Eingewöhnung klappt nicht - und jetzt?

Hallo!

Unsere Kind (3 Jahre) besucht seit Mitte August den Kindergarten in dem auch schon ihre Geschwister waren.

Seitdem haben wir gemeinsam wirklich viel mit den Erziehern zusammen ausprobiert.

Es klappt einfach nicht. Mal geht sie ein paar Tage hin und bleibt dann 90 Minuten da und dann wieder nur Tränen und nach 45 Minuten der Anruf, das ich sie abholen soll.

In den 8 Wochen ging sie maximal 10 Tage (ohne mich) gerne hin, sonst nur Tränen und sie hört dann auch nicht auf, so das ich sie abholen muss.

Insgesamt 3 Wochen (einmal 1 Woche, einmal 2 Wochen) war ich mit dort. Da sie sich aber permanent rückversichert hat, baten mich die Erzieherinnen zu gehen. Das klappte dann erstaunlicher Weise 5 Tage super und seitdem gar nicht mehr.

Wir wissen wirklich nicht, was wir jetzt machen sollen. Fakt ist das wir unser Kind nicht quälen wollen! Sie schläft immer wieder schlecht, hat ein paar Mal beim Schlafen eingenässt.

Dieses Kindergarten Jahr kann sie auch in keinem anderen Kiga mehr beginnen. Nächsten Sommer auch nicht in dem Aktuellen.

Sprich, wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann muss ich sie nächsten Sommer im Nachbarort (4,5 km mit Fahrrad) eingewöhnen, auch richtig blöd!

Natürlich versuche ich unser Kind zu unterstützen, wo ich nur kann.

Mit dem Jugendamt habe ich bereits vor 4 Wochen telefoniert, die konnte aber auch nicht viel helfen. (Tagesmutter, wenn man Betreuung braucht, sonst Kind Zuhause lassen.)

ratlos,

Saschasmaus

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Hallo!

Ich glaube nicht, dass es in einem anderen Kindergarten besser wird. Dein Kind möchte sich nicht von Dir trennen.

Frag Dein Kind, warum es nicht in den Kindergarten gehen möchte. Vielleicht kann Dein Kind schon darauf antworten.

Gab es zum Kindergartenstart weitere Umstellungen in Eurer Familie (1. Schulbesuch des Geschwisterkindes, Umzug, weiteres Geschwisterkind,...)?

Möchtest Du, dass Dein Kind in die Kita geht? Oder spürt Dein Kind Dein Unwohlsein?

Mein Sohn ist auch gerade 3 Jahre alt geworden und steckt in der Trotzphase. Er probiert auch aus, wie weit er gehen kann und was er machen muss, damit Mama/Papa sofort springen. Möglicherweise probiert Dein Kind gerade aus, wie lange sie schreien muss, damit Mama kommt. Wenn es nur Austesten sein sollte, dann würde ich das Kind im Kindergarten lassen und sagen, dass Mama bügeln, putzen, etc. machen muss.

Ich würde versuchen, zu Hause ähnliche Rituale zu machen, wie im Kindergarten (9 Uhr zweites Frühstück). Das Abschiedsritual sollte auch gleich sein. Vielleicht hilft auch ein Treffen mit einem anderen Kind aus der Kita-Gruppe.

Wenn nichts hilft, dann nimm sie, falls Du nicht arbeiten musst, aus dem Kindergarten raus und fängst die Eingewöhnung in 3 Wochen wieder an. Zu Hause würde ich einen ähnlichen Tagesablauf wie im Kindergarten gestalten, so dass es im Alltag nicht zu große Unterschiede gibt. Es gibt auch Loslösegruppen, also Spielgruppen ohne Eltern.

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Vielen Dank für deine Antwort!

Sie kann nichts konkret benennen weswegen sie nicht gehen möchte, sondern sagt lediglich, das sie lieber bei Mama sein möchte.

Es gab hiermit sonst keine Veränderung zum Kindergarten Start.

Ja, ich möchte, das sie in den Kindergarten geht. Unsere beiden Großen waren sehr gerne dort und ich weiß, das sie dort eine schöne Zeit haben könnte.

Das mit dem im Kindergarten lassen geht leicht nicht. Der Kindergarten ruft nach 45 Minuten ja an, das ich sie abholen soll, weil sie sich nicht trösten lässt. Ich muss sie dann auch mitnehmen.

Sie weiß auch das ich zu tun habe und spielt dann auch ganz brav und leise zu Hause während ich beschäftigt bin.

Ein Neustart geht leider nicht, den hatten wir schon, wenn es diesmal nicht klappt, soll ich sie abmelden (Aussagen der Erzieherin und Leitung).

Wir haben ein festes Abschiedsritual. ;-)

Spielgruppen ohne Eltern gibt es hier nicht. :-(
Eltern-Kind-Gruppen, Eltern-kind-Turnen, Schwimmen etc aber immer mit Eltern. Erst ab Vorschulalter ohne Eltern.

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Hm, schwierige Situation und als Mutter sicher nicht einfach. Einen Rat kann ich dir nicht geben, da ich dein Kind nicht kenne. Ich kann dir sagen was ich tun würde, man muss aber echt individuell schauen da jedes Kind anders ist und reagiert.

Abmelden würde ich sie nicht, denn dann wäre die Chance komplett vertan wie du sagst.
Bist du berufstätig oder hättest du Zeit ganz in Ruhe mit ihr neu zu starten?

Ich würde jeden Tag um die zwei Stunden bei meinem Kind bleiben und ihm zeigen, das ich es ernst nehme und es mir vertrauen kann. Mach das wirklich einige Wochen und dann würde ich anfangen mal für eine Stunde zu gehen. Dann kommst du wieder und bleibst wieder dort...... das wäre das, was ich tun würde.

Damit würde ich entweder jetzt sofort beginnen oder aber im nächsten Jahr, nach einer Pause zum durchatmen und regulieren. Du kannst das sicher besser einschätzen, hör auf den Bauchgefühl, dass wird dir schon das richtige sagen.

Kann sie dir denn sagen, weshalb sie nicht bleiben möchte? Hat sie vielleicht eine unschöne Erfahrung gemacht?

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Hallo und danke für deine Antwort!

Neu starten geht leider nicht. Wir sind in den 8 Wochen bereits einmal neu gestartet, da wollten sie uns noch 2 Wochen Zeit geben. Eine Woche blieb ich mit dort, in der 2.Woche ging ich dann erst nur 15 Minuten dann eine Stunde. (Nach der Trennung mussten wir immer gleich nach Hause.)

Die ersten 4 Tage weinte sie, am Freitag gefiel es ihr gut.

In der Woche danach ging sie 3 Tage gerne, seitdem wieder nur Theater. Ich rechne eigentlich schon damit, das wir zum Elterngespräch gebeten werden. Das erste mal hatte ich drum gebeten (zwecks Neustart) und da hieß es dann, das wenn mein Kind mit ihrer Art der Eingewöhnung nicht klar kommt, nicht reif für den Kindergarten ist.

Ich arbeite nur einen Tag in der Woche und da kann ich sie mitnehmen.

Sie kann nicht sagen, wieso sie Kindergarten nicht mag. Sie sagt immer nur "weil ich nicht dahin möchte" oder "weil ich bei Mama sein will".

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Dann ist das Problem ja eigentlich ziemlich klar, sie möchte bei dir sein.
Nun ist einfach die Frage ob das für dich in Ordnung ist und du das "gelten" lässt. Meiner Meinung nach gibt es dann nur zwei Möglichkeiten. Entweder du ziehst das durch, in der Hoffnung das es irgendwann gut ist und sie merkt das sie mit dem Gebrüll nicht durchkommt (da musst du dann aber auch hinter stehen, sonst bringt es nichts). Oder aber du meldest sie wirklich ab. Dann würde ich mir aber wirklich überlegen eine Tagesmutter zu suchen, schon allein wegen der sozialen und Kontakte mit Gleichaltrigen. Bei einer Tagesmutter kannst du die Zeiten steuern und so "üben" für das nächste Kindergartenjahr. Denn wenn du Pech hast, geht der Zirkus dann wieder von vorne los.

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Hallo,

mir wäre es noch wichtig zu wissen, ob DU möchtest, daß sie in den Kindergarten geht....

Wie ist deine Haltung dazu ?? Soll deine Tochter gehen, weil DU es sinnvoll und wichtig findest, oder wäre es für dich auch ok und machbar, wenn sie nicht geht ???

Ich hab häufiger die Erfahrung gemacht, daß die innere Haltung ( die die Kinder übrigens sehr gut erspüren !! ) der Eltern wichtig ist für eine gute Eingewöhnung...

Wenn du nicht unbedingt möchtest, daß sie in den Kindergarten geht, dann nimm sie ganz raus und versuch es einfach in ein paar Monaten wieder...

Wenn du möchtest, daß sie geht, sag ihr das auch deutlich..Dann ist es wichtig, daß sie regelmässig geht...Am Anfang nur ne halbe Stunde, dann ne Stunde, dann langsam immer mehr ausdehnen....
In dieser Zeit wird sie nicht vorher abgeholt, aber sie kann sich sicher sein, daß du sie nach der ausgemachten Zeit abholst...
Wichtig : Regelmässigkeit und klare Absprachen

Ich mach seit über 20 Jahren Eingewöhnungen und da jedes KInd (und jede Familie ) anderst ist, gibt es leider kein allgemeingültiges Rezept...
Ich hab dir meine Erfahrungen geschrieben und hoffe, daß deine Tochter bald richtig Spaß am Kindergarten findet ;-)

LG #winke

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Hallo!

Ja unbedingt möchte ich das und das weiß sie auch. Ihre Geschwister hatten eine schöne Zeit im Kindergarten und das wünsche ich mir für sieht auch. Das habe ich ihr schon mehrfach sehr deutlich klar gemacht.

Sie soll eigentlich jeden Tag erstmal nur eine Stunde dableiben. (Wenn sie sich wohl fühlt wollten wir verlängern. Sie blieb ja bereits 90 Minuten gerne dort.)

Allerdings rufen die Erzieherinnen nun seit einer Woche täglich nach 40-45 Minuten an, dass ich sie abholen soll. Ich kann sie also nicht die volle Stunde da lassen. (Wir wohnen direkt neben dem Kindergarten.)

Jeden Morgen bespreche ich mit ihr, das ich sie nach einer Stunde abhole. Das ich bestimmte Dinge erledigen muss, wenn sie im Kindergarten ist und wenn die Stunde um ist, komme ich rüber und hole sie ab. Und das ich, wenn sie die Stunde da war, so daß ich alles erledigen konnte, danach auch Zeit habe mit ihr zu spielen...

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>>Allerdings rufen die Erzieherinnen nun seit einer Woche täglich nach 40-45 Minuten an,...<<

Vielleicht liegt hier der Hund begraben? Bei uns gibt es soetwas nicht, auch nicht so lange Eingewöhnungszeiten und daß Eltern Stunden mit da sein müssen.
Es gibt immer mal ein Kind, bzw. gab, der Kiga ist durch bei uns, was Probleme hat, aber um die wird sich gekümmert und meist klappt es nach einiger Zeit auch.
Weiß Dein Kind, daß Du zu Hause bist? Vielleicht will sie Dich da nicht alleine lassen?
Ich denke, das ist hier alles schon viel zu verfahren, in dem Fall würde ich ne Pause machen und es später wieder probieren. Oder es wird mal durchgezogen, daß Kind da zu lassen und nicht nach 45 min anzurufen. Dein Kind weiß ja so, daß es nur lang genug weinen muss und Du kommst es holen.

LG

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Hao,

war dein Kind jemals in den 3 Jahren alleine irgendwo? Also kennt sie es das sie bei Oma oder Freunden bleibt und du gehst?

Mein Sohn wurde 3 Jahre komplett nur von mir Betreut! Aber er kennt es das Mama weg geht und er bei den Großeltern, Paten oder meiner Schwester bleibt. Er kennt also abgegeben zu werden.

Wir hatten wiedererwartend keine Probleme mit dem abgeben seid dem 2 Tag geht er alleine. Das einzigste ist einfach die Zeit die wir nur stück für Stück verlängern.

Was hast du den von anfang an für ein Gefühl gehabt sie in den Kindergarten zu geben? Und wie ist es jetzt wenn ihr auf dem Weg zum Kindergarten seid?

Kann deine Tochter sich äußern dazu warum sie nicht möchte?

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Hallo!

Nein, sie wurde die 3 Jahre nur von mir oder dem Papa betreut. ;-)

Da ich keine Familie habe und die vom Papa sehr weit weg wohnt, ging es einfach nicht anders. Das war bei den Geschwistern aber auch so und die gingen ab dem ersten Tag gerne und alleine in den Kindergarten.

Ich hatte ein gutes Gefühl, schließlich gingen die Geschwister gerne dort hin und hatten eine tolle Zeit dort. Diese Erfahrung wünsche ich mir für die Kleine auch. :-)

Aktuell ist mir natürlich etwas unwohl mein Kind Tag für Tag in den Kindergarten zu bringen damit sie dort eine Stunde weinen muss... Ich versuche ihr immer die schönen Dinge im Kindergarten nahe zu bringen, aber sie lehnt alles komplett ab...

Sie sagt lediglich, das sie lieber bei Mama ist...

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Hallo,

ich bins nochmal ;-)

Ich glaub, genau da liegt das Problem : " Aktuell ist mir natürlich etwas unwohl...."
Versuch dich innerlich zu stärken und strahle diese Zuversicht auch auf dein Kind aus....

" Ich weiß, daß es dir dort gutgeht und du schaffst die Zeit im Kindergarten ohne Mama "

und dann würd ich mit den Erziehern ausmachen, daß du die nächste Woche deine Kleine nach 45min wieder holst und sie NICHT anzurufen brauchen...Das würd ich alle paar Tage um 15min steigern....Solange, bis ihr dann bei der normalen Kindergartenzeit seid ( es wird meist nur zu Anfang so langsam gehen, später kannst du bestimmt schneller 30min-1h verlängern ).

An deinem Beispiel kann man toll sehen, daß Kinder Individuen sind und es keine allgemeingültigen Regeln gibt #schein

LG #winke

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Hallo,

kann dein Mann die Kleine in den Kiga bringen? Manchmal klappt die Trennung besser, wenn andere Personen das Bringen übernehmen (Oma, Opa, Onkel, Tante, große Geschwister ü18). Einen Versuch ist es Wert.

Auf alle Fälle einen Tröster mitgeben (Decke, Teddy, Foto, T-shirt von Mama oä.)

Viel Glück

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Ich würde dir raten, ganz schnell das Abholen zu lassen und das auch genauso mit den Erz.kommunizieren. Ich würde auch nichts mehr vorher ankündigen, wann du kommst o.ä.und was du machst. Damit schürrst du ihre Unsicherheit! Und der Papa soll sie für die nächste Zeit bringen.

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hallo!

tut mir sehr leid, was ihr beide durchmacht!
mir ist direkt aufgefallen, dass es keinen 3. versuch geben soll. und das verstehe ich nicht!?
es sollte doch der leitung einer pädagogischen einrichtung klar sein, dass kinder sehr unterschiedlich sind und auch so behandelt werden müssen. und dass eine eingewöhnung in die 1. fremdbetreuung ein unfassbar sensibler schritt im leben eines kleinen menschen ist! das lässt mich gerade an der haltung/arbeit der einrichtung im allgemeinen zweifeln... wie begründet die leitung das?
mit "dann ist sie noch nicht kindergartenreif" machen sie es sich sehr einfach, und das würde ich nicht akzeptieren!
mir scheint die einzig akzeptable lösung folgende zu sein: du setzt bei der leitung einen neuen versuch durch! (nur du kannst dein kind einschätzen, ihre sozialen- und selbstkompetenzen), dann nimmst du sie einige zeit raus, damit ihr euch beide von dem stress erstmal gründlich erholen könnt. dann kommt der neue versuch. du bleibst so lange bei ihr, bis sie dort sicher ist und sich wohl fühlt, bis sie angekommen ist. dann beginnst du mit kurzen trennungen. und - so schwer es auch ist - du lässt dir nicht reinquatschen!
ich denke, ich habt euch beide lange genug gequält.
bei meinem neffen war es übrigens sehr ähnlich. nach etlichen wochen deprimiert abgebrochen. dann einige wochen später noch mal eine gründliche eingewöhnung, und das hat dann geklappt.

alles gute euch!
n.