3jähriger ist völlig ausgerastet 🙈

Hallo.

Ich brauche mal dringend euren Rat. Ich war heute mit meinen Söhnen (3 und 1) und meiner Mutter in einem Freizeitpark. Wir hatten einen super Tag, doch am Ende eskalierte die Situation komplett.
Wir hatten uns dazu entschlossen eine Jahreskarte zu beantragen, da der Eintrittspreis von heute darauf angerechnet wurde. Also habe ich die Formulare ausgefüllt und wir mussten noch ein Foto mit allen für den Ausweis machen.
Darauf hatte mein 3jähriger allerdings keine Lust mehr (er findet Fotos aktuell insgesamt eher doof und war k.o., weil er keine Mittagspause hatte) und wollte partout nicht mit in den Raum gehen. Ich war dann etwas gestresst, da wir schon eine Weile angestanden haben und sich hinter uns eine Schlange gebildet hatte.
Außerdem hatte ich ja auch den Jahresbeitrag schon bezahlt und wir konnten jetzt nicht ohne die Jahreskarte gehen.
Ich habe ihn dann einfach an die Hand genommen und mit in den Raum gezogen. Das war dann der Auslöser eines Anfalls, wie ich ihn noch nie vorher bei ihm erlebt habe.
Er fing an zu kreischen, als wenn er abgestochen werden würde und hat um sich geschlagen und getreten. Es hallte in dem Raum, sodass es einem wirklich in den Ohren klingelte. Für uns beide die absolute Stresssituation. Er war wirklich wie von Sinnen. Ich habe ihm dann leider auch noch den Mund zugehalten, aber ich war in dem Moment einfach so überfordert und wütend, weil es sooo laut war und dort so viele andere Leute standen und alles mitbekamen...
Wir sind dann also wieder raus vor das Haus und er tobte immer weiter und war wie völlig ausgeklinkt.
Ich habe mich dann mit ihm auf eine Bank gesetzt, ihn festgehalten, weil er sich immer losreißen wollte und kreischte, tobte, trat und schlug immer weiter nach mir. Er war irgendwann knallrot und völlig verschwitzt.
Ich habe ihm immer wieder versucht ruhig zu sagen, dass wir nach Hause gehen, sobald er aufhört zu toben, wir kein Foto mehr machen, aber nichts kam bei ihm an.
Ich weiß gar nicht wie lange wir dort gesessen haben, aber irgendwann wurde er ruhiger und wir konnten den Park verlassen.
Im Auto hat er dann nach 2 Minuten geschlafen...
Aber den Rest des Tages konnte man ihm anmerken, dass was vorgefallen ist.
Normalerweise ist nach einem Wutanfall die Welt schnell wieder im Ordnung, heute aber nicht...

Und ich bin völlig fertig von dem Tag. Ich weiß, dass ich absolut falsch auf ihn reagiert habe, wusste mir in der Situation aber nicht zu helfen.
Meine Mutter war richtig geschockt von ihrem Enkel und meinte, dass so ein Verhalten und Ausrasten doch nicht normal wäre und wir was unternehmen müssten...
Und ich weiß gar nicht, was ich denken soll.

Wir sind aktuell schon an regelmäßige Wutanfälle gewöhnt, wobei das heute tatsächlich alles Vorherige um Längen toppte.

Habt ihr Ratschläge für mich. Habt ihr so ein "Ausklinken" bei euren Kindern auch schon mal erlebt? Und wie habt ihr reagiert? Wie bekommt man sie da wieder raus?
Ich bin für alle Tipps sehr dankbar!

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Er ist 3 Jahre, war den ganzen Tag in einem Freizeitpark und soll dann noch vor lauter Müdigkeit für ein Foto still halten. Ja das ist normal. Da hilft nur ruhig bleiben ne ruhige Ecke suchen und auf den Arm nehmen und warten bis es vorbei ist. Zu viele Gefühle auf einmal für so einen kleinen.

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Sehe ich genauso. Er war müde und überfordert. So ein Park ist sooo viel Input für so einen Kleinen. Irgendwann konnte er halt nicht mehr. Verbuchs als Erfahrung, jetzt wisst ihr wo sein Limit ist.

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Hallo,

Ich kenne sowas nicht so ausgeprägt aber ich finde das Verhalten normal für ein völlig überreiztes 3 jähriges Kind. Eigentlich sollte man es vermeiden in die Situation zu kommen, etwas mehr Antenne bekommen wann das Kind an seine Grenze kommt und es dann gut sein lassen. In dem Alter haben wir nie mehrere Stunden in Zoos etc verbracht weil es so geendet wäre. Ein Vormittag oder ein Nachmittag und darauf geachtet dass er gerade an solchen Tagen sein Schläfchen machen kann.

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Hi,

Ich finde es auch total normal nach so einem anstrengenden Tag. Mein Sohn, 3,5, wäre wahrscheinlich auch nicht freudestrahlend mit Fotos machen gegangen. Dein Sohn war einfach nur müde und überfordert. Und ja, deine Reaktion war grenzüberschreitend (weisst du ja selber) und dein Sohn hat sich dagegen gewehrt. Da wäre ich an deiner Stelle eher froh, dass er nicht alles mit sich machen lässt und sich dagegen wehrt, so behandelt zu werden. Mein Sohn ist es auch gewohnt, dass seine Grenzen gewahrt werden und wir uns nicht mit körperlicher Überlegenheit durchsetzen und wenn ich mal pädagogische Aussetzer hab (die haben wir alle), zeigt er mir das auch sehr deutlich. Und das ist ja eigentlich richtig. Klar, ist so ein Ausraster nicht schön, aber mit gerade mal 3 ist er auch noch sehr klein und wird noch lernen, dir das anders mitzuteilen.

Liebe Grüße

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Danke für eure Antworten.

Ja, dass ich leider völlig daneben reagiert habe, weiß ich...

Ich dachte eigentlich, dass die Stimmung noch gut genug für das Foto wäre, da wir gar nicht sooo lange in dem Park waren.
Unser Plan war zwar eigentlich früher zu fahren, damit der Kleine seinen Mittagsschlaf Zuhause machen kann, da er aber im Buggy einschlief, sind wir noch etwas geblieben.
Der Große macht normalerweise keinen Mittagsschlaf mehr, aber eine Pause machen wir natürlich normalerweise in der Mittagszeit schon.
Deshalb habe ich es vorher nicht wahrgenommen wie k.o. er scheinbar doch war. Anmerken konnte man es ihm vorher nicht. Er hatte eigentlich super Laune.
Bis das Foto gemacht werden sollte...

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Ich kann verstehen, dass er in der Situation eskaliert ist, aber auch, dass du überfordert warst. Für dich war es auch viel und man reagiert nicht immer perfekt.
Ich würde hinterher nochmal in Ruhe mit ihm darüber reden, dass ich mit meinem Verhalten ihm gegenüber nicht zufrieden bin und es mir leid tut. Damit habe ich zumindest gute Erfahrungen gemacht. Meiner Mutter hätte ich deutlich gesagt, dass das bei einem kleinen Kind passieren kann wenn man es überfordert (wobei meine Mutter den Spruch nicht gebracht hätte, sondern eher "der Arme ist ja komplett fertig, da haben wir ihm zuviel zugemutet", da sie das als Familientherapeutin weiß).
Das nächste Mal die Punkte, bei denen klar ist, dass sie nicht gern erledigt werden, an den Anfang setzen, dann ist die Belohnung für das Foto und gute Mitarbeiten dabei der Spaß hintendran - wenn möglich zumindest...

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Ich kenne das durchaus und zwar von unserer ruhigen und schüchternen Tochter, allerdings weniger in der Öffentlichkeit und mehr zu Hause. Ich reagiere auch immer so wie du, aus der Situation gehen, einen ruhigen Ort suchen, abwarten, da sein und auch mal liebevoll festhalten. Mir hat das mal jemand so erklärt. Den ganzen Tag strengen sich die Kinder an, kooperieren, machen gut mit und es ist für sie anstrengend. Wie ein Glas, bei dem im Laufe des Tages bei jeder Anstrengung Wasser aufgefüllt wird. Irgendwann ist es genug und das Glas läuft über. Oft bei Kleinigkeiten, die dann einfach das Fass zum überlaufen bringen. Nach dem Wutausbruch sind die Kinder ja meistens relativ schnell wieder gut drauf.
Deine Mutter war wahrscheinlich einfach so schockiert, weil sie es nicht gewohnt ist. Wahrscheinlich benimmt er sich bei ihr immer gut.
LG

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Eskalieren solche Tage nicht immer am Ende? Hm, ich dachte das gehört am Ende dazu #rofl. DieZwerge eskalieren reihenweise an solchen Orten. Ist doch nicht schlimm. Game over! Nach müde kommt doof, nach doof die Eskalation.

Ich wäre zB nicht auf die Idee gekommen, das mit der Jahreskarte am Schluß zu machen. Denn auch ich bin em Ende eines solchen Tages recht unpäßlich und weil ich weiß das da die Zündschnur meines Kindes auch verdammt kurz ist, habe ich uns nicht in solche Situationen gebracht.

Die Leute drumherum waren mir schon immer egal, ich nehme sie in solchen Situationen erst recht nicht mehr wahr und meine Mutter hätte auch noch den passenden Spruch bekommen.
Hätte ich mein Kind noch festghalten, dann würden wir jetzt zum Inventar eines Parks gehören und da immer noch sitzen. Wenn ich wütend bin und mich hält jemand fest oder redet auf mich ein, geht es mir garantiert nicht besser, im Gegenteil.
Von daher habe ich das wirklich nie gemacht habe, mein Kind festhalten. Klar, kurz aus einer Gefahrenzone raus. Und ich habe es nie angesprochen, wie du auch gemerkt hast, kam ja eh nichts an. Was aber klappte, das ich da auf eine Bank saß und das essen ausgepackt habe, zu mir gesagt habe "Boh, hab ich hunger." und angefangen habe zu essen oder trinken Meistens hat sie das "runtergeholt", dann kam sie auf meinen Schoß zum Kuscheln und ein paar Minuten später hat sie zumindest was getrunken. Also einfach auf ein anderes Thema umschwenken, ohne das Kind anzusprechen, Was auch super funktioniert hat, war das mein Mann (oder wer auch immer dabei war) schon vor zum Auto/Ausgang gegangen ist. Ich vermute, sie dachte sie verpasst was, dann ging es meckernd hinter her.

Nun ja, ich habe die Wutanfälle am Ende eines solchen Tages einfach als dazugehörig gesehen. Es gibt in diesen Anfällen aber immer ganz kleine Momente, wo sie kurz wieder da war, mein Mann konnte sie auch nicht erkennen, ich schon. Das kann man nutzen.

Was du denken sollst? Dein Kind hatte einen schönen Tag, das Wetter war schön, das du das noch mit der Jahreskarte regeln musst;-) und das du nächstes Mal schlauer bist und solche Dinge am Anfang erledigst. Mehr nicht.
Und ehrlich, wie viel "Rest des Tages" gab es denn da noch? Der anstrengende Tag steckte dem Kind in den Knochen, ich denke da interpretierst du zu viel rein.

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Interessant, dass du sagst, dass du selber am Ende eines Tages nicht mehr gut drauf bist. Ich habe gerade nochmal darüber nachgedacht und festgestellt dass es mir auch so geht. Und wenn es mit schon so gut, ist es für einen Zwerg erst recht zu viel.

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Ich finde das Verhalten nicht besonders ungewöhnlich. Den ganzen Tag Freizeitpark, viel Inputs. Es ist warm, dann noch geduldig anstehen und ein Foto. Was er im Moment eh nicht so mag. Ein Erwachsener hätte dir die Meinung gegeigt. Er hat es so formuliert. Meine Kinder gehen nicht so hoch, aber ich finde es im Gesamtbild auch nicht dramatisch. Er war offensichtlich überfordert.

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Bei meiner Tochter kahm das häufiger vor und jetzt noch gelegentlich , sie ist jetzt 4. Ich glaube auch das dein Kind einfach total platt/ drüber war und das, dass da zu kahm.
Meine Tochter mag dann überhaupt nicht festgehalten werden. Mittlerweile hat sie es "gut"im Griff, sie verlässt wütend die Situation setzt sich meist hin, schreit, tritt U irgendwann kann man sie dann trösten o weiter machen. Lg

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Ich schließe mich den anderen an, sein Sohn war einfach müde und hatte keinen Bock mehr. Das Foto hätte man vorher machen müssen. Ich würde dieses Erlebnis unter "blöd gelaufen" verbuchen und fertig ;-)