Wut, wenn Geschwister betroffen sind

Ich war mir eigentlich sicher dass ich nach dem Großen auch die kleine schon irgendwie durch das Wutzwergalter bringe. Aber ich stoße zunehmend an meine Grenzen und zwar immer dann wenn sie den Großen mit ihrer Wut einschränkt. Sei es weil sie ihn grundlos attackiert und er hat ihr wirklich nichts getan sondern sitzt auf dem Sofa und liest oder ist sogar in einem anderen Zimmer und er ist auch nicht der Auslöser der Wut. Oder wenn er noch was vor hat und sie mit muss um ihn zum Beispiel zum Schwimmen zu fahren. Ich bin in zwischen immer reichlich früh dran. Aber heute haben wir es trotzdem mal wieder gerade so geschafft und sind hingerannt. Weil Madam sich ausgezogen hat anstatt sich anzu ziehen. Letzte Woche konnte ich nicht fahren weil sie sich im Autositz immer aufgeschnallt hat. Zum Glück kam da dann gerade mein Mann und konnte mit dem Großen los. Der Große ist auch sonst sehr geduldig mit ihr aber wenn er nachmittags aus dem Hort kommt ist er einfach geschafft und zu Hause ist die kleine Schwester und flippt wegen Kleinigkeiten aus. Ich weiß nicht mehr wie ich sie am besten handeln kann und es vielleicht auch noch schaffe mit dem Großen zu lesen oder mal noch ein paar Aufgaben zu rechnen, wenn noch was von den Hausaufgaben übrig blieb. Gefühlt braucht sie zur Zeit meine 100% Azfmerksamkeit oder sie tickt aus. Ich kann nicht mehr. Ich versuche ihr so viel Nähe und Sicherheit wie möglich zu geben. Sie schläft nachts von Anfang an bei uns oder spätestens wenn sie wach wird. Sie war schon immer sehr auf mich fixiert. Es ging dann eine ganze Zeit gut aber seit Anfang des Jahres kann ich sie nicht ohne Drama beim Papa lassen und nachts darf er sowieso nichts. Hat vielleicht noch jemand das Probelm gehabt und hat eine Idee wie wir das wieder besser hinbekommen? Achso die beiden sind fast fast 7 und 3,5.

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Du schreibst, was Deine Tochter alles will und macht. Aber wie reagiert ihr denn auf sie, wenn sie sich so unmöglich verhält? Was sind die Konsequenzen? Sie ist ja kein Baby mehr, sondern ein Kindergartenkind, welches durchaus Regeln und Abläufe verstehen kann und es auch aushalten kann, dass sich nicht das ganze Universum nur um sie dreht!
Was heißt denn, der Papa "darf nichts" und Du kannst sie nicht bei ihm lassen? Und ihr kommt zu spät zum Schwimmkurs vom Sohn, weil sie sich im Auto immer abschnallt oder auszieht, anstatt anzieht? Und nun lässt sich bei euch die komplette Familie von einem 3,5 Jahre alten Kind vorschreiben, wie der Tagesablauf zu sein hat?
- wenn sie ihren Bruder drangsaliert (heißt dass, es sind körperliche Attacken?), dann würde es von mir eine sehr scharfe Ansage geben und wenn sie nicht Ruhe gibt, dann muss sie eben in ihrem Zimmer weiter spielen oder ihr lasst sie sitzen und Du gehst mit Deinem Sohn in sein Zimmer und beschäftigst Dich dort bewusst mit ihn und nicht mit ihr.
- wie kann es sein, dass sie sich im Auto abschnallen kann? Meine Kinder haben das in dem Alter definitiv nicht geschafft. Wie können Kinderhände denn den komplizierten Schutzmechanismus eines richtigen Kindersitzes betätigen? Vielleicht braucht ihr einen anderen Sitz, denn normalerweise bekommen kleine Kinder das nicht hin. Und auch hier würde es von mir eine sehr scharfe Ansage geben, denn wer sich im Auto grundlos abschnallt, bringt sich (und ggf. andere) in Gefahr!
- wenn sie sich nicht selbst anzieht, wenn ihr los müsst, dann würde ich sie eben anziehen und nicht zusehen, wie sie sich auszieht.
- dass der Papa "gar nichts darf" würde es hier auch nicht geben, jedenfalls nicht, wenn das dauerhaft so von ihr vorgegeben wird. Dass ein Kind mal lieber von dem einen oder anderen Elternteil ins Bett gebracht werden will oder ähnliches, ist normal, aber nicht so, dass das Kind sowas auf Dauer "vorschreibt". Da ist es an Dir, Dich ebenfalls zurück zu halten und nicht einzuspringen, nur weil Madam das so will.

Grundsätzlich würde ich gemeinsam mit Deinem Mann mit ihr in Ruhe reden und ihr sagen, dass hier jedes Familienmitglied gleichwertig und gleich wichtig ist. Und das es gewisse Regeln braucht, damit die Familie miteinander gut leben kann und keiner zurückstecken muss. Macht ihr klar, dass sowas wie körperliche Angriffe auf andere nicht geduldet werden. Darüber hinaus achtet bewusst darauf, dass es Dinge gibt, die mal sie, mal der Bruder und mal ihr als Eltern entscheiden kann. Es wird abgewechselt. Eine Familie kann nur funktionieren, wenn alle Bedürfnisse berücksichtigt werden und nicht, wenn einer immer nur den Ton angibt und alle anderen zurück stecken müssen. Bezieht sie mehr in Gespräche ein, sprecht am Tagesende alle gemeinsam darüber, was gut und was nicht gut gelaufen ist. Alle müssen einander zuhören und jeder darf der Reihe nach etwas sagen. Hört einander zu und nehmt jeden von euch als Individuum mit seinen Bedürfnissen ernst. Fragt beide Kinder bewusst, was sie sich wünschen und was ihnen auf dem Herzen liegt. Sowohl eure Tochter, als auch euren Sohn. Auch die Bedürfnisse der Eltern sollten nicht zu kurz kommen, denn ich halte es durchaus für sehr wichtig, dass Kinder lernen, dass auch Erwachsene Bedürfnisse haben, die nicht immer hinter denen der Kinder zurück stecken können.

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Schade, dass man nur einen Stern geben kann. Du hast es (in meinen Augen) perfekt getroffen. #pro#pro#pro#pro#pro

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Ich liebe deine Beiträge 😍 das wollte ich schon ewig mal sagen.......

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Hallo,

Geschwister sind immer wieder eifersüchtig aufeinander und versuchen, die Eltern für sich alleine zu beanspruchen.
Dabei ist egal, ob man sich mit beiden gleich viel beschäftigt. Die Wahrnehmung der Kinder ist anders.
Ich sage immer, solange sich beide beschweren, dass der andere bevorzugt wird, machen wir es richtig. ;-)

Ich kann mich an eine Szene erinnern, da war unsere Große etwa 7, und der Kleine 5. Die Große war gestürzt und blutete an der Lippe, und der Kleine sprang die ganze Zeit um mich herum und wollte Aufmerksamkeit, während ich versuchte, die Große zu trösten und mit einem Taschentuch die Blutung zu stillen. #aerger
In weniger dramatischer Form hatten und haben wir das immer wieder mal und auch von der Großen ausgehend. (Unsere Kinder sind jetzt 11 und 9.)

Ich würde mich konsequent auch mal um Deinen großen Sohn kümmern.
Man ist nun einmal als Mutter nur eine Person und nicht zwei.
Das ist eigentlich genau das, was an Geschwistern positiv ist, auch wenn es uns Eltern stresst. Die Kinder lernen, dass sie nicht immer die erste Geige spielen können.
Wenn die Kleine dann austickt, tja, dann tut sie das eben.
Momentan weiß sie, dass Du springst, wenn sie die Sirene anwirft.
Wenn sie merkt, dass das nicht mehr funktioniert, wird sie es noch ein paar mal versuchen und das auch heftiger. Privilegien gibt man schließlich nicht gerne auf. Aber auf Dauer wird sie lernen, dass auch ihr Bruder ein Recht auf Mama hat.

Wenn sie sich auszieht, anstatt an, würde ich sie halb angezogen mitnehmen und die anderen Sachen in einer Tüte mitnehmen.
Für Gurte gibt es, glaube ich, Sicherungen, so dass die Kinder sie nicht selbst öffnen können. Da musst Du mal nach googeln.
Wenn sie auf ihren Bruder losgeht, würde ich sie in ihr Zimmer packen. Da kann sie ihre Stofftiere verhauen, wenn es ihr Spaß macht.

Ich kann nur dringend davon abraten, den Kleinen Sonderwürste zu braten, nur weil sie kleiner sind.
Ich hatte als Kind eine Freundin, deren kleine Schwester sich benehmen konnte, wie sie wollte, den Ärger bekam immer die Große, weil sie groß war und vernünftig sein sollte. Die Kleine hatte das natürlich schnell raus und hat die Große ständig geärgert, um dann nach Mama zu brüllen, wenn die sich wehrte. #aerger

LG

Heike

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Bei meinem Mann und seinem kleinen Bruder das gleiche.

Meine SM erzählte mir mal von einer Situation, wo der kleine (2) mit Lego am Boden spielte und mein Mann (9) am Schreibtisch für die Schule las. Mini hat einfach so zu heulen begonnen, aber dabei gespielt ganz normal. Ohne Tränen oder sonst wie, nur lauthals weinen simuliert (meine SM hat ihn in der Tür zufällig gesehen so.) Vom Wohnzimmer kam mein SV schon angebrüllt, mein Mann solle den Kleinen in Ruhe lassen, sonst setzt es was.
Mini grinste sich eins weg weil Groß geschimpft wurde. Und begann von vorne ... Insgesamr hat meine SM geschlagene 10 Minuten dort stehen und die Sache beobachten können. Immer wieder. Bis mein SV raufgestürmt ist und sie ihm das mal gezeigt hat.

lg lene

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Ich weiß gar nicht ob es Eifersucht ist. Sie ist aus irgendeinem Grund wütend. Z.B. Weil ihr einfällt dass ich sie doch lieber mit dem Laufrad abgeholt werden wollte. Sie wütet. Soweit alles „normales“ verhalten. Und dann fängt sie aus dem nichts heraus den Großen zu hauen. Der wirklich nichts gemacht hat auch nicht über sie gelacht oder sonst was. Ich habe auch nichts mit ihm gemacht also kein Grund für Eifersucht. Und sie rennt zu ihm hin und kneift oder haut ihn. Ich bekomme sie dann nicht beruhigt. Kann sie aber auch nicht auf den Boden setzen weil sie sonst aufsteht und wieder zum Bruder rennt. Also halte ich sie fest. In ihr Zimmer packen kann ich sie auch nicht. Da bleibt sie ja nicht. Auch wenn ich sie x-mal zurück bringe.
Die Situationen die du beschreibst kenne ich von meinen eigenen Geschwistern. Aber dass sie nur schreit und will dass ich den großen schimpfe hatten wir nicht bisher. Der Auslöser für die Wut war meist irgendwas was gar nicht mit dem Großen zu tun hat. Sie oben, oder wie gerade eben weil ich ihr nicht erlaube mir Straßenschuhe ins Wohnzimmer zu gehen oder oder

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Versuch es doch Mal mit Belohnungen. Meine 3,5jährige Tochter hat z.B. häufig getrödelt wenn wir morgens oder nachmittags los mussten und sich nicht anziehen wollen. Auch baden ging immer erst nach Diskussion.
Seitdem sie für schnelles anziehen (egal ob mit oder ohne Hilfe), baden ohne meckern, ins Bett gehen ohne meckern und wieder aufstehen... Immer Punkte bekommt, hat sich das Problem erledigt.
Die Punkte bekommt sie als SmileyMagnete und für jeweils 4,6,8 oder 10Smileys kann sie sich eine Belohnung aussuchen, z.B. eine Folge Conni schauen, ein Eis essen, bekommt ein kleines Überraschungsgeschenk (Sticker, Tattoos, Playmobil Zubehör...)
Bei ihr hat es total gut geklappt. Bei Amazon gibt es auch extra ein Board dazu. Oder Belohnungs- stickerbögen oder ähnliche Ideen.
Du könntest ja Mal besonders typische Situationen aufgreifen und diese zunächst versuchen zu verbessern.

Denn dass man bei einem brüllenden, Schreienden, Hauenden, Kratzenden Kind in dem Alter kaum eine Chance hat, es gegen seinen Willen anzuziehen/ins Auto zu setzen ect.... weiß ich leider aus eigener Erfahrung;-)