Vererben unter Geschwistern

Hallo,
bei uns steht die Geburt von Nr2 an und ich mache mir so meine Gedanken. Die Große wird IM Sommer drei und bekommt von der spendablen Verwandtschaft auch einiges an nützlichen Dingen geschenkt, wie einen Rucksack.
Wie handhabt ihr dann das weiter vererben? Ich bin der Meinung, dass es nie 100% gerecht, also gleich unter Geschwistern zugehen kann/muss. Aber alles, das geschenkt worden ist (Fahrzeuge, Bücher etc) immer nur weiter zu geben ist ja auch nicht schön für das ältere Kind, oder?
Vielleicht habe ich da auch gerade nur ein Brett vor dem Kopf#augen
Ich bin gespannt auf eure Meinungen#winke

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Ich bin da entspannt. Wenn meine Kinder aus etwas "rauswachsen", egal ob Kleidung, Spielzeug, Bücher, Fahrzeuge, Möbel... dann wird es aussortiert auf folgende Stapel:
- kaputt -> wegschmeißen
- noch gut -> aufheben, weil das Herz dran hängt (meist bei bestimmten Spielsachen, z.B. Lieblingspuppe)
- noch gut -> aufheben für Geschwister
- noch gut -> kann weg

Bei den Sachen, die wir nicht aufheben frage ich erstmal rum, ob jemand aus der Familie / Freundeskreis sie haben möchte, wenn nicht, landet es in den Kleinanzeigen oder im Secondhandshop. Bei einem Verkauf (außer bei Kleidung) stecke ich das Geld aber den Kindern in die Spardose.

Meine Tochter hat sich noch nie beschwert, dass ihre Geschwister ihre Sachen "erben". Aber was bringt es ihr, wenn ich ihr Fahrrad verkaufe und dem Bruder ein anderes kaufe? Da hat sie ja auch nichts von. Auch der Mittlere ist schon ganz stolz, dass die Kleine bald sein Laufrad bekommen DARF.

Ich finde, das hat auch viel mit Wertevermittlung zu tun. Ich möchte meinen Kindern vorleben, dass Ressourcen möglichst sinnvoll genutzt werden und dazu gehört auch, dass man Dinge benutzt, solange es sinnvoll ist. Und dann fährt man eben auch den Roller vom Cousin und gibt den Rucksack an den kleinen Bruder weiter.

lg

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Hallo,

wenn etwas verschenkt / weitergegeben wird, beziehen wir unseren Großen einfach mit ein. Wir haben nichts weitergegeben, wenn er das nicht wollte. Allerdings ist er da sehr vernünftig und verschenkt Dinge, die er gar nicht mehr braucht oder die nicht mehr passen (Babyspielzeug, Laufrad, zu kleines Fahrrad...) ganz selbstverständlich.

Dinge, die Kinder längere Zeit bespielen, werden nicht weitergegeben. Das Lego z.B. teilt er zwar beim Spielen, aber es ist seins. Das Lego Duplo hat er damals aber abgegeben, das gehört dem Kleinen. Trotzdem spielen beide damit.

LG

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Hallo, da habe ich mir nie einen Kopf drum gemacht. Meine Ältesten sind 2 Mädchen mit 24 Monaten Altersabstand. Was der Großen zu klein wurde, wanderte an die Kleine weiter, völlig selbstverständlich. Als Barbies out wurden, bekam diese die Kleine. Auch heute (13 & 11) freut sich die Jüngere, wenn sie eine coole Hose oder ein Shirt von der Schwester übernimmt. Klar bekommt die Jüngere auch Neues, der Geschmack ist ja auch anders. Neutrale Sachen habe ich aufbewahrt, die bekommt nun der Jüngste (4), so z.B. den Kindergartenrucksack, die Spielküche etc.pp.
Und sicher bekommt er auch Neues - Bagger und Feuerwehrsachen gab's z.B. bis dato gar nicht.
VG

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Ich habe zwei Jungs mit einem Abstand von 7 Jahren, sie sind jetzt 9 und 2. Wir haben alles an Spielzeug und Klamotten aufgehoben.

Sein altes Bobby Car hat der Große dem kleinen zum 1. Geburtstag geschenkt.
Ansonsten ist alles von den Spielsachen aus denen der Große "raus" ist ins Zimmer vom Kleinen gewandert. Bzw. fährt er nun die ganzen Fahrzeuge. Manchmal sagt der Große, das ist meins und will auch. Aber nur kurz oder er sitzt dann einfach im Zimmer vom kleinen Bruderund baut z.b.Lego Duplo.

Wenn der Kleine mit etwas nicht mehr spielt wird es verkauft. Wenn es etwas war, was der Große mal zu Weinachten oder zum Geburtstag bekommen hat, kommt das Geld in seine Spardose.

Es ist halt alles da, daher wird es auch erst nochmal weiter gegeben und dann verkauft.
Für den Grosen ist das so ok.

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Klar, bei uns wird auch viel vererbt. Unsere Kinder sind genau 2 Jahre auseinander (Mä/Ju) und jetzt 2,5 Jahre später steht die Geburt von Nummer 3 an. Zusätzlich tauschen wir in der Verwandtschaft.

Im Babyalter habe ich viele weiße Bodies gekauft, die werden natürlich auch fürs dritte Kind genutzt, die sind ja nicht abgetragen. Auch die Große hat in Second Hand Kleidung gesteckt 🤷🏼‍♀️

Bei anderen Anschaffungen habe ich auch auf neutrale Farben geachtet (Schneeoverall, Matschhosen, Gummistiefel..) Erst jetzt, wo die Große Kleidung tatsächlich über mehr als eine Saison trägt, die danach abgenutzt ist, und sie auch mehr an Kleidung interessiert ist, kaufe ich individuellere Sachen.

Bobbycar, Laufrad, Fahrrad wird auch weitergegeben. Dem Kleinen fällt überhaupt nicht auf, dass die Dinge nicht neu sind.

Da die beiden ein Zimmer teilen, haben sie viel Spielzeug zusammen. Sie tauschen oft hin und her. Trotzdem hat jedes Kind ein eigenes Regal mit eigenem Spielzeug, wo das andere Kind fragen muss, wenn es damit spielen möchte.

Bücher stehen in einem Regal zusammen. Durch den Altersabstand ist es ganz normal, dass die Große andere Bücher bevorzugt als der Kleine.

Wir finden es wichtig, dass die Kinder lernen, sich von Dingen zu trennen, die sie nicht mehr benutzen. Natürlich nicht ihr Lieblingsspielzeug. Und gewisse Dinge hebe ich auch auf (Erstlingsoutfit, erstes Bilderbuch...). Aber zwanzig Babybücher, die sie nicht mehr lesen, müssen nicht ewig im KiZi rumstehen. Die werden dann fürs nächste Kind benutzt oder in der Verwandtschaft weitergegeben oder kommen zum Flohmarkt. Sonst erstickt man in Zeug.

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Huhu,

ich finde es nicht ganz so einfach wie manche hier. Gut, abgelegte Klamotten sind meinen Jungs noch völlig schnuppe. Aber z.B. beim Laufrad wird's schon schwieriger. Mein Großer liebt es immer noch, obwohl es ihm längst zu klein ist. Aber der Kleine fährt es auch. Da muss ich es dem Großen gelegentlich "wegnehmen" und ihn auf sein Fahrrad verweisen, damit der Kleine fahren kann.

Grundsätzlich ist mein Kleiner ein großer, während mein Großer durchschnittlich groß ist. Ich bin gespannt, wann sie von der Körpergröße her gleich auf sind. Bei Klamotten sind sie noch ein gutes halbes Jahr auseinender, nach Geburtstagen 2,5 Jahre.

Bücher sind hier noch alle für alle da. Da sortiere ich gelegentlich mal durch, welche gerade weniger genutzt werden. Aber auch der Große schaut manchmal noch Bücher vom Kleinen an.

So gesehen ist der Große hier der (materielle) Verlierer.
Wir haben dem Kleinen aber auch schon Ergänzungen zu Systemen gewünscht, die beide benutzen (z.b. die Rutsche zum Quadro oder eben auch schon ganz früh Duplo).

Der Klinkinder-Rucksack ging an den Bruder, als der Große seinen großen Rucksack für den Wald-Kiga bekommen hat. Aber der kleine Rucksack war auch von mir einfach nur für den Spielkreis gekauft worden.

Ich bin gespannt, was noch so auftaucht, wo der Große dran hängt, was der Kleine aber auch gebrauchen könnte. Da kann man dann aber je nach Situation entscheiden.

Ansonsten können Kleinkinder das materielle ja noch nicht überblicken.

LG Jelinchen

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Hallo,
Hier gibt es grundsätzlich kein „mein“ und „dein“. Spielsachen dürfen von allen bespielt werden: der es zuerst hat, darf damit jetzt spielen.
Ausnahme ist in den ersten Tagen/Wochen nach einem Geburtstag oder wenn es „Herzensspielsachen“ sind. Die darf dann derjenige einfordern der sie ursprünglich bekommen hat.
Ich habe meinem großen auch viel unterm Jahr gekauft aber immer mit dem Hintergedanken: „die Sachen werden für mehrere Kinder gekauft“.
Bisher fahren wir ganz gut damit. Die Kinder sind 4,5 und 2,5.

Lg

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Ein paar Wochen nach dem Geburtstag verliert man das Eigentumsrecht an seinen Geschenken? :-o

Ist das bei Deinen Geschenken auch der Fall?

Wie bringst Du Deinen Kindern bei, anderen nichts wegzunehmen, wenn sie kein Eigentum kennen?

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Meine Kinder nehmen anderen nichts weg, denn es gibt schon ein „das gehört UNS.“
Und nach dem Geburtstag bleibt es auch „das habe ich bekommen aber auch xy darf damit spielen“, da geht es nicht um Herzenswünsche wie ein besonderes Kuscheltier, ein eigenes Mäppchen, der eigene Rucksack oder sowas.
Aber Zubehör zu Bausteinen, Duplo, usw „gehören“ einfachen allen Familienmitgliedern. Anders wäre der kleine immer benachteiligt.
Und meine Kinder bekommen so viel - auch unterm Jahr - dass man sich da nicht rumstreiten muss.
Der große ist wie gesagt erst 4,5.
Das wird sich alles eventuell noch ändern aber bisher haben wir keine Probleme mit teilen oder wegnehmen.

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Hallo,
unsere Söhne sind 14 und 9.
Als unser Kleiner noch klein war, war es selbstverständlich, dass er die Sachen vom Großen weitergetragen hat und auch das das Spielzeug und Fahrzeuge weitervererbt wurden. Selbstverständlich gab es aber für den Kleinen auch neue Sachen dabei.
Heute ist es so, dass ich die Sachen vom Großen verwahre und wir später gucken, was der Kleine davon noch tragen möchte. Da gibt es dann immer 3 Stapel:
- Super, gefällt mir gut. Ziehe ich auch in der Schule an.
- Naja, gefällt mir nicht so gut, aber zum spielen gehts (ich muss dazu sagen, dass unsere Beiden es von Anfang an so kennen, dass sie sich nach dem Nachhausekommen immer umziehen und dann Jogginghosen und T-Shirt o.ä. tragen, in die Sparte fallen dann auch diese "naja" Sachen)
- Kleiderkammer (das was unserem Kleinen gar nicht gefällt
Der Rest wird dann entsprechend mit neuen Sachen ergänzt.
Spielsachen und Bücher wurden/werden auch vom Große an den Kleinen vererbt. Danach werden die Sachen, die noch "gut" sind, verkauft. Da bekommen die Kinder dann das Geld. Der Betrag wird aber schlicht und ergreifend durch 2 geteilt.
LG
Elsa01

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Ich verstehe jetzt grad nicht, was so ungerecht daran ist, nicht mehr benötigte Gegenstände weiterzugeben?

Meine Große gibt die Sachen weiter an die Kleine. Die Kleine gibt die Sachen weiter an noch Kleinere im Bekanntenkreis. Was daran ungerecht sein soll, erschließt sich mir nicht.