Abbrechen oder Durchziehen?- Kindergarteneingewöhnung

Hallo.


Jelena ist gerade 2 Jahre alt. Sie ist schon immer sehr anhänglich und lässt sich von niemand, außer mir, beruhigen, auch nicht vom Papa. Sie bleibt auch nirgend woanders, als bei mir. Beim Papa, bleibt sie zwar auch, aber weint de ersten 10 Minuten. Wir haben kurzfristig einen Kindergartenplatz bekommen, sind aber nicht darauf angewiesen.

Nun zum Problem. Wir sind seit 4 Tagen in der Eingewöhnung. Und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Am ersten Tag klammerte sie sich die erste Stunde an mich und und jammerte, danach spielte sie noch etwas.
Am 2. Tag sollte ich für 5 Minuten vor die Tür gehen, ich sagte ihr, das ich nur zur Toilette gehe und dann wieder komme. Immer wenn ich zur Tür wollte, drehte sie total durch und schrie. sie ließ sich nicht von der Erzieherin anfassen, auch nicht von den anderen Kindern, Nur ich.
Heute, Tag 3, sollte ich nach einer halben Stunde gehen, und sie erst nach 2 Stunden abholen ( Nur 5 tage Eingewöhnung üblich ). Ich verabschiedete mich und ging. Sie schrie wie am Spieß, als ob sie jemand abstechen würde. Ich blieb noch kurz vor der Tür um zu horchen. Als es ruhig war, ging ich einer Runde spazieren. Ich lief nach ca 20 Minuten am Kindergarten vorbei, da ich im Gefühl hatte, das sie schreit. Und so war es auch. Ich ging schon rein und nahm sie in den Arm. Sie hat so bitterlich geweint. Nach einer halben Stunde hatte sie sich beruhigt. Wir blieben dann noch bis um 11. In der Zeit hielt sie mich fest und wich mir nicht von der Seite. Um 11 gingen wir dann nach Hause.

Was würdet ihr machen? Mir tut es in der Seele weh, vor allem weil ich weiß, das es nicht sein muss. Von uns aus zumindest. Noch ein Jahr warten?



Ich bin echt verzweifelt.

Abbrechen oder durchziehen?

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Hallo!
2 Jahre alt, ihr seid nicht drauf angewiesen - da ist doch alles klar! Da würde ich nicht 1 sek drüber nachdenken!
Schöne gemeinsame Zeit für euch :-)!

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Hallo
Ich würde sie wieder rausnehmen. Du sagst ja, dass du nicht darauf angewiesen bist. Vermutlich hat sie gerade eine anhängliche Phase und dann ist es doch schön, wenn sie da bei dir bleiben darf.

LG

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Entweder passt der Kindergarten sich an oder ihr lasst es.
5 Tage sind sehr wenig.
Ich würde überhaupt keine Trennungsversuche mehr starten bis Ende der Woche. Finde es komisch, dass die heutige Trennung länger war, obwohl die kurze schon nicht geklappt hat.

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Ich finde die Eingewöhnung von Kindergartenseite viel zu schnell
Google mal Berliner Modell, bei uns werden die Kinder ganz sanft eingewöhnt

Also entweder nochmal einen Gang zurück und sanfter eingewöhnen, oder abbrechen...

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Was gibt es da "durchzuziehen" bei einer gerade 2Jährigen, die voll in der Mamaphase ist und die gar nicht fremdbetreut werden muss??
Gar nichts!

Nimm dein Kind zu dir nach Hause, gib ihm die erforderliche Sicherheit und Geborgenheit, die es jetzt braucht, und geht das Ganze mit 3/ 3,5 oder Richtung 4 nochmal gaaaanz in Ruhe an. DANN wird auch die Kleine die Vorteile sehen (Freunde, Action, Spaß, ohne Mama ist auch mal toll....) und wesentlich verständiger sein!

Ein Geschwisterchen ist doch nun kein Grund, das ältere Kind in die Krippe zu stecken!

Gruss

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Hallo. Das hast du falsch verstanden. Sie ist das kleine Geschwisterchen. Unser Großer ist schon 8 Jahre 😊

Trotzdem danke für deine Antwort

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Da ihr den Platz nicht braucht, gebt ihr einfach noch ein jahr Zeit. Keine 2jährige muss in den Kindergarten.

Und in dem Jahr übt ihr das Trennen einfach schon mal. Wenn sie schon zu Hause nur an dir hängt, kann das doch nicht klappen.

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Abbrechen , dein Kind ist noch nicht soweit und da ihr nicht auf den Platz angewiesen seid würde ich durchziehen in dem Fall meinem Kind nicht an tuen . Gib deinem Kind Zeit und übt erstmal im kleinen Rahmen das sie nicht mehr so extrem nur auf dich fixiert ist indem du den Papa noch mehr mit einbeziehst .

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Ich danke euch allen für die lieben Antworten und das es keine Vorwürfe gab.

Mein Mann und ich haben uns lange unterhalten und beschlossen, das Jelena zu Hause bleibt. Mein Mann meldet sie morgen ab.

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#pro! Genießt eure Zeit zusammen :-)!

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Das ist in diesem Fall sicher besser. Beschäftige dich mal mit der bindungstheorie. Wenn deine Tochter dauerhaft so an dir klammert (ich finde auch die Eingewöhnung vom Kindergarten nicht gut, aber du schriebst ja, es ist insgesamt so) würde ich in der Zeit bis zum kindergartenstart daran arbeiten. Besucht ihr gruppenangebote mit gleichaltrigen Kindern? Kinderturnen etc. Gibt es Großeltern? Lg alles gute

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Hi,

ich hab auch so ein anhängliches Klettäffchen. Und ich bekam die Prognose zu Beginn, dass meiner mit Sicherheit am längsten benötigen würde, weil er so ist wie er eben ist. Ich mir aber kein Kopf machen brauch, das würde sich legen. Die Erzieherin meinte am 2. Tag auch zu mir. "Als Erzieherin sieht man spätestens am 2. Tag ob das Kind generell eingewöhnbar ist oder ob es sich nur um ein Exemplar handelt, was länger dafür braucht. Bei denen wo man sofort sehen würde, das wird auch in 6 Wochen nicht klappen, brechen die das von sich aus relativ zügig ab um allen Kosten und Nerven zu ersparen. Das kommt aber irre selten vor, aber selten hin und wieder gibt es solche Fälle."

Bei uns lief die Eingewöhnung so ab. 1. Gab es eine Gruppeneingewöhnung. Sprich weder er noch ich waren allein in der Situation, das war wirklich sehr von Vorteil für uns beide. Denn wenn man selbst beruhigt ist, weil man sieht, anderswo sieht das ganz identisch aus, überträgt sich dieses beruhigt sein auch aufs Kind. Die ersten 3 oder 4 Tage war ich die ganze Zeit anwesend. Wir kamen an, blieben 1,5-2 Stunden und gingen anschließend wieder. Er fand das alles sehr aufregend und hat viel sehen und erleben wollen. Aber natürlich nur mit mir und nur wenn ich in griffweite war und ihm kein anderer Erwachsener näher stand als ich. So rutschten wir, spielten Autos, ich versuchte Kontakt zu anderen Kindern zu forcieren und fragte ihn, ob er mit mir und dem Jungen xyz zusammen was spielen möchte... am letzten Tag vor der 1. Trennung, bezog ich eine Erzieherin mit ein, die mir sympathisch war und ich das Gefühl hatte, das auch mein Sohn mit ihr am besten harmonisieren würde. Und sagte "Schau mal die Sümmeya hat kein Auto zum spielen, die hat gar nix zum spielen, magst du ihr eines geben, die ist sonst ganz traurig." Dann ist er hin und hat er ihr eines gebracht. So ganz zögerliches annähern. (Bis heute über ein Jahr später, will er auch nur zu ihr, wenn er gebracht wird und sie anwesend ist.) Dann Tag 5 war es glaube. Da war die klare Ansage. Kind fertig machen, rein bringen KURZ verabschieden und dann egal was passiert den Raum verlassen und umgehend ins Teambüro/Kaffeelouge zu den anderen Müttern gehen und Tür schließen. Ich brachte ihn, übergab ihn Sümmeya und sagt "Tschüss Mausi ich hol dich nachher wieder." Er brüllte die komplette Einrichtung zusammen das ich und eine andere Mutter drausen im Gang förmlich zusammengezuckt sind wie schrill er wurde! Mein Herz hat geblutet. So saßen wir da. Ich nahm mir Kaffee und fing an mich zu unterhalten. Immer mit Blick auf die Tür (falls jemand kommt) und aufs Telefon, falls es klingelt hieße das, irgendein Kind müsse abgenommen werden und für den Tag das Projekt abgehakt werden. Nach einer Weile kam die Chefin zu uns uns gab uns Feedback wie es so lief in den Gruppen. Sie richtete sich direkt an mich. "Du also der Kuba hat schon ein echtes Organ das muss man sagen! Aber falls es dich beruhigt, kaum warst du weg, keine 2 Minuten später hat er sich beruhigt und weicht Sümmeya jetzt nicht mehr von der Seite und hockt auf dem Schoß von ihr ist aber entspannt. Der schreit nicht weil er Angst hast du das du nicht wieder kommst - der schreit aus purer Wut, er hat beschlossen du hast dazubleiben und du hörst nicht auf ihn. Wenn er wirklich aus trauer weinen würde, könnte ihn keiner beruhigen, nicht in der kurzen Zeit." So war es auch. Nach 2,5 Wochen galt er als abgeschlossen eingewöhnt. Geweint hat er bei der Abgabe noch locker 3-4 Monate und teilweise auch beim holen tat er so, als käm man selbst aus dem Irakeinsatz zurück. Selbst heute hat er noch Tage (ist ein Morgenmuffel) da will er nicht und weint dann eben weil er kein Bock hat. Aber er liebt die Krippe. Ist er krank, fragt er ständig "morgen wieder krippe" und wenn man sagt "nein du bist krank" kommt #schmoll#schmoll#schmoll

Nach so kurzer Zeit würde ich auf gar keinen Fall aufgeben. Es ist eine Umgewöhnung und deine Tochter war wie mein Sohn bis dahin gewöhnt, dass Mama sofort springt und die Wünsche erfüllt. Deinem Kind wird es in der Einrichtung aber nicht schlecht gehen. Und vielleicht bist du beim letzten mal angekommen und sie hat dich am Fenster schon gesehen oder im Flur gehört irgendwas oder ist vielleicht kurz davor hingefallen und lies sich deswegen nicht so schnell beruhigen und als du rein gekommen bist, war das dann der absolute Overkill!!

Laut unserer Krippe ist es im übrigen das schlechteste was passieren kann in der Eingewöhnung wenn das Kind bereits auf hohem Level weint/schreit und dann abgeholt wird bzw. die Mutter zu spät dazu gerufen wird. Die haben immer die Mutter aus dem Raum raus geholt, bevor das Kind eskaliert, einfach wenn es ängstlich nach der Mama zum suchen begann und unruhig wurde und auch nicht mehr aufnahmefähig für die Erzieher. Denn wenn das Kind schreit und dann kommt die Mutter hinzu, kann es den Impuls setzen, ich muss nur schreien und dann kommt die Mama schon irgendwie wieder. Und torpediert die Eingewöhnung selbst. Lieber dann noch kurz drausen abwarten bis das Kind nimmer auf höchsten Level weint und dann erst erscheinen. Außer natürlich sie hat dich vorher irgendwie sehen oder hören können.