Kind (4) verweigert Medikamente

Hallo zusammen

Ich versuche mich kurz zu fassen, wird aber etwas schwierig.
Also: Meine Tochter (4 Jahre) wurde am MO operiert wegen einem Nabelbruch, eigentlich ein ambulanter Routine-Eingriff. Während der Narkose gab es Probleme mit der Sauerstoffsättigung und sie hatte einen Asthmaanfall.
Nach der OP fand man heraus, dass sie eine atypische Lungenentzündung ohne Fieber oder weitere typische Symptome hat. Daher Antibiotikagabe, Sauerstoff und wir mussten zur Überwachung über Nacht bleiben.

Gestern dann durften wir gehen, unter der Bedingung, dass meine Tochter den Antibiotika-Sirup nimmt. Gesagt, getan, die Pflegerin ziehn den Saft auf, will ihn meiner Tochter in den Mund geben, die verschluckt sich und würgt das Zeug raus.
Und da beginnt das Problem: Sie nimmt den Saft nicht. Gestern Nachmittag hat es 3h gedauert, so ziemlich jeder Pfleger und einige Ärzte waren da, aber sie weigert sich.
Die Stationsleiterin hat es nach fast einer Stunde dann geschafft, wir also mit Kind nach Hause, am Abend dasselbe Theater.
Mein Mann hatte wieder über eine Stunde, aber es hat geklappt. Heute morgen mit ausgeruhtem Kind keine Chance.

Stand der Dinge: Mein Mann ist auf dem Weg ins KH mit ihr, damit sie eben die Spritze bekommt.

Nun meine Frage: Wie um Himmels Willen bringe ich die Medikamente in mein Kind? Wir haben wirklich alles versucht.
- Gut zureden oder bestechen bringt überhaupt nichts, da schindet sie nur Zeit.
- Erklären bringt nichts
- Festhalten bringt nichts. Der Sirup geht rein, aber sie ist so in Rage, dass sie den sofort wieder rauskotzt.
- untermischen geht nicht, das haben sie im KH auch probiert. Mit dem einzigen Ergebnis, dass sie das rausgeschmeckt hat und sich dann geweigert hat, überhaupt was zu essen bis wir zu Hause waren.
- Unbeteiligte Person (Oma) geht auch nicht, haben wir auch probiert.

Ich bin mit meinem Latein am Ende. Wir hatten bisher nie solche Kooperationsprobleme, allerdings war hier die letzten beide Tage auch Ausnahmezustand.

Als letzte Lösung sehe ich nur die intravenöse Verabreichung, aber das wären noch 10 Mal, jeweils am Morgen und Abend. Ich weiss nicht mal, ob das überhaupt geht.

Wie gesagt, mein Mann ist jetzt mit ihr im KH. schlimmstenfalls wird sie wieder stationär aufgenommen und bekommt einen neurn Zugang gelegt.

Habt ihr Tips?

Danke schon mal

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Wenn sie den Saft nicht nimmt, wird sie stationär aufgenommen werden inkl. Zugang zur i.v.-Antibiose. Will sie das? Mit 4 kann sie schon überlegen, was sie möchte. Diese Auswahl gibt es, keine andere.
Ich habe bei Medikamenten nie einen Aufriss gemacht (locken, x Personen probieren, untermischen, Tänzchen, tricksen....). Manche Dinge MÜSSEN sein und da diskutiere ich auch nicht eine Sekunde. Kurzer Mama-Klemmgriff, in den Rachen spritzen, Nase zu, Apfelsaft/Fanta o.ä. hinterhertrinken lassen oder von mir aus 1-2 Gummibärchen und fertig. Gleich erklären, dass es das Medikament jetzt jeden Morgen und jeden Abend gibt ihne Diskussion und ohne Ausnahme. Nach 2-3× haben meine Kinder Gefallen daran gefunden, den Saft selbstständig in den Mund zu spritzen und mit der Spritze danach in der Wanne zu spielen.
VG

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Wie gesagt, Antibiotika sind nicht verhandelbar. Sie wird jetzt wieder stationär aufgenommen, wohlgemerkt im Wissen, dass sie wieder an die ganzen Schläuche angehängt wird und bis zu einer Woche bleiben muss.
Irgendwie scheint sie das kaum abzuschrecken, oder zumindest weniger als dieser verdammte Sirup.

Was du vorschlägst mir reinspritzen und festhalten haben wir logischerweise auch durch, mit unmittelbarem kotzen danach. Hinzu kommt auch, dass sie frisch operiert ist und wir auf die Wunde aufpassen müssen.

Was mich am meisten überrascht, ist, dass sie überhaupt dermassen den Aufstand probt. Wir betreiben hier eher klassische Erziehung und fuhren bisher gut damit. Also nicht alles totreden, sondern Ansage und dann machen. Sie war bisher immer empfänglich für Erklärungen und gut war.

Aber was solls, vielleicht sieht sie heute Abend ein, dass es zu Hause mit Sirup angenehmer ist als im Krankenhaus mit Zugang und eingebundener Hand.

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Gott, wie furchtbar

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Hallo,

achje, da habt ihr ja schon ganz schön was durch :-(. Wie hat sie denn die OP verkraftet? Hat sie evtl. Angst, dass es ein Saft ist, den sie nehmen soll, damit sie einschläft? Hat sie Halsschmerzen?

Einen wirklichen rat hab ich nicht, da du ja schon alles versucht hast. Hast du ihr angeboten, dass sie den Saft alleine nehmen darf, also sich diese Art Spritze alleine in den Mund steckt und dann unten drückt?

Wir haben meist ein Problem, wenn der Saft nicht schmeckt (Tochter ist auch 4 Jahre alt). Dann darf sie nachdem sie den Saft genommen hat einen Schlick Cola oder Fanta hinterher trinken.

Ich drück euch die Daumen, dass euch eine weitere statiinäre Aufnahme erspart bleibt #klee.

Lg und gute Besserung weiterhin :-)

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Nach der OP hat sie auch erst mal keinen an sich rangelassen, aber körperlich geht es ihr gut. Sie hat auch keinerlei Schmerzen und ist aufgeweckt wie eh und je.

Ich denke, es war alles etwas viel und sie sagt, sie hätte Angst vor dem Sirup. Aber: sie zieht grösstenteils eine Show ab. Lässt man von ihr ab, ist sie Sekunden später gut drauf, erzählt was, usw. Sie ist WILL nicht, wie bewusst oder unbewusst kann ich allerdings nicht sagen.

Alleine nehem geht auch nicht, sie will den Becher (oder auch Spritze, Löffel,...) nicht mal anfassen.

Fakt ist leider, dass sie die Antibiotika braucht. Und so herzlos das klingt, dann kriegt sie eben die Spritze(n). Auf die eine oder andere Weise muss sie da durch.

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naja -- vielleicht hat es schon die Zeit geregelt...

eine Infusion zu kriegen ist echt mies genug...--- wenn du ihr androhst, dass sie das jetzt jeden Tag zweimal machen muss -- und falls sie das nicht macht, tagelang ins Krankenhaus muss, dann lässt sie sich vermutlich überreden den Saft zu schlucken...

Biete ihr an, es wegen dem Geschmack mit etwas zu mischen, das sie sich selbst aussucht...
Bei uns half ein Glas Cola vor der Nase mit dem Hinweis, "du darfst gleich nachtrinken, wenn der Saft unten ist" ... --- Cola ist "magisch" genug, dass es geholfen hat ....

eben ... hoffentlich war es (sorry nicht böse gemeint) MIES genug, jetzt im KH eine Infusion zu kriegen, dass die Adrohung von weiteren Infusionen zweimal täglich ausreicht, um sie zur Kooperation zu überreden....

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Das sirry kannst du dir sparen, ich seh das genau gleich. Wer einen solchen Affenzirkus wegen 9 mL Sirup veranstaltet, trägt eben die Konsequenzen, in diesem Fall stationäre Aufnahme plus Antibiose i.v.

Es nervt mich so unglaublich, weil dieser Mist total unnötig ist und nen riesen Aufwand für die ganze Familie bedeutet. Ich hoffe, sie lernt was draus.

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Hallo...ich hatte das Problem auch vor kurzem. Es hat auch nichts geholfen. Ich habe dann Monte- Pudding genommen und die 5 ml Saft immer heimlich druntergemischt. Ich bin zwar gegen einen starken Zuckerkonsum, aber das war mir für kurze Zeit lieber als dass mein Sohn reif für das Krankenhaus geworden wäre.
Er hat zum Glück nichts herausgeschmeckt (durch die extreme Süße) und hat unbewusst das komplette Medikament nehmen können.

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Ja das klären wir für heute Abend im KH ab, wo wir das Zeug reinmischen dürfen. Zuerst hiess es gar nicht, jetzt gibts wohl doch Möglichkeiten. Quark hat nicht geklappt, hat sie gemerkt und dann nichts mehr gegessen.
Apfelsaft oder O-Saft könnte klappen, Fanta, Cola usw. mag sie überhaupt nicht. Das Problem ist, dass gerade Säfte kritisch sind bzgl der Wirkung der Antibiotika.

Die Ärzte waren aber auch so clever, vor ihr zu sagen, dass man die Medikamente mit Quark mischen kann...

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Man sollte aber Medikamente nicht unbedingt auf eigene Faust mit Lebensmitteln (AB + Milchprodukte ist in vielen Fällen ein Problem) mischen...

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Wir hatten auch mal das Problem. Wir haben dann das Antibiotikum in einen fruchtzwerg gerührt.
Vielleicht als Alternative einen schokopudding?
Oder etwas was sie sich selbst im Supermarkt aussucht?

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Da hast du ja ein willensstarkes Exemplar zuhause.
Es gibt viele Antibiotika Säfte in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Vielleicht ist da eine dabei die sie eher akzeptiert.
Oder die ihr besser unterjubeln könnt.

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Das Problem kennt fast Jeder beim Kleinkind, das Medis nimmt - noch extremer wird es bei Kindern, die auf Dauermedikamente angewiesen sind. Sirup ist auch ganz besonders eklig.

Ok, gegen den Geschmack hilft die Tiefkühltruhe - mal beim Apotheker nachfragen welche Temperaturen das Medikament verträgt und dann dosieren und ab in den Tiefkühlschrank. Es sollte nicht zu Eis erstarren, nur sehr kalt werden. Menschliche Geschmacksnerven werden durch Kälte lahmgelegt ;).

Untermischen klappt auch manchmal ganz gut. Was auch immer dein Kind gern isst, ist erlaubt.

Ablenken funktioniert auch manchmal. Fernseher, Tablet, Handy...was auch immer. Am Besten eine Person lenkt das Kind ab und die andere gibt das Medikament.

Eine ziemlich schlechte Idee ist es das Kind zu zwingen. Kinder können sich durchaus wehren, auf alle Fälle schaffen sie es, zu erbrechen.

Ein Getränk sollte immer griffbereit stehen und ein saugfähiges Tuch.

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Hallo,
meine Jungs hatten in dem Alter häufig MOE und mussten Antibiotika nehmen. Das ging mit Bestechung ganz gut. Für einmal Medizin nehmen, gab es ein Glas Fanta oder Sprite zum "nachspülen". Das hat immer gut geklappt. Und diese Getränke gibt es bei uns nur selten. Vielleicht ist so was bei Euch eine Möglichkeit?
LG
Elsa01

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Hallo, bei uns haben beide Kinder ein Antibiotikum, dass die postwendend wieder auswürgen, auch wenn sie es ganz tapfer zu nehmen versuchen, schon der erste Schluck kommt sofort wieder hoch (auch untergemischt). Frag bitte nach einem Ersatzantibiotikum. Das muss nicht unbedingt mit Widerwillen zu tun haben. Liebe Grüsse!