Mein Kind "pubertiert" 😱

Guten Morgen an alle!

Sind eure 4jährigen auch so?

Wenn ich meine 4jährige Tochter um etwas bitte, reagiert sie neuerdings gar nicht. Danach verhandelt sie über Konsequenzen.

Ich gebe mal ein Beispiel:

Sie und der kleine Bruder (2) teilen ein Zimmer. Vor dem Schlafen gehen räumen wir immer zusammen auf, damit keiner nachts auf irgendwelchen Autos ausrutscht. Tochter macht nicht mit.
Ich: "Komm, wir räumen alle zusammen auf"
Keine Reaktion.
Ich gehe zu ihr hin, setze mich neben sie, berühre ihren Arm, schau ihr in die Augen. "Hilfst du bitte mit beim Aufräumen?"
"Nein, ich spiele lieber."
"Ich möchte, dass du jetzt aufräumst."
"Und wenn nicht?"
"Dann habe ich keine Zeit dir eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen."
Sie denkt kurz nach.
"Ich will eh keine Geschichte."

Da war ich baff. Sie ist dann tatsächlich ohne Geschichte und ohne zu murren ins Bett.

Das hat sich jetzt ein paar Abende wiederholt. Ich habe sie dann mal in einem ruhigen Moment zur Seite genommen und gefragt, wieso sie so reagiert. Sie meinte dann nur: "Ich möchte keine Geschichte. Ich möchte nur morgen wieder fernsehen." 😱🙊🙈🤔

Was mach ich denn da? Einerseits ist es ja logisch, wenn ich sie zwischen aufräumen und nicht vorlesen entscheiden lasse, sucht sie sich eben das, was sie möchte. Andererseits ist es dem kleinen Bruder gegenüber unfair, dass er aufräumt und sie nicht.

Aber ich kann doch nicht dauernd mit Fernsehverbot drohen (sie guckt vor dem Abendessen ne halbe Stunde). Es gab jetzt schon mehrere vergleichbare Situationen. Sie hört sich erstmal die Konsequenz an und entscheidet dann, ob sie die schlimm genug findet.

Ich finde das so negativ. Bis jetzt funktionierte es immer mit positiven Aussichten. Z.B.: "Hilfst du mir bitte schnell beim Abräumen? Wenn der Tisch frei ist, können wir zusammen was kneten." Das zieht nicht mehr. Sie ist in dieser Null-Bock-Phase, die ich nur von Teenies kenne.

Habt ihr das auch? Wie reagiert ihr? Und vor allem: geht das wieder weg? 😕

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Da bist du bis jetzt ja noch gut verschont worden;-).

In dem Alter fangen sie an, die Dinge zu hinterfragen und ja, sie beginnen zu verhandeln. Weg wird es warscheinlich nie wieder so ganz, ist ja auch nicht schlimm. Allerdings hast du es in der Hand, ob da jetzt jeden Abend ein Affentanz daraus wird oder nicht.

Und verhandelt hat sie jauch nicht, sie hat einfach schlichtweg für sich selber eine Entscheidung getroffen, mehr nicht. Du hast ihr allerdings durch deine Frage ja die Entscheidung überlassen, nur nicht mit dem Ergebnis, was dir so vorschwebte. Das jetzt aufgeräumt wird ist doch eine Tatsache und keine Frage., oder?

Keine Ahnung, was du daran negativ findest, außer das du den Kürzeren gezogen hast.

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Ich bin wahrscheinlich einfach nur überrascht, weil ich das so bisher nicht kannte. Die Trotzphase scheint sich jetzt auszuschleichen... Es wird immer weniger Geschrei, das ist ja schon mal gut. 😉

"Negativ" finde ich es einfach, dass ich zur Zeit echt sagen muss: "So, du räumst jetzt auf, ansonsten darfst du morgen nicht fernsehen." Was anderes funktioniert nicht. Früher konnte ich sagen: "Aufräumen, ich nehme solange die Kuscheltiere" (mit denen sie gerade gespielt hat). Jetzt zuckt sie einfach mit den Schultern, gibt mir die Kuscheltiere, und macht irgendwelche Fingerspiele. Ich fühle mich n bisschen veralbert 😂

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Ja, in der Tat...von deinem (schnell zu motivierendem) Kleinkind kannst du dich jetzt verabschieden. Next Level erreicht, quasi;-). Was ja nun aber auch nicht bedeuten muß, das du jetzt auf Teufel komm raus ein Machtspiel daraus machen mußt, so wie es bestimmt in einigen anderen Antworten noch klingen wird. Schau sie dir an, schau wie verständlich sie schon ist und stellt neue Regeln auf (unabhängig vom Bruder).
Wenn sie bisher gut "zu führen" (bescheuerter Ausdruck, ich weiß) war, dann geht das jetzt ja nicht komplett verloren, es wird halt nur anders. Rituale halten nun mal nicht für immer, man passt sie ja immer wieder an.
Ganz ehrlich, ich bin manchmal froh, wenn sie sagt, das sie nicht aufräumen will, die Alternative ist hier nämlich, das ich es dann mache. Und das bedeutet, ich räume nach meinem Maßstab auf. Sie ist not amused, das sie dann viele Sachen nicht gleich wiederfindet und einiges komplett weg ist. Ich habe das noch nie als "Strafe" angedroht. Sätze wie: "Wenn du nicht aufräumst hole ich den Müllbeutel!" gibt es hier nicht.

Sie durfte ganz von alleine erkennen, das ich "anders" aufräume. Ja, dann war es halt die Konsequenz, das ihr Legohaus abgebaut und ihre Höhle "zerstört" war. Tja, hätte sie selber weggestellt, dann wäre es noch da. Und ja, mir haben schon die kleinen, fiesen Zufälle des Lebens echt geholfen....Worte waren da wirklich überflüssig#schein. Wenn der Kater auf ihrem Spielteppich (auf dem ihre Kunstwerke großzügig verteilt wurden) eine Ratte zerlegt und danach drauf kotzt#sorry...tja, dann sind halt ihre Bilder hin. Wenn abends die Sicherung rausfliegt (während sie sich im Bett noch ein Buch anschaut), stolpert sie halt selber über ihren Kram, der noch im Weg liegt.

Es kam schon vor, das sie sagte, das sie zu müde sei. Okay, das konnte man ihr auch ansehen. Der Deal war dann, das sie am nächsten Tag aufräumt, ich ihr aber dann nicht helfen kann. Ich war total fasziniert, das sie wirklich direkt nach dem Kindergarten von ganz alleine aufgeräumt hat. Und sie hat das super alleine gemacht.

Ich finde es toll, das du das alles nicht ins "negative" abrutschen lassen möchtest, nur dann sei offen für die Veränderungen. Probiere aus und gib ihr mehr Entscheidungsfreiheit udn die Möglichkeit ihren eigenen Weg zu finden. Und schau auf dich selber, hinterfrage dich. Es ist ein so tolles, faszinierendes Alter....und in der Tat, sie sind keine Kleinkinder mehr.

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Ich bin dir sicherlich keine Hilfe.
Aber ich frage wie du erst normal nach Hilfe. Und wenn das garnicht fruchtet werde ich ärgerlich und schimpfe (obwohl ich Schimpfen hasse).

Beim Thema Zimmer aufräumen allerdings frage ich nicht ob sie mir hilft. Eher anders herum. Ich bitte sie aufzuräumen. Und biete ihr meine Hilfe an.

Lg

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Ich helfe immer beim Aufräumen ☺️ Zum Kleinen sage ich: "Packst du bitte diese Autos in diese Kiste? Schau, ich tu auch welche rein." Die Große versteht, dass "Aufräumen" bedeutet, dass ihr Lego in die Kiste muss. Und ich erwarte auch von ihr nicht, dass sie alles komplett alleine macht, ich helfe mit. Aber ich möchte zumindest sehen, dass sie ein bisschen was wegräumt. Einfach nur auf ihrem Bett sitzen und nichts machen, zählt nicht. Und wir machen das seit Jahren jeden Abend so. Ist Teil des Abendrituals.

Beim Papa ist es übrigens das Gleiche.

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Hallo,

ich frage mcih immer wie manche Kinder spielen, dass immer aufgeräumt werden muss #kratz. Klar bei uns wird auch gespielt, aber es sieht nie so aus, dass tgl. aufgeräumt werden muss. Und dass ein 2 jähriger auch shcon mit aufräumen muss, finde ich ehrlich gesagt übertrieben. Kinder sind Kinder sie sollen spielen.

Unsere Tochter wird jetzt 4 jahre und unser Sohn ist 7 Jahre alt. Ich habe ihn nie gezwungen aufzuräumen lediglich darum gebeten, manchmal haben wir es zusammen gemacht, oft er alleine. Sobald er keinen Platz mehr zum spielen hatte, hat er von alleine aufgeräumt und genauso ist es bei meiner Tochter auch. Ich bitte sie aufzuräumen, mal macht sie es, mal nicht. Es ist ihr Zimmer. Aber ich würde deswegen nie mit Fernsehverbot drohen, oder sagen dann hab ich keine Zeit dir eine Geschichte vorzulesen #schock. Wo bitte ist da der Bezug zum aufräumen?

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Wie oder mit was spielen denn deine kinder, dass sie nicht aufräumen müssen?

Bei uns werden zum beispiel die autos auf dem autoteppich im stauf aufgestellt
Es werden häuser mit lego steinen gebaut
Es werden puppen an und ausgezogen, mit dem buggy rumgefahren
Es werden mit playmobil männchen die tollsten rollenspiele gespielt
Usw

Und ja, natürlich muss das wieder weggeräumt werden...bist du schon mal auf so einen kleinen fiesen legostein getretten?

Das geschichten verbot im bezug zum aufräumen ist, bei uns zumindest, dass wenn ich es alleine mache länger dauert, als wenn wir es gemeinsam machen. Bei uns gibt es dann ggf nur noch eine ganz kurze geschichte, statt einen ganzen kapitel...

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Bei uns wird auch gebaut, auch mit Lego, aber das kann man dann auch an die Seite räumen, oder nicht? Und einen Buggy kann man auch an die Seite stellen, das ist für mich nicht aufräumen.

Aufräumen heißt für mich, alles muss am Ende des Tages wieder an seinem ursprünglichen Platz stehen und das Zimmer mus picobello sein. Und das muss es bei uns nicht.

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Nein, Dein Kind pubertiert nicht. Du stellst eine Frage und sie gibt die passende Antwort und bekommt auch noch eine Strafe dafür #schwitz
Besser wäre es die Frage in eine Aufforderung um zu wandeln.

LG

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Wie würdest du denn die Situation handhaben?

Erst formuliere ich eine Bitte. Sie reagiert nicht. Dann gucke ich ihr direkt in die Augen und fordere sie dazu auf. Daraufhin fragt sie mich, was passiert, wenn sie es nicht macht.

Was wäre denn deine Reaktion?

An alle:
Ich möchte das wirklich gerne wissen, deswegen habe ich ja die Frage gestellt. Ich habe ja selbst geschrieben, dass ich besagte Situationen negativ finde und gerne verbessern würde. Stattdessen bekomme ich hier zT doofe Kommentare. Das ist einfach nicht hilfreich.

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Nein, Du formulierst eine Frage, die dann nach und nach zur Aufforderung wird.
Bei mir gibt es eine Aufforderung, dann eine Ermahnung und dann die Konsequenz. Du diskutierst auch zu viel. Ich wollte Dir nicht doof kommen, das war einfach das, was mir gleich ins Auge gefallen ist.

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Ich habe neulich noch einen Artikel darüber gelesen, dass man Aufforderungen nicht als Bitte oder gar als Frage mit Bitte formulieren soll. Das erzeugt nur Missverständnisse. Du bietest deiner Tochter eine Wahlmöglichkeit, sich für oder gegen das Aufräumen zu entscheiden und die nutzt sie. Insofern: Herzlichen Glückwunsch zur cleveren Tochter!

Ich bin selbst so ein superhöflicher Mensch, der selbst Siri höflich bittet, etwas zu tun. Es entspricht absolut nicht meinem Naturell, etwas zu befehlen. Seitdem ich mich aber dem Sohn gegenüber sprachlich präziser äußere, klappt es besser.

Statt mit Konsequenzen zu drohen, begründe ich auf Nachfrage, warum es mir wichtig ist zu tun, wozu ich auffordere. Sollte das Kind dann immer noch nicht kooperieren, würde ich es in deinem Fall vermutlich dabei belassen, dass das Zimmer unaufgeräumt bleibt und darauf setzen, dass es Lehre genug ist, wenn die Tochter eines nachts barfuß auf einen Einer-Lego-Stein tritt. Dass ich nachts nicht ins Zimmer kommen kann, wenn mich jemand ruft, weil der Weg zum Bett blockiert ist, ist sowieso klar und das würde ich ebenso ganz deutlich machen. ;-)

Auch wenn mir die Argumentationsfähigkeit und Cleverness des Kindes hier manchmal die Sprache verschlägt, muss ich innerlich immer auch grinsen, dass die Kids so schnell so klug werden.

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Ich würde auch statt sie zu fragen, sie auffordern.
"Schau, ich räume die gelben steine rein, und du die grünen."

Wenn das nciht geht, würde ich ihr erklären, dass vorlesezeit, bzw fernsehzeit bis z.b. 17 uhr ist. Um 16:30 sagst du ihr es ist jetzt aufräumzeit. (Mnt oder ohne dir, musst du einschätzen)Wenn sie fertig ist, kann sie ihre lieblingssendung anshauen. Ist sie schnell, hat sie die vollen 30 minuten. Trödelt sie oder macht nicht mit, bleiben ihr balt nur 10 minuten.

Oder du stellst eine sanduhr/wecker, wie lange sie noch zum aufräumen hat. Wnn die zeit abgelaufen ist wird aufgeräumt. Ihr könnt ja zusammen eine regel suchen wo z.b gebaute werke in der ecke stehen bleiben dürfen.

Enne freundin hat eine aufräumampel mit ihren kinden gebastelt. Bei grün dürfen sie spielen, bei gelb wird das erste mal erinnert, dass sie die sachen mit denen sie nicht mehr spielen aufgeräumt werden sollten. Bei rot Muss aufgeräumt werden. Dann meistens mit hiofe der mama. Das funktioniert super.

Geht es überwiegnd um aufräumen oder noch andere situationen?

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Meine Tochter ist vier geworden und wir haben diese Phase auch hinter uns. Bei angedrohten Konsequenzen hieß es auf einmal nur "will ich eh nicht" und ich habe dumm aus der Wäsche geguckt. #schwitz

Ich habe dann einfach schnell umgeschwenkt auf Konsequenzen, die ihr etwas ausmachen. Da muss man dann eben kreativ sein. Ich würde nicht unbedingt das TV-Verbot wählen, das erst 24 Stunden später folgt und dann erneute Diskussionen auslöst mit der Gefahr, dass man es dann aus Bequemlichkeit auch nicht mehr durchzieht.

Beim Aufräumen ist meine Drohung z.B. immer "dann kommen die Spielsachen (die herumliegen) weg". Zweimal für ein paar Tage durchgezogen - funktioniert. Und die Spielsachen wegnehmen kannst du als direkte Konsequenz auf das verweigerte Aufräumen. Das scheint dem Kind sicherlich auch logischer als TV-Verbot 24 Stunden später und wird eher als direkte Strafe wahrgenommen.

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Was mir direkt ins Auge stößt ist, dass du ihr eine Frage stellst, die mit ja oder nein beantwortet werden kann. Die perfekte Basis für ein kleines Machtspiel. Eine Frage stelle ich nur, wenn ich das nein auch akzeptieren kann. Z.B. "Möchtest du endlich mal wieder aufräumen?" - "Nein." - "Gut, dann musst du mit dem Chaos leben."
Wenn ich aber ernsthaft Ordnung will, dann gibt es nur eine Ansage, wahlweise auch mit ner kurzen Begründung: "Ich möchte, dass du dein Zimmer ( besser noch explizit was, also zum Beispiel die Autos und das Lego, den Boden frei...) aufräumt, damit nachts auf dem Weg zur Toilette sich niemand weh tut." Man kann ja auch gerne seine Hilfe anbieten. "Zeig mir wo das oder jenes hinkommt, dann kann ich dir helfen." Manchmal reicht diese Art der Ansprache schon aus. Aber es wäre ja zu einfach, wenn sich jedes Kind da immer gleich in Bewegung setzt. Bei einer totalen Verweigerung war bei mir die Konsequenz, dass ich alles, was im Weg lag, in einen Sack steckte und der Kram im Keller/ Dachboden landete mit der Ansage, dass ich ja nicht weiß, wo das Zeug hin soll. Wenn den kleinen Geistern das Zeug wichtig war, dann haben sie dann tunlichst Ordnung gehalten, um ihr geliebtes Spielzeug wieder zubekommen. Manchmal half die Aktion auch, um zu erkennen, was eigentlich überflüssig ist und für immer aus den Kinderzimmern ausziehen konnte. Vielleicht ist ja auch zu viel Kram da, der am Ende nur überfordert?

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Ich würde auch ganz am Anfang bei der Kommunikation ansetzen. Wenn du sie FRAGST, ob sie aufräumen möchte, dann ist ihr NEIN vollkommen in Ordnung und muss auch von dir akzeptiert werden.

Wenn du also fragst, sollte es auch für dich in Ordnung sein, dass deine Kinder gegen diesen Vorschlag sind.

Trotzdem musst du nicht gleich die verbale Keule rausholen. In dem Alter hat es bei uns ganz gut funktioniert, wenn man kleine Wahlmöglichkeiten gelassen hat, also z.B. "So, jetzt müssen wir aber wirklich mal aufräumen. Was räumst du auf, die Autos oder die Puppen?" So steht auch nicht das Aufräumen selbst im Vordergrund und es ist auch nicht negativ. Vielleicht könnt ihr auch um die Wette aufräumen und der schnellste darf das Buch aussuchen, das im Anschluss vorgelesen wird.

lg