Wie wird es wieder harmonisch? Meine Tochter ist sehr fordernd...am Ende mit dem Latein

Hallo ihr Lieben,

ich habe hier schon öfter um Rat und Hilfe gefragt und nun muss ich es doch noch einmal tun, da ich das Gefühl habe, dass es mit unserer Tochter imm „schlimmer“ wird, wir uns sehr uneins sind was zu tun ist und wie wir mit ihr umgehen sollen.
Ich entschuldige mich auch schon einmal im Vorfeld, dass es wohl ziemlich lang wird. Ich hoffe der ein oder andere kann sich die Zeit nehmen, die Situation zu lesen und mir ein Feedback, konstruktive Kritik oder Lösungsvorschläge zu nennen.

Meine Tochter ist 3 1/2 Jahre alt, ihr Bruder 9 Monate.

Ich will nicht sagen, dass es mit ihr schon immer schwierig war, aber doch war sie gewiss immer sehr fordernd - was mir auch jetzt im Nachhinein stark auffällt. Ich bin wieder arbeiten gegangen, als sie 10 Monate alt war, mein Mann hatte dann 4 Monate Elternzeit, in die Kita ging sie mit einem Jahr. Ich hätte mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen können, länger mit ihr daheim bleiben zu können, da ich sie nicht „zu beschäftigen“ wusste. Die Tagen waren zäh, sie ständig „unterfordert“. Es wurde mit der Kita viel besser und sie ausgelasteter. (Ich dachte eigentlich es liegt an mir, aber mit meinem Sohn ist es komplett anders, da kann ich mir noch gar nicht vorstellen je wieder arbeiten zu gehen.)

Weiterhin schläft sie schon immer sehr schlecht. Als Baby war sie nachts sehr oft wach, zwischen 2 und 3 brauchte sie sehr sehr lange Zeit zum einschlafen. Es lag nicht daran, dass sie nicht müde war, sie konnte einfach nicht runterfahren. Es war total egal ob wir sie 19 oder 22 Uhr hinlegten, es dauerte immer mind. 30 min, wenn nicht 1-1 1/2 Stunden. Wir müssen mit ihr im Bett liegen, bis sei eingeschlafen ist. Bis vor kurzen musste sie dazu noch im Bauchnabel „fummeln“, davon sind wir aber eigentlich (im halbschlaf, nachts, passiert es doch ab und zu mal…)Dennoch änderte sie die Einschlafsituation mit dem Abschaffen des Mittagsschlafes. Sie ist innerhalb von wenigen Minuten eingeschlafen - auch wenn sie in letztet Zeit sehr oft weint und sagt sie ist nicht müde, will nicht schlafen (meist dreht sie sich genau dann um und schläft SOFORT!) Nachts hatten wir nun immer wieder wechselnde Phasen. Gleich ist aber, dass sie eigentlich aufwacht und brüllt! Laut und durchdringend. Oft ist es wohl der Nachtschreck, gern auch Durst (aber es muss sehr blubberndes Wasser sein, sonst ist der Wutanfall vorprogrammiert). Manchmal lässt sie sich nur durch Licht an beruhigen, ist dann aber auch mal gute 1-2 Stunden wach. Den Schnuller hat sie auch noch. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie wir jemals an der Situation was ändern sollen.

Außerdem hört sie einfach nicht. Was nicht heißt, dass ich ein braves Schoßhündchen erwarte. Aber wenn ich STOPP sage, dann möchte ich, dass sie aufhört. Sie tut es aber einfach nicht. Egal worum es geht - ihren Bruder hochheben, beim Essen, Dinge weglegen - sie hört nicht auf, bis man sie vehement wegnimmt. Diese Situationen gibt es sehr sehr oft am Tag! Es ist frustrierend. Leider hilft auch keine Konsequenz. Es war ihr schon mit 1 1/2 egal und ist es ihr noch heute. Momentan muss sie in ihr Zimmer, aber dort weint sie nur, weil sie nicht allein sein will - und es zerreißt mir das Herz (mein Mann sagt ich würde psychische Gewalt gegen sei anwenden, aber ich weiß mir absolut keinen Rat mehr.). Andere Konsequenzen, wie das Wegfallen positiver Dinge (Video schauen z.B.) helfen gar nichts - es ist ihr oft total egal. Sie hat kein Lieblingsspielzeug ( spielt allgemein selten mit Spielzeug, hängt ihr Herz an nichts), mag keine Süßigkeiten/Süßes allgemein - es gibt nichts, was „wirklich weh tut“, als Konsequenz meine ich. Wie macht ihr das denn?
Was mir dabei aufgefallen ist, ist, dass sie es nicht schafft, anderen Leuten in die Augen zu schauen. Auch wenn man sie auffordert, um Kontakt mit ihr aufzunehmen - es geht einfach nicht! Sei guckt an einem vorbei - immer! Ist das normal in dem Alter?

Sie hat außerdem sehr starke Wutanfälle. Sie beißt sich dabei und wälzt sich gut eine Stunde auf dem Boden. Sie kann sich dann für 5 Minuten beruhigen, dann fällt ihr der Grunde wieder ein und es geht von vorn los. Als Bsp. folgende Situation: Sie wollte mit Opa Brötchen holen, verweigerte aber ich anzuziehen. Nach mehrmaligem Ankündigen, ging Opa eben allein. Wir hatten an dem Tag ungelogen 4-5 Wutausbrüche, noch beim Zubettgehen, weil sie „aber doch auch mit Brötchen holen gehen wollte!!“ Sie kann sich überhaupt nicht regulieren und mit Frust umgehen.

Durch diese ganzen Probleme und ihre „Art“, fällt es ihr auch unfassbar schwer Freunde im Kindergarten zu finden (Ich hatte dazu schon einmal einen Thread). Sie kommt auch jetzt, nach einem halben Jahr dort, nicht richtig an. Sie erzählt mir immer nur, die Kinder hätten gesagt sie wäre die „Rotze-N…..“, sie würden ihr verbieten aufs Trampolin zu gehen, sie geben ihr Spitznamen und alle wollen nicht mit ihr befreundet sein. Sie hat außerhalb des Kindergartens Freunde, aber es tut mir verdammt weh, wenn ich immer wieder sowas höre, täglich. Auch auf dem Spielplatz habe ich schon mitbekommen wie sei „gefoppt“ wurde, von den Großen. Klar, sie merkt das noch nicht richtig und ich will mich da auch gar nicht einmischen, aber ich bin nunmal ihre Mama!

Nun ist es so, dass unsere Kinderärztin immer schon sagt „Sie ist zu schlau! Schlaue Kinder sind anstrengend!“ Aufgrund von Videoaufnahmen und meinen Schilderungen geht sie seit Mitte Dezember zur Ergotherapie und bekommt dort Neurofeedback, was in der eine Woche mal ok, mal schlecht und dann wieder ganz gut ist - dem Ziel wirklich näher sind wir noch nicht wirklich. Außerdem haben wir im Juli einen Termin im SPZ (Termin habe ich im Dezember ausgemacht).

Mein Mann und ich sind mittlerweile am Ende mit unserem Latein und auch mit unserer Kraft. Sie ist ein tolles, cleveres Mädchen. Sie is eine wahnsinnig tolle große Schwester. Sie ist witzig, neunmalklug und sehr süß - aber eben auch verdammt anstrengend!!! Ich liebe sie und mache mir einfach wahnsinnige Gedanken, ob wir sie nun „für den Rest des Lebens versauen“, wenn sie zu wenig Konsequenzen bekommt oder wie wir mit ihr weiter machen!

Ok…ich höre jetzt auf. Ich habe schon einen halben Roman geschrieben. Bitte gebt mir doch irgendwie eine Rückmeldung, eine Anregung, eine Erfahrung!

LG
constanziii

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Hallo,
schau mal unter autonome Kinder von Jesper Juul. Vielleicht hilft dir das weiter.

Klingt als wäre da ganz viel Frust von ihrer Seite, weil sie sich unverstanden fühlt.
Finde es aber toll, dass ihr nach Lösungen sucht und reflektiert.
Wünsche euch alles Gute, viel Kraft und Gelassenheit.

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Danke für den Tipp, ich schau mal!

Ja mit dem Frust hast du sicher recht! Ich denke es mir auch ist und sie tut mir ist sehr leid...ich bin aber ehrlich auch gerade am Ende meiner Kraft und eerde ihr oft nicht gerecht, werde laut!

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Huhu,

ich wäre auch für weniger Strafen (Konsequenzen), dafür für mehr Zuwendung und Förderung Ihrer Stärken. Gib Ihr Aufgaben, die sie fordern ohne zu überfordern, und entsprechendes positives Feedback, wenn es gelingt. Schaue mehr auf das Positive an Deinem Kind.

Möglichst wenige Regeln, aber diese dann konsequent durchsetzen (aber möglichst selten mit Strafen/mamagemachten-Konsequenzen ;-)). Dazu empfinde ich eine möglichst kindersichere Umgebung als hilfreich, so dass sie sich ausprobieren kann (sie ist ja ein schlaues Kind, das alles wissen will), ohne immer auf ein "nein" zu treffen. Die Selbstbeherrschung der Kinder ist noch sehr gering. Ja, sie kennen die Regeln, aber sie auch einzuhalten, dabei müssen wir sie liebevoll begleiten. *
Und Regeln oder deren Bruch niemals persönlich nehmen. Auch die Sanktionierung nicht. Regeln sind übergeordnet und Du musst sie nur durchsetzen.

In Situationen, wo wirklich ein "Nein" zwingend ist (Bruder hochheben, gefährlichen Gegenstand nehmen, auf die Straße laufen....) am besten nicht versuchen sie alleine über Sprache zu lenken, sondern sie wie ein Kleinkind (das sie ja noch ist) auch anzufassen. Entweder z.B. eine Hand auf den Arm legen und auf Augenhöhe gehen, um mit Ihr in intensiveren Kontakt zu gehen, oder sie tatsächlich körperlich aus der Situation nehmen. Das natürlich freundlich aber bestimmt und dabei natürlich mit ihr reden. Sie ist ja ne Schlaue und braucht das.

Bei uns wurde es in solchen "Abwärtsspiralen" immer besser, wenn wir uns dem Kind mehr zugewendet haben und weniger gestraft haben. Je lauter wir dem Kind gegenüber wurden, desto mehr mussten wir schreien und strafen. Und je weniger wir geschimpft und geschieen haben und je weniger "Wenn..., dann...!" Sätze wir verwenden, desto harmonischer ist das Familienleben. Es steht und fällt zumindest bei uns mit den Nerven und der Kraft und der Selbstbeherrschung von uns Eltern.

Was bei uns auch immer hilft, sind strukturierte Tage und Rituale.

Alles Gute!

LG Jelinchen

* Ich konnte das mit der Selbstbeherrschung gestern bei unserem 4,5jährigen eindrucksvoll beobachtet. Wir standen an einem Parkscheinautomaten und mussten zwei Tickets entwerten. Also "eins der Große und eins der Kleine!". Der Große fing an. Kam schon stehen an alles dran. Alles prima gemacht.
Der Kleine war auf dem Arm und fummelte etwas mit der Münze rum, die dann runter fiel. Der Große (hilfsbereit) hob sie auf. Und auf dem ganzen Weg nach oben (er hat sich sehr langsam bewegt) konnte man seinen innerlichen Konflikt sehen, ob er die Münze schnell selbst in den Automaten steckt, oder seinem Bruder zurück gibt. Dieses Mal hat bei ihm die Ratio gewonnen. Und wir haben ihn sehr dafür gelobt. Aber das kann beim nächsten Mal auch wieder schief gehen. Sie sind ja doch noch klein. #herzlich

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Eins fällt mir noch ein: Zuverlässig bleiben. Wenn etwas angekündigt wurde, dann auch einhalten. Kinder haben da oft ein Elefanten-Gedächtnis und auch eine Veränderung der Situation ist für sie erstmal kein Grund, das zugesagte nicht einzuhalten.

Nach Möglichkeit einhalten oder sehr behutsam erklären warum es nicht geht, ggf. einen Ersatz anbieten.

Das heißt auch, dass ich mir sehr genau überlegen, was ich ankündige.

Also in der Situation mit dem Brötchen holen, hätte ich (an einem guten Tag ;-)) versucht ihr die Hilfe zu geben, die sie gerade benötigt hätte, dass sie rechtzeitig angezogen ist um mit zu gehen, als die "Wenn..., dann...!"-Keule zu schwingen. Das wenn-dann versteht sie ja, es muss ja etwas anderes geben, was sie hindert sich anzuziehen.
Alleine gelassen mit dem wenn-dann war aus ihrer Sicht nur das zugesagte Brötchen holen gestrichen worden und sie mit einem (Dir unbekannten) Problem bezüglich des Anziehens alleine gelassen worden. Und das hat sie noch den ganzen Tag beschäftigt. 😢

LG Jelinchen

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Danke für deine Rückmeldung! Ja hxh merke es selbst, dass ich in Zeiten vo mehr Kraft besser auf sie eingehen kann und es besser „funktioniert“! Im Moment ist mein Mann oft geschäftlich (über macht) unterwegs, was für uns alle eine Belastung ist, da ist es nicht so einfach!

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Du hast schon ganz tolle Vorschläge gekriegt.

Meine Große kann auch wahnsinnig anstrengend sein und Dinge anstellen, wenn ich wenig Zeit für sie habe.
Wenn ich mir viel Zeit für sie nehme ist sie das bravste Kind der Welt.

Daher auch mein Tipp: weniger Schimpfen, mehr Dinge anbieten und aktiv zusammen etwas machen (egal ob Ausflug, Tanzen, Spielplatz, lesen, malen oder ganz viel Quatsch zusammen machen.)

Ich habe mal als Babysitterin gearbeitet. Das kleine Mädchen konnte einem auch überhaupt nicht in die Augen schauen.
Erst fand ich das merkwürdig. Aber ich glaube eigentlich ist es ganz klug.
Sie wollte in dem Moment das Gesagte eben nicht an sich ran lassen.
Es war ein ganz normales Mädchen.

Lg

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Danke für deine Rückmeldung und die Erfahrung als Babysitter!

Ja da ist clever, dieses abschirmen nimmt mir aber so jeden Handlungsspielraum

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Ergänzend zu den anderen Tipps möchte ich noch einen Punkt hinzufügen.
Du beschreibst sie als sehr fordernd, hast Angst, sie könnte unterfordert sein und weißt nicht, wie Du sie noch beschäftigen sollst.
Es ist aber für alle Kinder (und ich denke speziell (!) für Deine Tochter) wirklich sehr wichtig, dass sie auch Pausen haben, um runterzufahren.
Viele Kinder nehmen sich diese Pausen automatisch.
Manche Kinder können das nicht.
Dann müssen die Eltern dafür sorgen, dass die Kinder genügend Zeit haben, zu entspannen, zu träumen, Ruhe zu spühren.
Hat Deine Tochter genug von diesen Pausen?
Der lange Tag in der Kita ist ja sehr anstrengend, erst Recht für ein Kind wie Deine Tochter. Dann finde ich es extrem wichtig, dass ihr zu Hause nach der Kita und am Wochenende viel Ruhe gemeinsam habt, gemeinsam kuschelt, vielleicht auf dem Sofa in eine Decke gekuschelt vom Tag erzählt, euch gegenseitig massiert etc.
Hör zu, was sie zu sagen hat. Wie war ihr Tag, was hat sie erlebt und wie hat sie selbst den Tag empfunden, wie hat sie sich gefühlt, was macht ihr Sorgen, was hat sie glücklich gemacht, was hat sie geärgert, wann hatte sie Angst, worüber hat sie sich gefreut.
Es ist ganz wichtig, dass Kinder, die Probleme damit haben, ihre Gefühle "unter Kontrolle" zu bekommen, lernen, diese zu verbalisieren und zu reflektieren.
Daran würde ich mit ihr arbeiten. Und ich denke, das würde eurer Beziehung auch gut tun.

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Erstmal vielen Dank!

Allein Pause machen kann sie nicht! Ich versuche nsxh den mittafessen eine kleine Pause auf den aus anzubieten...wir lesen dann und kuscheln! Es kommt immer darauf an wie es mein Sohn auch zulässt! Aber ich denke du könntest Recht haben, ich überfordert sie vllt manchmal weil ich die Tage zu voll packe...im mir Erleichterung zu verschaffen! Kinderturnen mit Oma, schwimmen, ergo, treffen mit Freunden - und schon ist die Woche um und wir keinen Tag de Woche daheim!

Ich würde, wenn der Schwimmklubs vorbei ist, mal versuchen die Tage unaufgeregter zu gestalten!

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Klingt nach ner Mischung aus hochsensibel und in der Entwicklung weiter fortgeschritten als Gleichaltrige. Was nicht zwangsläufig bedeutet das man es hier mit hochbegabten zu tun hat - das würd ich meinem Sohn bisweilen defintiv nicht attestieren. Aber auch mein Sohn ist hochsensibel und er ist in der motorischen wie geistigen Entwicklung zumindest laut Feedback der Krippe - gut ein Jahr weiter als üblich in seinem Alter. Versteht für sein Alter z.b. komplexe Zusammenhänge... weis wie man z.b. ne Holzeisenbahn aufbaut, das es auch zusammenführt und wahllos aneinander gereit wird... etc. Der Unterschied zwischen unseren beiden (von deiner Beschreibung her) ist aber, dass deine offenbar eher zum offensiv ist - wo meiner schüchtern ist. Meiner sucht auch in der Krippe nicht den Kontakt zu Gleichaltrigen... hat er NIE... alles was jünger als er ist oder in den Fähigkeiten nicht mind. auf seinem eigenen Level ist ihm egal. Zum Spielen lässt er sich gerne von älteren Kindern aufsuchen und zieht mit denen mit. Hängt in der Krippe (er ist 2) immer mit den 3 jährigen ab die kurz vorm Krippenaustritt sind. Er wirds definitiv glaub nächstes Jahr schwer haben wenn er zu den ältesten zählt.

Solange er mit gleichaltrigen spielt ist das auch sehr harmonisch unter den Kindern. Gleichaltrige hingen... wie du sagst "foppen" ihn. Er wird gerade von einem Kind (der ein halbes Jahr jünger ist als er) regelmäßig geärgert, gehauen und geschubst... ist aber selbst die Marke "Butter vom Brot klauen lasser". Er ist da glaub wie ich (und das hat mir als Kind auch unter gleichaltrigen selten Freunde beschert) ... wenn einer noch nicht seinen Stand hat und er was "besser" kann... dann will er ihnen zeigen wie das geht und greift in deren Lernprozesse ein.... indem er einfach das Ruder übernehmen will... Folge... er wird geschubst weil das andere Kind frustriert drüber ist, das es selbst als "dumm" hingestellt wird. Wenn ein Kind was nicht richtig macht (falsch baut) steht er daneben und sagt "nein" und nimmt sich der Sache es richtig zu bauen an - weil der andere das nicht kann. Klar wer will schon dumm hingestellt werden.

Diesen Vorsprung die unsere aktuell noch haben, wird sich irgendwann verwachsen.. weil die anderen nachziehen werden und ab nem gewissen Alter gibts nicht mehr viele Dinge wo man anderen in alltäglichen Dingen davonschwimmen kann.

Gib ihr den Raum auch mal frustriert sein zu dürfen. Denn Kinder die hochsensibel sind und mehr wollen als für ihr Alter manchmal auch gut tut... fordern von sich selbst Höchstleistungen weil sie JEZT Erfolge haben wollen und nicht morgen oder übermorgen. Und dazu gehört es auch mal aus purer Frustration schreien zu dürfen und heulend aufm Boden zu liegen, weil man was noch nicht beherrscht. Es wird sich verwachsen... die ersten Jahre (sagt mir auch der Kinderarzt) sind mit solchen Kindern halt besonders anstrengend... weil diese Kinder später Durchschlafen, schlechter Schlafen (sie verarbeiten mehr)... werden prozentual häufiger Trotzen und Schreien... sich häufiger verletzen (weil sie Dinge tuen für die sie noch zu klein sind und dann abstürzen/hinfallen/einklemmen etc.)... sie sind oft anhänglicher und kuschliger... benötigen wesentlich mehr Aufmerksamkeit, Bewegung und einerseits Routine (was Sicherheit gibt) und andererseits öfter mal was neues (um richtig gefördert zu werden).

Auch darf man nicht vergessen das Kinder in dem Alter von deiner Tochter erst anfangen Empathie zu entwickeln und das ist die Grundlage um auf irgendwen Rücksicht nehmen zu können.

Regeln und Grenzen sind wichtig um auch Sicherheit zu haben und nicht das Gefühl vermittelt zu bekommen, den Eltern am Arsch vorbei zu gehen. Aber halte Konsequenzen und Regeln so niedrig als nötig und lernt entspannter zu bleiben das Kinder eben Kinder sind und keine kleinen Erwachsenen. Sie lernen mit den Jahren welche Verhaltensweisen anderswo anecken und lernen ihre Schlüsse daraus zu ziehen wo sie was dürfen und wo sie was lassen sollten - insofern sie nicht aus ALLEM ausgeschlossen bleiben wollen und ständig in Konflikte verwickelt zu werden.

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Sorry - "Solange er mit älteren Kinder spielt ist alles harmonisch" nicht mit gleichaltrigen oder jüngeren... hab da ne Fehldopplung drin.

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Danke für deinen Beitrag! Meine Tochter eckt im Kindergarten auch ist an denke hxh, was zu Ablehnung bei den anderen führt und sie wiederum frustriert!
An hochsensibel und weiter entwickelt dachte hxh suxh schon...ein IQ-Test soll im spz gemacht werden, sagte die Kinderärztin!
Im Endeffekt ist mir egal ob sie Hochbegabte, hochsensibel oder was auch immer ist - mir würde reichen wenn mir Kebabs sagt was dann dabei wichtig ist!

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Hallo,

das kommt mir relativ bekannt vor, bis auf die Wutanfälle mit dem Beißen und den Problemen, Freunde zu finden.

Unsere Tochter (fast 11) ist auch so. Schnell gelangweilt, ätzend, wenn sie sich unterfordert fühlt oder wenn etwas nicht gleich klappt, extrem willensstark und selbstbewusst, hat nie viel Wert auf Spielzeug gelegt und sehr intelligent. Als Baby ließ sie sich nie ablenken. Es ging immer nur, indem man sie unter lautem Gebrüll wo weggenommen hat oder ihr die Sache weggenommen hat, die sie nicht haben sollte. Konsequenzen interessieren sie, hm, mittelmäßig würde ich sagen. Manchmal geht gar nichts.
Wenn sie richtig wütend wird, hilft nur, sie alleine in ihr Zimmer zu schicken, (bzw. mit 3,5 haben wir sie dahin verfrachtet) und abzuwarten. Alle Gesprächsangebote oder Versuche, sie zu trösten, machen sie nur wütender. Wenn sie sich abgeregt hat, kann man mit ihr reden. Als sie klein war, war sie da auch schon vernünftigen Argumenten am zugänglichsten und zwar durchaus schon welchen, die man erst einem älteren Kind zugetraut hätte.
Alles in allem ist sie auch ein sehr forderndes Kind.

Wir haben sie zwar nicht testen lassen, aber ihr Bruder (8) ist als überdurchschnittlich intelligent getestet und hat gerade eine Klasse übersprungen. Unsere Tochter wollte nie eine Klasse überspringen. Ihr Bruder wirkt aber gegen sie im gleichen Alter ein bisschen langsam...

So intelligente Kinder sind tatsächlich anders als andere Kinder.
Häufig wissen sehr intelligente Kinder ganz genau, was sie wollen und was nicht. Die brauchen Führung, kein Geschwafel. Als Eltern muss man wirklich als Autoritätsperson da stehen, natürlich gesprächsbereit, wenn es Sinn macht, aber es muss immer klar sein, dass man das letzte Wort hat. Kurze, klare Anweisungen und ankündigen, dass in 5 Minuten xy ansteht, wenn um alltägliche Dinge geht, machen den Umgang einfacher. Man muss die Reaktion des Kindes aushalten und darf dann nicht einknicken.
Wenn man bei unseren Kindern nachgibt, weil sie quängeln, nicht weil sie einen überzeugt haben, hat man verloren. Daraus wird abgeleitet, dass das ab jetzt immer so ist, und dann wird es erst recht schwierig. #schwitz
Konsequenzen müssen zeitnah erfolgen und möglichst mit dem "Vergehen" in Verbindung stehen, sonst fühlt sich das Kind ungerecht behandelt. Unsere Tochter hat schon recht früh verstanden, warum sie bestimmte Konsequenzen erhalten hat, wenn man mit ihr später darüber gesprochen hat und fand die dann häufig auch berechtigt.

Solche Kinder lassen sich nicht mit kindgerechten Kommentaren abspeisen, sondern wollen überzeugt werden.

Sehr intelligente Kinder werden häufig ausgesprochen eklig, wenn sie sich unterfordert fühlen. Die brauchen geistiges Futter. Unser Sohn ist gesprungen, weil er vor Unterforderung die Revolution gegen die Lehrerin ausgerufen hat. #schwitz In der neuen Klasse ist er ganz pflegeleicht.

Probier mal, Deine Tochter mit Dingen zu beschäftigen, die für ca. 5-jährige, eventuell sogar noch ältere Kinder, ausgeschrieben sind. Unser Tochter hat z.B. mit 3,5 Jahren 100 Teile gepuzzelt.

Mit anderen Kindern lief es bei unserer Tochter bisher immer gut. Sie war bisher überall beliebt. Aber sie war auch im Bereich Sozialverhalten immer weit und wusste schon früh, was sie sich erlauben kann und womit sie sich unbeliebt oder lächerlich macht.

Manche Kinder sind zwar von der Intelligenz her weiter, aber nicht vom Sozialverhalten. Die wirken auf andere Kinder besserwisserisch und rechthaberisch und machen sich damit unbeliebt. Unsere Tochter hat seit einem halben Jahr einen Kumpel, der mit 10 noch so ist. Sie kann damit umgehen, aber er hatte lange Zeit so gut wie keine Freunde.
Was man da machen kann, weiß ich leider auch nicht.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Ihr mal mit einem Kinderpsychologen sprecht? Wir waren wegen der Schulprobleme unseres Sohnes bei einem und fanden das wirklich hilfreich.
Aber lasst Euch am besten einen empfehlen. Da gibt es leider auch Flachpfeifen.

LG

Heike

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Vielen vielen Dank! Ich erkenne meine Tochter sehr wieder und Danke die, dass du deine Erfahrung mit uns teilst! Wir sund ja im Juni im spz (sozialpädiatrisches Zentrum), da werden sie uns ggf. auf den Psychologen verweisen

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Hallo,

bzgl. Schlafen, wir haben hier auch einen Schlechtschläfer.

Was bei uns wirklich hilft, Bewegung und Sport. Das tut ihm gut, powert ihn aus, er kann seine Energie rauslassen und schläft schnell ein.

Versuche es doch mal mit Kinderturnen oder Tanzen oder Wassergewöhnungskurs...

Zudem sind wir immer viel draußen, Spielplatz, Rad fahren... Frische Luft und Bewegung machen müde und zufrieden.

Bzgl. geistigem Input, wie wäre es mit Musikschule, Musikgarten oder musikalischer Früherziehung. Unserem Sohn tut das richtig gut, unser Kinderarzt meinte auch mal, er braucht einfach Forderung, etwas was ihn fordert.

Kinder sind einfach verschieden. Manche sind nach dem Kindergarten erschöpft. Manche lastet aber auch das nicht aus, sind kleine Energiebündel. Und darauf sollte man m.E. ein nfach versuchen einzugehen, hat bei uns gut funktioniert..

LG

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Danke for deinen Input? Vieles macht sie schon: 1x die Woche turnen, 1x schwimmen...Spielplatz sehr oft, jetzt hat die Rad fahren gelernt, draußen im Garten sund wir viek - egal wie „ausgewopert“ sie ist, das (durch)schlafen bleibt schlecht!

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Sehr gerne!

Macht Sie noch Mittagsschlaf? Ohne Mittagsschlaf wurde bei unserem Sohn das Schlafverhalten deutlich besser. Allerdings, er wird bald 5, wacht er meist nachts noch einmal auf, schläft dann aber gleich weiter. So ganz richtiges "Durchschlafen" ist das ja eigentlich auch nicht..

Wahrscheinlich ist eure Tochter einfach ein kleines Energiebündel. Hat ja manchmal auch Vorteile. Im Urlaub kann man z.B. ganz entspannt abends Essen gehen, Sohnemann ist gut drauf und quengelt nicht..

LG

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Hi

Beim lesen ist mir ganz spontan Asperger Syndrom durch den Kopf gezuckt. Kann völlig unzutreffend sein, aber vielleicht könnt ihr das ja bei der Kinderärztin mal ansprechen.

Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass ihr nach dem Besuch im SPZ einfach herausfindet, dass ihr ein extrem begabtes Kind habt.

LG cathaine