Sohn 4 dreht durch

Hallo, ich muss euch Mal unsere Situation schildern und hoffe ich bekomme hier einen Rat. So langsam bin ich nämlich der Meinung, dass wir hier in irgendeiner Weise externe Hilfe brauchen:

Kurz zur Historie: unser Sohn (4) ist ein ersehntes Wunschkind nach Kiwu-Behandlung, anfangs ausgeprägtes Mama-Kind und von Anfang an mit gestörtem Schlafverhalten. Es war vom ersten Lebenstag an, ein Kampf ihn überhaupt zum Schlafen/Ruhen zu bewegen.
Mit 2J9M ist er gleich doppelt großer Bruder geworden. Es war eine schlimme Situation für ihn, wobei ich eigentlich der Meinung bin, dass wir es bestmöglich gemeistert haben. Er ging schon damals und jetzt auch in die Kita, ist dort nahezu lammfromm, hat viele Freunde, geht viel raus.

Zuhause ist es leider schlimm für die ganze Familie. Z.b. heute: ich habe ihn gleich nach dem Schlafenszeit (i.d.r. schläft er dort nicht) abgeholt. Bei uns sind Bagger vorm Haus und ein bissel Fasching haben wir mit den 3 Kids Zuhause heute auch gefeiert. Zum späten Nachmittag geht es immer los. Schwestern nur noch ärgern, regelrecht weh tun, spucken (heute war die Fensterscheibe dran, ich auch) usw. Ich sag dann "runter vom Fenster, mein Fenster wird nicht vollgespuckt", dann spuckt er mich voll und macht den Luftballon kaputt. Dann heult er deswegen und sagt im Befehlston " ich will einen Neuen... sofort!". Ich dann "das war gleich die richtige Strafe fürs Spucken". Dann haut er seine Schwestern, mehrmals. Meine Konsequenz: ab ins Zimmer, er hat Sendepause. Er tritt, schlägt, hämmert dann so gegen die Tür, dass diese bald auseinanderbricht.
Es artet regelrecht aus und das ist fast jeden Abend so. Ich bin der Meinung er ist müde und ihm würde eine Pause gut tun. Er weigert sich jedoch strikt, auch nur eine Pause zu machen. Die Wochenenden sind eine Katastrophe. Selbst Hörbuch hören geht nicht. Er scheint immer zappeln zu müssen, kann und will nicht zur Ruhe kommen.
Ich habe Individualzeit mit ihm, gestern z.b. Kino (da Regentag) und McDonald's (das 1. Mal). Bei Schönwetter sind wir auch viel draußen.
Ich habe keine Ahnung, ob das Verhalten typisch für 4jährige ist oder die Folge der weniger Aufmerksamkeit durch die Entthronung. Die Oma hat mir schon mehrmals gesagt, ich solle Mal mit ihm zum Psychologen gehen. Wie ginge man das denn an? Insbesondere das aggressive Verhalten v.a. seinen Schwestern gegenüber geht einfach nicht. Er ist 4. Wie soll das denn in der Pubertät werden?

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Ich würde tatsächlich mal zum Kinderarzt und diesen Bitten ihn auf ADHS / Hyperaktivität zu testen. Auch eine Überweisung zum Psychologen wäre ja Sache des Kinderarztes. Bist Du alleine mit den 3 Kids? Kann es sein, dass es Dir schwer fällt ihm Grenzen zu setzen? Wenn meine Tochter (auch 4 und ordentlich am Tfozltzen, vor 6 Wochen Große Schwester geworden) meint, sie muss hier mit Türen knallen - oder gar dagegen treten, dann gibt es aber ne richtige Ansage. Wie reagierst Du darauf? Nur freundliches erklären reicht manchmal nicht, so ein Verhalten muss unmittelbare Konsequenzen haben. Würde mein Kind hier bei einer Feier so abdrehen wäre die Feier aber sofort vorbei. Nicht erst nach mehrmaligen spucken / schlagen. Klare Ansage, ab aufs Zimmer... Und wenn da randaliert wird weitere Konsequenzen ziehen und durchsetzen, TV Verbot, kein Spielbesuch, was auch immer bei euch zieht. Weniger Zucker hilft auch oft Wunder...

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Ja, manchmal fällt es mir schwer, die richtigen Grenzen zu setzen und die richtigen Ansagen zu machen.
Er provoziert...1. Verwarnung...er macht weiter...Strafe...er sucht sich das nächste...was nun?,nächste Strafe?...er macht weiter...
So viele sinnvolle Strafen fallen mir garnicht ein. Fernsehen schaut er meist nur abends den Sandmann...den hat mein Mann auch schon verboten, finde ich aber Blödsinn (sage ich natürlich nicht gegenüber meinem Sohn), da der Sandmann zum Abendritual gehört und wir uns damit ins eigene Fleisch schneiden. An Süßem kann es auch nicht wirklich liegen. Das einzige heute war ein Biss vom Pfannkuchen...er hat sonst nur Obst gegessen, das ist normal bei ihm.
Was soll ich im Falle des Türenknallens als Strafe bringen? Ich bin da echt unkreativ.
Einmal hatten wir unsere ganzen Brotreste geschnitten und wollten noch Enten füttern gehen. Nachdem er so durchdrehte, durfte er nicht mit und musste zuhause (bei Oma/Opa) bleiben. Ich hab ihm erklärt, dass wir ja garnicht auf der Straße mit ihm laufen können, wenn er so tobt und nicht hören kann, war für mich finde ich eine schlüssige Strafe. Klar hat er bitterlich geweint. Mir tat das total leid (hab ich ihm nicht gezeigt), weil ich ihn ja eigentlich nicht aus unserem Familiengefüge ausschließen will. Genauso wenig sinnvoll ist es, wenn wir Unternehmungen/Spielbesuche etc. ausfallen lassen. Er braucht wahnsinnig viel Action, kann sich wenig bis gar nicht allein beschäftigen und akzeptiert keine Ruhepausen. Das würde als auch nur wieder auf uns zurückfallen. Weil beschäftigen müssen wir ihn trotzdem.
Laut werden, das passiert meinem Mann schnell und mir auch immer öfters, bringt bei ihm absolut garnix. Die einzige Botschaft, die bei ihm dann ankommt ist "Mama schreit", inhaltlich kein bisschen...ich denke das ist normal so.
Ich weiß also echt nicht wie eine wirkungsvolle Ansage aussehen sollte, bin aber total offen, das in welchem Rahmen auch immer, mal zu erlernen.
In Richtung ADHS könnte das durchaus gehen. Komisch ist dabei aber, dass es keine Auffälligkeiten in der Kita gibt. Ab wann kann man das denn testen?

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Warum zeigst du ihm nicht daß es dir leid tut? Wenn eine logische Folge (Konsequenz) aus seinem Verhalten resultiert und er sehr traurig ist und du auch, warum kann man das nicht kommunizieren und darüber sprechen?
Vielleicht ein Beispiel:
Mein Sohn wollte sich ein Schleich Tier aussuchen.okay, die Bedingung war: ein kleines ( mit roten Punkt)
Er wollte aber unbedingt ein großes. Tut mir leid, aber das ist der Rahmen. Er wollte sich nicht für ein kleines Entscheiden. Grundsätzlich bin ich ein Fan von Kompromissen aber in dem Fall ging es nicht, da sein Bruder sich schnell für ein kleines entschieden hatte und da wollte ich fair bleiben.
Nach 30 Minuten konnte er sich noch immer nicht durchringen und wir haben den Laden verlassen.Er hat doll geweint, war enttäuscht ... ich war selbst so traurig weil er jetzt so traurig war und das habe ich ihm auch so gesagt. Ich habe ihm damit etwas den Ball zurück gespielt, mein Mitgefühl über die Situation ausgedrückt und Gefühle benannt.
Ich würde stets und ständig versuchen keine Machtkämpfe zu führen. Diese Kämpfe hinterlassen nur Verletzte....
Als Tipp würde ich dir mitgeben:
1.) Du musst schneller sein . Bevor blöde Situationen erst entstehen -umlenken!
2.) Wenn es passiert ist - logische Folge! Haut er seine Schwestern muss er leider den Rest des Tages bei Dir bleiben. Spuckt er gegen die Scheibe macht er sie sauber. Und zwar immer! Aber in Ruhe! " Schade das du gegen die Scheibe gespuckt hast, jetzt musst du sie erst sauber machen bevor wir weiter spielen können "!)
Am nächsten Tag - neues Spiel neues Glück. ( Heute lief das und das nicht so gut, okay halb so wild! morgen versuchen wir es einfach neu!)
-Dynamik rausnehmen. Wenn du entspannt bist sind die Kids entspannt- Rede leise, beweg dich langsam.
- reflektier dich kindgerecht mit ihm gemeinsam auch selber. " Ich habe heute Nacht so schlecht geschlafen. Irgendwie war ich ganz schön ungeduldig, dabei hast du dich so bemüht. Entschuldige! "
- Versuch "goldene Regeln" zu formulieren. Vielleicht 3? Die aber deutlich benennen (bei uns:)
1.) Keinem wird hier weh getan!
Kein Hauen, Kneifen, Beißen, Treten, Schubsen.
2.) Alles mit Rädern wird nur mit Helm bewegt.
3.) Das Codewort beim Rangeln zum Aufhören muss eingehalten werden!
4.) Stop heißt Stop (Laufrad oder Fahrrad oder so)

Diese Regeln sind in Stein gemeißelt, werden nicht diskutiert! Werden sie nicht beachtete würde es hier auch mal Schimpfe geben und ohne Verwarnung direkt eine Konsequenz folgen. Bei den
meisten anderen"Verfehlungen" lasse ich Fünfe gerade sein ...weise drauf hin oder übersehe es manchmal auch einfach 😉 oder gebe ihnen die Möglichkeit noch schnell die Kurve zu bekommen....

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Hey!

Mein Sohn ist im Oktober 4 geworden und auch nach langen Kiwu durch ivf entstanden.

Nur das unser weitere Nachwuchs ein Pflegekind ist. Er kam mit 14 Wochen zu uns. Ist jetzt 16 Monate.

Mein Sohn flippt zur Zeit auch oft aus. Und haut einfach mal so oder schubst.
Ist aber schon besser als vorher.

Wir gehen seit ein paar Wochen zur Frühförderung.
Ich habe dort schon gelernt, das ich bei so aggressiven Verhalten meines Sohnes ihn anfassen muss damit er mich wahrnimmt.
Ich Hocke mich hin und halte beide Hände seitlich an der Taille damit er nicht nur sieht und hört sondern such spürt.
Die Kinder müssen oft so begrenzt werden.

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Danke für den Tipp, werde ich probieren!

Ich kann mich erinnern, dass ich das situationsbedingt schon mal so gemacht habe. Da war gerade rausgekommen, dass er mich beschwindelt hat. Ich hab ihn an den Händen gehalten und gesagt er solle mich bitte anschauen...um dann zu fragen, warum er das gemacht hat. Er konnte mir nicht in die Augen schauen. Das allein war schon die Lösung und er hat das seither nie wieder gemacht.

Gehst du mit deinem ersten Kind zur Frühförderung? Was muss ich mir darunter vorstellen?

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Wir haben einmal die Woche dort einen Termin. Er geht allein rein mittlerweile. Die Bringen ihm bei ruhig und konzentriert zu spielen.
Und eigene Grenzen zu erkennen.

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Ich habe einen weiteren Denkanstoß für dich. Vielleicht schaffst du es ihn aus der Situation und dem Teufelskreis rauszuholen. Wenn meine Tochter (5) so ist und ich schimpfe, dann pushen wir uns gegenseitig, sie wird immer schlimmer, ich schimpfe immer mehr, sie wird noch schlimmer. Wenn ich es aber schaffe, nicht zu schimpfen, dann beruhigt sie sich nach kurzer Zeit. Zum Beispiel ist sie sauer auf mich und haut mich. Reagiere ich mit schimpfen, strafen etc hört sie nicht auf und macht weiter. Jetzt habe ich sie einfach mal ignoriert während sie mich gehauen hat (einmal habe ich aber schon gesagt dass sie es lassen soll) und sie hat nach kürzester Zeit aufgehört und sich beruhigt. Studen später habe ich es dann nochmal mit ihr besprochen. Oder ich schnappe sie und raufe/kuschel mit ihr. Dieses raufen tut ihr in dem Moment gut und wenn sie etwas ruhiger ist lese ich ein Buch. Danach passt es wieder. Es ist zwar Triton, aber das ewige schimpfen und strafen ja auch. Vielleicht kannst du auch etwas davon auf euch anwenden.
LG
LG

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Zeitintensiv soll das heißen und nicht Triton, komisches t9 :)

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Puh. Keine Ahnung. Unsere Tochter ist ein anderes Kaliber, glaube ich, aber mich von meiner Tochter schlagen lassen, wäre für mich nun wirklich keine Option. Insgesamt weniger zu schimpfen, das finde ich schon gut und sinnvoll.
Wichtig finde ich auch authentisch zu bleiben, die eigenen Bedürfnisse auch klar und deutlich zu kommunizieren. So, wie man es mit einem Erwachsenen auch machen würde, das Kind aber auch ernst nehmen. Nicht so stark auf Macht pochen, sondern auf gegenseitiges Verständnis. Erklären, in ruhigen Momenten. Einfach miteinander reden, was so beschäftigt, wie es dem Kind so geht... Aber, wie gesagt, ist mit unserer Tochter das Ganze sicherlich auch viel einfacher. Hier wird gezickt und gezetert, aber Ausraster oder gar körperliche Übergriffe gibt es nicht oder nur sehr sehr selten.

Ich wünsche viel Erfolg.

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Ich habe hier das selbe Exemplar nur ohne Geschwister.
Er hat kein ADHS oder sonst was.
Er hat einen hohen Bewegungsdrang also sind wir viel draußen,bei Wind und Wetter. Fahrrad fahren,schwimmen, Judo und in Wald und Wiesen unterwegs, Spielplatz.
Das ist hier die halbe Miete.

Wenn er aber Phasen hat wie du es oben beschreibst hilft bei uns nur umlenken,Pause und Präventionsmaßnahmen.
Bei uns sollte die Pause keine Strafe sein. Das Einführen der Pause war er ordentlicher Machtkampf,der sich gelohnt hat. Pause bedeutet bei uns,sich (mittlerweile) irgendwo hin zu setzen und zur Ruhe zu kommen. Gerne auch bei uns. Das macht er heute auch freiwillig weil es nie als Strafe eingesetzt wurde nach dem Motto " Ab ins Zimmer, Bleib da sitzen etc"
Türenschlagen hatten wir auch. Hier wurden die Türen z.T abgeschlossen, Türkordeln befestigt und als es mir zu bunt wurde habe ich die Tür aus den Angeln genommen. Das hat ihn beeindruckt.
Beim Schlagen und Spucken lenke ich um und oft hilft es ihn in den Arm zu nehmen ohne groß Geschimpfe.
Unser Sohn hat tolle Schimpfwörter für sich entdeckt und inflationär jedem gegenüber eingesetzt gerne bei Wut mit Spucken. Da war für mich auch Ende und ich habe ihm in einem ruhigen Moment zu Hause erklärt,dass ICH ihn nicht mehr irgendwo hin mitnehmen möchte wegen seines Verhaltens. Oma kann ihn gerne mitnehmen, Papa auch aber ich nicht, sprich keine Aktivitäten wo wir unter Menschen sind.
Das hat gesessen und ich brauchte es nur einmal umsetzen. Ich habe einen Ausflug auf dem Weg abgebrochen weil er im Fahrrad andere Menschen beschimpft hat. Das war einige Tage nach dem Gespräch. War ebenfalls sehr einprägsam. Beschimpft wird seit dem gar nicht mehr.

Hoffe ich konnte ein paar Anstöße geben.

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Finde ich sehr gut. Werde davon auch mal etwas anwenden bei uns.

Bei uns ist es zwar schon besser, aber auch noch nicht ganz raus.

Und das mit dem auspowern kann ich unterschreiben 🙈

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Danke, ich werde davon auch einiges probieren.
Das mit dem viel Rausgehen usw. ist mir auch klar. Er ist von Anfang an ein Kind, das viel, viel, viel Bewegung und Programm braucht. Er hat es schon als Baby zuhause kaum ausgehalten, im Wohnmobil quer durch Europa mit ständigem Szenewechsel vorm Auge war er dagegen das liebste Kind auf Erden. Das kann wahnsinnig anstrengend sein. Wir sind halt immer ein wenig eingeschränkt durch die beiden Schwestern, die ganz anders sind, die froh über jede Ruhepause sind, weil der große Bruder halt auch anstrengt und die liebend gern ihren Mittagschlaf halten. Daher können wir nicht ganz so viel machen wie wenn er noch Einzelkind wäre.

Die Tür aushängen werd ich auch Mal probieren. Ich räume sie aber ganz beiseite und er hat erstmal ne Weile keine mehr.

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Zu deinen anderen problematiken hast du schon tolle antworten bekomme ,hier noch ein kleiner anreiz zum thema ausruhen.
Manchen kindern fällt das unglaublich schwer und warum? Weil sie quasi nie "gelernt" haben langeweile und ruhe auszuhalten. Sie können es schlicht weg einfach nicht,da man bei einem bewegten kind (habe selbst eins)immer denkt mehr wäre toll und sinnvoll. Leider ist genau das eigentlich nicht der fall sondern sie brauchen einen rahmen in dem sie zur ruhe kommen und ruhe aushalten lernen.
Am besten fängt man klein an also mit einer kurzen zeitsequenz und vorallem kommst du nicht drum rum es zu begleiten am anfang.
Kurze pausen sind bei uns zum beispiel eine kleine massage, ein buch anschauen,etwas malen oder das beobachten von einem lichtspiel. Manchmal klappt es länger (10 minuten) und manchmal auch nur für 2 minuten. Aber es ist ein lernprozess zu spüren "huch ich bin erschöpft" wichtig dazu ist auch,das er lernt seine gefühle zu benennen und zu erspüren und das geht meist nur durch gemeinsames reflektieren. Wie wäre es also mit einer gemeinsamen gesprächsrunde abends im bett wo ihr den tag nochmal reflektiert und du ihm hilfst seine gefühle in den situationen rauszufiltern und auch deine gefühle zu benennen aber ohne ihn anzugreifen.
Und by the way...ja die situation zwei geschwister auf einmal zu bekommen war sicher sxhwer ABER hör bitte auf mitleid mit ihm zu haben deswegen. Wie soll er denn lernen,das seine geschwister ganz normal zu seinem leben gehören, wenn du die ganze zeit schuldgefühle deswegen hast und ihn deswegen auf eine empore stellst? (Vllt irre ich mich da ja dann tuts mir leid) kinder erspüren ziemlich gut ambivalente gefühle.

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Ich schau auf Netflix gerade Systemsprenger. Da ist ein Mädel was sich genauso verhält😳

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sorry....das kind verhällt sich natürlich nicht so. es ist ein bindungsgestörtes pflegekind.
die Problematik liegt hier nicht vor.

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Hab erst die Hälfte gesehen, natürlich wird das hier nicht so sein. Aber schon sehr krass wenn ein Kind in dem Alter so ausrastet dass die Tür bald kaputt ist und es herum spuckt.
Ich hoffe sehr dass es da schnell Hilfe gibt damit die Eltern nicht bald genervt sind vom eigenen Kind

Ja, Systemsprenger ist schon nen ganz anderer Fall!

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Hallo,

ich kann mir auch vorstellen, dass das in Richtung ADHS geht. Ich weiß aber nicht, ab welchem Alter das überhaupt schon feststellbar ist. Die Kinder, die ich kenne, die es haben, bekamen erst im Grundschulalter ihre Diagnose.

Dass Dein Sohn im Kindergarten anders ist, heißt nicht viel Es kann sein, dass die da konsequenter sind, als Ihr. Oder er merkt, dass er bei den anderen Jungs mit seinem Verhalten aneckt und reißt sich zusammen. Der Effekt ist dann aber häufig, dass die Kinder zu Hause doppelt so schlimm sind, weil das Zusammenreißen anderswo sie so anstrengt.

Aber selbst, wenn ADHS das sein sollte, muss man weiterhin mit dem Verhalten umgehen.
Das ist ja nichts, was man wieder los wird. Selbst mit Medikamenten verschwindet es nicht komplett. Bei leichteren Fällen bekommen die Kinder gar keine.

Bei Kindern, die sich so verhalten, wie Dein Sohn, und auch bei AD(H)S-Kindern sind klare Regeln wichtig, die immer zu befolgen sind und möglichst zeitnahe, logische Konsequenzen.
Aus jeder Ausnahme leiten solche Kinder ab, dass es die beim nächsten mal ja wieder geben könnte und schon hat man doppelt so viel Stress, als wenn man vorher hart geblieben wäre. #schwitz

Was bei AD(H)S-Kindern gut funktioniert, ist Dinge vorher anzukündigen. Das entschärft vieles.
Also nicht, wir gehen jetzt. Sondern wir gehen in 5 Minuten, wir gehen in 2 Minuten und dann, wir gehen jetzt.
Genauso würde ich ihm sagen, was passiert, wenn er gleich wieder seine Schwestern ärgert, schon bevor er Anstalten in der Richtung macht.
Da würde ich in einer ruhigen Minute mit Papa überlegen, was logische Konsequenzen bei immer wieder kehrenden Verhaltensproblemen sein könnten.

Was bei unseren Kindern früher gut funktioniert hat, ist, runter zu zählen, also 3 (Kind macht weiter), 2 (Kind macht weiter), 1 Konsequenz kommt.
Da kann man dann beim nächsten mal freundlich nachfragen, ob das Kind nochmal die Konsequenz vom letzten mal erfahren möchte, oder ob es jetzt lieber aufhört.

Wenn das Kind die Scheibe bespuckt, wäre meine Konsequenz, dass es die Scheibe putzen muss. Genauso muss es die Kleidung bespuckter Leute im Eimer mit der Hand waschen.
Wenn währenddessen andere interessante Sachen machen, fallen die für das Kind eben aus. Pech gehabt.

Bei ADHS-Kinder ist Fernsehen und Tablet etc. übrigens noch viel schlimmer, als bei anderen Kindern. Die sind davon extrem fasziniert, und es tut ihnen überhaupt nicht gut.

Wie man extrem aufgedrehte, eventuell hyperaktive, Kinder zur Ruhe bekommt, weiß ich leider nicht.
Unser Sohn hat die Variante ohne H.

LG

Heike

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Hallo,

da habt ihr ja echt was auszuhalten. Mir sind beim Lesen verschiedene Dinge in den Sinn gekommen. Wie strukturiert ist denn euer Tagesablauf?
Ich bin ein absoluter Verfechter von Struktur. Ich merke in der Schule jeden Tag aufs Neue, dass vor unsere Kinder danach verlangen. Es gibt ihnen Sicherheit. Auch zu Hause haben wir feste Abläufe. Es ist für die Kinder genau klar, was wann passiert. Inzwischen sind sie 4 und 7 und wir können Abweichungen gut miteinander kommunizieren.
Dann denke ich, dass dein kleiner Mann unbedingt lernen muss Langeweile auszuhalten. Ihr geratet sonst in einen Teufelskreis. Denn irgendwann haben auch deine Töchter Ansprüche. Ich habe 2 Einzelkinder im Freundeskreis (inzwischen 7 Jahre alt), die nie gelernt haben, dich zu beschäftigen oder zu akzeptieren, dass es nicht nur nach ihren Wünschen gehen kann. Das stellt die Eltern inzwischen vor große Herausforderungen, denn die Beschäftigungen müssen inzwischen immer vielfältiger werden. Versuche zu Beginn kurze Phasen der Ruhe oder Beschäftigung einzuführen, die ihr nach und nach verlängert.
Und vielleicht holt ihr euch auch Hilfe bei einer Erziehungsberatung. Nicht, weil ihr unbedingt was falsch gemacht habt sondern um wieder mehr Ruhe reinzubringen. Psychiater und ADHS halte ich für übereilt.

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Meiner Tochter, die auch oft drüber raus ist hat es geholfen Yoga zu machen. Vorallem mit der Atmung kann man viel bewirken. Wir atmen dann öfter mal gemeinsam ganz in Ruhe (z.B. 5x langsam ein und aus) das bringt sie aus der Situation raus.

Beim spucken würde ich versuchen, ihn es am Waschbecken machen zu lassen. Bei uns ist dann meistens der Reiz weg wenn es erlaubt wurde. Hier kannst du vielleicht versuchen es in der ein oder anderen Situation in andere Bahnen zu lenken.

Sie hat sonst auch immer so einen anderen Gesichtsausdruck drauf wenn sie auf Konfrontation aus ist, es hilft dann bei uns gut zu bubeln oder zu catchen.

Ich hab manchmal das Gefühl, dass sich Kinder inzwischen nicht mehr körperlich auseinander setzten dürfen. Ich hatte neulich mal beobachtet wie sich mein Kind mit einem anderen Kind in der Kita gegenseitig „rumgeschubst“ hat. Ich hab bewusst nicht eingegriffen und die Erzieher auch nicht, weil es fair und auf Augenhöhe war und beiden in dem Moment „geholfen„ hat.

Türen knallen, kann ich in manchen Situationen nachvollziehen wenn sie sich ärgert. Ich hab das vor 10 Jahren auch noch gemacht wenn mich was richtig angekotzt hat. Ich glaub manche Menschen sind einfach „körperlicher“, vielleicht gibt es hier einen bestimmten Sport der ihm gut tut. Unserer Tochter hat Klettern extrem gut getan um ihre Grenzen kennenzulernen.

Ich fand generell des Verhalten mit 4 nervig, seit sie 4,5 ist ist es wieder besser. Vielleicht ist es bei euch auch gerade zusätzlich noch ne schwierige Phase.

Viele Grüße