"Das schmeckt mir nicht" Hilfe!

Hallo in die Runde, wir haben da eine Situation, die mich echt langsam kirre macht: Das Essen. Meine Tochter ist 4,5 und hat als Kleinkind alles gegessen. Jetzt (schon seit sie 3 ist) kann ich mir täglich anhören

-ich mag das nicht
-ich hab eigentlich gar keinen Hunger (nach Blick auf den Teller)
-ich weiß schon dass mir das nicht schmeckt (Gericht noch nie zuvor gegessen - hallelujah mein Kind kann hellsehen!)
-Ich will die Nudeln/Reis/... nur ohne xyz - oft machbar aber nicht bei einer Nudel/Reispfanne

Ich weiß eigentlich, dass ein Kind sich das holt was es braucht und dass sie schon nicht vom Socken fällt, aber ich bin mittlerweile so unentspannt beim Thema Essen. Sie isst nur eine Handvoll Gerichte wie Pfannkuchen, Griesbrei oder Käsebrot und der Hauptpunkt ist, ich bin nicht gewillt, meinen Speiseplan nach dem Kind zu richten, wenn es selbst bei Gerichten die sie eigentlich mag ein Glücksspiel ist, ob sie es am Ende isst. Z.B. Es gibt extra für sie Hähnchen oder Pommes was sie letztes mal gern gegessen hat, diesmal schmeckt es ihr nicht mehr.

Mittlerweile hab ich schon so eine "ist mir egal ob das Kind isst" Einstellung entwickelt weil ich mich echt zum Narren gehalten fühle. Mein Mann ist noch unentspannter, nur noch genervt am Tisch und will unbedingt dass das Kind alles mal probiert - aber da kommt dann auch nur "schmeckt nicht" bevor das Essen im Mund angekommen ist. Wir rumpeln da auch regelmäßig aneinander mit unseren Meinungen.
Wenn 5 Sachen von Fleisch bis Beilage auf dem Teller liegen isst sie meistens nix davon. Und jeden Tag dasselbe, da haben auch wir keine Lust drauf. Ich finde es vollkommen okay wenn ein Kind bestimmte Sachen nicht isst, aber das Ausmaß nervt mich einfach nur noch.

Wie macht ihr das denn bloß? Probieren Pflicht? Jedes Mal Stress mit Extra-Wurst? Am Tisch sitzen lassen, oder vom Tisch wegschicken wenn sie eh nix will? Bald kommt unser zweites Kind, wenn sich das die Essensgewohnheiten abguckt herzlichen Glückwunsch..

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Ist bei uns manchmal auch so.

Läßt du sie mithelfen beim Kochen? Vielleicht würde der Stolz geholfen zu haben dann auch dazu führen, dass sie es auch Essen möchte?

Ansonsten versuche ich auch so zu Kochen, dass es allen schmeckt. Frage was gewünscht wird. Aber es gibt halt auch mal Papas Lieblingsgericht, was vielleicht dem ein oder anderen Familienmitglied nicht ganz so gut schmeckt. Dafür ißt der Papa auch dann mit, wenn es das Lieblingsessen vom Kind gibt...
Sachen, die sie probiert hat und wo ich weiß, dass es eine totale Abneigung gibt, koche ich nicht oder halt nur wenn sie nich mit ißt. Mein Mann ißt z.B. keine Milchgerichte...Kindheitstrauma aus der Kita ;-)...dann gibts halt Milchreis an Tagen, wo ich mir ihr alleine bin oder mein Mann macht sich dann mal ne Stulle. Denke, auf sowas kann man schon rücksicht nehmen.

Wenn Sie partout nicht möchte, dann zwinge ich sie nicht. Kann mich noch erinnern, wie ich als Kind nen ganzen Nachmittag am Tisch saß, weil ich Rosenkohl nicht essen wollte. Das ist einfach nur ein Machtspiel und mir persönlich zu blöd.
Wenn das Essen nicht schmeckt, dann soll sie sich ne Banane holen oder ein Brot. Extrawürste koche ich aber nicht.

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Das mit dem Helfen klappt meist nicht, sie hat dann oft keine Lust weil sie schon weiß dass sie das nicht essen wird oder sie will einfach lieber spielen. Helfen klappt meist nur beim Backen oder halt bei Milchreis. Das mit dem Rosenkohl glaube ich gern, ich denke am meisten nervt mich auch einfach diese große Menge an Abneigungen die sie entwickelt hat.

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Hast du sie mal im Vergleich verschiedene Konsistenzen vergleichend essen lassen?

Mein Kind ißt z.B. rohe Möhren gern. Gekochte Möhren schmecken ihr nicht so gut.

Kartoffeln mochte sie schon im Beikostalter nicht. Kartoffelpüree oder Kroketten ist sie gern. Pommes wiederum nicht so wirklich gern.

Reis gibt es ja auch verschiedene Sorten. Ich kaufe immer den Basmati-Jasmin-Duftreis, der schmeckt ihr auch sehr gut. Nudeln hat sie eine bestimmte Sorte von Barilla die Girandole, die sie besonders mag. Ich muß sagen mir schmeckt dieser bestimmte Reis auch besser, als so nüchterner Landkornreis. Und diese Nudeln sind von der Konsistenz/dem Mundgefühl wirklich toll und auch meine Lieblingsnudeln geworden.

Käse ist ja auch nicht gleich Käse. Da haben wir jetzt auch bei ihr 2-3 Lieblingssorten gefunden.

Insgesamt mag sie es nicht zu scharf/würzig, aber das ist glaube ich normal.

Was bei ihr auch immer super geht ist ein "bunter Teller". Den wünscht sie sich inzwischen schon ganz oft. Da mache ich ihr kleine Mengen, von verschiedenen Sachen drauf. Ne kleine Ecke brot, nen Babybell, etwas Gurke, Paprika oder Karotte, irgendwas Obstiges oder mal nen Quetschie/Becher mit Apfelmus, etwas Studentenfutter als Knabberei oder paar Brezeln. Sie dipt auch gerne. Kann man gut mit Quark (da nicht den Magerquark, der Sahnequark schmeckt halt wirklich besser, oder Avocadomus, Hummus usw.)
Es muß ja nicht zwingend warm/gekocht sein.

Manchmal sinds nur Kleinigkeiten, die einen Unterschied machen.

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Nun, bis das zweite sich was abgucken kann, hat sich bei Kind 1 doch eh alles schon dreimal geändert ;-) und aufmerksam wird es doch nur, wenn ihr ein Thema draus macht.
Ich würde nie zwingen beim Essen, das kann nur schief gehen.

Ich bin entspannt (allerdings koch ich eh nicht gern). Kind aß in der Kita, isst jetzt in der Schule und da wesentlich bunter als zu Hause, also sind 5 Tage die Woche warm gesichert ;-)
Deswegen mache ich mir zu Hause keinen Stress.
So ab 5,5 kam es doch, dass er mal wieder mehr probiert hat.

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Meine 4 Jährige isst auch nur Auserwähltes:

Pommes mit Chicken Nuggets, puren Reis, pure Nudeln, pures Brötchen, Zwieback, Gurke, Apfel.

Viel mehr eigentlich nicht. Ich bin nicht zufrieden damit, aber ich möchte auch keinen Druck machen.

Von daher, wenn sie an den Tisch kommt und absolut nichts davon essen möchte, dann gebe ich ihr im Nachgang irgendwas, das ihren Magen füllt.

Lg

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Ich hab es bei meinem Sohn relativ früh aufgegeben mich zu ärgern, wenn er halt nichts gegessen hat dann war das halt so, am WE wurde gefragt was er möchte, das wurde dann gekocht ( soweit wir das auch mochten) wenn er trotzdem nichts wollte hatte er halt Pech. Schwieriger waren Restaurantbesuche im Urlaub, wir haben bei 2 Restaurants geschaut, wenn er nichts gefunden hat, Pech gehabt. Ich muss dazu sagen daß er auch nie der Süßigkeiten Junkie war, er hat dann halt trockenes Brot, Apfel oder Naturjoghurt gegessen.
Er ist jetzt 15 und sein Essverhalten ist immer noch unterirdisch ( in unseren Augen) aber mittlerweile sind wir so weit das er auf ziemlich jeder Speisekarte etwas findet was er wenigstens teilweise isst 😏.
Ach ja im Kiga musste er probieren, hat es dann aber trotzdem nicht gegessen, im Hort hat keiner mehr drauf geschaut und er hat das Essen meist nicht angerührt. In den letzten 2 Jahren kamen einige Lebensmittel dazu die er jetzt isst ( Pommes, Steak, Speck, Erdbeeren, Melone). Seine Ernährung ist recht einseitig aber bis jetzt waren alle Werte OK, er fängt jetzt nächste Woche eine Ausbildung im Handwerk an, da er dort viel mehr körperlich arbeiten muss, gehe ich davon aus daß sich das jetzt alles nochmal ändert.

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Ich würde sie auch fragen,was sie gerne essen würde die Woche,so kann jeder in der Familie sich beteiligen. Extrawurst würde ich bei fast 5 Jahren auch nicht machen. Tust du ihr ihr Essen auf oder macht sie das alleine? Wenn ihr sonst die Töpfe und Schalen auf dem Tisch stehen habt,könnte sie sich ihr Essen selber zusammenstellen. Ich würde sie auch sitzen lassen,bis ihr zumindest halb fertig seid, einfach der Höflichkeit bleibt man ja zusammen sitzen,auch wenn einer vllt schon fertig ist ( natürlich keine Stunde, nur weil ihr euch gut unterhaltet)
Und ich würde es gar nicht mehr ansprechen,dass sie probieren soll/muss kann! Ignorieren funktioniert manchmal ganz gut,wenn ein Thema immer immer immer angesprochen ist und jeder davon genervt ist.
Stellt alles auf den Tisch und jeder bedient sich an dem was er möchte.

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Wir hatten Gott sei Dank nur sehr unmäkelige Kinder und wir Erwachsenen essen auch nur sehr wenige Dinge gar nicht. Insofern war es nur in der ein oder anderen Phase problematisch. Bei uns wird abwechslungsreich gekocht und wenn jemand irgendetwas am Gericht nicht mag, wird DAS bei ihm weggelassen. Da gibt's nix extra. Bei einem pfannengericht ist es Pflicht einen löffel zu kosten, bei nichtgefallen darf man sich obst/gemüse/ käsebrot (einfache dinge) nehmen.

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Ich glaube es ist normal, dass Kinder während der Autonomiephase den Esstisch als Schlachtfeld auswählen. Es geht dabei gar nicht darum, was schmeckt oder nicht. Sie wollen bestimmen. In einem gewissen Rahmen finde ich das auch okay. Niemand wird bei uns dazu gezwungen mehr als einen Löffel zu essen und jeder darf auch ein paar Sache haben, die er halt gar nicht mag. Das haben wir auch sehr ausführlich vor dem Essen besprochen. Der Hauptgrund war jedoch mein Mann der keinen Milchreis mag. ;-) Aber jedes Kind hat eine Sache benennen dürfen, die nicht mal gekostet werden müssen. Das ist okay.

Ansonsten wird alles mal probiert. Ich mach aber nichts extra. Ich habe drei Kinder und dieses Problem hat nämlich eine wahnsinnig starke Dynamik, wenn mehrere Kinder am Tisch sitzen. Die würden nur noch Obst essen. Ich koche eigentlich fast immer Trennkost, so dass zumindest Nudeln oder Kartoffeln gegessen werden um satt zu werden. Wer jedoch nicht mehr als den einen Löffel essen will muss halt hungrig bleiben und bis zur nächsten Mahlzeit warten.

Klingt hart, aber dieser Essenskampf macht jede schöne Familienmahlzeit kaputt und man muss so viel wegschmeißen. Das will ich nicht mehr. Wir haben das in einer ruhigen Minuten ausführlich besprochen und da sehr feste Regeln abgemacht. Natürlich gab es eine Woche ziemlich heftige Auseinandersetzungen und nun haben sie es akzeptiert und es ist gar kein Problem mehr.

Übrigens: Gemüse wird bei uns besser gegessen, wenn es in eine Sauce püriert ist und was die Kinder selbst gekocht haben (mit Mamas Hilfe) wird auch eher gegessen. Jede Woche darf ein Kind am Samstag sich ein Essen wünschen und meistens helfen sie dann auch gern beim Kochen.

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Ach eins noch. Diese Regeln gelten auch für uns Erwachsene. Ich brauche keinen Rosenkohl essen, aber mein Großer liebt Matjes (vielleicht auch weil er weiß wie sehr ich das hasse). Davon muss ich dann auch immer kosten. Spätestens danach waren sie begeistert von unseren Tischregeln.

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Ich würde ihr konsequent immer das geben, was sie mag.
Käsebrot, Pfannkuchen etc etc.
Kocht euch weiterhin das, was ihr mögt.
Selbstgee Salami Pizza, Nudeln mit Tomatensosse. Sie wird schon von irgendwann selber darauf kommen und "euer", essen probieren wollen, besonders wen die sieht wie gut es euch schmeckt.

Gehe die Sache ganz entspannt an. Ich kenne keinen Menschen der seine Essgewohnheiten aus der Kindheit beibehalten hat.

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Meine Grosse (6) ist auch ein eher mittelmässig guter Esser. D.h. von den Mengen her isst sie genug, aber die Auswahl könnte grösser sein #schwitz
Sie hat in der Beikost/Kleinkindzeit ALLES gegessen, so ab 2 oder 2,5 Jahren fing das an, dass sie immer mäkeliger wurde. Im Moment isst sie kein Gemüse ausser Kartoffel, an Obst auch nur sehr ausgewählte Sachen, z.B. nur Erdbeere oder Mango. Brot, Butter, Reis, Nudel usw geht auch meist, aber Sossen sind auch oft nicht so ihres....
Ich habe mir angewöhnt so zu kochen dass mind. 1 Komponente dabei ist von der ich weiss das es ihr schmeckt. Kommt natürlich dann vor dass sie es gerade heute mal nicht mag. Alternativ gibt es Obst, Joghurt oder Brot. Extra Wurst bzw Kochen mach ich nicht.
Helfen lassen würd ich gern aber nach nem langen Schultag is die Lust halt nicht so da.
Ich frag öfter nach Wünschen und bau die dann in den wöchentlichen Menuplan mit ein.
Das Ganze klappt mal mehr mal weniger gut und manchmal frag ich mich auch wo sie alle Nährstoffe herbekommt #schwitz
Das Wichtigste ist wirklich, Druck raus, kein Thema draus machen, dem Kind vertrauen.
Das mit dem Probieren müssen hat bei uns übrigens null funktioniert und hat nur Streit und Schreierei verursacht, das haben wir ganz schnell wieder gelassen.