Enttäuscht von kitaleitung (Lang)

Hallo ihr lieben

Es ist so das meine erste Tochter (2,5 Jahre) seit 1,5 Jahren in eine Kita geht. Bis auf die Fluktuation die dort herrscht was Erzieher und Leitung betrifft waren wir dort allerdings sehr zufrieden. Im Dezember sollte unsere zweite Tochter zur Welt kommen und man sicherte uns für August diesen Jahres einen Platz für sie zu.
Zwei Wochen vor dem offiziellen et kam die Leitung und auf uns zu und sagte uns das sie uns den Platz nicht länger freihalten könnte wenn unsere Tochter nicht bald geboren wird ( als könnte ich das beeinflussen) da sie ein Geburtsdatum für die Anmeldung braucht. ( im Nachhinein habe ich erfahren das das völliger Quatsch ist)
Ich stand extrem unter Druck denn wir brauchten diesen Platz mit dem wir ja fest gerechnet hatten. Ich war sehr he stresst und habe einfach nur gehofft das es losgeht damit wir diesen scheiß Platz bekommen( entschuldigt meine Ausdrucksweise ich bin einfach so wütend.)
1 Woche vor ihrem errechneten Termin kam unsere Tochter nach einer vorzeitigen plazentaablösung still zur welt. Es war und ist immernoch ein einziger Alptraum. Die ersten Tage nach der Geburt brachte meine Mutter unsere Tochter in die Kita und informierte die Erzieher und die Leitung über das geschehene. Als wir dann ca. 1 Woche nach der Geburt unsere Tochter in die Kita brachten war ich einfach schockiert. Niemand hat mit uns über unsere zweite Tochter gesprochen. Es wurde einfach so getan als wäre absolut nichts passiert. Als die Leitung uns gesehen hat wäre sie am liebsten vor uns weggelaufen und hat Grade mal Ein hallo ohne Augenkontakt und mit einem zügigen Abgang rausgebracht. Und so ist es bis jetzt geblieben. Ich weiß das diese Situation auch für andere schwierig ist aber grade von pädagogischem Fachpersonal erwarte ich einen anderen Umgang damit! Man kann doch nicht einfach so tun als wäre nichts passiert!!
Wenn ich die Leitung sehe werde ich jedesmal so unfassbar wütend. Uns wurde schon öfter geraten uns an den Träger zu wenden. Zum einen wegen dem Umgang mit der Anmeldung und zum anderen wegen der jetzigen Situation. Nur habe ich momentan Noch nicht die Kraft dazu. Ich weiß nicht was das für einen rattenschwanz nach sich zieht. Ich bin einfach schockiert, schockiert darüber das es wirklich Menschen gibt die dieses Thema durch ihr Verhalten so tabuisieren. Da frage ich mich was solche Menschen meinem Kind mit auf den Weg geben sollen...

Ich musste das einfach mal rauslassen
Danke fürs lesen !

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Ach ja: und ich hoffe das klingt nicht zu hart:
Aber was möchtest du denn dem Träger erzählen?
Sicher war die Platzvergabe.... seltsam?!
Aber ich gege davon aus, dass auch seitens des Trägers Regularien einzuhalten sind, die der Leitung wiederum Druck gemacht haben.
Man kann sicher nicht so einfach verfügbare Plätze frei halten, wenn es lange Bewerberlisten gibt.

Und sie ist pädagogisch für Kindererziehung geschult.
Trauerbewältigung.... (klingt hart, sorry)... ist nicht ihre Aufgabe.
Zumal ich glaube, dass es bei ihr aktuell eher am schlechten Gewissen scheitert....

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Och Mann....
ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist so einen Verlust zu erleiden.... 😔
Mein tiefstes Mitgefühl an dieser Stelle....


zu deinem Problem:
Der Tod ist einfach nach wie vor ein großes Tabu Thema in unserer Gesellschaft.
Viele (z.B. die Kita Leitung) reagieren hilflos - oder reagieren "gar nicht", weil es einfacher ist.

Als meine Mutter starb, war ich noch relativ jung. Schlimmer als diese "keine Reaktionen", fand ich die 08/15 Statements.

Der Tod einer Mutter hat schon viele überfordert - der Verlust einges Kindes ist ja aber noch viel Tabu-reicher (ich hoffe du weisst was ich meine).
Es ist kaum möglich die richtigen Worte zu finden....

Ich glaube du kannst dir absolut sicher sein, dass Du es nicht mit Gleichgültigkeit zu tun hast. Vermutlich hat die Kita Leiterin auch ein sehr schlechtes Gewissen Dir gegenüber, weil sie Dich unter Druck gesetzt hat.
Und ich meine auch heraus zu lesen, dass du ihr (unbewusst?) so etwas wie eine Mitschuld gibst....

Was ich sagen will: Gehe nicht so hart mit ihr ins Gericht.
Ich glaube sie könnte auch rein gar nichts richtiges sagen oder machen.
Dir ist etwas so grauenvolles widerfahren.... und ich kann verstehen, warum du ihr Verhalten so verletzend findest.....
aber es ändert einfach alles leider nichts mehr.

Ich weiss nicht ob es richtig ist dir zu raten, diese Wut loszulassen.
Denn ich kann die Wut verstehen. Und ich glaube sie hilft dir aktuell auch zu funktionieren.

Aber langfristig gesehen, wird es nicht helfen. Deine Tochter geht noch immer in diese Kita und soll sich dort wohl fühlen.
Gerade für sie muss dein Leben weiter gehen.

Ich glaube meine Antwort ist etwas wirr.
Ich hoffe du kannst verstehen was ich meine....
Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Kraft, das Erlebte durchzustehen....

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Für das, was du erleben musstest, gibt es keine Worte, und verstehen kann es niemand wirklich, dem es nicht selbst widerfahren ist.

Es ist normal, sich in der Trauerzeit mit Wut und Sinnsuche zu beschäftigen. Eine Trauerbegleitung wäre der richtige Ansprechpartner.

Die Leiterin verhält sich nur menschlich und ich finde nicht, dass deine Wut auf sie gerechtfertigt ist. Auch die Wut auf den "Druck", den sie dir gemacht hatte, hat nichts mit deiner Situation zu tun. Ja, es war eine bescheuerte Aussage, aber dieser Stress ist nicht der Grund für den Tod deines Kindes.

Erzieher sind *Päda*gogen, kennen sich also mit Kindern aus; Kinder haben keine Todgeburten. Kinder können Geschwisterkinder verlieren oder Elternteile, doch auch dies gehört nicht zum Alltag einer normalen Erzieherin.

Bitte suche dir und deiner Familie adäquate Hilfe.

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Oh, ihr Armen, das ist natürlich alles sehr schlimm...:-(

Aber die Kitaleitung kann dafür rein gar nichts.
Sie ist Erzieherin, kein Psychologe. Mit Sicherheit ist sie von eurem Verlust auch getroffen. Für sie ist das so sicher auch eine schwere Situation und sie weiß nicht so recht, wie sie sich verhalten soll.
Normalität oder Ansprechen? Was ist da besser, als relativ unbeteiligte Person?
Und es ist ja auch wirklich schwer, weil jeder da anders empfindet. Der eine will seinen Verlust in die Welt schreien, der andere braucht gerade diese Normalität um überhaupt noch zu funktionieren. Dem einen würde Beileidsbekundungen von nicht nahesteneden Personen oberflächlich vorkommen, der andere fühlt so wie du...
Da wäre ich ihr wirklich nicht böse.

Und über die den Kitaplatz würde ich mir keine Gedanken mehr machen. Wahrscheinlich hat die Leitung den Platz inoffiziell für euch freigehalten und musste dann auch nur die Auflagen vom Träger erfüllen. Alles etwas seltsam...richtig, aber sich deshalb jetzt zu ärgern, bringt doch überhaupt nichts.

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Liebe Unbekannte,
es tut mir von ganzem Herzen leid, was euch widerfahren ist.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft.

Was die Leiterin betrifft: Ich weiß, es wird in keiner Weise trösten (soll es auch nicht), aber vielleicht schämt sie sich, dass sie dir so einen Druck gemacht hat?
Ich vermute mal stark, dass die anderen Erzieherinnen einfach nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Todgeburten, späte Fehlgeburten und auch frühe FG sind (noch) ein großes Tabuthema in unserer Gesellschaft und aus großer Unsicherheit heraus sagen die Leute einfach nichts. Sie wollen mit möglichen falschen Worten nicht verletzen, merken jedoch nicht, dass sie mit ihrem Nichtstun auch verletzen. Ein Teufelskreis 😢.
Ich bin davon überzeugt, dass andere es nicht böse meinen, wenn sie nichts sagen.

Eine direkte Nachbarin hat vor 3 Jahren ihr Mäuschen im 6. Monat still zur Welt bringen müssen, da es unheilbar krank war. Ihr gewünschtes Mädchen nach 2 Jungs.
Als ich sie dann sah, habe ich sie fest gedrückt und ihr gesagt, dass ich nicht weiß, was ich sagen soll. Wir haben ein bisschen zusammen geweint.

Ich weiß es wirklich auch nicht, was man zu Sternenkind-Eltern sagt. Gratuliert man „trotzdem“ zum Baby, sie sind ja Eltern geworden oder kondoliert man.

Ich wünsche euerer Familie von Herzen alles Gute!

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Oh mein Gott, es ist furchtbar, was Ihr durchmachen müsst! Ich wünsche Dir und Euch ganz viel Kraft.

Wie Du Dich gegenüber der Leitung verhalten sollst kann ich Dir nicht sagen. Da bin ich etwas ratlos...

Ich möchte Dir aber versichern, dass ich Deine Enttäuschung verstehe! Ich würde ganz selbstverständlich erwarten, dass das Geschehene von Seiten der Kita thematisiert wird!!
Ein Gespräch mit Euch, ein Gespräch mit Deiner großen Tochter usw.

Stimmt, Erzieher sind keine Trauerbegleiter. Aber es ist deren Aufgabe, Eure große Tochter zu begleiten!
-> das Geschehene BENENNEN um es zu BEGREIFEN!

Eine Stellungnahme bezüglich der Vergabe des Platzes für Eure Sternenmaus... wäre nobel... würde ich aber glaub nicht erwarten. Da braucht es wirkliche Größe zu.
Aber dass die Leitung das Geschehene totschweigt finde ich Eurer Großen (und Dir) gegenüber ein absolutes Unding!!!

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Es tut mir wirklich leid was Euch passiert ist, und ich wüsste, wenn ich dich persönlich kennen würde vermutlich auch nicht wie ich dir begegnen soll.
Denn du hast etwas unfassbare erlebt, und ich hätte Angst nichts sagen/tun zu können was dir " hilft" sondern dich stattdessen nur mehr zu verletzen.
Vermutlich würde ich auch wie die Erzieher "abtauchen". Weil ich absolut verunsichert wäre und nichts falsch machen wollen würde. Was für dich grade aber das absolut falsche ist.

Zu der Platzvergabe kann ich nur sagen dass es bei vielen Trägern nicht möglich ist ein ungeborenes Kind anzumelden, auf die Gründe dafür gehe ich jetzt nicht näher ein weil das sonst als herzlos rüberkommt, wenn die Leitung einen Platz freigehalten hat war das evtl nur nett und eigentlich nicht erlaubt.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft.

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es tut mir sehr leid, was Euch widerfahren ist, -aber nimm es der Leitung oder anderen Menschen bitte nicht allzu krumm. --- es gibt soooo viele Menschen, die mit solch einer Situation überhaupt nicht klarkommen. Sie wissen einfach nicht, was sie sagen sollen und flüchten sich ins "ignorieren".
Ja: es mag pädagogisches Fachpersonal sein, - aber das hat nichts damit zu tun, wie man mit einem Tod umgehen soll oder kann.

Es ist oft die Hilflosigkeit, die da passiert und keinesfalls bös gemeint. Wer noch nie einen Menschen in der Umgebung hatte, dem das mal passiert ist, der weiß nicht, wie man damit umgehen soll oder kann. Man will nichts falsch machen.
Nimm es ihr nicht krumm, dass sie eher ausweicht. - das ist Hilflosigkeit. ja: "Du" bist geschockt, -- aber nur, weil Du Dich damit auseinander gesetzt hast, viele Gespräche geführt hast usw... --- Deine Umwelt nicht. Die ist einfach nur sprachlos und hilflos.

Das ist hart für Dich, weil Du Dinge da rein interpretierst. - aber wenn Du genau darüber nachdenkst, dann ist es eben die Sprachlosigkeit und kein böswilliges Verhalten.

(Diese Anmeldungsgeschichte ist etwas, das man klären sollte, ja --- aber ein Verhalten wegen Tod kann man keinem Menschen zu Lasten legen. Und dass Du pädagogischem Fachpersonal in diesem Falle ein anderes Verhalten abverlangst, finde ich nicht passend. Die lernen in der Ausbildung wickeln, singen und klatschen, und nicht, wie man mit trauernden Müttern umgeht, die gerade eine stille Geburt hinter sich haben).

Ich wünsche Dir viel Kraft. Und eine gute Genesung, sowohl körperlich, als auch seelisch.

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Ihr habt eine schlechte Schlimme Erfahrung gemacht,ich weiß wie es ist,wir hatten dies leider auch schon zwei Mal.
Viel Kraft dafür!
Dein Verhalten finde ich trotzdem sehr aggressiv,keineckann etwas für Euren Verlust und mir war es schlicht recht,hat mich keiner darauf angesprochen.
Viele Menschen haben damit Berührungsängste und sagen lieber nichts,ich finde dies muss auch nicht sein in so einer Beziehung.
Ist es wirklich die Leitung die so schlimm ist oder Dein Zustand?!
Du erwartest viel in dem Zusammenhang auf die Idee wäre ich nie gekommen.