie gerade mit ihrer eigenen Welt überfordert? Braucht sie stufenweise Ankündigung? Geht auch ein bisschen mehr?

Sie darf durchaus spüren, dass ich mich freue. Ich versuche lediglich sie nicht damit zu überrumpeln, nicht damit zu überfahren.
Kommt eine gute Nachricht, dann rufe ich auch "Hurra ! " durch die Wohnung. Wenn sie fragt, was los ist, sage ich ihr, dass ich eine gute Nachricht erhalten habe.
Dabei vermittle ich ihr: was auch immer kommt, ich habe alles im Griff. Ich plane, ich weihe sie ein, ich dosiere, ich bereite vor. Aber ich werde sie nicht damit überrumpeln. In dem Moment freue ich mich riesig. Einfach weil ich mich freue.
Welche Veränderungen es für sie mit sich bringt, stufenweise.

Ganz schlechte Zeitpunkte: während den Hausaufgaben. Das Hurra hat sie schon abgelenkt. Mama freut sich, alles gut. Dann Hausaufgaben fertig machen und dann kommt sie an mit: so, jetzt bin ich neurig, was ist los.

Schlechter Zeitpunkt vor dem Einschlafen.

Im Grunde haben wir mehrere Etappen, in denen wir Neues durchsprechen. Sonntag abends die Woche. Welche wichtigen Termine stehen an.
Morgens beim Frühstück: welche Etappen des Tages stehen. Hat sich etwas verschoben. Soll sie sich nach der Schule beeilen, darf sie trödeln? Hat eine Freundin angerufen und möchte spontan vorbei kommen? Im Sommer: ist Freibad wahrscheinlich? Möglich? Ausgeschlossen? Sind verabredet, wenn das Wetter hält?

Dann Zeitpuffer bis zum losgehen.
Dann Schule.
Dann Puffer, dass sie die Möglichkeit hat sich zurück zu ziehen. Das braucht sie auch.
Manchmal nutzt sie die Zeit für sich. Manchmal stellt sie nur die Sachen ab und kommt direkt zu mir. Sie braucht die Sicherheit zu wissen: Zeit haben. Sie wird nicht überfallen, sobald die Türe aufgeht. Sie darf erst angekommen. Sie wird erst gefragt, wenn sie wieder raus kommt. 30 Minuten hat sie, die sie nutzen darf, aber nicht muss.


Wenn Besuch spontan vorbei kommt, gilt es ähnlich. Dann mache ich ihr die Türe auf. Ich sage ihr schon an der Haustüre: xy ist zu Besuch. Komm erst mal rein, stell ab. Dann kannst du jederzeit dazu kommen, wenn du soweit bist.

Was habe ich es als Kind gehasst, wenn ich von der Schule kam und jemand war da.
Ich mochte die Personen. Aber ich habe es gehasst, wenn ich noch in Jacke und Ranzen auf dem Rücken hallo sagen musste, Rede und Antwort stehen sollte, von Mutter vor Besuch gefragt wurde, vom Besuch gefragt wurde; nebenbei informiert wurde, dass ich doch die dreckigen Schuhe mal ausziehen solle - es aber unhöflich sei, einfach so rein zu gehen. Erst dazu setzen, mit dem Besuch reden und dann ablegen. #schwitz
Neeee.......
Auch wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, brauche ich einen Moment für mich.

Zuerst Sachen ablegen, aktiv durchatmen. Dann das nächste.
Das gestehe ich auch meinem Kind zu.

Besuch informiere ich natürlich auch. Ich gehe kurz zur Tür, sage meinem Kind bescheid, dass du da bist. Sie legt dann erst mal ab und kommt dann später dazu, wenn sie soweit ist. Bis dahin können wir .....
Das hilft auch vielen Besuchern, die Situation einzuschätzen. Weder fluchtartig zu gehen, um das Kind nicht zu überfordern. Noch der Meinung zu sein, man müsse aus Höflichkeit, das volle Programm bieten.

Das ist für uns ein guter Kompromis.

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Sohnemann steht neuen Dingen auch sehr kritisch ggü.

Zur Schule wollte er auch erst so ab Mai des besagten Jahres.
Ich in meiner Art dachte, es ist gut ihn auf alles vorzubereiten wie so eine Einschulung ablaufen könnte und es kam immer: das will ich nicht, das mach ich nicht...

Nun, dann hatten wir eine Einschulung unter Coronbedingungen und alles ganz anders und im Anschluss meinte das Kind: du hast mich vorher total verrückt gemacht.

Das hat echt gesessen... und ich werde da an mir arbeiten müssen.

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Huhu,
Kann meiner Vorrednerin nur zustimmen. Meine große ist auch ein sehr strukturiertes Kind, was sich mit Veränderungen schwer tut. Was wirklich hilft ist, Dinge nicht tagelang vorher groß anzukündigen. Dachte immer, das es ihr dann leichter fällt, weil sie sich innerlich drauf einstellen kann aber das Gegenteil passierte. Das Gedankenkarussell meiner Tochter lief auf Hochtouren! Das will ich nicht, wenn das und das ist, dann hab ich keine Lust etc..... Auch ein sehr wichtiger Punkt ist, dem Kind nicht die Entscheidungsfreiheit zu überlassen. Ich frage nicht mehr ob sie Lust hat rauszugehen. Ich möchte raus, also gehen wir. Das gab ihr Sicherheit. Seit dem läuft es sehr gut und nach und nach wird sie flexibler! Das Thema Schule haben wir mit Übungsheften bearbeitet und einem Schulbesuch (sie weiß wo die Schule ist etc)

Viel Erfolg euch!

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Bei uns ist es eine Mischung. Unangemehmes kündige ich länger an, angenehmes eher kürzer. Manch andere würden es wohl andersrum machen. Zudem werden die Kinder auch einbezogen und haben Mitspracherecht, sofern dies geht. So findet man auch gute Kompromisse.
Ich selbst wurde immer übergangen und vor die Tatsachen gesetzt, auch extrem kurzfristig. Das hat mich fertig gemacht. Heute bin ich sehr unflexibel, ich brauche feste Planung. Es ist ein regelrechtes Trauma bei mir. Bei meinem Mann war es anders. Bei ihm wurde alles bis ins letzte besprochen und angekündigt, Nrunaschaffunge wurden dreifach überdacht etc. Das hat bei ihm bewirkt, dass er eher spontan ist und Besprechungen hasst. Er ist froh, dass ich das Planen gern übernehme.

Meine jüngste Tochter braucht Zeit sich an unangenehmes zu gewöhnen, hat sie erst einmal alles gedanklich durchgespielt und lange die Möglichkeit gehabt Fragen zu stellen, geht sie viel entspannter an die Sache ran.
Schönes kündige ich kurzfristig an (d.h. hier z.B. am Tag davor) und halte es nicht schwammig, sondern sag offen, was los ist. Würde ich das nicht machen, hätte ich ein drängendes und nervendes Kind die ganze Zeit an der Backe. Zudem mag mein Kind keine Geheimnisse, sie fühlt sich dann ausgeschlossen und zieht sich emotional zurück, daher sage ich, was wir machen.

Wir haben jetzt die Situation mit der bevorstehenden Einschulung. Wann die Untersuchung ist, weiß ja niemand ... Meine Tochter hätte Angst davor. Wir hatten die letzte U-Untersuchung als Probelauf genutzt, sie sollte diese selbst durchziehen und Fragen selbst beantworten etc. Joa, ich hätte echt nicht damit gerechnet, dass sie das so großartig macht ohne Druck, einfach, weil sie 1 komplette Woche Vorbereitung hatte und die Arzthelferin und der Arzt sie so toll lobten für ihre Mitarbeit. Früher hat sie nämlich komplett gebockt und nie gesprochen. Sie war sehr stolz auf sich, das pushte ihr Ego sehr. Sogar der Arzt meinte, dass sie schulreif ist. Die Untersuchung hat sie z.T. auch komplett ohne mich gemacht. Ohne eine entsorechende emozionale Vorbereitung hätte sie das nicht geschafft. Sie meinte hinter auch, dass ich sie gut vorbereitet hätte, das hat ihr die Angst genommen.

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Das klingt 1:1 nach meinem Sohn. Der Kinderarzt meinte er wäre höchstwahrscheinlich hochsensibel. Ich kann dir das Buch „mit feinen Sensoren“ vom Ehepaar Lüling empfehlen.

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Danke für den Tipp!

Ich muss sagen, ansonsten ist er ein sehr offener Typ und kann gut mit Leuten ins Gespräch kommen. Aber das unflexibel sein ist für mich eine riesige Herausforderung!

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Ja, Offenheit ist hier auch nicht das Problem, sondern die Veränderungen. Als wir zum bekundeten Hausflur neu gefliest haben hat er tagelang geweint. Es war nicht mehr schön, und vorher war eh alles besser. Wir bauen gerade eine Terrasse im Garten... du ahnst es, gleiches Drama. Er möchte für immer mit Mama und Papa zuhause sein, nie in den kindergarten, ich könnte die Liste endlos fortführen. Wie die anderen User schon schrieben hilft es auch hier, Dinge wochenlang im Voraus anzukündigen, da sie sonst einfach in die Hose gehen.

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Hallo
Mein ältestes Kind erkenne ich heute als hochsensibel. Damals war uns das (leider) kein Begriff. Grundsätzlich: Ängst und Gefühle ernst nehmen, aber nicht bestärken. Das kann ein schmaler Grat sein und was die beste Umsetzung ist, hängt vom Kind ab.
Dann muss man auch erkennen, in welchen Situationen man das schüchterne und ruhige Kind einfach schüchtern und ruhig sein lassen kann. Meiner Meinung nach fehlt oft die Akzeptanz. Extrovertiert, laut,... super, weiter so. Und die introvertierten ruhigen, müssen nur lernen, aus sich herauszugehen und es kann ja gar nicht sein, dass die wirklich so sind.
Schau dir mal die Bücher von Elaine Aron an.

LG

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Hallo,

nicht locken, kein Aufsehen darum machen und ihn einfach in alle Planungen mit einbeziehen. So machen wir es zumindest mit unserem Sohn, der auch mit Veränderungen zu kämpfen hat.

Wir möchten die Arbeitsplatte in der Küche erneuern und eine andere Farbe wählen. Unserem Sohn gefällt das nicht, er möchte die Küche so behalten wie sie ist. Alles soll immer so bleiben wie es ist. Wir haben also zusammen im Internet verschiedene Arbeitsplatten und Bilder von Küchen angesehen, damit er sich vorstellen kann, wie die Küche mit neuer Arbeitsplatte aussehen könnte. Dann haben wir zusammen die Platte bestellt.

Bei einer Kur würde ich erklären, was du machen möchtest und mit deinem Sohn im Internet Kurkliniken ansehen. Aufgrund der Diagnose für die Kur weißt du ja vielleicht auch schon, welche Einrichtung in Frage kommt. Und falls ihr Familien im Bekanntenkreis habt, die auch eine Kur gemacht haben, dann kannst du darauf verweisen. Und dann würde ich das Thema ruhen lassen bis kurz vorher.

Viele Grüße
lilavogel

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Ich danke dir für deinen Beitrag. Mit der Kur werde ich Mal einen guten Moment aussuchen, um Mal in Ruhe mit ihm darüber zu reden, was wir machen können.

Liebe Grüße

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Eieiei, genau wie mein Sohn damals... Oder vielleicht war meiner noch extremer - wir haben tatsächlich am Abend vorher schon das Frühstück geplant 😂 er fühlte sich einfach sehr unsicher in neuen Situationen/Veränderungen, deshalb war meine Strategie ihm einen konkreten Plan zu nennen was wir dann und dann tun, zu erklären was da grob passiert und dann vorher am besten noch besprechen, was angezogen wird, was er mitnehmen muss etc.
(Vor)Schule war ein Drama - er wollte nie hin, weil er am liebsten zu Hause bei uns sei. Gelockt habe ich ihn mit tausend Vorbereitungen, echt wir sind Stifte einzeln (!) kaufen gegangen. Aber es hat sich gelohnt, am ersten Schultag marschierte er stolz dorthin mit all seinen liebevoll ausgesuchten Zeug 🙈 inzwischen ist er 11 und er ist ein ganz normaler Teenager, macht Sport, geht zur Schule (sehr zuverlässig), unternimmt was mit Freunden, macht sehr zuverlässig seine Hausaufgaben, ist aber trotzdem sehr fixiert auf uns Eltern/Familie/Zuhause. Manchmal fragen wir uns im Spaß ob seine Freundin irgendwann auch mit einzieht als zusätzliches Kind - weil der zieht freiwillig garantiert nicht aus 😂

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Hallo,

danke für Deinen Beitrag. Wann hat Dein Sohn denn diese Angst vor Unbekannten abgelegt? Oder hat er sie jetzt noch, nur nicht mehr so sehr?

Mein Sohn hat seit einigen Wochen im Kindergarten Hausaufgaben auf. Als ich ihm das erste Mal davon erzählt habe, wollte er nicht mehr in der KIGA und die Hausaufgaben auch nicht machen. Doch dann hat es Freund die Aufgaben vorbeigebracht, Söhnchen macht seitdem total gewissenhaft die Aufgaben und ich habe den Eindruck, er hat Freude daran.

Seinen Schulranzen bringt der Osterhase. Habe schon alle möglichen Nettigkeiten dazu besorgt ......;-)

Ich habe auch eine Tochter. Sie ist zwei Jahre älter und macht alles mit, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie ist dafür fremden Leuten gegenüber zurückhaltend, während Sohn losplaudert.

Ich glaube, Unserer bleibt auch zuhause wohnen!:-D

Liebe Grüße

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Ich vermute, gänzlich abgelegt hat er sie nicht, aber er hat gelernt damit umzugehen. Er fragt halt viel, informiert sich im Vorfeld und blockt nicht direkt alles ab, im Gegenteil, er freut sich inzwischen auf Neues. Und wenn er skeptisch wird und anfängt zu grübeln, dann muntern wir ihn auf und zeigen die positiven Seiten auf. Das funktioniert ganz gut. Wir ziehen demnächst wieder nach Deutschland und dann wird er zum ersten Mal eine deutsche Schule besuchen. Wir besprechen die Unterschiede zur jetzigen Schule zusammen, überlegen, was er dort brauchen könnte, wie es wohl ablaufen wird, wie er sich sein neues Zimmer einrichten wird etc. Das hilft ihm ungemein, allerdings neigt er zu sehr, sich in Details zu verbeißen (ich will meine Nachttischlampe in grün, mit roten Blümchen und mit Darth Vader drauf) und das in Stein meißeln zu wollen. Meine Antwort ist dann darauf: du bekommst eine...Nachttischlampe, aber wie genau die aussehen wird, siehst du vor Ort, vielleicht gefällt dir was anderes besser? Also bloß keine Zusagen geben zu Sachen, die ich nicht beeinflussen kann.

Meine Tochter ist 2,5 und das komplette Gegenteil, wie deine Tochter auch. Sie ist absolut unerschrocken und das Selbstbewusstsein in Person. Wobei sie Erwachsenen derzeit gegenüber sehr scheu ist, ich vermute aber eine Phase.