Geschwisterstreit und Gleichbehandlung

Hallo zusammen,

mich treiben jetzt vor Weihnachten zwei Themen um, die miteinander verbunden sind. Vielleicht habt ihr konstruktive Impulse für mich.

Spätestens seit der Sommer vorbei ist und wir wieder mehr Zeit drinnen verbringen nervt mich der Geschwisterstreit (Jungs 2,5 und 5) enorm. Der Große provoziert sehr geschickt den Kleinen. Der Kleine geht mit voller Körperlichkeit dagegen.

Wenn es mir zu bunt wird und ich Verletzungen befürchte oder mich einer um Hilfe ruft, gehe ich dazwischen. Ich versuche nicht einem die Schuld zu zuschieben. Wenn ich es beobachtet habe, sage ich "Großer, Du hast den Kleinen geärgert indem Du .... Das war gemein. Kleiner, hauen/Krallen... ist nein. Komm sag ihm lieber "Stopp!" oder "Nein!""

Manchmal nimmt der Kleine auch ganz selbstherrlich dem Großen etwas weg. Dann vermittle ich natürlich entsprechend und erklärenden Kleinen, dass er warten muss oder sie sich abwechseln sollen.

Also Geschwisterstreit ist gefühlt dauernd. Mir ist klar, dass es bei verhältnismäßig kleinem Abstand normal ist und dazu gehört und sie lernen können.

Jetzt Versuche ich mehr oder weniger unterbewusst jeden Streit zu vermeiden. Kennt ihr die Geschichte von der Familie, die alle Streitobjekte doppelt abgeschafft hat, bis sie zwei identische Häuser hatten. Das sind wir. #schein

Der Große war immer sehr behütet, durfte viele Dinge spät. Der Kleine ist vom Wesen her viel robuster und darf manches (nicht alles) viel früher. Z. B. Hörspiele hören oder mit der Schere schneiden...

Jetzt kommt Weihnachten. Sie bekommen zusammen die Hubelino Bahn. Beide einen Rodel-Bob mit Lenkrad. Der Große wünscht sich ein ferngesteuertes Auto. Der Kleine bekommt auch eins. Ich weiß, wann das kaputt sein wird. 😬

Wie macht ihr das mit Geschwistern in dem Alter, wenn das Kleine auch immer will, was das Große macht? Der Kleine äußert noch kaum Wünsche.

Man soll ja Untetschiede machen. Ich weiß es ja. Aber ... :-(

Bitte Input. Wie macht ihr das konkret? Wo kann ich mich verbessern?

LG Jelinchen

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Hey, meine sind 2 Jahre und 8 Monate auseinander und streiten momentan auch sehr oft. Etwas leichter wird es, weil sie unterschiedliche Geschlechter haben. Trotzdem hätte die Kleine gern alles was der Große hat. So hat er ein LüK-Set bekommen und sie fummelt ständig dran herum. Gemeinsam etwas schenken funktioniert leider gar nicht. Mein Großer ist ein sehr sensibles, empathisches Kind und der Kleinen einfach nicht gewachsen, was das angeht. Er gibt dann nach, damit es kein Geschrei gibt. Auch Dinge doppelt anschaffen macht hier keinen Sinn. Sie wollen trotzdem beide in dem Moment den einen Ball benutzen. 🙄

Ich würde dem Kleinen trotzdem eher altersgerechte Sachen schenken. Ansonsten hab ich leider keinen Tipp. Tut mir leid.

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Danke Dir!

Unsere spielen schon auch mal gemeinsam. Gerade der Große kann, wenn er gut drauf ist und dran denkt, den Kleinen (nicht nur hervorragend provzieren) super geschickt lenken. Tauscht ein Spielzeug, macht ihm eins schmackhaft...

Also z.B. mit unserem riesigen Duploberg spielen sie oft friedlich nebeneinander. Auch mit der großen Zahl Matchboxautos und dem Parkhaus können sie lange miteinander und/oder nebeneinander spielen.

Meist ist es so, dass der Kleine sein Herz jeweils für eine Zeit an ein besonderes Auto hängt. Das schleppt er dann ne Woche immer mit sich rum, bis dann ein anderes zum Lieblingsspielzeug wird. Und wenn der Große dann genau das haben will... #schwitz

Wie machst Du das, wenn der Große in Ruhe mit seinem Lük-Kasten spielen will, und die Kleine dauernd dran geht?

Mein Kleiner ist ein sehr intensives Kind. Ich müsste mich wirklich 100% mit ihm beschäftigen, damit der Größe mit etwas spielen könnte, wo der Kleine nicht dran darf. Sonst würde er dauernd wieder neben seinem Bruder stehen und ihn nerven.
Aber dann wäre der Große immer mit solchen Spielen alleine. Das ist z.B. mit Gesellschaftsspielen echt schwierig. Aber wir können sowas ja auch nicht ausschließlich auf das Wochenende legen, wenn der Papa da ist. Und unter der Woche spielt der Große zuhause nur Sachen für 2,5jährige.

LG Jelinchen

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Guten Morgen,

wir haben bestimmt, dass der Große entscheidet, ob sie an seine Sachen darf. Will er also LüK machen, muss sie sich etwas anderes suchen. Oft heult sie zwar dann, akzeptiert es aber. Sie ist auch echt intensiv wie du sagst und wesentlich schwerer zu lenken als er. Jedenfalls zu Hause.

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Ich würde schon versuchen ganz klar abzugrenzen. Also dass eben nur der Große das Auto hat und der kleine mal noch darauf warten muss. Es wird ja vermutlich auch sonst noch irgendwas geben was zu ihm passt. Wir haben 3 Jahre Abstand und auch unterschiedliches Geschlecht. Aber seit sie eigene Interessen äußert lässt sich die kleine nicht mehr auf Mädchen Sachen reduzieren. Sie will was der Große auch toll findet. Als der Große nun zur Schule kam hat sie eine riesige Szene gemacht dass sie auch einen Schulranzen und einen Schreibtisch will. Ja da muss sie durch. Genauso dass sie noch nicht zum Schwimmkurs darf. Gehört dazu dass zu lernen und ja es wäre einfacher ihr dann beim Spielzeug das gleiche bzw ähnliches zu kaufen. Aber das kann es nicht sein. Auf der anderen seite haben wir schon von Anfang an ihr Sachen geschenkt die auch der Große begehrt. Zu Weihnachten mit 6 Monaten die ersten Sachen von Lego Duplo und vor allem eine zweite Grundplatte. Dem Großen wurde erlaubt damit zu spielen aber ihm war immer bewusst dass es nicht nur Seins ist was in der großen Lego Kiste liegt. Das war nur ein Beispiel. So dass es bei uns schon in beide Richtungen geht und der Große auch gerne Sachen will die die kleine hat. Sie also schon tauschen. Wir haben wirklich doppelt nur den tiptoi stift und Kopfhörer. Klappt nicht immer und vielleicht liegt die Harmonie doch vor allem am friedvollen und gut mütigen Charakter des Großen. Ein rezept wird es nicht geben. Aber ich würde versuchen den Großen bewusst manche Dinge machen zu lassen und manche Dinge schenken weil er schon 5 und nicht erst 2,5 ist.

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Huhu,

ja, das mit dem Lego haben wir hier auch so gemacht, als der Kleine ein gutes halbes Jahr alt war. Also alles was in der Altersklasse bis 2,5/3 Jahre ist, wird von beiden bespielt.
Aber der Große hat Sachen, die ausschließlich er haben darf. Stell ich mir total frustrierend für den Kleinen vor.

Wir haben nur gemeinsame Spielbereiche, also keine zwei getrennten Kinderzimmer (würden sie auch - wenn überhaupt - nur abwechselnd gemeinsam nutzen). Mein und Dein ist also bisschen schwierig. Ja, das Parkhaus hat der Kleine zum Geburtstag bekommen, aber der Große spielt selbstverständlich auch damit und muss nicht vorher fragen. Andersrum die Playmobil-Feuerwehr.

Wie machst Du das, wenn der Große in Ruhe mit etwas spielen will, und die Kleine dauernd dran geht?

Mein Kleiner ist ein sehr intensives Kind. Ich müsste mich wirklich 100% mit ihm beschäftigen, damit der Große mit etwas spielen könnte, wo der Kleine nicht dran darf. Sonst würde der Kleine dauernd wieder neben seinem Bruder stehen und ihn nerven.

Aber dann wäre der Große immer mit solchen Spielen alleine. Das ist z.B. mit Gesellschaftsspielen echt schwierig. Aber wir können sowas ja auch nicht ausschließlich auf das Wochenende legen, wenn der Papa da ist. Und unter der Woche spielt der Große zuhause nur Sachen für 2,5jährige.

Natürlich darf der Große manches, was der Kleine nicht darf. Oft Kleinigkeiten, so dass ich im Alltag schon oft sage "Wenn Du 5 bist, darfst Du auch..." Das frustriert ja jedes einzelne Mal, denn er kann ja nichts dafür, dass er kleiner ist. Vielleicht hab ich da zu viel Mitleid?

Mein Mann und ich sind beide Erstgeborene. Und ich bin eher nach dem Motto "für jeden das Gleiche" aufgewachsen.

OK, der Kleine darf z.B. noch schnullern. Das darf der Große nicht, obwohl er vielleicht würde. Der Kleine bekommt öfter noch mal Hilfe. Vielleicht gleicht es sich ja doch aus.

LG Jelinchen

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Ich kann dich verstehen und ich habe die Gedankengänge auch. Ich selber bin auch Erstgeborene und es hat mich tierisch genervt dass ich nie Ruhe hatte. Daher ist es mir für den Großen sehr sehr wichtig. Wir haben getrennte Zimmer und Tür zu bedeutet ich will meine Ruhe. Die kleine muss ich meist aktiv ablenken, teilweise funktioniert, dass sie sich selbst dann weiter beschäftigen, teilweise spiele ich mit ihr, teilweise hilft sie mir. Der Große ist inzwischen Schulkind, macht zwar die meisten Hausaufgaben in der Nachmittagsbetreuung aber manchmal bleibt was für zu Hause. Auch da musste sie lernen ihn und je nachdem auch mal mich mit ihm in Ruhe zu lassen. Für solche Gelegenheiten gibt es besonderes Spielzeug/Malsachen. Ähnlich wie die Stillkiste beim Großen damals. Und ja sie ist dann auch manchmal wütend aber ich finde es wird über die letzten Monate betrachtet einfacher. Sowohl dass sie sich selbst beschäftigt als auch dass sie Verständnis hat dass sie nicht überall dabei sein kann. Unser großer ist dann aber auch so dass er sie nach einer Auszeit wieder einlädt mit ihm zu spielen.
Gesellschaftsspiele klappt ganz gut. Entweder ich mit der Kleinen zusammen oder sie spielt schon viel mit was auch dem Großen Spaß macht. Außerdem kann sie erstaunlich gut verlieren. Teilweise bekommt sie eigene Regeln oder darf die abgeworfenen Karten verwalten. Wir erklären ihr dann wie wichtig sie da ist. 😉 und ganz komplexes dann tatsächlich mehr am Wochenende. Da darf der Große inzwischen auch immer mal später ins Bett als sie. Seit sie keinen Mittagschlaf mehr macht schläft sie um kurz nach sieben und wir haben noch eine Stunde mit dem Großen alleine.

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Meine Jungs sind 13 Monate auseinander. Und ja, wir haben sehr viele Dinge (eigentlich das meiste) doppelt angeschafft. Ökonomisch vielleicht Blödsinn, aber sehr friedensstiftend.

Die Phase, das der Kleine sich zu Weihnachten das exakt Gleiche wie sein Bruder wünschte, hatten wir auch. Wenn ich merkte, der wünscht sich das nur WEIL es sich sein Bruder wünscht, habe ich mir den Kleinen geschnappt und mit ihm ganz alleine eine Tour durch die Spielzeugläden gedreht. Manchmal kam er dann auf eigene Wünsche, manchmal nicht. Und wenn nicht - dann war das eben so.

Ich erinnere mich an die Lego Star-Wars Phase: Der Grosse konnte sich tagelang begeistert dem Zusammenbau widmen, während der Kleine nach 30 Minuten keinen Nerv mehr dazu hatte. Ergo hat der Grosse sehr ausgefüllte Weihnachtstage und der Kleine: Nun ja, der hat nach 30 Minuten an den Grossen übergeben und war trotzdem zufrieden.

Im Falle des Fernsteuerautos würde ich für den Kleinen mal schauen, ob es nicht auch einfach zu bedienende und robustere Autos gibt.

Grüsse
BiDi

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Meine Söhne sind 14 Monate auseinander, aber noch sehr klein. Bei uns gibt's aktuell nur ein "problem", das der kleine mit zwei Monaten natürlich auch am Tage immer mal einen Schnuller hat, der große eben nicht. Anfangs hat er gerne dem kleineren den Schnuller geklaut, mittlerweile hat er begriffen, dass er das nicht darf und es ist kein Drama.
Sowohl mein Mann als auch ich haben einen großen Bruder, die Abstände sind ähnlich gering wie bei unseren Söhnen. Wir kennen es nicht anders, dass jedes Kind besonderes Spielzeug hat und dass man das Spielzeug vom anderen respektieren muss. Einige wenige Dinge gab's doppelt, bei mir und meinem Bruder waren das vorrangig kleine lego-bausätze oder matchbox-autos, Dinge, die es mal zu Besuch von wem gab oder die es zu Nikolaus oder Ostern gab. Ich kann mich nicht erinnern, das ich es je gewagt hätte, meinem Bruder Spielzeug zu entwenden oder umgekehrt! Bei uns wurde auch nicht so schnell eingegriffen, wir haben unsere Konflikte fast immer selbst geklärt. Es gab nur wenige Situationen, wo dann mal ein erwachsener einschritt. Einmal hat mein großer Bruder meinen kassettenrecorder kaputt gemacht - unser Vater hat das gesehen. Dennoch log mein Bruder, als ich ihn heulend beschuldigte und als Ersatz seinen Rekorder forderte (Wir hatten beide den gleichen...). Unser Vater kam hinzu, mein Bruder log weiterhin beharrlich, er wollte seinen Rekorder nicht hergeben. Das Ende vom lied: unser Vater nahm kurzerhand einen Hammer, zerlegte den zweiten Rekorder und beide flogen in den Müll. Diese Vorgehensweise erscheint vielen vllt grob, aber uns war durch sowas ganz klar, wer das Eigentum des anderen nicht respektiert, schadet sich am Ende selbst.
Wir haben uns viel als kleinere Kinder gestritten, aber wie gesagt, da war selten ein erwachsener nötig.
Bei meinem Mann war es ähnlich. Die beiden haben im Zoff sogar mal das glasfenster der küchentür zerlegt. Dafür gab's anschiss und beide hatten die Kosten vom Taschengeld zu zahlen.

Man lernt nur aus Fehlern und Erfahrung. Ich finde es sinnfrei, Konflikte mit allen Mitteln zu verhindern. Später im Leben geht das schließlich auch nicht. Bei uns ist daher klar, das es nicht jedes Spielzeug doppelt geben wird, nur damit Ruhe herrscht. Spielzeug, das von uns angeschafft wird, wird aufgrund des Interesses des Kindes gekauft. Kann ja sein, das es mal zu Überschneidungen kommt, aber ansonsten kaufe ich bestimmt nichts doppelt.

Was das alleine spielen anbelangt, weil der andere grade nicht möchte oder kann, mache ich mir keine Sorgen. Unser großer lernt bereits, das es Momente gibt, in denen Mama oder Papa eben nicht kann und das muss er akzeptieren - das klappt meist auch. Und so wird es auch der jüngere lernen. Man hat ja auch eigene Bedürfnisse oder Aufgaben, die erledigt werden und das muss man akzeptieren. Solange wartet man oder beschäftigt sich halt anderweitig.

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Wir haben hier ein ähnliches Alter. Knapp 2.5 und vor kurzem 5 geworden. Zwei Mädchen. Gleiche Situation wie bei euch. Ich denke da müssen sie durch.
Die Große baut momentan sehr gerne Lego Classic. Das ist mir mit der Kleinen noch zu unsicher. Ausserdem ist sie ein Kaputt Mach Kind. Das war bei der Großen nie so.

Da muss die Kleine dann auch ein Nein verstehen auch wenn das zum Zornanfall führt.

Generell ist es schon anstrengend. Das Lieblingswort der Kleinen ist momentan: ich auch. 😂

Im nächsten Momentan wird gekuschelt 😍

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Hallo. Danke für das Thema. Ich überleg auch oft wie man das Theater entschärfen kann. Meine 2 werden im Frühjahr 2 und 5.

Meine wünschen beide noch nix und sie haben sehr unterschiedliche Interessen. Dennoch ist es bei uns der große der jetzt immer alles will was der kleine hat....das gleiche Spielzeug hat ihn in dem alter nicht interessiert. Der kleine macht eher immer die deckenhütten kaputt usw.

Sachen zum Tausch anbieten hat der große jetzt kapiert und klappt auch sehr oft.

Ansonsten versuch ich schon sehr sehr oft einen abzulenken. Zusammen machen die beiden wirklich nix. War glücklich als diese Woche mal beide 10 min gleichzeitig ohne Geschrei holzeisenbahn gespielt haben.

Wirklich identisch doppelt würde ich trotzdem fast nix anschaffen. Wir haben nur darauf geachtet zb Kleinteile gering zu halten solange das für den kleinen noch gefährlich ist. Und jetzt Weihnachten bekommen beide etwas worum es eh Streit gibt. Der kleine eine zweite duploplatte und der große weitere Teile magformers. Ich hoffe das entschärft.

Oft gibt es aber ähnliche Sachen
Das War auch bei meiner Schwester uns mir so. Ähnliche müslischüsseln, altersgerechte Puzzle oder verschiedene Sets für die holzeisenbahn. Duplo bekommt nur noch der kleine. Da spielt aber der große auch viel mit.

LG und harmonische Zeit mit den Räubern.

Dabydarling