Fragen zum offenen Konzept

Hallo#winke,

ganz richtig sind wir hier noch nicht, aber bei uns steht die Kindergarten - Wahl an.

Mein Sohn wird im September 3 und wechselt dann von der Kita in den Kindergarten. Liam geht in die Kita seit er 6 Monate ist. Anfangs 10h die Woche inzwischen 32h.

Er ist recht aufgeschlossen und macht alles gerne (malen, turnen, singen...) Eigentlich ist er für alles zu haben und ist sehr gerne unter Kindern. Ich habe aber das Gefühl, dass er Impulse und Anregungen sehr braucht, sonst wird ihm langweilig (zumindest zu Hause)

Bei uns stehen zwei Kigas zur Wahl - einmal offenes Konzept, einmal konventionelles Gruppenkonzept. Könnt ihr mir vielleicht mit eiren Erfahrungen helfen? Was ist besser??
Beim offenen Konzept habe ich etwas Bauchweh - das trau ich ihm einfach nicht zu - vieleicht ist das aber völlig falsch von mir.

puuuh - ich weiß nicht wirklich weiter..

viele Grüße Eva

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letztendlich kannst nur Du das entscheiden,d enn Du kennst Dein Kind!
Was uns betrifft, bei uns wärs völlig fehl am Platze. Das konventionelle Konzept heißt ja nicht, dass da alles vorgegeben ist. Da gibts auch Freispiel und Dinge ändern sich, aber wir zum Beispiel hatten eine komplett schwierige Gruppe. Viel Kinder, sehr viel Jungs, sehr viele neue Dreijährige und noch Integrativgruppe und da wäre ein offenes Konzept echt im Chaos ausgeartet, bei unserem Kind sowieso, aber wie gesagt, das ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Unsere Gruppe brauchte erstmal ein festes Konzept und das hat super funktioniert. Inzwischen ist vieles offener geworden, aber man merkte den Kindern an, dass sie diese strengen Regelungen und Vorgaben gebraucht haben.
Lg

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Danke für deine Antwort.
Schon klar, dass es auf das Kind ankommt - aber irgendwelche Schwierigkeiten gibt es doch immer? Gibt es denn auch richtige Vorteile vom offenen Konzept?

Ich denke auch, dass mein Sohn feste Vorgaben braucht. Er ist z.B. oft irritiert bei kleinen Änderungen im Tagesablauf. Je klarer alles ist desto entspannter.

lg eva

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also wenn Du dann ein gutes Gefühl bei Erzieherinnen/Erziehern und Leiter/in des konventionellen Kigas hast, dann würde ich ihn dahin geben.
Wie schon einige auch gesagt haben ist es ja nicht so, dass im konventionellen Konzept alles vorgegeben ist!
Bei uns ist es zum Beispiel morgens so, dass erstmal Freispiel auf dem Plan steht, bis zum Morgenkreis und auch sonst ist es so, dass zwar angeboten wird, wir machen jetzt dies oder das, aber wenn dann ein paar Kinder partout weiter mit Autos spielen möchten, ist das auch kein Problem.
Natürlich gibts Dinge, an denen alle teilnehmen müssen, wie den Morgen-und den Abschlusskreis etc. aber das hält sich in Grenzen.
Generell finde ich es toll, wenn der Kiga in der Lage ist zu verändern und anzubieten, also Kinder, die mehr Führung brauchen, wie unser Sohn, der wird an die Hand genommen, und Kinder die gut so zurecht kommen, bekommen die nötige Freiheit. Das finde ich halt toll.
Im offenen Kiga wäre unser Kurzer sicherlich total untergegangen.

Lg

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Wir haben uns für das oofene Konzept entschieden. Es ist ja nicht so, dass die Kinder den ganzen Tag durch die Einrichtung turnen und es keine Impulse gibt ;-)

In den jeweiligen Gruppen gibt es
- Turnen
- Projekttag
- gemeinsames singen

Außerdem ist in jedem Raum eine Erzieherin die anregt, was sie gerade machen könnten, wenn ein Kind unschlüssig rumsteht.

Ich finde es toll weil unsere Maus spielen kann, wann sie will und basteln kann, wann sie will. Im übrigen sind alle drei Kindergärten im Ort offen ;-)

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Hallo Eva,

ich finde immer dass das offene Konzept mit den Erzieherinnen und der Einrichtung steht und fällt. Bei uns ist es offen aber es gibt trotzdem viele Dinge die ausschliesslich im Gruppenverband getätigt werden (Waldtag, Turnen, Morgenkreis, Mittagskreis, 1x wöchentliches gemeinsames Frühstück, etc). Außerdem weiss ich dass ALLE Erzieherinnen mein Kind kennen und alle ein Auge auf alle Kids haben. Da geht, trotz offenem Konzept, niemand unter.
Meinem schüchternen Kind hat es sehr gut getan. Sie ist viel offener geworden, spricht auch mal "andere" Erzieherinnen an, geht selbstständig mit ihren Freundinnen frühstücken, usw.

Ausschlaggebend für die KiGa Wahl war das Konzept aber nicht. Wir und vorallem unsere Tochter haben uns vom ersten Moment an wohlgefühlt. Das hatte Priorität!

LG,
Jenny

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Vielleicht kannst Du ja in beiden jeweils einen Schnuppertag vereinbaren. Dann kannst Du Dir selber ein Bild machen. Nützt ja wenig, wenn ICH von einem Konzept begeistert bin, es geht ja um Deinen Sohn ;-)

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Hallo,
für meinen Sohn wäre ein offenes Konzept nichts. Er ist zwar sehr aufgeschlossen und ziemlich lebhaft - aber nur, wenn er in seinen gewohnten Strukturen und unter Leuten ist, die er gut kennt. Und ich weiß, dass er sich gern vor allen Sachen drückt, die er nicht auf Anhieb kann. Da ist es nicht so schlecht, wenn seine Gruppe mal geschlossen malt oder bastelt.;-)

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Das eine schließt das andere ja nicht aus ;-)

Bei uns im offenen Konzept wird regelmäßig etwas in den Gruppen gemacht - auch gebastelt und gemalt. Da würde es dann halt wenig Sinn machen, wenn dreijährige und sechsjährige gemeinsam basteln.

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Ich kenne mich mit offenen Konzepten gar nicht aus, was auch daran liegt, dass hier sowas nicht wirklich angeboten wird. In meiner Vorstellung macht dann immer jeder das, was ihm liegt - aber vermutlich wird das ganz unterschiedlich ausgestaltet.

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Hallo Eva!

Wie ja schon einige geschrieben haben, kommt es wirklich auf das Kind an. Wobei ich ein offenes Konzept generell eher für die größeren Kinder okay finde und denke, dass grade die Kleinen dabei häufig überfordert werden. Meine beiden großen Söhne sind zuerst in einem Kiga mit offenem Konzept gewesen. Der Große die komplette Kiga-Zeit, der Mittlere hat in seinem letzten Jahr den Kiga gewechselt und ist jetzt in einem konventionellen Kiga. Für den Großen war das offene Konzept eher am Anfang problematisch, da er Reize schlecht verarbeiten konnte und ihn dort einfach vieles überfordert hat. Mit zunehmendem Alter hat er sich dann aber super zurechtgefunden und im Großen und Ganzen hatte er dort eine tolle und glückliche Kiga-Zeit mit zwei tollen Gruppen-Erzieherinnen. Für meinen Mittleren war die Zeit dort der absolute Horror und hätte ich früher gewusst wie viel besser er in einem anderen Kiga klarkommt, hätte ich ihm einiges ersparen können. Allerdings war der Draht zu seinen Gruppen-Erzieherinnen auch nicht der Beste. In einem konventionellen Kiga läuft ja auch nicht alles nach strengen Regeln ab. Bei uns ist es so, dass die Kinder durchaus die Möglichkeit haben auch mal die Gruppe zu wechseln und einen Freund zu besuchen. Aber das ist eben nicht so extrem wie im offenen Kiga. Und das gemeinsame Frühstück finde ich persönlich wahnsinnig toll. In vielen Familien fehlt ja oft einfach die Zeit um noch gemeinsam zu essen und wenigstens dort haben dann auch solche Kinder die Möglichkeit so etwas kennenzulernen. Mittlerweile sehe ich eigentlich keine Vorteile mehr an einem offenen Konzept. Grade Selbstständigkeit lernen Kinder viel eher, wenn sie in dem jungen Alter jemanden haben, an dem sie sich orientieren können. Und auch das wird im konventionellen Kiga durchaus gefördert. Da werden z.B. die Tische gemeinsam für´s Essen gerichtet und hinterher abgeräumt u.s.w. Im offenen gingen die Kinder allein zum Essen, wenn sie Hunger hatten (eine Erzieherin hatte immer Küchendienst, war aber auch nicht die ganze Zeit anwesend) und ich fand das teilweise ziemlich trostlos, wenn dann so ein kleines Wesen völlig allein am Tisch saß. Gemeinsam macht Essen viel mehr Spaß! Ich werde meinen Jüngsten und auch Nr. 4 sicherlich nicht mehr in einen offenen Kiga schicken!

lG Nina mit 3 Jungs (05/07/11) und #ei

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Ich finde ein offenes Konzept für diese Altersklasse ungeeignet. Ich finde aber auch viele konventionelle Kindergärten ungeeignet und wenn die Kinder sich nur im Gruppenraum aufhalten, mag ich das auch nicht. Meine Tochter war in einem Waldkindergarten mit festem "Haus". Sie hatte also beides: Einerseits eine feste Gruppe mit einem Gruppenraum, Garderobe etc. Andererseits die Weite des Waldes zum Austoben.

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So einen Waldkindergarten wünsche ich mir, allerdings scheinen die hier in München alle ohne Festes Haus zu sein #schmoll

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Hi!

Wir sind vom offenen Konzept in eine Gruppenstruktur gewechselt.

Gerade für meinen Großen war es total ätzend im offenen Konzept - er braucht direkte Anregung und sucht sich nicht den ganzen Tag sein Spielzeug allein.
Und so schob es tagein, tagaus Autos über den Flur. Er hat weder gepuzzelt, noch gemalt, noch sonstwas.

Ich hatte auch den Eindruck, dass das offene Konzept Personalknappheit verschleiern sollte sowie auch die Faulheit, Kindern etwas anzubieten.

Seit wir in eine Gruppenstruktur gewechselt sind, ist mein Sohn richtig aufgeblüht....

LG, Nele

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Hallo Eva,

mein Großer ist in einer Kita mit teiloffenem Konzept, aber selbst das ist eigentlich nicht das Ideale für meinen Sohn. So ist es, dass er 1,5 Jahre lang tagein tagaus Lego gespielt hat oder mal im Turnraum war.

Gemalt oder gepuzzelt hat er nie. Das Ende vom Lied war, dass wir im vergangenen Herbst mit ihm zur Ergo mussten, weil er weder den Stift einigermaßen richtig halten konnte (und so sahen seine Linien wie betrunkenes Zickzack aus) geschweige denn die Schere halten (hinzu kommt, dass er Linkshänder ist).

Ich halte nicht mehr so viel von ausschließlichem "so spielt schön was ihr wollt". Zuhause ging seine Motivation für Basteln etc. auch gegen 0. Erst die Ergo hat den Künstler in ihm geweckt.

Leider haben wir keine Alternative.

Im Sommer kommt er in die Schule und daher war die Ergo für ihn unumgänglich. Er fand es so toll da, die Übungen .... hätte man sich allerdings auch sparen können, wenn es entsprechende Angebote in der Kita gäbe ....

VG
B

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Das Ende vom Lied war, dass wir im vergangenen Herbst mit ihm zur Ergo mussten, weil er weder den Stift einigermaßen richtig halten konnte (und so sahen seine Linien wie betrunkenes Zickzack aus) geschweige denn die Schere halten (hinzu kommt, dass er Linkshänder ist).
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So ähnlich war es bei uns auch... Kinderarzt und Ergotherapeutin haben uns dringend abgeraten, weiter die offene Kita zu besuchen.

LG, Nele

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Deine Erfahrung habe ich schon öfters gehört. Nur finde ich es schwer, einen Gruppenkindergarten zu finden. Die städtischen hier sind alle nach offenen bzw. semi-offenen Konzept, genauso ist es bei Elterninitiativen, die zwei oder mehr Gruppen haben. Die Kinder essen zusammen, schlaffen zusammen, haben einen Morgenkreis zusammen, teilnehmen dürfen sie aber überall.