"Auftritt" mit dem Kindergarten - wie läuft so etwas bei Euch ab?

Hallo!

Meine Tochter singt seit Februar im KiTa-Chor mit (sind immer halbjährige Chorprojekte). Sie macht das total gerne und hat ihrem ersten Auftritt am vergangenen Samstag entgegengefiebert, als wäre es Weihnachten oder Geburtstag o.ä.

Der Auftritt war für 11:00 angesetzt, die Kids sollten um 10:30 schon da sein. Wir waren ziemlich genau um 10:30 am vereinbarten Treffpunkt, außer uns noch eine ganze Reihe anderer Kinder mit Eltern und teils Großeltern, allerdings habe ich um die Uhrzeit noch keinen einzigen Erzieher gesehen, es war auch noch nichts vorbereitet.

Ich denke mal gegen 10:45 (genau kann ich es nicht sagen, ich hatte den Kleinen dabei und der Auftritt war draußen, wir sind immer mal für 5min zum Aufwärmen reingegangen) fingen dann die Erzieherinnen mit dem Aufbauen an, In dem kleinen Zelt (eher ein runder Pavillon) ging es von dem Zeitpunkt an zu wie im Taubenschlag. Kinder wie Eltern, teils sogar Großeltern tummelten sich in darin, Kinder wurden beiseite geschoben mal hierhin, mal dorthin, ein Großteil der Mütter war nur darum bemüht, das eigene Kind in Szene zu setzen. Ich hab mich da relativ bedeckt gehalten (als ich mit dem Kleinen wieder aus dem Warmen kam, war eh kein rankommen mehr, der ganze Pavillon war dich an dicht mit den restlichen Elternteilen umstellt), bis mich irgendwann mein Töchterlein mit schneeweißem Gesicht und Tränen in den Augen ansah und nur noch raus wollte. Ich hab noch versucht sie zu überreden doch zu bleiben, aber es war nichts zu machen. Also hab ich die Kleine aus dem Zelt geholt vor allem um erst einmal zu erfragen, was denn eigentlich passiert war. Sie sagte, eine Frau hätte ihr gesagt, sie solle sich dahin stellen, sie hätte aber lieber woanders stehen wollen. Mein Mann sagte mir dann noch, dass wohl eine Großmutter sehr aktiv gewesen wäre und die Kleine ständig hin und her geschoben hätte (kann verstehen, dass ein knapp 4jähriges Kind da Panik bekommt). Meine Tochter hatte dann aber auf eine Frau gezeigt, die mit dem Chor gesungen hatte, die sie aber nicht kannte #kratz.

Ich hatte eigentlich gedacht, ich bring mein Kind rechtzeitig zum Auftritt dort hin, stelle mich an den Rand und warte geduldig, bis alle Kinder stehen und der Auftritt startet. Ich denke, bei einer Kindergartenveranstaltung sind auch die Erzieherinnen (es waren immehin 5 anwesend) dafür zuständig, dass alles reibungslos von der Bühne geht, in meinen Augen sollten die Eltern sich da nicht einmischen. Aber vielleicht bin ich da noch zu vertrauensseelig und sollte auch bei solchen Veranstaltungen meine Tochter lieber selbst an die Hand nehmen?
Naja, mir tat jedenfalls meine Kleine leid, sie hatte sich so gefreut und dann so etwas... Aber sie hat sich dann zumindest noch dazu überreden lassen, sich das Ganze anzuschauen und irgendwann auch aus der Zuschauermenge mitgesungen. Das hat mich dann ein wenig wieder versöhnt, vorher hätte ich heulen können.

Mich würde jetzt mal interessieren, wie so etwas in anderen Kindergärten abläuft. Werden da die Mütter, die ihre Kinder so in Szene setzen wollen, von den Erzieherinnen in Schacht gehalten oder kümmern die sich - wie in unserem Fall - auch um nichts (Es ist glaub ich noch nicht einmal einer Erzieherin aufgefallen, dass meine Tochter, die sonst eigentlich immer in vorderster Front mit dabei ist, hier geflüchtet ist)?
Bin gespannt auf Eurer Erfahrungen,

liebe Grüße!

1

Hallo!

Regelmäßige Auftritte gibt es im KiGa meines Sohnes nicht.
An St. Martin gestaltet der Kindergarten den Gottesdienst vor dem Umzug mit. Alle Kinder, die daran beteiligt sind, werden vorher von den Erzieherinnen "eingesammelt" und sitzen dann entweder am Rand bei den Eltern oder zusammen bei der Erzieherin, bis sie dran sind.
Vor ein paar Jahren, als mein großer Sohn im KiGa war, gab es mal eine Begrüßungsfeier für den neuen Pfarrer und alle Kindergärten, der Pfarrei waren mit kurzen Auftritten daran beteiligt.

Es wurde ein Treffpunkt mitgeteilt und dort haben wir die Kinder den Erzieherinnen "übergeben". Die haben de Rest erledigt und wir Eltern sollten uns ganz raushalten. Das fand ich auch gut so, denn den Ablauf haben die Erzieherinnen mit den Kindern geübt und nur sie wissen, wie es wirklich ablaufen soll. Es war schon so genug Trubel. Hätten sich da die Eltern auch noch eingemischt, hätte nichts mehr funktioniert.

Schade, dass es bei euch so gelaufen ist. Gerade wenn es solche regelmäßigen Projekte gibt, sollten die Erzieherinnen das auch organiseren können, ohne dass es in Chaos ausartet (notfalls mit "klarer Ansage" in Richtung der Eltern/Großeltern ;-)).
LG Silvia

2

Danke für Deine Antwort.
Diese klare Ansage hätte ich eigentlich auch erwartet, aber ich hatte kaum das Gefühl, dass die Erzieherinnen sich auch nur im Geringsten darum gekümmert hätten, wie die Kinder stehen. Die haben wahrscheinlich nur gedacht, die Eltern sind ja da, da brauchen wir nichts mehr machen, aber es war einfach nur chaotisch.
Es werden in diesem Halbjahr noch 3 oder 4 andere Auftritte folgen, ich bin gespannt, ob es vielleicht besser abläuft, wenn meine Tochter aber jedes Mal wieder im letzten Schluss doch nicht mehr mitmachen will, muss ich mir etwas überlegen. Allerdings werde ich bei den nächsten Auftritten sicher bei ihr bleiben, bis die Kinder mit dem Singen anfangen. Was andere Mütter können, kann ich auch ;-). Jedenfalls lasse ich meine Tochter nicht mehr von irgendwelchen wildgewordenen Müttern oder Großmüttern durch die Gegend schubsen.

LG

3

Hallo,

die KiGa-Gruppe meiner Tochter macht einmal im Jahr mit den Kindern ein ganz tolles Theaterstück, das dann einmal vormittags vor den anderen Kindergartenkindern und einmal nachmittags vor Eltern, Großeltern etc aufgeführt wird.

In ihrer Gruppe sind 17 Kinder und 3 Erzieherinnen.

Die Kinder werden von uns zu einer vereinbarten Zeit im Gruppenraum "abgegeben", dort werden sie dann von den Erzieherinnen verkleidet und geschminkt (die Kostüme haben wir schon ein paar Tage vorher hingebracht).
Eltern, Großeltern, Geschwister usw versammeln sich währenddessen in der Turnhalle, wo das Stück aufgeführt wird.
Wenn alle Kinder fertig verkleidet und geschminkt sind, laufen sie zusammen mit den Erzieherinnen in die Turnhalle ein und dann geht es los.
Und so funktioniert das wunderbar :-)

LG Antonia

6

So hätte ich mir das auch vorgestellt. Aber wie schon gesagt: Zur vereinbarten Zeit war weit und breit noch kein Erzieher da, die haben uns ne geschlagene viertel Stunde in der Kälte (es fiel kaum ein Sonnenstrahl in den Hof, wo der Auftritt war, außerdem ging ein ziemlicher Wind) warten lassen. Das hat mich eigentlich fast am Meisten gestört: Alle Kinder waren pünktlich da, nur die Erzieherinnen haben es nicht nötig, pünktlich zu erscheinen. Wenn die meinen, 15min vor Beginn reicht, können die das doch auch so ankündigen.

LG

4

Hallo,

meie Tochter hatte gestern zwar keine Auftritt von der Kita, sondern von der musikalischen Früherziehung. Dieser fand in einer kleinen, total überfüllten Kirche statt - kein Platz mehr um für uns als Familie zusammenzusitzen, die Gänge auch schon voll.....Da hat meine Tochter auch erstmal ganz schön an mir geklammert und als sie dann nach vorne kommen sollten, habe ich sie auch zur Bühne gebracht und geschaut, dass sie von ihrer Lehrerin in Empfang genommen wurde.
Obwohl sie schon Auftritte gewöhnt ist, war das Gedränge auch zu viel für sie und sie ist auch schon 4 1/2 und nich 3 wie Deine Tochter.
Ich denke, Du (oder Dein Mann) hättest Deine Tochter bei dir behalten sollen, bis sich die Kinder aufstellen sollten und sie dann nach vorne bringen sollen - so hat sie in dem Gedränge und der unbekannten Situation einfach Panik bekommen.

Wennn auf Kitaveranstaltungen (Sommerfest, Laternenfest) gesungen wird, bleiben die Kinder in der Regel bei ihren Eltern, bis die entsprechenden Gruppen aufgerufen werden - bei ängstlichen Kinder bleiben dann auch mal die Eltern dabei oder eine Erzieherin kümmert sich.
Ich weiß aber auch noch, dass meine Kinder beim ersten Mal bei einer solchen Gelegenheit auf einmal auch nicht mehr wollten.

LG Katie

5

Danke auch für Deine Antwort.
Die Sache war nur die, dass dieses Chaos eigentlich erst in dem Moment entstand, als sich die Kinder aufstellen sollten. Vorher haben die Kinder gespielt und rumgetobt. Dann kam der Aufruf zum Sammeln, alles stürmte in dieses Zelt und das Chaos war komplett. Es hätte auch wenig geändert, wenn ich meine Tochter tatsächlich einer Erzieherin übergeben hätte (ich kannte ohnehin nur eine Erzieherin vom Sehen, ist ne ziemlich große KiTa, die einzige Erzieherin aus der Gruppe meiner Tochter, die den Chor mit führt, war nicht da), sie hätte dann genauso verloren dagestanden, weil die Eltern halt die Kids nicht einfach nur abgegeben hatten sondern so lange dageblieben sind, bis es wirklich losging.
Aber wie schon gesagt, beim nächsten Mal bin ich schlauer.

LG

7

Hallo,

das war wohl echt schlecht organisiert. Ich kenne das so nicht. Bei uns gibt es aber nur zwei Mal im Jahr einen Kindergartenauftritt. Im November in der Kirche, wenn Sank Martin ist und im Sommer beim Sommerfest. Aber dieses Problem hatten wir noch nie.

Ich denke, dass es in diesem Zelt für die ganzen Menschen viel zu eng war. Das Jemand dein Kind hin und her schiebt, finde ich unmöglich. Warum hat denn dein Mann nichts dazu gesagt?

LG

Carola

8

Hallo!

Mein Mann kam genausowenig mehr ran, weil eben nicht nur im Zelt ne Menge los war, die Eltern, die nicht im Zelt waren, hatten sich dicht an dicht um das Zelt herum gestellt - was ich im Übrigen auch unmöglich fand, schließlich war der Auftritt nicht nur für die Eltern und Großeltern gedacht sondern für alle Besucher des Ostermarktes. Es standen rund um den Pavillon Tische und Bänke, da saß nur keiner, weil sich alle so dicht gedrängt hatten.

Liebe Grüße!

9

Hallo noch einmal und Danke für Eure Anworten!

Nachdem mein Mann eigentlich gemeint hatte, er will nicht wieder meckern, hat unsere Tochter die Sache selbst in die Hand genommen. Sie hat sich gleich als erstes quasi vor den Erzieherinnen aufgebaut, die Arme vor der Brust verschränkt und in einem Tonfall, der keine Zweifel aufkommen ließ, gesagt: "Sprecht mich bloß nicht auf Samstag an!"
Da wurde mein Mann natürlich gleich gefragt, was denn vorgefallen sei. Mein Mann hat die Sache geschildert, und die Erzieherin meinte nur, es wäre schon richtig, so etwas anzusprechen, sonst könnte man ja nichts ändern. Allerdings bin ich nicht sicher, ob sich etwas ändern wird, ich weiß von anderen Eltern, die schon länger Kinder in der KiTa haben, dass eigentlich sämtliche Veranstaltungen so chaotisch ablaufen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass da nie ein Elternteil ein Wort verliert / verloren hätte.

Naja, jedenfalls hab ich mir überlegt, dass ich der KiTa einfach mal konkrete Anregungen gebe, wie man dieses Chaos in Zukunft umgehen kann, vielleicht ist das wirkungsvoller als eine reine Kritik (meckern kann ja jeder). Vielleicht bringt es ja etwas, wenn man der KiTa Lösungsvorschläge unterbreitet. Glücklicherweise ist die Gruppenleiterin unserer Tochter momentan kommissarische KiTa-Leiterin, da muss ich dann nicht lange nach einem Ansprechpartner suchen. Und vielleicht ändert sich ja tatsächlich auch etwas, wenn die KiTa eine neue Leitung hat. Neue Besen kehren bekanntlich erst einmal gut...

LG und noch einmal Danke für Eure Antworten, denen ich auch einige Anregungen entnehmen konnte!