„Marken und Serien“ der 3-4 Jährigen

Hallo.
Mein Sohn wird im August 3 und wechselt dann in die Kita.
Da ich letztens was online bestellt hab und auch nach Kleidungsschnäppchen geschaut hab ist mir aufgefallen, dass es sehr viele „Marken bzw. Comic-Shirts“ gibt.

Ich nähe gern und bisher mache ich Junior damit glücklich, wenn neutrale Dinos, Autos, Traktoren, Raketen und Co. drauf sind.
Nun fällt mir aber online auf, dass es da überwiegend FWM Sam, pawpatrol, BenjaminBlümchen, Cars, Turtles und Co. gibt...

Was ist denn eure Erfahrung? „Bestellen“ die Kids in dem Alter schon gezielt die Kleidung mit ihren Lieblings-Helden? Wird daheim drüber geredet (der x hat ein Shirt mit x)?

Bisher hab ich meinen Sohn nicht unnötigerweise an Serien heran geführt...
Er darf Leo Laster und „meine Freundin conni“ schauen, weil ich das noch für relativ normal halte, also mehr als diese Hunde-staffel.
Sandmann und das was davor kommt auch, aber sonst „kennt er sich da nicht aus“.
Jetzt hab ich aber schon sehr wohl mitbekommen, dass sich die Kids mit 2 3/4 darüber unterhalten und er mir berichtete, dass der Plüsch-Hund seines Krippen-Kumpels Marshall heißt. 🙄

Also, worauf ich hinaus will, ist es „wichtig“, die Kids drauf vorzubereiten, was es alles so gibt und entsprechend mit solcher Kleidung auszustatten?
Bisher fand ich es schöner, durch die selbst genähten (und teils beplotteten) Kleidungsstücke was individuelles zu haben, aber irgendwann reden sie halt doch mit und ich erfüll auch gern Wünsche.
Dennoch möchte ich ihn auch ungern was anziehen, was er selbst nicht kennt...
Freu mich auf eure Erfahrungen/Meinungen. 😊

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Hallo

das ist vermutlich sehr unterschiedlich und hängt glaube ich auch viel vom Umgang innerhalb der Familie ab.
Meine Jungs sind 4 und bisher wird hier noch kaum Fernsehen geschaut, also irgendwelche "Serien-Helden" oder auch Fußball Vereine kennen sie nocht nicht wirklich.
Im Kindergarten gibt es natürlich welche die komplett damit ausgestattet sind (zum Teil sind das echt hässliche Kleidungsstücke und ich frage mich ernsthaft wer für sowas Geld ausgibt?) oder eben auch die Fußball Jungs mit komplettem Vereins Outfit, das stört oder beeinflusst aber meine Kinder nicht im Geringsten.
Wir "bereiten" unsere Kinder also nicht darauf vor, ich selbst fand solche Fan-Artikel schon immer grauenhaft und hoffe dass das bei uns auch noch lange so bleibt.

#winke

2

Meine Zwillinge sind 3 und gehen in den kiga seit knapp 1 Jahr. Bisher ist es ihnen schnuppe was andere Kinder tragen. Wenn wir einkaufen und sie tshirts sehen suchen sie sich nach Motiv/Farbe aus..den passenden Namen kennen sie nicht. Auser peppa wutz. Beliebt sind Pferde/Einhörner (mädchen) und dinos/Autos (junge).

Für den kiga geb ich aber auch keine 15-20€ pro Oberteil aus weil ein bekanntes Tier oder so drauf ist.

3

Mach dir keine Gedanken.
Wenn es so weit ist wird dein Kind es dir schon mitteilen.
Mein Sohn ist 3,5 und kennt die Serien auch nicht. Er ist bei Kleidung auch sonst gar nicht wählerisch. Wir machen daraus aber auch keine große Sache. Ich näh/kaufe ihm Kleidung und man zieht sich an ohne es groß zu erwähnen.

4

Mitbekommen werden die Kinder das schon.
Mein Sohn liebt paw patrol und darf das auch angucken.
Davon hat er auch ein paar Spielzeuge, Klamotten nur Unterhosen als Anreiz dass wir die pampers endlich los werden.
Kennen tut er trotzdem Feuerwehrmann sam und so weiter obwohl er das noch nie gesehen hat.
Die Kinder spielen das halt nach im Kindergarten oder reden darüber.
Mein Sohn registriert auch wenn jemand einen "comic helden" auf dem Shirt hat, aber nicht so, dass er das auch will. Er ist mit seinen Klamotten mit Autos, Baggern etc zufrieden.

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Das kommt wohl voll auf eurem Umgang damit an.

Unsere Kinder durften mit 3 noch gar nicht TV schauen, von daher gar kein Thema. Aber auch später gab es niemals eine der wohl typischen Serien. Bei uns lief anfangs das Sandmännchen, ganz selten Sesamstraße, ab ca 5 Sendung mit der Maus, mit Opa Terra X und ausgewählte Kinderfilme wie 3 Haselnüsse für Aschenbrödel oder das ARD Sonntagsmärchen (vielleicht 5 mal in Summe).
Heute sind unsere Kinder 8, 8 und 6 und schauen jede Woche die Maus (so abgesprochen) und wenn einer krank ist oder so (mehrere Folgen von) Shaun das Schaf auf Prime. Die Jungs wollten neulich mal Terra X zu Wagenlenkern im alten Rom schauen, das dürfen sie dann auch. Sie kennen einzelne Kinofilme. Bei Freunden haben sie aber glaub alle Serien schon mal auszugsweise gesehen. Wird aber nicht eingefordert.

Auf den Jungs Shirts waren und sind stiilisierte, Dinos, Haie, Waldtiere, Surfbretter (dieses Jahr total inn) … alles Marke (kaufen viel bei Boden), aber nichts aus Serien. Wurde auch nicht einmal angesprochen!

Bei der Kleinen schon. Unsere Tochter hat Socken von Anna und Elsa, damit kann ich leben – Auf dem Shirt dürfte sie es nicht tragen und das wurde immer so akzeptiert. Sonst hat sie viel Glitzer auf den Shirts und zeitweise waren mal diese Wendepailetten toll.

Toll, wenn Du für Deinen Kleinen nähst. Individualität ist toll. Das darf er ruhig lernen und stolz drauf sein, dass seine Mama sowas kann!
Stelle es als selbstverständlich hin, lass Dich nicht verunsichern.

8

Hallo Martha,

finde grundsätzlich euren Umgang mit dem TV richtig gut, bin nun aber doch neugierig geworden...

Was meinst du damit, auf dem Shirt dürfe deine Tochter kein Elsa-Bildchen tragen? Wo ist der Unterschied zu den Socken? Wenn ich das richtig verstehe, ist deine Tochter 6, hat sie da noch keine eigenen Impulse, was das Kleidung aussuchen angeht? Inwieweit ist sie einbezogen?

Wenn ich an meine große Tochter (7,5Jahre) denke, da komme ich schon seit sie 4 ist nicht drumherum, mit ihr gemeinsam auszusuchen. Und da ist bzw. war (Thema ist jetzt zum Glück durch) auch Elsa regelmäßig dabei. Allerdings gab es bei uns weder im Kindergarten noch in der Schule so ne Art "Gruppenzwang" was diese Serien/Filmhelden angeht. Es war also tatsächlich sie selbst, die es schön fand. Aktuell wechselt ihr Interesse gerade weg von Wendepailletten zu Neonfarben mit "coolen" Aufdrucken (Also Sprüche oder Obst ;-) )

Meine kleine ist fast 4 und kennt auch ganz viele dieser "Helden", teilweise ohne sie je im TV gesehen zu haben, aber im Kindergarten spielen die Kinder diese Rollen und die Bilder sind ja eben auf Shirts, Rucksäcken, usw. Sie freut sich riesig, wenn sie ein Shirt mit nem PawPatrol-Hund bekommt, zieht aber im Endeffekt eins mit "normalem" Schmetterling auch gern an.

Deswegen bin ich wirklich neugierig, ob ihr das tatsächlich konkret ablehnt (wenn ja, warum) oder ob es einfach nur kein Thema für deine Kinder ist, weil es sie selbst nicht interessiert.

Liebe Grüße
Susanshi

12

Problem – ich finde die Dinger hässlich und will auch selbst kein Werbeträger sein. Abgesehen davon – wie gesagt – gibt es ja gar keinen Bezug der Kids dazu.
Gäbe es Bezüge und Wünsche wäre es ggf anders.
Hellblaue Socken sind eher unauffällig. Daher kein Thema.

Zum Thema Klamottenentscheidungen:
Ich kaufe 95% er Kindersachen online. Damit mach ich die Vorauswahl. Dinge mit denen ich leben kann. Aber natürlich immer den Geschmack der Kids im Blick was gefallen könnte.
Dann verwandelt sich unser Wohnzimmer in ein Warenlager und die Kinds dürfen aussuchen bzw anprobieren.
Unsere Zwillinge wollen eigentlich immer kompartible Dinge, aber ziehen sie dann selten gleichzeitig an. Also z.B. einer Shirt Blau mit Fuchs, der andere grau mit Eule. Manchmal wollen sie auch beide das gleiche Teil, das wird dann ggf nachbestellt.
Unsere Kinder suchen sich alle seit vielen Jahren die Klamotten selber aus, also morgens. Ggf gibt’s ne Ansage wie „kurze Hose, Shirt mit Schulter“ oder „ordentlich, gehen in die Kirche“ oder so und dann suchen sie sich komplett allein aus, was sie anziehen wollen. Selten gibt’s ne Kritik/Korrektur von den Eltern.
Sie haben alle 3 komplett unterschiedliche Geschmäcker:
Sohn 1 liebt super enge Hosen, weite Shirts. Trägt gern Hemden, hasst dagegen Polos. Trägt gern geschlossene Schuhe. Mittlerweile dauerhaft eine Kette mit Kreuz um den Hals. Die Haare waren früher lang, mittlerweile etwas unter ohrlang mit Seitenscheitel bzw Strähen vor dem Gesicht. Froher hätte man gesagt son richtiger Popper.
Sohne 2 liebt super weite Hosen und dazu eher enge Shirts. Hemden nur wenn es wirklich sein muss, Polos dafür recht gern. Trägt gern Sandalen, kein Schmuck. Über schulterlange Surferfrisur. Typus entspannter Surfer.
Töchterchen hat die Rosa/lila Phase hinter sich und trägt aktuell gern viel blau. Und sie steht voll auf die Kombination von den alten Klamotten der Jungs mit Mädchenzeug. Also ein ganz typisches Jungen T Shirt, das ich ihr niemals als unisex hinlegen würde in Kombination mit Treggins und Schleifchenschuhen. Weite Jungshose mit Krokodil drauf zu feiner Bluse. Aber auch sehr viele ganz typischen Mädchen-/Frauensachen, aber anders als mein Stil.
Sie haben viele Freiheiten in den Entscheidungen was Kleidung angeht und bislang beklagt sich keiner wirklich. Also muss ich auch nichts ändern.
Sind mit dem Geschmack der drei zufrieden, so unterschiedlich er ist.

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Unsere Tochter "bestellt" mit 5 Jahren keine Kleidung, sie darf aber bei der Kaufentscheidung immer mit entscheiden. Wenn sie etwas nicht mag, wird sie es nicht tragen. Und natürlich möchte sie dann gerne Shirts mit ihren Lieblingshelden, wenn sie diese im Laden sieht. Sieht sie so etwas nicht, kommt auch der Wunsch nicht auf.

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Es ist die Frage ob man sich ein Kind erziehen will, dass immer das haben will, was die anderen haben oder ob man ein Kind haben will, dass selbstbewußt das trägt, was ihm selber gefällt.

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Hallo,

muss den das Eine auch das Andere ausschließen?

Gerade/auch wenn ein Kind selbstbewusst ist, was seine Kleidung angeht, kann auch der Wunsch nach so nem Serien-Shirt, Kappi, Rucksack, was auch immer, aufblühen...

Meinen Kindern ist egal, was andere tragen, trotzdem wünschen sie sich solche Sachen (nicht ausschließlich, aber immer wieder mal). Beide haben ihren absolut eigenen Stil.

LG Susanshi

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Kann man sowas "erziehen", indem man einem Kind verbietet, die begehrten Mainstream Sachen zu tragen?

Das ist wohl eine innere Haltung, die aus tatsächlicher Wahl-Freiheit und nicht aus "Erziehung" entsteht. Denn ansonsten ist das Kind nur eine Handpuppe seiner Eltern.

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Hallo,

ich würde abwarten, ob Dein Sohn so etwas will, oder nicht.

Unserer Tochter (12) war der ganze Lillifee-Krams, der damals bei den Mädchen in war, vollkommen egal. Aber sie macht immer ihr Ding, ob es dem Rest der Welt passt oder nicht.

Unser Sohn (9) wollte dagegen schon gerne Kleidung mit Merchandise-Motiven.
Die Kinder unterhalten sich darüber, und wer solche Klamotten hat, ist cooler, als Kinder, denen die Eltern so etwas nicht kaufen.
Als unser Sohn 4 oder 5 war, hatte er Sachen mit Cars-Motiven. Da kannte er die Filme. Als Vorschulkind hatte er auch Sachen mit Star Wars. Das kannte er damals nur aus den Erzählungen anderer Kinder.

"Schön" ist relativ. ;-)
Die Kinder finden nunmal häufig Merchandise-Motive schöner als irgendwelche Streifen-Muster oder ähnliches, was Eltern so gefällt.

Wir haben uns mit unserem Sohn darauf geeinigt, dass er ein paar Teile mit Merchandise-Motiven bekommt, die wir ok finden.
Wenn man das komplett blockiert, die Kinder aber so etwas haben möchten, kann man sich auf jahrelangen Streit einstellen, und das ist es, in meinen Augen, nicht wert.

LG

Heike

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Danke für eure zahlreichen Antworten. Ich antworte mal allgemein.
Natürlich möchte ich meinen Sohn zu einer selbstbewussten Person heranziehen, die stolz auf sich ist und nicht nur so ein Mitläufer, der haben muss, was andere haben. Daher meine Frage. Wie viele schrieben, spielt das zunächst gar keine so große Rolle, dennoch wird sich das nicht vermeiden lassen, dass er auf Klamotten, Schuhen, Rucksäcken pawpatrol und spiderman sieht. Und er ist von seiner Persönlichkeit auch eher ein ruhiger, der nicht gleich offen auf andere Kinder zu stürmt. Daher kann ja eine gemeinsam bekannte Comic-Figur auch ein „opener“ sein..

Dann nehme ich mir den Rat hier zu Herzen, lasse ihn die individuell genähten Klamotten tragen und werd ihm aber, wenn er mal t-Shirt-wünsche im Geschäft vor Ort hat, die auch mal erfüllen.
Ist halt schon ne Lebensaufgabe, dem kleinen großen Menschen zu vermittelt: „du bist du, und nicht was du trägst...“ oder so ...