Gerade sehr enttäuscht von meinem Sohn

Hallo liebe Mamis,

ich weiß, man soll von seinen Kindern nicht zu viel erwarten aber trotzdem bin ich gerade traurig und enttäuscht über meinen 3 Jährigen. In letzter Zeit ist er ein richtiger kleiner Egoist geworden. Vor ein paar Wochen/ Monaten hab ich mich noch gefreut wie „sozial“ er wird und jetzt das 😕 Mal als Beispiel; Er ist jetzt von der Krippe in den KiGa gekommen und dort hat er einen Freund aus einer Vorschulgruppe (wir sind schon länger mit der Familie befreundet) der ihn oft hilft und vor den noch größeren verteidigt. Der andere Junge mag meinen Sohn voll und meiner mag ihn auch, doch trotzdem macht meiner nur das was er will und wenn der andere Junge nicht mit macht, hat er halt Pech. Dann macht meiner sein Ding. Auch zu Hause ist er so... er macht was er will, möchte alles haben, aber wenn ich ihn mal um was bitte ( heute ein kleines Bild malen für ein Freundschaftsbuch was er bekommen hat) dann bockt er rum und will nicht.

Das ist irgendwie nicht das Verhalten, welches ich ihm vorlebe und das macht mich traurig. Wie kann ich am besten damit umgehen? Nicht so enttäuscht sein und ihm trotzdem emphatisches Verhalten beibringen... ohne Zuviel zu verlangen 🤷🏼‍♀️

Vielleicht habt ihr ja Tipps.

Liebe Grüße
Surfermami mit Surferboy (3Jahre) und Surfergirl (20.ssw) im Bauch

1

Dein Surferboy ist gerade mal 3. Er LERNT Sozialverhalten gerade. Er LERNT Empathie gerade. Gib ihm Zeit, leb es ihm vor und dann wird das schon :-).

2

du erwartest zu viel. und gerade bei jungen mit drei kommt nochmal so richtig die egophase rauß.
kinder werden nunmal egozentrisch geboren, sie kreisen um sich, ihre gefühle und ihren willen. erst ganz langsam lernen sie auch die umwelt und mitmenschen mit ihren gefühlen wahrzunehmen. empathie entwickelt sich erstaunlich spät. alles natürlich auch charakterlich abgestuft.
ich empfand es mit drei jahren auch nochmal als sehr anstrengend. ich hab mal gelesen, dreijährige haben genau so einen hohen testosteronspiegel wie 18 jährige. das tut sein übriges.
du kannst vorleben und immer wieder erklären. erwarte nur nicht zu viel. ich hab dann eher immer, wenn etwas wirklich sehr kooperativ oder sozial war gelobt. das ist eher hängen geblieben als kritik.

5

Das mit dem Testesteronspiegel wie bei einem 18 jährigen trifft unsere Situation zu Hause sehr treffend 👍🏻 Vielleicht sind’s auch nur gerade die Hormone bei mir 😓

7

mein großer war 3 jahre und 3 monate als er großer bruder wurde. und die ersten monate waren echt mega anstrengend weil der große diese "testoboy" phase hatte. ABER er liebt seinen kleinen bruder sehr und hat gerade in seiner rolle als großer bruder viel dazu gelernt in sachen sozialverhalten, rücksicht und empathie. er ist jetzt 4,5 und ich bin echt oft stolz auf ihn.

weitere Kommentare laden
3

Enttäuscht von einem 3jährigen? Wegen solch Kleinigkeiten?

Vielleicht solltest du dich mal über die kindlichen Entwicklungsphasen schlau lesen und dich in Geduld und Verständnis üben.

4

Ich will einfach vorbeugen, damit er nicht so emphatisch wird wie Du 🙄
Danke für Deine Antwort

18

Nun ja, ich fand deine Aussage das du enttäuscht von ihm bist auch erschreckend. Ich habe kurz überlegt ob du das wohl ernst meinst. Mein nächster Gedanke war .. ok, sie hat einfach nicht viel Ahnung von der kindlichen Entwicklung.
Warum du jetzt bei der Userin so zurück schießt erschließt sich mir nicht. Wie war das mit dem Vorleben?
Dein Sohn merkt das er dich enttäuscht, er hat feine Antennen für sowas. Er enttäuscht dich in einer Sache die ganz normal ist für sein Alter. Ergo kann er es gar nicht ändern. Kein schönes Gefühl für einen drei jährigen.

6

Ich habe bei meiner 5 jährigen doch ganz oft gesehen wie sie von mir positives vorgelebtes Verhalten nachahmt und lebt. Das kam erst mit 3/4 Jahren so für mich greifbar und auch erst Monate nachdem ich mich irgendwie verhalten habe, ahmt sie es nach. Ein kleines Beispiel, wir mussten beide auf Toilette und ich ließ ihr den Vortritt, mit der Erklärung sie sei die jüngere, ich könnte länger aushalten. Nach Monaten wurde ihre Schwester trocken und irgendwann mussten beide gleichzeitig auf Toilette. Da erklärte meine Große der Kleinen dass sie zuerst dürfte, denn sie sei die jüngere. Ich war baff. Deswegen, geh weiter mit gutem Beispiel voran. Man merkt es erst viel viel später, das er das gute Verhalten sieht und aufschnappt.
LG

10

Das hoffe ich auch, dass es bei uns so wird. Und das glaube ich auch weil er ja eher von der lieben Sorte ist. Aber manchmal fällt es schwer immer richtig zu reagieren. Zeige ich meinem Kind das ich wütend bin? Das ich traurig bin? Das ich so nicht mit ihm spielen mag? Ich reagiere einfach nicht gern mit Bestrafungen. Dabei gehts jetzt nicht alleine um emphatie sondern um koorperationsgemeinschaft allgemein. Vor allem, hatten wir bis vor kurzem nie solche Probleme, jetzt plötzlich mit drei fängt er an zu bocken und zu hauen?! Ich möchte ihm da schon zeigen, dass mir das nicht gefällt.

15

Klar, das solltest du ihm auch zeigen. Ich lasse mich auch nicht von meinem Kind hauen z. B. Das ist das Alter, bei uns wurde es mit 3,5/4 besser. Jetzt ist unsere Kleine auch gerade 3 geworden. :-) ist sehr interessant das ich bei ihr wesentlich gelassener bin, weil ich es von der Großen schon kenne. LG

8

Der junge Mann ist gerade mal 3 Jahre alt. Du erwartest zuviel von ihm und bist zu Unrecht enttäuscht. Ein 3 jähriger lernt gerade erst das es sowas wie Empathie gibt. Er lernt aber auch gerade das er sowas wie einen eigenen Willen hat und probiert sich aus. "Freundschaften" in denen Kinder Kompromisse eingehen gibt es auch erst später.
Fahr deine Ansprüche an deinen Sohn herunter und gib ihm Zeit. Das sind alles Dinge die noch kommen, in dem Alter muss er das noch nicht.

9

Guten Morgen, danke für Deine Antwort. Ich glaube, ich werde hier etwas missverstanden. Mir geht es ja jetzt nicht generell um das Verhalten mit dem einen Freund, sondern um seine Koorperationsbereitschaft / Mitmachbereitschaft allgemein. Ich bekomme derzeit auf jede Bitte zur Mithilfe/ Mitmachen ein „nein“, „will ich nicht“ . Wir wollen ja alle emphatische und liebe Kinder, für uns und auch für andere. Ich würde einfach gerne richtig reagieren in solchen Momenten. Meinem Kind auch zeigen, dass ich sein Verhalten nicht schön finde und nicht einfach sagen „nagut, dann halt nicht“. Schließlich kann er ja auch anders; wenn er ein neues Spielzeug haben will, kann er ja sooooo lieb sein. Wir hatten halt die letzten drei Jahre überhaupt keine Probleme miteinander und es ist schade, wenn sich das Blatt jetzt wenden sollte aufgrund von falsch verstehen...

12

Hallo,

Kinder machen nicht automatisch das, was man ihnen vorlebt.

Es ist zwar gerade modern, den Eltern zu erzählen, dass man die Kinder so ganz harmonisch zu sozialen Menschen macht, ohne dass man sie richtig erziehen muss, aber leider funktioniert das nur selten.

Sowohl der Junge, der mich als Kind ständig drangsaliert hat, als auch der Oberschläger der Grundschule, mit dem unser Sohn dauernd Stress hatte, hatten/haben ganz liebe, nette Eltern mit einem super Sozialverhalten.

Kinder testen, wie weit sie gehen können und das bezieht sich auch auf das Sozialverhalten. Natürlich versucht ein 3-jähriges Kind seinen Willen durchzusetzen und das manchmal auch einfach nur aus Prinzip. Das ist in dem Alter so und vollkommen normal.
Sorgen muss man sich machen, wenn die Kinder immer weiter kreuzbrav machen, was die Eltern möchten. Wenn das Erkennen des eigenen Willens ausfällt, handelt es sich nämlich um eine ernsthafte psychische Störung.

Wenn keine Grenze kommt, sondern nur "guck mal Kind, Mama macht das so und das ist viel schöner für alle", zucken viele Kinder mit den Schultern und machen weiter.

Da muss man als Eltern erziehen und Grenzen setzen. Das kommt bei willensstärkeren Kindern nicht von alleine.

Enttäuschung halte ich in diesem Zusammenhang für ein sehr merkwürdiges Wort. Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass Dein Kind immer so bleibt, wie als Kleinkind. #kratz
Kinder haben immer wieder Phasen, wo sie sich weiter entwickeln und bisher gelerntes in Frage gestellt und über Bord geworfen wird. Das ist jetzt die Trotzphase, im Vorschulalter sind die meisten Kinder schwierig und dann kommt die Pubertät, wo es nochmal richtig kracht. #schwitz

Unsere Tochter hat übrigens mit 3 auch anfangen, andere Kinder herum zu kommandieren, und leider haben die auch noch gemacht, was sie wollte.
Da habe ich eingegriffen und meine Tochter eingebremst. Außerdem habe ich viel mit ihr gesprochen, wie sie es denn finden würde, wenn andere sie herum kommandieren würden und Ihr gesagt, dass die anderen Kinder irgendwann nicht mehr mit ihr spielen wollen, wenn sie sich so benimmt.
Das hat sich dann auf Dauer gegeben und mit 5 hatte sie ein super Sozialverhalten.

Was alles haben wollen, aber nichts tun wollen angeht, haben wir natürlich auch Grenzen gesetzt und Konsequenzen gezogen.

Kinder, wo das nicht passiert, sind aber u.U. noch mit 10 oder als Erwachsene so drauf, wie Dein Sohn oder unsere Tochter mit 3 und das, wie gesagt, auch mit sozial sehr kompetenten Eltern.

LG

Heike

14

Vielen Dank Heike für Deine ausführliche Antwort. Du beschreibst genau das, was ich meine. Ich bin halt vorgestern an einem Punkt gekommen, an dem mein sonstiger Erziehungstil auf taube Ohren stieß. Vielleicht war einfach diese Tatsache in dem Moment enttäuschend für mich. Aber ja, so bissl hab ich schon geglaubt das mein Lütter und ich noch lange so dicke miteinander sind 😅 Sind wir ja auch noch, alles gut. Aber an dem Tag wurde echt viel diskutiert und manchmal muss ich mir dann auch sagen, es gibt Dinge über die brauche ich mit einem Dreijährigen nicht diskutieren. Das muss ich als Mutter entscheiden. Wenn er irgendwann emphatisch genug ist, wird er es auch verstehen.

Naja, irgendwie werde ich ihn schon groß kriegen 😂 Heute gehts mir auch schon besser. Die Ss Hormone tun ihr Übriges ;)

Danke und beste Grüße
Surfermami

19

Echt wegen sowas?! Ich dachte beim Lesen, dass er anfängt zu rüpeln oder ähnliches.

Wegen zb dem Bild fürs freundebuch. Vielleicht macht er gerade was anderes was ihn mehr interessiert. Dann kannst du zb sagen "wir sollen da was reinmalen für dein Freund. Magst du das jetzt machen oder zb nach dem Abendessen?!" Ich hasse es zb wenn irgendwer meint, nur weil ihm/ihr jetzt xyz genehm ist muss ich alles stehen und liegen lassen. Das kommt aufs selbe. Ich hab letztens die Spülmaschinen ausgeräumt und meine Schwiegermutter hatte das Baby am bespasen als sie just in dem Moment meinte "kannst du ihn jetzt nehmen ich muss jetzt nur schnell noch zum DM, xyz kaufen". Ich "warte halt noch kurz bis ich hier fertig bin" und sie genervt, dabei war der Laden noch locker 4 Stunden offen und 5 Minuten entfernt. Das kommt aus sich deines Sohnes auf das selbe. Auch ist es ein durchaus normales Verhalten in der Autonomiephase. Das eigenständig werden und sein wollen kommt in der Regel vor der Entwicklung für Empathie und Frustrationstoleranz. Mein Sohn ist einerseits total rücksichtsvoll und im nächsten Moment ist er ein ignoranter Kerl dem es völlig egal scheint, das der andere gerade kein Interesse an seinen Ideen hat oder gar ablehnt und er sich trotzdem drüber hinweg setzt. Das hat ja auch mit Grenzen testen zu tuen. Wer nicht in die Schranken gewiesen wird, weiß das er mit diesem Verhalten durchkommt.

Und mein Sohn ist zb so das er mir Blumen schenkt, mit allen die er mag alles teilt, aber auch nur mit denen, hilfsbereit ist etc und dann ist er ein haudrauf und spackt herum als wäre er ne Mischung aus, entlaufen aus der Klapse und unter nem drogenstehensen taubstummen der weder auf akustische Signale reagiert noch zum antworten fähig ist. Normal, nennt man Trotzphase.

Nimm es entspannt in dem Alter können die eh noch nicht einschätzen welche Folgen ihr handeln hat und sind naturgemäß sehr auf eigene Interessen ausgerichtet.

Darüber kann man genervt sein, bin ich auch mal, aber enttäuscht?! Mit 3 ist alles noch weitestgehend im Rahmen von "alles kann, nix muss" und wirklich Maßregel mach ich nur wenn er Grenzen überschreitet.

20

Hallo!

Ich kann deine Gefühle verstehen, aber er ist erst 3 Jahre alt!

Als mein Sohn ungefähr so alt war, musste ich mit unserem Kater zum Tierarzt (zu Fuß). Als wir auf dem Rückweg waren, hatte mein Sohn keine Lust mehr zu laufen. Ich sagte ihm, dass ich ihn nicht tragen kann, da ich in einer Hand ja die Transportbox habe. Da hatte er knallhart gesagt, dass ich unseren Kater einfach abstellen soll und ihn hochnehmen. In diesem Moment hätte er den Kater einfach da gelassen. Ich war irgendwie auch schon sehr empört und traurig darüber.

Jetzt ist mein Sohn 7 Jahre alt und durchaus ein empathisches Kind. :-) Trotzdem ist es bei ihm nicht ganz so ausgeprägt wie bei seinem besten Freund oder auch bei seiner Schwester (15 Monate jünger). Sie hat schon als Kleinkind angefangen zu weinen, wenn jemand anders hingefallen ist oder ein Baby im Bus weinte.

Sein bester Freund hat schon tatsächlich mit 2,5 Jahren ihn getröstet bei der Kindergarteneingewöhnung: "Du musst nicht weinen, Deine Mama kommt wieder".

Ich denke, dass diese Eigenschaft zum Teil angeboren ist.


Mach dich nicht verrückt! Er ist erst 3 Jahre alt!

LG