Unzufrieden mit neuem Kindergarten

Hallo liebe Mamis
Vor ein paar Monaten sind wir berufsbedingt umgezogen. Die Kinder mussten bis Mitte August auf ihren neuen Kindergarten Platz warten. Nun war es im August endlich soweit. Ich muss dazu sagen, dass man sich den Kindergarten hier nicht aussuchen darf. Dieser wird scheinbar wahllos von der Gemeinde vergeben. 2 Minuten von unserem Haus entfernt ist ein toller Kindergarten, dort haben wir allerdings keinen Platz bekommen da wohl alles voll war. Nun haben wir 2 Plätze in einem Kindergarten der fußläufig ca 2 km entfernt ist. Allerdings liegt er auf einem Berg, was zusätzlich nicht ohne ist. Wir müssen jeden Tag zufuß gehen da mein Mann das Auto braucht.
Wenn der Kindergarten uns gut gefallen würde, dann wäre das für mich kein Problem. Nur leider sind da einige Dinge die mir nicht so gut gefallen:
Der Kindergarten ist allgemein sehr in die Jahre gekommen. Unsere Gruppe liegt im Souterrain. Es ist alles sehr dunkel dort und lieblos. Keine gemalten Bilder, keine bunten Farben. Bei der Eingewöhnung konnte ich ja ein bisschen was beobachten und naja... vielleicht vergleiche ich zu viel mit dem alten Kindergarten, denn der war wirklich super.
Aber zurück zum neuen Kindergarten:
Es sind 23 Kinder in einem wirklich kleinen Raum gepfercht. Es gibt keinen Nebenraum oder sowas. Allgemein gibt es wenige Beschäftigungsmöglichkeiten. Ich habe ganze 3 Bücher gezählt. Oft habe ich kinder gelangweilt im Kreis laufen sehen. Sie wussten nichts mit sich anzufangen und niemand hat sie mal an die Hand genommen und mit ihnen etwas gemacht. Meine Kinder selber wurden überhaupt nicht begrüßt. Sie wurden auch nicht den anderen Kindern vorgestellt. Feste Essenszeiten gibt es dort keine. Man darf essen wann und was man will. Mittagessen gibt es keins, man muss selbst was mitbringen. Gegessen wird ebenfalls nicht zusammen. Dort ist ja auch kein Platz, es gibt 6 Plätze am Esstisch.
Zähne werden ebenfalls nicht geputzt.
Und dann sind mir dort noch ein paar Dinge aufgefallen, die fand ich auch überhaupt nicht schön. Eine Erzieherin spielte ziemlich anteilslos mit einem Kind ein Gesellschaftsspiel. Ein anderes Kind kam hinzu und fragte ob es mitspielen durfte. Darauf kam nur ein kaltes : „nein wir haben schon angefangen“
Das Kind erzählte der Erzieherin dann etwas tolles vom Wochenende und diese ignorierte es einfach. Ich fand das ganz traurig.
Dort gibt es überhaupt kein Miteinander. Keinen Morgenkreis. Keine geplanten Aktivitäten. Es ist ein reines Zeitüberbrücken...

Selbst mein Kind, welches sich so sehr auf den Kindergarten freute, will nicht mehr hin. Sie sagt dort wäre es nicht schön, es gäbe nichts zum spielen.

Ich bin traurig und verunsichert. Ich bin zuhause mit noch einem Baby, also könnte sie eigentlich zuhause bleiben. Nur möchte ich doch dass sie Kontakt zu anderen Kindern hat und Freunde findet...

Von Müttern deren Kinder nun in die Schule gehen habe ich ebenfalls nichts gutes über diesen Kindergarten gehört.

Ich weiß nicht was ich tun soll, weiß nicht ob ich übertreibe weil ich alles mit dem „top Kindergarten“ von damals vergleiche. Wenn ich sie rausnehme muss ich darauf hoffen dass sie nächstes Jahr einen Platz wo anders bekommt, aber das würde ihr doch sicher auch nicht gut tun..

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Wir hatten auch einen Platz in einer "Kinderaufbewahrung", da saßen die 2jährigen auf dem Boden und haben Löcher in die Luft geguckt😬 den haben wir ganz schnell wieder gekündigt und einen neuen gesucht.

Ihr seid nicht wirklich auf die Plätze angewiesen, deshalb würde ich wirklich sagen: raus da. Meldet euch bei der Kommune und lasst euch auf Wartelisten setzen, notfalls auch erstmal nur mit einem Platz.

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Wo werden den Kiga Plätze einfachzu geteilt? Das kenne ich so nicht. Gibt es keinen privaten KiGa? Wie alt ist dein Kind denn?

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Nachtrag auf Grund deines Nicks wahrscheinlich 4. Wie ist die Einschulubgsfrist bei euch? Nächstes Jahr wäre schon Vorschuljahr?

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Genau, sie ist gerade 4 geworden und hat jetzt noch zwei Jahre vor sich.
Ich kenn das so auch nicht, dass einem einfach ein Platz zugeteilt wird. Hier ist es aber leider so.
Private Kindergärten gibt es hier leider auch nicht. Es ist alles eher dörflich.

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Was Du schilderst klingt wirklich nach schlechter Betreuung.

Hast Du mal um ein Gespräch mit der Leitung gebeten und gefragt, was geplant ist mit der Gruppe? Mir klingt ja irgendwie nach einer Notlösung.

Vielleicht können die Eltern ja auch in einer Aktion mithelfen und es für die Kinder in der Übergangslösung etwas netter gestalten. Vielleicht ein buntes Waldbild oder ein paar Spielzeugspenden...

Sollte das aber tatsächlich langfristig so geplant sein, würde ich mich an die Stelle wenden, die die Plätze vergibt (Träger, Stadt...).
Solltest Du dort nicht weiter kommen, dann würde ich einen privaten Kindergarten suchen und die Kinder in der Zwischenzeit zuhause lassen.

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Die Leitung ist so gut wie nie im Haus da sie drei Kindergärten leitet. Es ist keine Notlösung, ich habe es schon vorsichtig angefragt. Der Raum wurde erst vor kurzem für 30 000 Euro neu gemacht und ich frage mich wirklich wie er vorher aussah...

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Wie lange hast du beobachtet?
Und dein Eindruck vermittelt sich auf dein Kind, vllt möchte sie deshalb nicht mehr in den Kindergarten.

Dann kommt eben corona hinzu. Da ist alles anders und auch ein Kindergartenalltag. Unser Kindergarten schaut auch sehr lieblos aus. Keine Teppiche, keine Stoffe, keine Puppen mehr, kein Bällebad, keine Kuschelecke...usw
Das wirkt im Moment auch nicht besonders freundlich.

Deine Punkte die du kritisierst.
Der Berg? Naja da gewöhnt man sich dran. Laufen ist gesund, du bist doch eh daheim.
Feste Essenszeiten gibt es oft nicht mehr. Wäre altmodisch, Kinder sollen essen wenn sie Hunger haben und nicht wenn es jemand vorgibt. Bin auch kein Fan von, aber gut.
Morgenkreis, ja es darf nicht gesungen werden, keine Spiele mit wo man Plätze tauschen muss, keine Fingerspiele... Eig darf nix gespielt werden! Traurig ja.
Wenn ich mit meinen ein Kind spiele, kommt auch oft Nein wir haben schon angefangen. Einfach auch damit sie lernen abzuwarten bis sie an der Reihe sind. Auch mag ich es nicht, wenn jemand mittendrin einsteigt.

Vllt versucht du es positiver zu sein. Gibt es auch etwas schönes?
Manchmal muss man sich auch an etwas anpassen, deine kleine geht doch bestimmt nur vormittags? 3std? Das ist doch nicht viel. Versuch es ihr schmackhaft zu machen, vllt ändert es sich, wenn sie eine Freundin gefunden hat.

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Hmm meine kleine hat nichts davon mitbekommen wie ich über den Kindergarten denke bzw ihn empfinde. Sowas bespreche ich erst abends mit meinem Mann wenn sie schläft. Es kommt also schon von ihr.
Sie geht 6 Stunden, keine 3.
Ich werde das ganze weiter beobachten. Vielleicht ändert sich ja doch noch einiges nach Corona. Sollte corona überhaupt mal vorüber gehen.

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Mmmm. Also gerade mit Corona sollten die kids doch möglichst viel draussen sein. Aus dem Grunde durften in Bayern zuerst die Wakdkindergärten uneingeschränkt aufmachen. Und nicht in einem engen Raum gepfercht sein. Draussen darf doch auch gesungen werden. Wir hatten wegen Corona die 1. Kommunion draußen und da wurde gesungen. Gerade wegen Corona kann man doch mit den Ki dern bunte Bilder malen. Soll halt jederStifte mit bringen

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Hallo liebe Happy

Ich finde die Situation, wie du sie schilderst, eigentlich auch untragbar.
Und ich finde nicht, dass Morgenkreis, feste und gemeinsame Mahlzeiten, gemeinsame Aktivitäten „altmodisch“ sind, sondern solche Sachen sind total wichtig für Kinder in dem Alter. Aber gut, tausend Leute, tausend Meinungen...
Ich kann dir zwar nicht aus eigener Erfahrung, aber aus der Erfahrung meiner Schwester und ihrem Sohn berichten (da war die Betreuungssituation anders, aber auch nicht tragbar). Sie hat gekämpft, sich mit der Leitung angelegt, Klinken geputzt bei der Gemeinde... bei uns hier in der Gegend kann man sich den Kindergarten auch nicht aussuchen (WO KANN MAN DAS?! 😍🙏🏻 da zieh ich hin! Spaß...), man kann nur Wünsche äußern und wird dann je nach Platzangebot zugeteilt.
Am Ende hat sie nach nem halben Jahr Kampf einen Platz in einer anderen Kita bekommen und mein Neffe ist jetzt viel zufriedener, entwickelt sich besser, geht lieber zum Kindergarten.
Was ich sagen will: wenn es dir nicht zusagt, wie die Betreuung dort ist (völlig verständlich), dann wende dich an die Stadt/Gemeinde und mache Druck, schildere die Situation am besten schriftlich und warum das speziell für dein Kind nicht tragbar ist.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen!

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Danke dir!
Ich werde das ganze noch ein wenig beobachten und wenn ich dann immer noch der Meinung bin, sie ist unglücklich dann werde ich das wohl auch so in Angriff nehmen.

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Bevor ich den Platz kündige, würde ich versuchen mich mit anderen Eltern zusammenzuschließen. Dann könnt ihr gemeinschaftlich einen Brief verfassen, einen Elternabend veranstalten (mit oder erstmal ohne Erzieher) und da eure Wünsche UND Verbesserungsvorschläge formulieren (Coronakonform) und seid somit auch überzeugender, als wenn nur einer was sagt.

Wegen Zähneputzen: das gab es zum Schluss bei uns auch nicht mehr, wegen Corona.

Kein Spielzeug: fragen woran das liegt, ansonsten einfach mal was spenden. Habe ich auch gemacht. Ist besser als altes Spielzeug wegzuwerfen und unser Kindergarten hat sich gefreut.

Lieblose Einrichtung: ich bin ja selbst ein sehr dekorativer Mensch. Wenn du und ein paar engagierte Väter/ Mütter Lust und Zeit habt, könnt ihr ja anbieten den Raum mit etwas Farbe, ein paar Kissen und einem Teppich, vielleicht sogar etwas selbstgebauten zu verschönern. Ein Bild und ein Bilderrahmen, ein paar Fotos kosten nicht Die Welt und das könnten die Erzieherinnen mit den Kids auch basteln.

Morgenkreis, feste Essenszeiten: finde ich auch wichtig. Fragt mal an, woran es denn liegt. Dann kann man weiter meckern.

Ansonsten würde ich mal an die Berufsehre der Erzieherinnen appellieren.

Sollten das einfach nur lustlose, unmotiviert und inkompetente Frauen sein, würde ich sehr deutlich meine Meinung sagen, ihnen auch mitteilen dass dein Kind sich nicht wohlfühlt und dann wohl auch wechseln. Aber wenigstens mal versuchen es anzusprechen.

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Da Dein Kind noch eine ganze Weile vor sich hat, besteht vielleicht die Möglichkeit das Du darum bittest für den Kiga der bei euch direkt ist auf eine Warteliste zu kommen? Vielleicht wird da ja was frei?

Ich laufe 1,3km zum Kiga, muss durch einen Tunnel. (Treppen /Rampe, für uns ein ganz schönes Hindernis).. Meine Große fährt Roller, der Lütten sitzt in der Karre... Ich habe meist auch kein Auto und sehe es sportlich, aber Du musst auch zurück und gerade im Winter sind 2x 4km schon nicht wenig. Vielleicht klappt es es ja wenn Du es so begründet daß Du wechseln darfst wenn was frei wird. Die Kommunen wollen schließlich die Elterntaxis verhindern.

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Warst Du bei der Eingewöhung denn den ganzen Tag vor Ort?
Bei uns war es so (evang. KiGa), dass es eine Bringzeit von 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr gab - in dieser Zeit fand noch kein Programm statt. Erst ab 9.00 Uhr, wenn alle da waren, gab es ein morgendliches Begrüßungsritual und es wurde zwischen Aktivitäten und Freispiel abgewechselt.
Gemeinsame Essenszeiten gab es auch hier nicht. Einfach aus dem Grund, dass manche Kinder eben schon um 7.00 Uhr kamen - und zuhause evtl. noch nicht gefrühstück hatten - die packten dann erst mal Ihre Brote aus, oder die Kids kamen schon satt und hatten eben noch keinen Hunger.
Es wurde in einem bestimmten Zeitfenster darauf geachtet (mit Hilfe eines Glöckchens), dass die Kinder ihr mitgebrachtes Essen auch aßen.
Mittagessen gab es nur für die Kinder, die es auch gebucht hatten. Der Kindergarten hatte durchgehend auf von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Es gab aber Kinder, die "nur" mitgebrachtes Vesper aßen. Zusätzlich konnte man dann noch Betreuungszeiten dazubuchen (bis 16.30 Uhr).
Auch dieser Kindergarten ist schon alt und viele Spielsachen abgenutzt und ziemlich lädiert. Er hat nur 2 Gruppenräume und einen Mehrzweckraum, der als Mensa, Ruheraum, Bastelraum, etc. genutzt und dann eben entsprechend umgeräumt wird.
Allerdings hat der KiGa, trotz seines Alters und der etwas ramponierten Einrichtung, einen sehr guten Ruf. Ich kenne aber auch Eltern, die ihn besichtigt, und aufgrund der Einrichtung und der Enge, kategorisch ausgeschlossen haben.
Meine Tochter ging sehr gerne hin. Der Garten - auch nicht sehr groß - war ziemlich "verwildert". Die Spielgeräte waren ok - aber im Vergleich zum kath. Kindergarten (8 Gruppen) am Ort, völlig unspektakulär.
Allerdings waren die Erzieher super und deshalb habe ich gerne über den einen oder anderen Mangel hinweggesehen.
Vielleicht ist wegen Corona aktuell die Situation im Kindergarten einfach etwas angespannter und Du hast momentan nur diesen ersten Eindruck - aber da können sicher andere User, deren Kinder noch im KiGa sind, mehr dazu sagen (also ob es Unterschiede zu vor Corona und während Corona gibt). Meine Tochter wird jetzt 11 - wir haben die KiGa-Zeit schon länger durch

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Vertraue auf Dein Bauchgefühl! Zudem hast Du ja den Vergleich mit dem vorherigen Kindergarten und weißt was von einer guten Einrichtung zu erwarten ist und was nicht. Auch wenn wegen Corona manche Dinge nun anders gehandhabt werden müssen (zB ist in unserem Kiga Zähne putzen nicht mehr erlaubt) kommt es auf den liebevollen und respektvollen Umgang mit Kindern an gepaart mit den notwendigen Regeln die das Zusammenleben in einer Gruppe erfordert.
Ich würde so oft es geht beim Träger vorstellig werden und auf einen schnellen Wechsel in den Nahe gelegenen Kindergarten drängen. Als Argument würde ich aber nur ganz sachlich die Entfernung anführen und das Du ohne Auto auch noch ein Baby den Berg rauftragen musst. Bei uns in der Gemeinde wird das Kind auch zugeteilt und zwar immer dem nächstgelegenen Kindergarten. Das Ziel ist nämlich die Eigenständigkeit zu fördern so das Kinder selbstständig hinlaufen können (in Gruppen und mit Reflektor ausgestattet). In Eurem Fall hat es den Eindruck das Eltern explizit von Bergkindergarten weg wollten und dann zum 2 Minuten Kindergarten gewechselt haben so das Plätze für direkte Anwohner wie Euch dann fehlen. Ich würde da nochmal nachhaken!