3 jähriger extrem aggressiv - was tun???

Hallo in die Runde,
ich bin langsam echt am verzweifeln :(

Mein Sohn (3 Jahre) brauchte schon immer extrem viel Aufmerksamkeit, ist sehr unruhig, permanent in Bewegung und hat leider einen Sprachrückstand (murmelt viel, kann max.3-Wort-Sätze wenn wir Glück haben). Wir sind beim Logopäden in Behandlung und auch der KiGa versucht zu fördern.

Das Problem ist seit seine kleine Schwester im Aug.geboren wurde, wird es mit ihm immer schlimmer. Er fragt noch mehr Aufmerksamkeit, wenn er die nicht sofort bekommt, schreit er und wird aggressiv.Wird er müde wird es noch schlimmer und er schmeißt mit Gegenständen und tritt umsich etc.

Ich weiß das er natürlich Zeit braucht sich an die neue Situation zu gewöhnen, wir achten darauf Dinge mit ihm alleine zu machen, wenn seine Schwester gerade Aufmerksamkeit bekommt, spielt einer mit ihm, wir versuchen ihn so oft es geht mit einzubeziehen und seine alten Einschlafrituale etc. (bevor seine Schwester da war) haben wir genau so beibehalten, damit er seine Routine weiter hat.

Wenn er mich schlägt und tritt, erkläre ich ihm ruhig das es mir wehtut. Wenn er weitermacht, sage ich dass ich beim nächsten Mal aus dem Zimmer gehe. Das muss ich oft auch machen. Wenn sich alles beruhigt hat, wird auch wieder gekuschelt.

Aber ich komme mit seiner Aggressivität kaum zurecht, manchmal lacht er dabei. Ich finde diese Situationen extrem schwierig und sie machen mich traurig, zudem ich ihm selbst wenn ich wollte nicht permanent Aufmerksamkeit schenken kann. Ich weiss nicht wie ich hier weiterkommen kann.

Kennt das einer von euch?
Was hat bei euch geholfen?
Ich freue mich über eure Ratschläge.

Sorry für den langen Text.
Liebe Grüße :)

1

Versuche ihm, klar zu machen, dass du genau so viel wert bist wie seine kleine Schwester, und dass sie einfach mehr Pflege braucht als er, und es bei ihm mal genauso war.

2

Hi,
wegen der Kombination des Sprachrückstands und den Problemen, sich zu regulieren, weiß ich nicht, ob du mit den Methoden der Ottonormalmütter hier weiterkommst. Ein Stück weit ist sein Verhalten sicherlich „normal“, unser Großer hat uns in dem Alter auch gehauen, wenn er Frust hatte, aber sehr selten, und dass ein Kind mal ausrastet, sicherlich auch. Ich kenne viele Jungs, die in dem Alter große Geschwister wurden, aber aggressiver wurde deshalb keiner.
Ich würde tatsächlich mal einen Profi draufschauen lassen, allerdings kann das bedeuten, dass du da an entsprechenden Stellen, z.B. KiA, ordentlich Druck machen musst, weil die gerne zuwarten. Mich macht seine Sprachentwicklung stutzig. Was sagt denn der Logopäde über seine allgemeine Entwicklung? Die haben ja auch Erfahrungswerte.

vlg tina

3

Moin,

Ich glaub da da die Sprach Probleme mit der neuen Situation zusammen spielen.

Mein Großer hat auch gehauen wenn wir ihn nicht verstanden haben, es war einfach seine Art sich auszudrücken. Wo bei mein Sohn mit fast 3 (wird im Nov 3) selten bis gar nicht 3 Wort Sätze spricht. Wenn er mehr Mals haut bekommt er bei uns eine Auszeit aufm Hocker, wie bleiben dabei oder in Sichtweite und reden dann noch mal über die Situation. Das hat bei uns gut geholfen. Also wir sind beide aus der Situation raus, wir haben also den Ort des Geschehens verlassen und sind zu seinem Ruhe Hocker gegangen.

Er ist seit April großer Bruder.

Die Aggressionen sind aber nicht wieder gekommen, er ist halt immer mit dabei bei allem. Bekommt viele kuschel Einheiten und ich mache auch Sachen mit ihm alleine wenn der Papa den kleinen Bruder hat.

So gebe ich aber auch mal den kleine Bruder zu Papa wenn der große auf meinem Schoß sitzen möchte oder haben den Bruder mal neben mich gelegt und mit ihm beim Buch angeschaut.

4

Hallo,
ich kann leider keine praktische Erfahrungzu diesem speziellen Thema beisteuern, möchte mich aber der ersten Meinung anschließen, dass vielleicht ein Profi nicht verkehrt wäre.
Bei uns bietet die Caritas eine kostenlose Erziehungsberatung an. Vielleicht gibt es das bei euch in der Nähe auch? Ich war einmal dort, als ich ein Problem mit meinem Großen hatte.
Die waren dort sehr kompetent und konnten mir weiterhelfen.

Herzliche Grüße & alles Gute!#winke

5

Hallöchen 👋
Wir sind in der gleichen Situation,unser Sohn hat auch ähnliche Schwierigkeiten wie deiner auch schon bevor er große Bruder wurde!
Ich bin den Weg über den Kinderarzt gegangen und er wird nun in einer speziellen Einrichtung (spz) auf den Kopf gestellt!selbst wenn medizinisch alles in Ordnung ist ,möchten wir Erzieherische Unterstützung,denn man da alleine ohne Hilfe kaum mit zurecht!
Man kann selbst noch so fachsimpeln ,Freunde etc.fragen aber letztens Endes können nur Fachleute uns/euch helfen!
Alles Liebe für euch!

6

Guten Morgen 🙋🏼‍♀️
Sehr langer Text....😅

Ich würde ihn auch mal komplett unter die Lupe nehmen lassen,wenn du den Kindergarten mit ihm Boot hast super. Die wissen ja meist was man alles zusätzlich machen kann

- Entwickelungsdiaknostig durchs Gesundheitsamt (Hier kann man sehen in welchen Bereich zusätzlich zu der Sprache noch Förderbedarf benötigt wird)

- Pädaudiologen der schaut ob das Hörvermögen altersentsprechend ist

- Aufgrund der sprachlichen Barriere ,wo er selbst seine Gefühle nicht äußern kann,kann die Aggression eine Hilfestellung für ihn sein aber da seit ihr schon dran hatte ich gelesen

- Hat er Wahrnehmungsstörungen

- Organsicheursachen vll?

- EB (Erziehungsberatung)

Wenn dein Sohn in einem *Anfall* ist, kannst du sagen was du möchtest er wird darauß nicht lernen. Die Anspannung ist einfach viel zu groß (Wir lernen nur im entspannten zustand) er braucht einen Überraschungseffekt zum Beispiel einfach raus stellen,da wird er wohl erst mal schauen und dann kann man noch mal sprechen und schauen was ist gerade passiert. Versuche ihn zu spiegeln er wird sauer warum und das äußern ( Du bist sauer,weil ich gerade keine Zeit für dich habe? Vll kann er dir bei deiner Tätigkeit helfen ohne eine Sonderrolle einzunehmen?)

Ein paar Tipps (Vll hast du sie alle auch schon mal ausprobiert 😁)

- Mehr Ruhe im Alltag
- Möglichkeiten für das Kind schaffen, selbstständig etwas zu tun, ohne das Eingreifen der Eltern
- Mehr Konsequenz und Verlässlichkeit
- Öfter in natürliche Konsequenzen vertrauen anstatt zu strafen
- Vertrauen in das Kind
- Klare Kommunikation
- Deinem Kind den Umgang mit Ängsten beibringen
- Deine eigenen Strukturen auflösen, die dein Kind u.U. in der Schwangerschaft geprägt haben. Es ist magisch, wie sich diese Veränderung bei dir auch bei deinem Kind auswirken kann.


Ich wünsche dir ,deinem Sohn und deiner Familie alles gut. Du zeigst eine Stärke die wunderbar ist. Und bitte merke dir Stärke heißt sich auch Unterstützung zuholen für dich und deine Familie....Bleibt gesund 😁🙋🏼‍♀️