Entwicklungsverzögerung / Angst vor Autismus und dann doch alles gut?

Hallo!
Ich frage bewusst hier in diesem Forum, da eure Kids schon aus dem Baby- und Kleinkindalter draußen sind und ich eure Erfahrungswerte brauche.

Mein Sohn ist jetzt 16 Monate alt und zeigt leider Anzeichen einer Entwicklungsverzögerung und ev. sogar autistische Züge. Für eine endgültige Diagnose ist er noch zu jung, doch er ist unter ärztlicher Beobachtung.

Er kann nicht klatschen, nicht winken, zeigt nicht auf Dinge. Wenn er aber von mir hochgenommen werden will streckt er mir seine Arme entgegen.
Wenn ich ihn rufe, kommt er zu mir ( es sei denn etwas Anderes ist gerade interessanter), er erwidert mein Lächeln und interagiert sehr gut mit mir, meinem Mann und der großen Schwester. Doch er spricht noch kein einziges Wort....

Sein Spielverhalten ist auch seltsam... er wirft alles umher. Auch Bilderbücher, Kuscheltiere... alles wird nur zum Werfen verwendet. Türme bauen, Stapeln... das alles interessiert ihn nicht die Bohne. Doch "Fangen und Verstecken" spielt er mit großem Spaß sehr gerne mit mir oder seiner Schwester.

Auch beim Essen gibt es Probleme... er isst nur Brei und spuckt alles Feste wieder aus. Er mag die Konsistenz nicht. Er kann auch noch nicht selber essen, greift auch nicht selbst nach dem Essen, will nur gefüttert werden.

Laufen kann er, aber auch da war er spät dran (14 Monate).

Hatte jemand von euch als eure Kids in dem Alter waren vielleicht Ähnliches erlebt?
Hattet ihr auch Sorgen, dass etwas nicht stimmen könnte und letztendlich wurde es doch gut?

Ich wäre sehr dankbar für eure Erfahrungswerte!
Alles Liebe,
Manuela

1

Hallo!

Wie ich dir vor ein paar Tagen schon geschrieben habe, ist es gut daß dich deine Kinderärztin überwiesen hat.

Und immer noch: dein Sohn ist erst 16 Monate alt!
Mit 14 Monaten Laufen ist super! Da ist nichts verzögert. Dein Kind ist motorisch fit. Er interagiert mit dir, deinem Mann und der großen Schwester.

Manche Kinder brauchen bei bestimmten Bereichen etwas länger als andere, sind dafür in anderen Bereichn weiter.

Dein Kleiner mag nicht gern puzzlen (eh noch zu früh!) und Essen interessiert ihn noch nicht so. Dafür ist er motorisch ein kleiner Wirbelwind!

Bitte entspann dich und steigere dich nicht in irgendwas hinein! Dein Bub merkt deinen Stress.

Liebe Grüße,
Schniefnase

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Ich danke dir sehr!

Ich weiß nicht, vielleicht steigere ich mich wirklich rein.

Du hast recht dass ich aufpassen muss dass sich meine Anspannung und Sorge nicht auf ihn überträgt.
Momentan ist es so, dass ich permanent Übelkeit verspüre, nachts nicht mehr schlafen kann und die Sorgen mich quasi zerfressen.
Den heutigen Muttertag kann ich überhaupt nicht genießen da ich ständig das Gefühl habe meinen Sohn nicht genug gefördert und Wichtiges verabsäumt zu haben.

Meine größte Sorge ist, dass er keine Gestik verwendet, außer die Arme hochzuheben wenn er auf den Arm genommen werden will. Ich warte sehnsüchtig darauf dass er einfach mal mit dem Finger auf etwas zeigt.

Heute gab es aber schon einen kleinen Fortschritt... ich habe die Waschmaschine eingeräumt und er hat mir interessiert zugesehen. Ich habe ihm dann einen kleinen Socken hingehalten und ihn aufgefordert, ihn zu nehmen und in die Waschmaschine zu tun. Es hat nicht sofort geklappt, aber dann doch! Er hat dann sogar auf Aufforderung hin noch ein paar Sachen mehr in die Waschmaschine getan... das heißt also ein gewisses passives Sprachverständnis ist schon mal da.

Siehst du, ich klammere mich momentan an jede Kleinigkeit und kann nichts mehr genießen.

Ich werde mir deine Antwort zu Herzen nehmen und danke dir sehr <3

3

Hallo,
ich verstehe deine Sorge als Mama. Man hat ja als Mutter instinktiv meistens das richtige Gefühl, gerade wenn es darum geht, ob mit dem Kind etwas nicht stimmt.
Aber drei Dinge sind mir beim Lesen deines Texts sofort aufgefallen:
- ich finde es "wenig autistisch", dass dein Kind lieber soziale Spiele wie verstecken spielt, als Bauklötze stapeln. Autisten würden tendenziell eher anders herum agieren.
- mit 14 Monaten laufen ist völlig normal. Null Verzögerung!!
- hab keine Angst. Auch nicht vor der Zukunft oder was ihr vielleicht mal für eine Diagnose bekommen werdet. Mein Sohn ist 5 und Asperger Autist. Er hat mehr Wutanfälle als andere, das ist doof, ja. Ansonsten ist er halt mit wenigen Freunden glücklicher als mit vielen. Er ist am liebsten zu Hause und nicht gern viel unterwegs. Er spielt megaviel mit Rohren und Gartenschläuchen. Soll er doch! Mein völlig "normaler/gesunder" Neffe in gleichem Alter steht total auf StarWars - soll ich dir was sagen? Mir sind Rohre und Schläuche lieber!

Kein Kind entwickelt sich nach Schema. Jedes ist besonders, manche sind besonders überraschend. Nimm es als Geschenk und als Herausforderung, aber sieh es nicht als Problem.
Alles Gute! Nani

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Huhu.
Ich habe einen Autisten daheim- allerdings Asperger. Und nein, das war als Kleinkind völlig anders mit ihm.

Er sah mich nie an, zeigte großes Interesse an Technik und stapelte eigentlich alles. Auch zeigte er dauernd auf Gegenstände und wollte sie benannt haben.

Mein Sohn wollte immer alles selber machen und wurde schnell wütend, wenn etwas nicht klappte.

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Hallo,
ich würde auch abwarten. Mein Sohn war ein ganz gemütlicher kleiner Kerl.
Im Pekip Kurs schaute er stets entspannt auf meinen Oberschenkeln liegend den Bemühungen der anderen Babies zu. Er war in dem Kurs bei allem der Letzte, umdrehen, krabbeln usw.
Er hat am 16.9. Geburtstag und ist erst im Dezember gelaufen. Außerdem war er sehr schmerzunempfindlich, er schrie nie bei den Spritzen (Impfung). Das fand die Ärztin seltsam und schrieb „verhaltensauffällig“ in sein gelbes Heft.
Sprechen konnte er ebenfalls erst spät, deswegen mussten wir dann zur Logopädie vor der Schule. Aber inzwischen ist er 8 und ein ganz normales Kind. Er ist gut in der Schule, spielt Fußball im Verein, kreischt jetzt viel zu viel bei Verletzungen und manchmal wünschte ich, dass ich sein Mundwerk mal abschalten könnte, denn es steht nun gar nicht mehr still!!😁

Viel Glück! Jedes Kind ist anders!

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Hallo,

Kleinkinder können alle möglichen merkwürdigen Verhaltensweisen an sich haben, die sich später geben.
Deswegen werden Asperger, ADS usw. erst später diagnostiziert. Sicher ist das häufig erst im Schulalter.

Ja, bei diesen Kindern sehen die Eltern später Verhaltensweisen, die schon früh darauf hindeuteten, aber genauso gibt es Geschichten, was ganz normale Kinder früher an merkwürdigen Verhaltensweisen an sich hatten, die keine tiefere Bedeutung hatten.

Unsere Große (13) ist übrigens erst mit 16 Monaten gelaufen und hat nichts.

LG

Heike

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Welche Entwicklungsverzögerungen zeigt er konkret? Welche Anzeichen für ASS liegen konkret vor?

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Die Anzeichen sind :

er zeigt nicht mit dem Finger auf Dinge
er winkt, klatscht, gestikuliert nicht
er will nichts Festes essen
er probiert nicht selbst zu essen
er kann / will seine Flasche nicht selbst halten
er kann / will keine Türme stapeln, Puzzles bauen etc
er spricht noch kein einziges Wort, nur Silben wie "mamamama" "dadadada" "dedede" usw.

In wie weit das eher Symptome für eine Entwicklungsverzögerung sind oder eher für Autismus kann ich selbst nicht sagen.

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Danke für die Rückmeldung.

Türme stapeln/Puzzles sind persönliche Vorlieben - unbedenklich
er spricht noch nicht - zum jetzigen Zeitpunkt unbedenlich

Essen: Kann er keine feste Nahrung essen oder will er nicht? Wir hatten schon häufiger Kinder hier, die feste Nahrung nicht kauen konnten. Da gab es bereits in den ersten Monaten schon Schwierigkeiten und erste Anzeichen . Kannst ja mal etwas dazu erzählen.

Nicht selbst essen: Erziehungssache

er zeigt nicht mit dem Finger auf Dinge: folgt er einem Flugzeug am Himmel (mit seinen Augen)?

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