Morgenkreis für Dreijährige, wie sieht das bei euch aus?

Hallo,
seit ein paar Wochen geht unser Dreijähriger in den Kindergarten. Eigentlich mag er das Spiel mit den anderen, den Garten, die gemeinsame Mahlzeit ... Nur der Morgenkreis macht uns zu schaffen.

Gleich wenn er gebracht wird, muss er erstmal eine halbe Stunde still sitzen. Manchmal zieht sich die Prozedur bis fast eine Stunde. Ich war während der Eingewöhnung ein paarmal im Hintergrund dabei. Der Morgenkreis ist für alle Kinder (3- bis 6jährige zusammen) Pflicht, und es wird recht disziplinarisch vorgegangen: wer aufsteht oder stört, wird zurechtgewiesen, wenn zwei Kinder miteinander sprechen, werden sie auseinandergesetzt. Einmal wurde sogar ein Kind vor die Tür gestellt (nur für ein paar Minuten natürlich).

Ich finde es an sich okay, wenn auch vor der Schule eine gewisse Disziplin gelehrt wird. Aber eine halbe Stunde sitzen ist für einen Dreijährigen eine echte Prüfung, finde ich. Zumal das Programm manchmal ganz schön langweilig ist: jeder muss zb aufstehen und seinen Namen sagen.

Wie ist der Morgenkreis bei euch? Freiwillig oder obligatorisch? Wie lang dauert er für die Kleinen? Ich überlege, ob ich das Thema beim Elternabend mal ansprechen soll - aber dann hätte ich schon gern eine Vorstellung davon, wie ein Morgenkreis optimalerweise aussehen kann.

LG Tammi

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Ich war noch nie dabei aber mein 3 jähriger hats gestern daheim zufällig nachgespielt :)

Es klingelt wohl ein glöckchen und die erzieherin ruft "morgenkreis" dann kommen ALLE kinder, es wird guten morgen gesagt und ein lied gesungen. Dann wird besprochen was an dem tg geplant ist und dann heisst es "frphstücken".
Irgendwo dazwischen müsen sie aber wohl auch noch den tqg und das datum besprche. Da mein kleiner seit ein paar tagen immer heim kommt und mir erzählt welcher tag heute ist. Vielleicht machen die da aber auch erwt vorm mittagessen? Keine ahnhng.

Ich könnte mir voratellen, dass bei euch nicht immer der name gesagt wird. Bestimmt nur am anfang, damit die neuen kinder die großen kennenlernen und andersrum. Das dauert natülrlich bis 20-25 ihren namen gesagt haben.

Weisst du denn ob der morgenkreis immer noch so ist wie du ihn von der eingewöhnung kennst?

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Hallo tammi,

Bei meinem Sohn in der Kita ist es ähnlich wie bei euch...
Dauer ca. 30 min.

Wäre es eine Option dein Kind etwas früher zu bringen, so dass etwas Zeit zwischen ankommen und morgenkreis liegt?

LG

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Schon schlimm, was man da von Deinem Kind verlangt....meine Güte, worüber sich Eltern heut zu Tage aufregen #augen

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Ja, ich hüpfe hier rum wie Rumpekstilzchen und rege mich auf, genau das hab ich ja auch geschrieben, nicht wahr?

Sinnentnehmend zuhören ist in der Tat eine Kunst, die man im Morgenkreis lernen könnte. #schein

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Na da hast Du Dir ja die Antwort schon gegeben.

Der Morgenkreis wird wahrscheinlich immer so gemacht und Du stellst ihn in Frage. Dein Kind scheint kein Problem damit zu haben, nur Du...

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Hallo,

Natürlich müssen alle Kinder am Morgenkreis teilnehmen und dürfen den nicht stören! Ich finde auch, dass man von über Dreijährigen durchaus erwarten darf mal 15-30 Minuten mitzumachen und nicht "rumzuwuseln". Gerade solche Rituale führen gut durch den Alltag!

Bei uns ist Bringzeit bis 9. Um 9:15 Uhr startet der Morgenkreis. Da darf auch niemand stören. Die Gruppentür ist zu und die Kinder machen natürlich mit. Aber es wird auch nicht starr gesessen und doziert, sondern die Erzieherinnen besprechen gemeinsam den Tag, jedes Kind wird begrüßt usw. Es wird gesungen und erzählt oder vorgelesen. Natürlich werden störende Kinder zur Disziplin gerufen. Sonst kann ganz schnell ein Kind die ganze Gruppe stören!

Vor dem Mittagessen und nachmittags bevor die letzte Abholzeit beginnt findet nochmal ein gemeinsamer Kreis statt. Vielleicht bringst du dein Kind ein paar Minuten früher, damit es vor dem Kreis noch ein bisschen spielen kann?!

LG

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Hallo,

hier findet der Morgenkreis erst gegen halb 11 statt. Vorher haben die Kinder genügend Zeit zum freien Spiel bzw. für ihre Aufgaben und fürs 2. Frühstück.

Das Ganze dauert ca. 20-30 min. und es wird auch Wert darauf gelegt, dass alle Kinder aufmerksam sind und sich nicht gegenseitig ablenken.
Meistens werden Projektthemen besprochen, kleine Spiel- und Singrunden ausgeführt und besondere Ereignisse besprochen.
In dieser Zeit sollten Eltern auch nur im Notfall stören.

Durchaus sinnvoll und ich halte 30 min. nicht für besonders lang. Schliesslich müssen sie ja nicht einem Vortrag lauschen, sondern sollen sich miteinbringen.

Gesehen habe ich es noch nie, aber meine Jungs berichten ab und zu.

Wann bringst Du denn Deinen Sohn morgens? So wahnsinnig früh wird auch bei Euch der Kreis nicht stattfinden; vielleicht wäre es eine Option, ihn zeitiger in den KiGa zu bringen? Dann könnte er vorher noch toben, wenn ihm das Sitzen so viel zu schaffen macht.

LG

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Danke schon mal für die Antworten!

In den ersten vier Wochen dürfen die Kleinen aus organisatorischen Gründen erst um Punkt neun kommen, direkt zum Morgenkreis. Es kann also gut sein, dass es für ihn angenehmer wird, wenn wir den Kleinen eine halbe Stunde früher bringen und er erstmal im freien Spiel "ankommen" kann. (Er hat selbst explizit gesagt: "Ich will spielen/Buch lesen, ich will nicht in den Morgenkreis...")

Außerdem entnehme ich den Postings, dass 30 Minuten eher die Obergrenze der üblichen Morgenkreise ist. Bei uns scheint es die Untergrenze zu sein, wir hatten tatsächlich schon 55 Minuten. Vielleicht kann ich zumindest das mal zur Sprache bringen.

Über weitere Berichte würde ich mich freuen!

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Hallo!

Den Morgenkreis gibt es auch bei uns im Kindergarten, er dauert allerdings nicht ganz so lange (eher 15 Minuten). Ich finde das auch gut, da die Kinder so gemeinsam in den Tag starten und nicht jeder macht, wie er will (habe mich sogar gegen einen anderen Kindergarten entschieden, weil es da eben genau so ist: Jeder macht was er will, jeder frühstückt wie er will... - ich denke, gerade die Kleinen tun sich leichter, wenn der Tag gut strukturiert ist).
Bei der Großen lief der Morgenkreis so ab, dass die Kinder sich im Kreis auf den Boden gesetzt haben, dann hat man sich begrüßt, es wurde geschaut, welche Kinder da sind und welche fehlen, der Wochentag wurde besprochen, der Tagesplan und ob es für einige Kinder "Spezialprogramm" gab (war eine integrative KiTa, da hatten einige Kinder auch in der KiTa-Zeit Logo, Ergo oder Physio, außerdem gab es spezielle Gruppen für Kinder mit Schwächen). Danach gab es dann Frühstück.
Allerdings durften bei uns die Kinder vom ersten Tag an auch früher gebracht werden, alles andere wäre bei uns gar nicht möglich gewesen, der Morgenkreis begann um 8:45, ich arbeite ab 8:00 und mein Mann ab 8:30 (wobei er früher da sein sollte, um aufzuschließen, die PCs und Kassen hochzufahren...).

Bei unserem Kleinen läuft der Morgenkreis etwas anders ab, da wird sich zwar auch begrüßt etc., aber sie sitzen schon einmal nicht sondern stehen und halten sich an den Händen, dazu wird ein Lied gesungen (Ich hab ein goldenes Band, das geht von Hand zu Hand...), dann werden die Kinder begrüßt, sie werden gefragt, wie es ihnen geht (jeder der möchte, darf sagen, ob und warum es ihm gut geht oder eben nicht). Dann wird noch durchgezählt und gerechnet (wie viele Kinder, wie viele Erwachsene, dann zusammen gerechnet und nachgezählt, ob es auch stimmt), und auch hier wird geschaut, wer fehlt. Beim Kleinen läuft das Ganze noch ein bißchen ritualisierter ab, was vielleicht daran liegt, dass er in den Naturkindergarten geht, wo die Kinder den ganzen Tag über viele Freiheiten haben, die immer wieder durch so kleine Rituale unterbrochen werden (Morgenkreis, Frühstück, Mittagessen). Und ja, die Kinder müssen sich auch in dem Alter (v.A. im Naturkindergarten) in gewisser Weise disziplinieren - nicht nur beim Morgenkreis, auch beim Frühstück... Ich finde das durchaus gut, und unser Sohn kommt - wie die anderen Kinder auch - gut damit klar. Allerdings werden bei den neuen Kindern durchaus auch Ausnahmen gemacht. z.B. hat sich unser Kleiner erst umstellen müssen, weil er von der Tagesmutter gewohnt war, dass es spätestens um 8:30 Frühstück gab, da hatte er natürlich zuhause noch nichts gegessen. Im Kindergarten ist das Frühstück aber erst um 10:00, er musste sich erst angewöhnen, vor dem Kindergarten zu frühstücken, was nicht so schnell geklappt hat. Da durfte er durchaus schon vorher mal von seinem Brot abbeißen, wenn der Hunger zu groß wurde. Und auch diese Ausnahmen mussten die anderen Kinder akzeptieren, was nach Aussage der Erzieherin nie ein Problem gab.

LG

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Hallo,

also bei uns gibts auch den Morgenkreis in den Stammgruppen (halb offenes Konzept) auch so ca ne halbe Stunde.

Aber mein Sohn ist dann schon ne gute halbe Stunde im Kindergarten. Also hat schon mal überall geschaut und ein wenig gespielt. Natürlich bleiben nicht alle neuen Kinder gleich so Sitzen ohne zu zappeln oder auch mal blödsinn zu machen. Die Kids werden wenn zu viel gequatscht wird untereinander auch auseinander gesetzt. Die Größeren auch schon mal kurz vor die Tür gesetzt.

Es wird dann der Tag besprochen: Welcher Wochentag, Datum und das Wetter. Dann wird besprochen was gemacht wird wie heute zum Beispiel in den Wald gegangen.

Ich denke mal ohne das man Disziplin auch von den kleinsten verlangt klappt das nicht.

Bei uns singen sie aber auch oder man Übungsspiele. Also stures Sitzen und zuhören ist da nicht. Die Kids machen den Morgenkreis gemeinsam mit den Erzieherinen.

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Ich arbeite in einer Kita und ja wir haben auch einen Morgenkreis, der ist auch für alle verpflichtend, aber bei euch klingt das nicht wirklich altersgerecht. Wir halten Morgens einen Kreis mit 60 Kindern +/- ab, natürlich soll da keiner stören aber bei euch klingt das etwas militärisch. Aber gut wahrscheinlich wirst du da so nichts dann machen können, ist halt deren Art und Weise und wenn sich weiter keiner dann stört wird es wohl keine Veränderungen geben.