sozialverhalten 4 jähriger jungs

Hallo,
ich habe ein kleines "Problem" mit dem sozialverhalten meines 4 jährigen Sohnes (gerade 4 geworden).
Er wurde schon mit 1 1/2 Jahren großer Bruder und kam mit 3 Jahren in den kiga. Mit 2-3 Jahren war er eher von der "groben sorte".
Es wurde geschubst,gehauen,gekniffen - nicht schön! Im laufe der Zeit klappte das mit dem sprechen immer besser und diese verhaltensweisen wurden immer weniger und waren jetzt auch über längere Zeit ganz verschwunden.

Vorweg: Im kindergarten ist er ein ganz umgängliches kind mit vielen freunden und ich höre ausschließlich nur gutes.

Zuhause passiert es beim toben z.B. dann doch das die Pferde mit ihm durchgehen und er z.B.kratzt. Oft erschrickt er dann sogar selber,weil er merkt das das jetzt nicht in Ordnung war. Wenn wir irgendwo sind wo er die anderen Kinder nicht kennt probiert er oft erst negativ aufzufallen indem er z.B. am vorbeigehen den arm ausstreckt oder jemanden auf den Kopf patscht (nicht fest zuhaut!),aber das findet das gegenüber selbstverständlich auch nicht sehr nett.

Er beobachtet die anderen Kinder auch immer aus einer abwehrposition,als meinte er das ihm alle was wollen.

Wir haben ihm schon sooo oft erklärt,vorgemacht,gezeigt etc. wie man auf andere Menschen zugeht..aber irgendwie schafft er das nicht.

Mit dem kinderarzt habe ich darüber gesprochen und der meint das wäre unsicherheit.

Im kindergarten heißt es nur das er dort eben nicht so ist.

Da sich sein verhalten mit der Zeit so sehr verbessert hat,habe ich ja schon die Hoffnung das such das auch noch von alleine (Erziehung?!) einspielen wird. Aktuell steht er sich aber selbst im weg,er möchte kontakt zu anderen kindern und geht es aber so an das die Kinder lieber nicht mit ihm spielen wollen (auf dem spielplatz o.ä.). Das ist so schade,er könnte so schön spielen und ist so ein lieber,aber so kann er das im privaten Umfeld einfach nicht zeigen,da es meistens garnicht dazu kommt.

Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren.

Wie sind Eure 4 jährigen Kinder,insbesondere die jungs.

Lg,lila

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in kontakt zu gehen, indem man jemanden gegen den ausgestrecktem arm laufen lässt oder demjenigen auf den kopf patscht, scheint mir zumindest kein zeichen von schüchternheit. wenn unsicherheit, dann wohl eher die, wie man allgemein mit menschen umgeht.

ich hab zwar mädchen, aber auch bei denen ist es wichtig, regelmässig mit ihnen zu toben und ihnen dabei beizubringen, was beim spassigen "kämpfen" ok ist und was nicht. wie sollten sie es sonst lernen?

versuch herauszufinden, was er mit seinem verhalten erreichen will und gib ihm eine alternative, mit der er gut leben kann. dann wird er unerwünschtes verhalten auch einstellen.

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Hi
Mein Sohn ist unser Nachkömmling. Seine beiden Schwestern sind 9 und 10 Jahre älter als er. Er ist ebenfalls seit einem Monat 4 Jahre alt. Aber er ist eigentlich ein friedlicher Kerl, der ausser mit seinen Schwestern, nie grober wird. Aber dabei geht es weder um beißen oder kratzen, sondern einfach um groberen Umgang beim toben. Oder aber wenn er müde ist, dann kann er bockig/zickig werden.
Mit seiner 14 jährigen Schwester ist er allerdings friedlicher, als mit der 13 jährigen. Die beiden können sich gegenseitig hochschaukeln, bis beide eingeschnappt sind #rofl
Im Kindergarten hat er einen absoluten Freund, mit dem wird fast jede Minute, die beide zusammen sein können auch zusammen verbracht. Ist dieser krank spielt er auch schön mit anderen. Von den Kindergärtnerinnen höre ich immer, dass er es ohne aufhebens schafft sich in eine bereits im spielen vertiefte Gruppe problemlos mit einzufügen.
Draussen, fremden Kindern gegenüber ist er zunächst zurückhaltender und bleibt erst einmal an meiner Seite, bevor er dann anfängt zunächst alleine vor sich hinzuspielen und später dann vorsichtig Kontakt aufnimmt.
Alles in allem ein wirklich freundliches und ausgeglichenes kleines Kerlchen.
Lg Conny

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Hallo,

mein Sohn ist in dieser Beziehung das Gegenteil von deinem Sohn (er ist vier Jahre und 5 Monate alt). Er ist sehr kontaktfreudig und geht immer auf andere Kinder zu, spricht sie an und fragt ob sie spielen möchten.

Ich beobachte ganz oft, dass Kinder damit Probleme haben. Sie lassen ihn dann teilweise stehen oder weisen ihn direkt zurück, einfach weil sie damit nicht umgehen können. Zum Glück nimmt er sich das nicht zu Herzen und manchmal klappt es auch sehr gut...erst diese Woche hat er einen Spielkameraden beim Schuhekaufen gefunden, sehr zum Leidwesen von uns Müttern weil die Schuhe dann erstmal abgeschrieben waren.

Was ich sagen möchte: Aus meiner Sicht ist das Verhalten deines Sohnes ganz normal. Viele Kinder reagieren so, auch wenn ich beobachte, dass es besser wird je älter die Kinder werden. Ich denke auch, dass er unsicher ist und würde da gar kein allzu großes Thema daraus machen. Ich würde ihn bestärken wenn es gut läuft und ansonsten gar nicht reagieren (außer er verletzt jemanden). Wenn sein Verhalten ständig Thema ist wird die Unsicherheit noch verstärkt,oder nicht?

Mit der Zeit wird er sicher lernen, dass man es leichter hat wenn man offen auf andere zugeht indem er die Erfahrung macht, dass man jemanden zum Spielen findet wenn man nett ist und sonst eben nicht :-)

LG Tatjana

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Hallo,

unser Mini ist jetzt gerade 4 1/4; ein absolutes Energiebündel und sehr kontaktfreudig (er quatscht jeden an, den er trifft und freut sich über jede Kontaktmöglichkeit) - allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass das nicht bei jedem Kind gut ankommt; viele weisen ihn aufgrund seiner Direktheit zurück (er sagt allerdings auch immer, was er gerade denkt #schein).

Er ist sprachentwicklungsverzögert, was die Kontaktaufnahme anfangs sehr schwierig gemacht hat (er wurde von vielen Kindern als "dumm" bezeichnet, weil sie ihn nicht verstanden haben).

Mittlerweile hat er sehr viel aufgeholt und kann sich einigermaßen gut unterhalten. Wir arbeiten weiter daran und da er sehr wissbegierig ist, macht er auch tolle Fortschritte.

Er ist ab 3 in den KiGa gegangen (vorher aus therapeutischen Gründen 1/2 Jahr in die Krippe), hat aber erst seit ca. 4 Monaten wirklich Freundschaften dort geschlossen; man merkt ihm an, dass er Spielbesuche jetzt richtig geniesst und auch selber Verabredungen trifft.

Sein großer Bruder ist fast 5 Jahre älter; der Mini guckt sich viel ab und orientiert sich an dem Großen - dadurch wirkt er manchmal nicht ganz altersgerecht; wobei dann die Divergenz zwischen Verhalten und Sprache extrem erscheint.
Die beiden streiten jeden Tag, toben und raufen auch oft, lieben sich aber heiß und innig.
Allerdings beschränken sich diese körperlichen Aktionen (bei denen es auch mal heftiger zugehen kann) zum Glück auf zu Hause unter Brüdern.

Vom KiGa und den Ärzten wird mir immer wieder bestätigt, dass der Mini sich sehr empathisch, sozial und kooperativ verhält gegenüber anderen Menschen.
Mich selber bringt er mit seinem Dickkopf und seiner Energie manchmal an den Rand des Wahnsinns.....;-)

Das Verhalten Deines Sohnes finde ich eigentlich nicht bedenklich. Ich würde immer wieder den Kontakt zu anderen suchen und ihn eventl. auch erst mal geführt mit anderen spielen lassen.
Er ist noch sehr jung, bei vielen kommt "gemeinsames Spielen" erst später. Gib ihm Zeit, das wird schon...

LG

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Hallo lila, wenn er bei dir ist beobachtest du ihn natürlich "ständig". Im Kindergarten ist das nicht so, dass die Erzieherinnen EIN Kind ständig im Blick haben. Da regeln die Kinder einfach vieles unter sich, außer es gibt Schmerzen.

Jungs haben laut Wissenschaft im Kitaalter den höchsten Testosteronspiegel in ihrem Leben, deshalb sind sie auch zumeist viel körperbetonter und freuen sich, wenn es mal "Action" gibt. Also grundsätzlich alles normal.

Wenn er also auf dem Spielplatz jemanden quasi anrempelt, mischt du dich direkt ein, oder gibst du dem fremden Kind auch die Chance seinem Unmut Luft zu machen? Daraus lernt dein Kind viel mehr, als wenn wir Mamas von Weitem schreien :-) Das gilt natürlich nicht, wenn es sich um ein wesentlich jüngeres Kind handelt.

Wenn er dann zu dir kommt und sagt "keiner will mit mir spielen", dann kannst du ja sagen bspw. "du hast doch auch den geschubst etc.". Also eher versuchen zu reflektieren als zu schimpfen. Vielleicht kannst du ihm auch Hilfestellung geben indem du mit ihm zusammen hingehst und fragst, ob er mitspielen darf. Positives Verhalten unbedingt verstärken.

Aber alles in allem kenne ich das von meinem Großen, der hat zwar nicht den Fuß ausgefahren, aber der hat dann gern als Begrüßung gesagt "mein Papa hat einen BMW ..." ohne Worte (wie peinlich für Mama :-)). Und die Kiddies haben sich dann gegenseitig überboten was sie so haben ..... so typisch Mann eben "mein Haus, mein Auto ..."

VG
B

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Meiner ist erst 3 aber auch so. Ich denke auch, es ist hauptsaechlich Unsicherheit. einerseits moechte er Kontakt, weiss aber nicht so recht, wie er das anstellen soll. Andererseits ist er noch ziemlich ueberfordert mit den typischen Streitereien um Spielzeug oder wer nun zuerst auf die Rutsche darf. In der Lita ist er nicht so, aber da kennt er ja auch die Kinder, weiss, was ihn erwartet, und vieles ist sehr "ritualisiert". Da weiss er genau, was passiert und muss sich keine Sorgen machen, er koennte zu kurz kommen.

Meiner ist leicht sprachverzoegert, was sicher auch eine grosse Rolle spielt. Seit er sich halbwegs verstaendlich ausdruecken kann, ist es viel besser geworden. Ich denke, auch einem normal entwickelten Kind fehlen im Alter von 3-4 noch manchmal die Kommunikationsmoeglichkeiten. So perfekt koennen die sich dann halt doch nicht immer ausdruecken. Je nach Temprament des Kindes wird dann halt schonmal zugehauen.

Ich habe uebrigens eine interessante Beobachtung gemacht: Bei uns auf dem Spielplatz (buergerliches Viertel, gut erzogene Kinder, nette, engagierte Eltern) gibt es viele Konflikte zwischen den Kindern, die in Traenen enden. Meine Schwiegermutter wohnt in einem "Problemviertel". Auf dem Spielplatz sind die Kinder meist nicht oder nur minimal beaufsichtigt. Die sind auch deutlich koerperlicher und weniger zurueckhaltend. Trotzdem klappt es dort besser. Auch mein, eigentlich sehr schuechterner und unsicherer Kleiner behauptet sich dort ganz gut. Kuerzlich stand er tatsaechlich vor 2 deutlich groesseren Kindern und sagte energisch "Jetzt bin ich dran!", weil sie ihn nicht auf die Rutsche lasssen wollten. Hat geklappt. Oft habe ich auch beobachtet, dass ein aelteres Kind "eingreift", wenn z.B. ein ganz Kleines von den etwas Groesseren behindert wird.

Also, vielleicht oefter mal machen lassen. Wir wohlmeinenden Eltern, die immer moderierend eingreifen ("Jetzt lass doch den XY auch mal, Du hast doch schon... Jetzt ist er dran...) erreichen oft das Gegenteil, weil die Kinder den Konflikt dann nicht mehr mit dem gleichaltrigen Kameraden sondern mit ihren eigenen Eltern austragen (die sie ja aufgefordert haben, Platz zu machen), und da reagieren sie oft heftiger.

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ich kenne diesen Verhalten nicht von meinen Sohn. Er ist eher ein "sprachliches" Kind, wenn er jemand nicht mag, sagt er es auch und das OFT. X ist böse oder Y ist nicht mein Freund. Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, ob er das auch den betroffenenen Kind ins Gesicht sagt (wäre ja nicht so schön), aber sonst jeder, der ihn hören kann. #schwitz

Aber ich würde mir da nicht so viele Gedanken machen. Meistens verhalten sich die Kinder im Kindergarten ganz anders als zu Hause/mit den Eltern und wiederum wenn die Kinder mit anderen Erwachsenen alleine unterwegs sind, verhalten Sie sich auch anders als mit den Eltern. Das ist normal. Ich würde ihn einfach immer wieder klar machen, dass andere hauen nicht ok ist. Wenn es sehr schlimm ist, dann z.B. vorwarnen. Ich will nicht, dass du andere Kinder weh tust, das ist nicht schön. Wenn du das machst, dann gehen wir nach Hause und das dann auch durchziehen.