Hallo,
unser 3 jähriger Sohn besucht seit September einen Integrationskindergarten.
Er hat eine komplexe Behinderung, welche sich in erster Linie durch eine Schwerhörigkeit und Sprachprobleme wegen einer Gesichts- und Kieferfehlbildung äußert.
Ihm steht 1x pro Woche Einzelfrühförderung im Kiga zu. Der Kindergarten gibt diese Leistung an eine freiberufliche heilpädagogische Praxis weiter, darüber würde ich schriftlich informiert und wir mussten dazu unser Einverständnis geben.
Ich finde im Internet nichts zu dieser Praxis, auch haben wir keinen Flyer oder ähnliches bekommen. Gleich zu Beginn musste ich sämtliche Arztbriefe unseres Sohnes im Kiga abgeben, laut unserer Frühförderstelle hätte das Entwicklungspsychologische Gutachten gereicht. Haben wir aber trotzdem gemacht.
Wir wollten die Heilpädagogin aber auch einmal persönlich kennenlernen.
Dazu wurde jetzt bereits 4x ein Termin ausgemacht, jedesmal mit dem Hinweis ich könne meine 1jährige Tochter zu diesem
Gespräch nicht mitbringen. Also wurde ein Babysitter organisiert, was nicht einfach ist, weil wir leider keine Großeltern haben.
Jeder Termin wurde kurzfristig abgesagt, meistens wegen Krankheit. So habe ich auch praktisch nur durch Zufall erfahren, dass vieler dieser Einzeltermine ersatzlos ausfallen. Ein neuer Termin kann erst im
neuen Jahr stattfinden, da die Heilpädagogin nur 1 Elterngespräch pro Tag führen möchte und es deshalb in diesem Jahr keine Termine mehr gibt. Ich selber habe Anfang nächsten Jahres 2 große Operationen vor mir und mir wäre es ein großes Anliegen, dass dieses Gespräch und Kennenlernen vorher stattfindet. Kiga versteht meinen Kummer, Heilpädagogin wohl eher nicht...
Was haltet ihr davon? Wie soll ich weiter vorgehen? Kiga kümmert sich sehr gut um unser Kind, wir möchten unnötigen Ärger vermeiden.
Vielen Dank fürs Lesen und für eure Ratschläge
Integrationskind Frühförderung fällt ständig aus
Ich glaube ich an eurer Stelle hätte mal nach einer anderen heilpädagogin geschaut und angefragt, ob sie die Behandlung unter dem Dach der Einrichtung machen würde. Mir wäre das mit der anderen nach viermaligem versetzen zu blöd. Einmal kann immer passieren, ein zweites mal ist halt blöd gelaufen, aber vier mal finde ich schon dreist. Und vor allem, wenn die Dame so häufig krank ist, wie soll sie dann überhaupt eure Tochter versorgen? Vermutlich fehlt sie da dann ja auch ständig. Ich hätte kein gutes Gefühl dabei. Würde sämtliche Unterlagen zurückverlangen.
Pardon, Sohn, nicht Tochter ;)
Vielen Dank für deine Antwort.
Also wir dürfen uns das leider nicht aussuchen. Unser Sohn hat ja schon seit seinem 4.LM ein eigenes Frühförderteam, das darf aber nicht in den Kiga kommen, deshalb haben wir fast jeden Nachmittag auch noch Programm.
Ich wollte nur wissen ob wir empfindlich sind, was den Umgang mit uns bzw unserem Kind betrifft. Aber so wie ich das nun verstanden habe teilst du meine Meinung.
Wir haben nun im Kiga gesagt, findet nicht bald ein Gespräch statt, sollen sie bitte über einen Wechsel der Heilpädagogin nachdenken. Diese ist wohl eh grantig mit uns. Das Kind meiner Freundin ist auch bei ihr zur Frühförderung. Sie hat nur durch unserem Fall erfahren, dass auch bei ihrem Kind schon wochenlang keine Frühförderung stattfindet. Wir haben aber weder gehetzt noch gestänkert. Ich habe sie nur um Rat gebeten, weil sie selber Erzieherin ist und eben selber ein behindertes Kind hat.
Hallo,
ich würde hier noch ganz andere Seiten aufziehen, denn ich kenne solche Ausfälle auch von der Schule.
Sage dem Kiga ganz klar, wenn nicht innerhalb der nächsten Woche ein Gespräch stattfindet, wirst du das Ganze beim Sozialamt und Jugendamt melden. Deinem Kind stehen diese Stunden nicht nur zu, sondern das Amt zahlt diese auch in dem Satz mit. Wie der Kindergarten sicherstellt, dass dein Kind diese Stunden erhält, ist sein Problem. Er darf das natürlich an eine externe Praxis vergeben, aber dann muss auch sichergestellt sein, dass es bei Ausfall einen Ersatztermin gibt oder falls die Therapeutin öfter nicht kann, dann ist es vielleicht besser eine andere Therapeutin zu nehmen aus der Praxis. Ich kenne diese Mauscheleien ziemlich gut durch meine Söhne. Die Kinder sind behindert und sagen ja nix, Kindergarten und Therapeutin sagen sowieso nichts und niemand erfährt je etwas.
Bei mir gab es dann irgendwann die Regelung, dass ich nach jeder Therapieeinheit mit der Therapeutin sprechen wollte. Teilweise direkt und teilweise telefonisch. Die Begründung war einfach, dass das Kind nur optimal gefördert werden kann, wenn wir zu Hause und in der Therapie an einem Strang ziehen. Seit dieser Zeit bekam ich dann immer eine Nachricht aufs Handy, wenn die Therapie ausfallen musste, was deutlich seltener wurde. An deiner Stelle würde ich darauf bestehen.
Hallo Kati,
genau das ist der springende Punkt.
Ich habe in der letzten Zeit häufiger den Eindruck viele der eigentlichen Hilfen kommen gar nicht vollständig bei uns bzw unserem Kind an. Auch die normale Frühförderung fällt oft aus, aber unterschreiben soll ich trotzdem immer.
Wer bleibt wieder auf der Strecke, das Kind, das es ohnehin schon schwerer hat.
Ich verlange da auch jetzt mehr Transparenz und frage ab jetzt jeden Di im Kiga nach ob mein Sohn seine Frühförderung hatte.
Auch möchte ich wissen ob die ausgefallenen Stunden nachgeholt werden.
Ich wollte nur kein Fass öffnen, weil ich zu sensibel reagiere. Eure Antworten haben mich aber bestärkt. Vielen Dank!
Nein, prinzipiell nur unterschreiben, wenn du wirklich absolut sicher bist, dass dein Sohn Frühförderung hatte.
Bitte sieh es einfach so: Zwar zahlst du die Stunde nicht direkt aus deiner Geldbörse, doch über deine Steuern schon irgendwie. Wenn die Therapeutin die Stunde nicht hält, betrügt ihr Beide das Amt indem du unterschreibst und sie Geld für eine nicht erbrachte Leistung verlangt. Die Regel mit der Unterschrift gibt es aus genau diesem Grund.
Mit dem Kindergarten reden und jemand "neues" bestellen.
Den Vertrag mit der alten Heilpädagogin kündigen.
Mit dem Kiga haben wir natürlich gesprochen.
Den Vertrag mit der mit der Heilpädagogin hat der Kiga, nicht wir.
Aber es ist ja euer Vertrag, den kann die Kita euch aushändigen.
Muß sie auch.