Kinfast (6 Jahre) kotet täglich ein

Hallo,

mein Sohn wird in 2 Monaten 6 Jahre und kotet mehrmals täglich ein.

Es geht schon seit 3Jahren zu, dass er Kotschmieren in der Unterwäsche hat. Kinderarzt riet zu Movicol, Stuhltraining und abwarten. Auch wenn mein Sohn Stuhlgang hatte, kam immer nur kleine "Kügelchen" aber nie viel Stuhl.

Da es nicht besser wurde, waren wir jetzt beim Kindergastroenterologen. Dieser stellte eine chronische Enkopresis fest und hat uns Einläufe verschrieben um alles zu lösen und das Movicol soll höher dosiert werden. Seit dem hat er Stuhlgang bzw.kommt meist endlich etwas mehr. Allerdings kotet er nach wie vor ein. Meist 2- 3 oft auch 3 - 4 mal am Tag.

Und das zehrt inzwischen an meinen/unseren Nerven!
Ich muss ihn jedes mal komplett umziehen, d.h. ich komme mit dem Waschen nicht mehr hinterher wenn ich täglich 3- 4 Hosen/Jeans brauche. Auch habe ich echt Probleme ihn zu einem Freund zu schicken, da ich es ja keiner anderen mutter zumuten kann ihn sauber zu machen bzw. seine vollgemachten Hosen zu ertragen. Es stinkt dann oft alles wo er drauf saß, da es sich auch durchdrückt wenn er es nicht gleich sagt.

Und da ist das nächste Probleme: er sagt es nicht! Wenn er dann für das kleine Geschäft muss, wir irgendwo hin wollen oder so kommt er an und sagt, es ist was in die Hose gegangen. Wenn ich ihn frage warum er nicht zur Toilette ist, kommt oft die Antwort: Ich weiß es nicht, ich habe es nicht gemerkt oder auch: Ich habe keine Zeit.

Was soll ich nur tun? Zusätzlich zum Psychologen? Abwarten bis wir wieder mit dem Gastroenterologen gesprochen haben? Er ist grundsätzlich eher ein schüchterner Junge. Ich bin immer unsicher wie ich mich verhalten soll. Ich weiß, man soll keinen Druck aufbauen, aber bei der 4. vollen Hose am Tag und das seit 4 Tagen, reisst mir auch mal die Geduld und ich schimpfe sehr. Ist es ein Machspielchen seinerseits und ich soll es ignorieren? aber wie verhalte ich mich da? Es gibt ab und an auch Tage, da klappt es super und er geht jedesmal auf die Toilette und es passieren keine Unfälle.


Wir haben schon so viel durch.. .Belohnungssystem, Toilettentraining, schimpfen, sauber machen ohne dem ganzen viel Bedeutung zu geben.ich weiß einfach nicht mehr weiter und wie ich mich verhalten soll.


Hat jemand Tipps?

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Ist mit seiner Schilddrüse alles okay?

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Wurde soweit ich weiß noch nicht abgeklärt. Wenn das ursächlich sein kann, werde ich das mal veranlassen

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huhu.
oh mann du arme. ich weiß wie nervig das ist.
unser problem ist etwas anders gelagert, aber zum teil vergleichbar. mein sohn hat seit er zwei ist, nun seit fast zwei jahren, eine chronische verstopfung. er nimmt movicol. er ist darüber nie sauber geworden, trägt also noch windeln. früher, vor der verstopfung, hat er bescheid gesagt wenn die windel voll war oder auf nachfrage wahrheitsgemäß geantwortet. davon sind mir mit nun vier jahren meilenweit entfernt. er sagt nix, auf nachfrage, ob die windel voll ist verneint er IMMER. jedes wickeln ist ein kampf.
es ist zum verzweifeln, er sitz manchmal ewig in der vollen windel, durch das movicol kommen manchmal auch echte mengen da raus und er sagt sagt einfach nix. da stinkt dann auch wirklich alles oder nicht selten kommt es am rücken schon raus. ich bin wirklich nur noch genervt.
wir kommen da seit zwei jahren nicht weiter. beim kindergastroenterologen waren wir schon, um alles andere (zöliakie etc.) auszuschließen. mit dem kinderarzt abgesprochene belohnungssysteme haben nicht funktioniert. der kinderarzt hat nun folgenden fahrplan führ uns: erziehungsberatung, gibt es dort keine zündende idee, würde er ihn mal eine woche stationär aufnehmen um alles organische wirklich auszuschließen und ihn mal unter beobachtung zu haben. danach würde dann der kinderpsychologe auf den plan kommen. unser ziele wäre die verstopfungsproblematik bis zur einschulung im griff zu haben und bis dahin auch windelfrei zu werden.
wenn du bei facebook bist kann die nur ganz dringend die gruppe "chronische verstopfung beim klein(st)kind" empfehlen. dort findest du eine menge infos und erfahrungen und auch viele mütter mit expertenwissen zum thema verstopfung/stuhlschmieren/movicol etc.
viel glück!

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Hi das klingt sehr sehr ähnlich wie bei uns. Ne das meine Tochter höchstens 2 mal am Tag „etwas in der Hose hat“ und eher nicht (mehr) so das es richtig durch drückt. Das hatten wir aber auch.
Meine Tochter ist 6 und reagiert wie dein Sohn das sind die selben antworten die ich höre. Wir haben auch schon Einläufe und movicol verschrieben bekommen.
Und viele Dinge ausprobiert. Ich kann dich so guuuut verstehen... und ich finde die Kinder dürfen ruhig „merken“ das es einen irgendwann nervt.
Dieser schmale Grad zwischen genervt sein und kein Druck ausüben zu dürfen/können und so viel Ruhe und Hilfe Stellung geben zu können wie es eben geht.
Ich bin am überlegen was wir weiter machen können und wie wir noch herausfinden können woran das liegt.
Meiner Tochter hat es meine ich geholfen das ihr ganz klar, ernst gesagt wurde das sowas nicht geht, welche möglichen Folgen das haben könnte aber auch das sie unbedingt ehrlich darüber reden muss damit ich ihr helfen kann. Immer wieder erinnern... darauf bestehen das sie regelmäßig auf Toilette geht, die zu begleiten und immer wieder zu sagen das sie alle Zeit hat, ich da bin. Auserdem haben wir darüber gesprochen wie es sich für Sie anfühlt. Ob sie schmerzen hat aber auch wie sie sich fühlt wenn etwas „daneben“ gegangen ist.
Das alles immer und immer wieder. Seit guten 2 Jahren. Und es ist besser geworden. Sie geht selbstständig und lässt sich Zeit. Trotzdem mache ich mir auch sorgen wie das in der Schule wird.. aber der Arzt meinte das das in dem alter sehr oft vorkommt ähnlich wie Jungs die auch mit 9 noch Bettnässen.
Ich wünsche euch alles gute. Viel Kraft!

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Keine Ahnung ob meine Antwort hilfreich ist, aber meine Tochter hat eine Zeitlang um ihren Frust abzubauen eingenässt. Es hat lange gedauert bis wir es herausgefunden haben woran es liegt. Unsere Lösung war zu besprechen wie sie mit dem Frust anders umgehen kann und ich habe sie, auf ihren Wunsch hin immer zur Toilette begleitet und ihr mit der Hose etc geholfen. Sie war allerdings wesentlich jünger (3,5).
LG

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Das würde ich auf jeden Fall abklären! Wenn er sagt "er merkt es nicht" da läutet bei mir eine Allarmglocke. Ein Kind in dem alter sollte es merken und auch kontrolieren können!
Geht er schon zur Schule oder käme er jetzt im Sommer rein?
Wenn, wie läuft es dort? Die Lehrer machen ihn ja sicher nicht sauber... und es könnt mobbing geben (JA Kinder können auch in dem alter extrem gemein sein)

Was sagt denn euer Kinderarzt? Bzw. ihr musstet ja sicher zu der Schuluntersuchung!?
Vielleicht hat er tatsächlich ein Problem und es wird mit zunehmendem alter sicher immer unangenhemer für ihn selbst :(

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Hallo,
mach dich bitte ganz schnell kundig wo es in deiner Nähe eine Ausscheidungsambulanz gibt. Im Saarland gibt es die an der UNI Klinik Homburg z.B. Auch gibt es Kinderpsychiater die sich darauf spezialisiert haben. Achte da aber bitte auch darauf das diese in einer Ausscheidungsambulanz ihre Ausbildung gemacht haben.
Dort wird dann alles mögliche getestet und Trainingspläne ausgearbeitet.
Was bei uns geholfen hat war die Androhung der Windel tagsüber, aber da war es wirklich nur reine Faulheit!!! Das liegt bei deinem Kind ja eindeutig nicht vor, durch die jahrelange Verstopfung kann ja wirklich evt. das Gefühl/Gespür dafür, das es jetzt Zeit ist auf Toilette zu gehen, verloren gegangen sein.
Du kannst ihn aber ja mal fragen ob ihm so eine dünne Hochziehwindel mehr Sicherheit geben würde!?