Kindergartenstart: Kind schreiend zurücklassen?

Hallo!

Maxi (fast drei Jahre alt) kommt nächsten Monat in den Wald-KiGa. Nun habe ich schon von vielen Müttern gehört, dass Kinder oft in der Anfangszeit - und zwischendurch auch immer mal wieder - weinen, wenn die Mutter sie abgibt. Man solle dann einfach so schnell wie möglich gehen, das Kind würde sich dann schnell beruhigen, sobald die Mutter weg sei. Aber ich habe Bücher gelesen (z. B. von William Sears und Carlos Gonzalez), wo steht, dass das gar nicht gut sei und es den Kindern auch dann nicht gut geht, wenn sie aufhören zu weinen. Sie würden sich nur notgedrungen der Situation anpassen.

Ich hätte auch kein gutes Gefühl dabei. Muss ich ihn wirklich weinend zurücklassen, wenn er doch dann offensichtlich Probleme hat, sich von mir zu trennen? Als Betreuungspersonen kennt er nur seine Eltern und Großeltern - die Erzieherin ist ihm ja noch fremd und es dauert bei ihm länger, bis er Vertrauen zu Fremden aufbaut (was ja im Prinzip auch gut ist). Wir hatten wegen diverser Veränderungen zuhause keine Gelegenheit, ihn auch noch daran zu gewöhnen, dass jemand Fremdes auf ihn aufpasst. Das wäre zuviel gewesen (wegen meiner schwierigen zweiten Schwangerschaft und der Geburt seines kleinen Bruders).

Wie ist Eure Meinung darüber?

LG
Angela

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Ich würde den Abschied "üben".
Erst sagen, "Sei brav, ich komm gleich wieder.."
Dann kurz vor die Tür gehen. Und wieder reinkommen, wenn alles ruhig ist. Höchstens ein paar Sekunden warten..

Dann das nächste Mal:
Ihn mal kurz zum Beispiel bei der Nachbarin, oder einer anderen Person abgeben, während man kurz zum Briefkasten geht..

Dann beim nächsten Mal länger fortbleiben..

Um ihm zu zeigen, dass ist nicht so schlimm, die Mami kommt immer wieder, egal was passiert.

Dann ist auch der Kindergarten halb so schlimm.

Gehen sie es am besten als etwas ganz normales an, ohne großes Gefühl. Denn wenn sie selbst unsicher sind, ist es das Kind auch.

Papa Seb

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Hallo,

Taisha (Ende April 3 jahre alt) geht seit Montag in den Kiga! Bzw. war sie nur Montag und Dienstag weil sie jetzt krank ist und fiebert *seufz*.. aber zurück zum Thema!

Montag hat sie nicht mal tschüß gesagt und war gleich verschwunden#schmoll, sind dann auch gegangen und sie hat wohl mal geweint als sie merkte das wir weg waren, hat sich wohl aber schnell gegeben!

Dienstag hat sie gebrüllt als wir gehen wollten, die Erzieherin hat sie geschnappt und wir sind gegangen, später meinte die Erzieherin, sie hat sich, nachdem wir weg waren SOFORT beruhigt und mit den anderen gespielt!!!

BIn mal gespannt wie es nächste Woche wird, wenn sie wieder in den Kiga darf!

LG,
Diana und total hustende und fiebrige Taisha Cheyenne

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Ich habe meine Kinder auch weinend zurueck gelassen und KEINE Minute spaeter waren sie ruhig.

Die kleinen wissen ganz genau das Mama NORMALERWEISE nachgibt und einen nicht schrein laesst, also koennen wir das im Kiga ja auch mal versuchen.
Am erstn und zweiten Tag war ich jeweils eine halbe stunde mit im Kiga und habe mit ihnen gespielt, danach hab ich mich verabschiedet und bin gegangen......... meine Tochter hat nach 2 wochen gar keine Traene mehr vergossen und mein Sohnemann weint nur wenn Daddy ihn abgibt oder dann eben ein bis zwei Minuten bis er merkt das ich weg bin.

Wenn er so grosse Probleme hat sich von dir zu trennen kannst du ihn wohl nicht in den Kiga bringen koennen..... irgendwann muessen sie alle loslassen, auch die Mutter.

ids smily

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Hallo Angela,


Ich habe meine Kinder nicht weinen lassen bei Eintritt in Kindergarten/Krippe. Ich bin so lange geblieben bis das Kind ohne zu weinen dort blieb. Das hat bei meiner Großen 5 Wochen gedauert, aber danach hatte sie dann nie mehr ein Problem sich von mir zu trennen.

Es wird sicher schwierig sein eine Einrichtung zu finden wo diese optimale Art der Eingewöhnung möglich ist, aber ich würde es auf jeden Fall versuchen. Ansonsten bleibe einfach bei Deinem Kind so lange Du möchtest, auch wenn das nicht gern gesehen wird.

Ich kenne ein Kind das bis zum Schuleintritt Probleme hatte sich von der Mutter zu trennen. Nach den Empfehlungen der Erzieher hatte die Mutter sich auch am ersten(!) Tag ganz rasch verabschiedet und war gegangen. Diesen Schock hatte das Kind erst mit 7 Jahren überwunden.


Vetraue Deinem Gefühl!


Annika+Jule+Anton

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Hallo,

wir haben unsere Kleine auch oft weinend zurück lassen müssen, da wir beide um 8.00 Uhr auf der Arbeit sein mußten.

Ihr erster Kiga-Tag war mein 1. Arbeitstag. Wir haben vier Wochen vorher mit der Eingewöhnung angefangen.
Sie hat dann als sie immer dort war, oft geweint, die Erzieherinn hat sie dann auf den Arm genommen, und sobald wir außer Sicht waren, war von weinen nix mehr zu hören. Wenn ich dann manchmal heimlich nochmal geschaut habe, fand ich eine sich bestens amusierte Tochter, und das 5 Minuten nachdem sie vor Tränen fast weggeflossen wäre.

Also im Prinzp ein reines Schauspiel: Mal sehen wenn ich weine vielleicht macht es Eindruck,
vielleicht nimmt sie mich wieder mit.
Nee hat sie nicht weil sie nicht konnte, fertig.
Arbeiten war meine Pflicht, und somit eben Kiga ihre Pflicht.

Und sie hat den Kindergarten bis zum letzten Tag geliebt.

Gutes Durchhalten

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zum glück hat mein sohn noch nie morgens geweint und wir haben ihn gleich am ersten tag einfach so im kindergarten lassen können.
ich denke, dass man ein kind gut auf den kindergarten vorbereiten kann: schnuppertage, bilderbücher, davon schwärmen, erklären, dass es dann ohne eltern dort sein wird, was die eltern in der zwischenzeit machen, dass sie es wieder abholen, gemeinsam tasche, zahnputzzeug etc. kaufen usw.

in meinem bekanntenkreis traten probleme dann auf, wenn sich v.a. die mütter zu stark auf ihre kleinen fixierten, schwierigkeiten hatten, ihre kinder auch mal für stunden bei anderen zu lassen (großeltern) und es den kindern auch gar nicht zutrauten, dass die überhaupt im kindergarten bleiben würden oder in einem fall auch weil die bindung zur mutter offensichtlich nicht sehr optimal war bzw. das vertrauen in bezugspersonen einfach weg war (durch streitigkeiten innerhalb der familie hatte das einjährige mädchen eigentlich von heute auf morgen keinen kontakt mehr zur uroma, die sie seit der geburt an jeden tag betreut hatte).

die mutter einer kindergartenfreundin meines sohnes saß 6 wochen lang jeden tag im kiga, ging bloß mal für eine stunde weg, sie sah dann selber ein, dass das keine lösung ist, da sich ihre tochter gar nicht ungezwungen mit den anderen spielen konnte, keinen grund sah, etwa beim stuhlkreis mitzumachen weil sie sich ja zu ihrer mutter zurückziehen konnte und im allgemeinen den kiga schon zu sehr mit der "selbstverständlichen" anwesenheit ihrer mami verband als dass sich die situation auf diese weise lösen würde. im endeffekt ließ sie dann doch ihr weinendes kind konsequent zurück, die kleine beruhigte sich schnell und nach wenigen tagen war es kein problem mehr. sie hatte es ihr einfach nicht zugetraut, dass es ohne eingewöhnungsphase klappen würde.
es gibt aber in unserem kiga genauso einen buben, der nach über drei moanten noch immer jeden morgen weint und sich nicht trennen möchte. die mutter hält die verabschiedung kurz, die kindergärtnerin nimmt den buben auf den arm wenn er es möchte und er beruhigt sich dann auch schnell.

ich denke auch, dass man die verabschiedung zügig machen sollte, je länger man herumfackelt, desto schmerzvoller ist es doch fürs kind. und wenn sich das kind bald wieder beruhigt ist das meiner ansicht nach ein gutes zeichen. wenn das kind sein urvertrauen zu den eltern noch hat, wird es sich begeben. problematisch kann es werden, wenn eltern hinterrücks verschwinden wenn das kind grad abgelenkt ist, oder gehen ohne sich zu verabschieden weil das kind grade spielt.

natürlich weinen die kinder nicht aus bosheit oder weil sie ihren willen bekommen wollen, sondern weil es doch in vielen fällen eine sehr neue situation ist und die trennung von den eltern eben schmerzt. aber kinder können doch durchaus lernen, damit umzugehen.

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Hallo,
dann suche Dir ein Kiga mit dem Du dein Kind gemeinsam eingewöhnen kannst. Schade nur für alle die Kinder, deren Mütter berufstätig sind und bei denen es nicht anders ging!! Die schauen dann wehmütig zu Euch und hätten auch gerne Ihre Mami dabei, aber es geht nicht. Alle diese Kinder müssten ja dann einen Schaden davon getragen haben. Vor allem wohl meine Tochter, die über 5 Monate gebraucht hat morgens nicht mehr zu weinen ( hat sich nach einer Minute wieder beruhigt ). Pech nur, das ihre Mutter arbeiten muss und keine Wahl hat, ihrem Kind diesen Schaden zuzufügen! Was machen denn die Mütter, deren Kinder bis zur Schule sich nicht an die Trennung gewöhnen wollen? Sich dann mit in die Schule setzen, oder muss es dann einfach sein?
Ist nicht böse gemeint, aber manchmal denke ich , geht die Fürsorge auch zu weit. Ich kenne 5 jährige die nicht bei Oma schlafen, weil sie es einfach nicht gewöhnt sind, ansonsten aber keine Trennungsängste haben. Ich denke man muss das weinen der Kinder unter verschiedenen Gesichtspunkten sehen.
IdS
LG Lea

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Hallo,

als Mutter und Erzieherin kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass nach einer guten Eingewöhnung für die Eltern der Abschied schlimmer ist, als für die Eltern. Auch, wenn die Kinder bei der "Übergabe" weinen. Manchmal kann es helfen, wenn das Lieblingsplüschi mit in den KiGa geht. Eine gute Erzieherin geht auf das Kind ein und lenkt es ab.
Wichtig ist nur, dass dein Kind weiss, das du gehst und das du wiederkommst. Das wird eigentlich in der Eingewöhnung geübt.
Bitte geh nie, ohne dich zu verabschieden. Mach kein langes Procedere draus.
Sag, dass du arbeiten mußt und dein Kind in der Zeit zu den Kindern geht.
Wenn möglich lade mal ein Kind aus der Gruppe zum Kennelernen ein. Wenn man einen Freund hat, ist das alles leichter.

Viel Glück!