Schuleingangsuntersuchung - schulreif oder nicht?

Hallo liebe Forumsgemeinde,#winke

vor Kurzem hatte meine Tochter ihre Schuleingangsuntersuchung.
Sie ist 5 Jahre alt, ein Augustkind, also genau 5 Jahre und 3 Monate.
Im Großen und Ganzen hat sie einiges auf dem Kasten!
Sie liest und schreibt Zahlen bis 20, löst kleine Rechenaufgaben bis 10, sie schreibt ihren vollständigen Namen und ist sowohl sprachlich, als auch motorisch (malen, basteln) weit entwickelt. Sie ist außerdem sehr hilfsbereit, selbstständig und gerecht.
Das fiel auch bei der Untersuchung positiv auf.

Allerdings gab es auch einiges zu bemängeln:

Auf fremde Personen reagiert sie regelrecht verklemmt, sie beginnt dann an den Fingern oder an ihrem Ärmel zu lutschen.
Außerdem verfällt sie in die typische „Babysprache“.
Dasselbe macht sie auch, wenn sie vor der Gruppe sprechen soll, z.b. im Morgenkreis in der Kita.
Und das, obwohl sie sonst eigentlich eher ein aufgewecktes, wenn nicht sogar sehr quirliges Kind ist.

Sie verliert schnell die Lust und die Motivation, meist schon nach 20 Minuten. Sie kann sich dann nicht mehr konzentrieren, guckt aus dem Fenster, rutscht nervös auf dem Stuhl herum, wackelt mit den Beinen.
Ok, die Untersuchung war Mittags um 13Uhr, da ist bei den Meisten Kindern in ihrem Alter auch die Luft raus und ein Erstklässler hätte auch schon Schulschluss.
Da war vielleicht auch der Zeitpunkt ungünstig.

Sie ist noch seeehr bockig und trotzig für ihr Alter!
Wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht, kreischt, weint und stampft sie, wirft sich auf den Boden usw.
Mit Frust kann sie auch schlecht umgehen, wenn ihr etwas nicht gelingt, geht sofort die Welt unter, dann wird sie weinerlich, hängt mir am Bein und benimmt sich, wie ein Baby...#augen
Ich finde, sie ist im Sozialverhalten noch sehr unreif.

So lautete dann auch in etwa das Resümee der Dame vom Gesundheitsamt.
Sie hat mir empfohlen meine Tochter nochmal um 1 Jahr zurück zu stellen (nach dem jetzigen Stand!).
Allerdings geht es mir mit dem Gedanken überhaupt nicht gut.

Mein Sohn war ähnlich (auch ein Augustkind), Sozialverhalten dürftig, keine Konzentration, keine Ausdauer.
Hab ihn zurück stellen lassen mit dem Resultat, dass er sich dermaßen in der 1.Klasse langweilte, dass er nur Blödsinn machte. Wir hatten das Glück, dass er in eine Kombi-Klasse (1+2) wechseln konnte, da wurde es dann besser.

Im Nachhinein bereue ich die Entscheidung!
Ich will diesmal nicht den selben Fehler machen.
Ich weiß, sie hat noch Zeit und vielleicht gibt es sich auf das nächste ¾ Jahr, aber ich möchte nach Möglichkeit bewusst daran „arbeiten“.

Vielleicht hat selbst jemand sein Kind gegen den Rat einschulen lassen, und kann mir seine Erfahrung schildern, positiv oder negativ?

Viele Liebe Grüße

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Mach dich nicht verrückt.
Deine Tochter hat noch 1 Jahr Zeit sich weiter zu entwickeln.
Mein Junge ist auch 5 (Juli) und wenn ihm was nicht passt, dann legt er sich gerne auch mal mit den Erziehern an bis er austickt. Also richtig böse schreit, um sich schlägt usw. Die Kita befürchtet nun er kann mit den Regeln einer Schule noch nicht umgehen.
Das sind Phasen. Wir Eltern sollten das Kind unterstützen und da gut durchbringen.
Ich erwähne das Wort Vorschüler schon gar nicht mehr. Das weiß er selbst, dass er das ist und braucht nicht noch mehr Druck.
Was ich sagen will...
Lass deiner Tochter Zeit. Mach die Angst vor der Gruppe /Fremden reden nicht zum Thema. Das wird sich geben. Zumindest das lutschen an der Kleidung.
Die Bock-Totzphase geht auch wieder rum. Da gibt es die 6-Jahreskrise. Die Kinder entwickeln gerade (oder schon wieder enorm) das ist wie immer unheimlicher stress, dazu dann das Vorschüler dasein....
Ich denke nicht, dass deshalb ein Jahr zurück gestellt werden sollte. Da gäbe es bestimmt schwierigere Gründe.
Aber ich bin weder Arzt noch Pädagoge. Einfach nur Mama.
Es gibt halt die super ultra einfachen kinder, die kinder die unglaublich laut und wild sind und so kleine sensible Zwerge, wo auch mal Fingerspitzengefühl gefragt ist bei den Lehrern...
Wird schon. In einem Jahr passiert viel.

Alles Liebe. 🍀

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Du entschuldigst es wirklich mit einer Phase, wenn dein 5jähriges Kind sich dermaßen mit den Erziehern anlegt, bis es um sich schlägt und schreit?

Tut mir leid, ich bin selbst Erzieherin, und finde das keineswegs normal. Eher bedenklich, und ich kenne solches Verhalten von einigen wenigen Kindern und könnte jedes Mal aus der Haut fahren, wenn die Eltern sich das schön reden.

Die Erzieher deines Sohnes haben Recht, er wird es schwer haben in der Schule, wenn sich da nicht bald was tut. Frustationstoleranz in annehmbarem Maße ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine gute Einschulung.

Ich würde das an deiner Stelle nicht so locker sehen. So ein Verhalten geht erfahrungsgemäß spätestens in der 1. Klasse nach hinten los.

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Vielen Dank für deinen pädagogisch wertvollen Ratschlag.
Ich werde ihn sehr beherzigen. Immerhin kennst du mein Kind und die Situation und mich. So dass du Urteilen kannst, wie leicht ich diese Phase abtue. Ich stehe natürlich und selbstverständlich da, klatsche in die Hände und freu mich, wenn mein 5!!! Jähriges Kind den ganzen tag zu hören bekommt "du wirst bald 6..., du bist Vorschüler..., du gehörst jetzt zu den großen... Also erwarten wir von dir..." das ist sehr unterstützend für ein Kind, was sich geistig gerade verändert. Wirklich. Du als Erzieherin solltest ja selbst wissen, wie sich die Gedankenwelt gerade in dem Alter auf den Kopf stellt. Soll man das kind dann auch noch unter druck setzen?

Statt mir zu unterstellen, ich rede das verhalten schön, gib doch der TN die ein Problem hat, eine vernünftige Antwort auf ihren Beitrag. Du bist doch Pädagogin und vom Fach.
Lass dich nicht bei mir aus. Ich habe kein Problem mit meinem Kind und nicht nach Hilfe gefragt (die ich aus deiner Antwort auch nicht rauslese).

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Hallo,

ich kann es Dir sogar von der fachlichen Seite her sagen, die ich oft als Behörde Empfehlungen ausspreche.

Sehr wichtig ist die Meinung des Kindergarten. Genauso wichtig ist der Wille des Kindes UND die Qualität der Einrichtung. Mein Kind ist sogar noch ein paar Monate jüngeres, löngst in der Schule. Bei ihm sind sogar ingesamt drei vorzeitig eingeschulte Kinder Spezzialschule) und das eine Mädchen ist Klassenbeste und dazu noch Leistungsportleriin auf Wetkampfniveau. Mein Kind genauso.

Aber. Kind wollte es, Schule obererstklassig.

d.h. Nicht, dass es keine Probleme gibt. Das Verlieren war bei uns lange ein Thheeeemaaa. Schlimm. Inzwischen fast als Thema erlediigt.

Du musst Dir einfach kritisch anschauen, wo soll es hin und wie wird das Kind gefördert, wenn es bleibt.

#winke

13 Uhr istt die unmögliche Zeit. Meine Kollegen haben noch nie ! um diiese. Uuhrzeit solche Untersuchung gemacht.

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Hallo
Du bist die erste die ich lese, die es bereut hat, dass ihr kind zurückgestellt wurde!!

Wir überlegen gerade das andere....ende sommer kind zurückzustellen.
Vom kopf her ist er schlau, will alles wissen. Aber es gibt so viele andere sachen, die mir sagen er ist noch nciht soweit.
Vor ein paar wochen gav es einen info abend in der schule. Ich bin optimistisch hingegangen und habe erwartet, dass meine zweifel genommen werden.
Allerdings bin ich da raus und wusste, dass mein kind eine jahr kiga gut tun wird.

Ich werde jetzt meinem bauchgefühl folgen und werde eine rückstellung anstreben.

Ich denke, man ssoll sich manchmal aufs bauchgefühl hören.
Wenn du das gefühl hast, dass dein kind bereit ist, dass würde ich an den "schwächen" ein bisschen arbeiten und sond sie dinge ihren lauf lassen.

Viel glcük

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Hallo, ich will an dieses Thema mal von einer anderen Seite ran: Mein einer Sohn wurde im April geboren, also war für alle ganz klar, dass er in die Schule gehen muss. Im Kindergarten hatte er eine sehr niedrige Frustrationstoleranz, in der Vorschule schrie er bei vielen Aufgaben gleich: "ich kann das nicht!". Feinmotorik, Malen...waren eine Kathastrophe!ich war sehr skeptisch in Bezug auf die Einschulung. Die Grundschule mit sehr gutem und offenem Konzept, allerdings 31(!!!) Kinder in der ersten Klasse und die Schule durfte die Klassen nicht teilen! Die sehr erfahrene Erzieherin vom Kindergarten versuchte, mit seiner zukünftigen Lehrerin intensiv über seine Probleme und den besten Umgang mit ihm zu sprechen...Wie gesagt, eine Zurückstellung war unmöglich.
Der Start in die erste Klasse war eine Katastrophe!Die Lehrerin behauptete nur immer wieder, er wäre faul, mein Sohn quälte sich stunden lang durch die Hausaufgaben...Ich versuchte bei der Schulleitung, ihn nochmals von der Schule nehmen zu lassen...
Er kam am Ende der 2. Klasse für 4 Monate in eine Spezialklasse für Lese-Rechtschreib-Schwäche. Dort wurde uns empfohlen, ihn testen zu lassen. Letztendlich kam heraus, dass er eine sehr schwere Lese-Rechtschreib-Schwäche, ein ADHS und eine visuelle Wahrnehmungsstörung hat! Nach intensiven Therapien, einsatz von Medikinet und Nachteilsausgleich funktionierte es endlich einigermaßen in der Schule!Jetzt macht er sein Abitur!
Im Nachhinein hatten seine Diagnosen das Verhalten im Kindergarten und in den Anfangsklassen erklärt. Eine spätere Einschulung hätte nichts an der Situation geändert. Er wäre dadurch nicht "nachgereift", da er Sonderförderung brauchte.
Die gesamte Schule ist durch diese Erfahrung sensibler wegen dem Thema Lese-Rechtschreib-Schwäche geworden, manche Lehrmethoden wurden nachher auf die besonderen Bedürfnisse dieser Kinder angepasst.
Nicht alle Probleme bei Vorschülern lassen sich durch ein Zurückstellen lösen. Sei insgesamt sensibel in Bezug auf Dein Kind und schau genau hin, wo seine Probleme sind. Im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als einmal zu wenig testen. Denn nur wenn Du die Probleme Deines Kindes konkret kennst, kannst Du auch nach Lösungen suchen.

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Welches Bundesland?

In NRW ist eine Rückstellung so gut wie garnicht mehr möglich. Da wird sie nächstes Jahr eingeschult.

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Wenn es möglichbich würde ich zurück stellen. 1 Jahr bringt viel.