Kinder können sooo gemein sein... (sorry - ist lang geworden)

Ich bin total traurig, enttäuscht und sauer zugleich. Ich habe das Gefühl, dass meine Tochter Sophie (3 Jahre) gern von anderen Kindern in der Krippe gemobbt wird.

Hintergrundinformation:
Sie geht noch in die Krippe, da sie nicht pünktlich zum Stichtag 3 geworden ist. In der Krippe gibt es insgesamt 15 Kinder im Alter von 1 - 3 Jahren + 3 Erzieherinnen. Sophie geht nun schon seit knapp 2 Jahren in diese Einrichtung. Momentan ist hier Spielzeugfreie Zeit.

Seit einiger Zeit kann ich morgens folgende Szenarien beobachten:
Die anderen drei 3-Jährigen rufen: "Sophie, Sophie komm schnell her". Wenn Sophie dann freudestrahlend angelaufen kommt, wird ihr ganz entzückt gesagt "Du darfst hier nicht mitspielen"

oder

Sie wird schon an der Tür mit dem Spruch begrüßt "ich bin nicht dein Freund!" - gleich drei Mal hintereinander.

Oft fängt sie dann an zu weinen. Ich könnte fast mitweinen, so sehr tut mir das weh.

Im Laufe des Tages allerdings spielen die KInder schön miteinander - angeblich - und wenn ich um 15.00 Uhr komme, um sie abzuholen ist sie voll ins Spiel integriert.
Allerdings fragt sie dann ganz oft "Bist du mein Freund?" Vielleicht zu oft - ich hab ihr schon erklärt, dass sie dieses doch gar nicht mehr fragen sollte, da die anderen sie damit aufziehen und auch bald genervt von der ständig gleichen Frage sind. ich hab ihr erklärt, dass sie soch weiss, dass es ihre Freunde sind, in dem Moment, wo sie was zusammen unternehmen...

Auch spielen die Kinder individuel sehr schön miteinander und die anderen drei freuen sich ehrlich, wenn sie sie z.B. beim Kinderturnen, beim Einkaufen, auf dem Dorffest etc. sehen. Sie wollen dann unbedingt bei ihr sein, ihre Hand halten, ihr Essen mit ihr teilen usw.

Um diese Situation zu entschärfen, haben wir auch angefangen uns jeweils mit einem von den dreien regelmässig privat zu treffen. Dies klappt super. Die fragen auch oft von sich aus, ob Sophie zum spielen kommen kann oder ob sie denn Sophie besuchen dürften.

Wie gesagt, nur morgens und vor allem wenn sie zu dritt sind (2 Jungs + 1 Mädchen) sind sie fiess. Hab auch schon versucht, sie ganz früh zu bringen, dann wenn die Krippe öffnet, um ihr die "gleichen Chancen" zu geben ins Spiel zu kommen. Hilft aber auch nicht.

Die Erzieherinnen greifen gar nicht ein. Sie vertreten die Auffassung, dass die 3-Jährigen das alleine lösen können und auch sollen und das solches Verhalten normal ist. Die anderen Kinder werden übrigens von den dreien nicht anders behandelt.

Ich hab Sophie auch schon vorgeschlagen diese Kinder zu ignorieren und doch mit anderen zu spielen. Das möchte sie aber nicht - die anderen Kinder sind auch etwas jünger.

Nun fällt mir nichts schlaues mehr ein. Und das bricht mir das Herz. ich würd ihr so gern helfen! ich weiss, dass ich nicht immer alles für sie lösen kann, aber sie noch nicht erwachsen und gleich morgens mit so was konfrontiert zu werden... das ist doch ein ganz besch.... Start in den Tag!

Vielleicht habt ihr ja ähnliches erlebt oder habt einen Tip für mich?

Vielen Dank schon Mal!

Liebe Grüße
Amanda

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Hallo Amanda,

seit wir umgezogen sind, spielt mein Sohn manchmal mit drei Kindern vor dem Haus die schon vorher eine eingefleischte Clique waren. Die drei sind jetzt bei ihm in der KiGa Gruppe und er wird daheim, sowie im KiGa oft ausgegrenzt.

Wenn einer von denen alleine ist, kann der jenige super mit meinem Sohn spielen, sobalb einer seiner Kumpels dazu kommt, ist mein SOhn abgeschrieben.

Was glaubst du, wie mir das weh tut. Manchmal wenn sie es zu doll getrieben haben, bin ich zu den Kids hin und hab gemeint, es ist nicht schön jemanden auszugrenzen, irh wolltet das auch nicht. Dann sind sie meistens ganz betreten, aber lange andauern tut das eigentlich nicht...

So weh mir das tut, wenn mein Sohn mit traurigen Augen vor mir steht, weil sie wieder gesagt haben "du bist nicht mein Freund" "du darfst nicht mit uns spielen".... er muß selber lernen sich zu wehren und mir bleibt nur noch die Möglichkeit in dahin zu stärken.

Ich habe auch schon mal mit der einen Mutter gesprochen, die mit ihrem Sohn daraufhin gesprochen hat. Seither ist es zumindest von dem einen Jungen besser geworden. Die anderen Mütter werde ich auch mal darauf ansprechen. Ob es was hilft weiß ich nicht, vielleicht hast du damit mehr Erfolg.

lg bambolina

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soweit ich das beurteilen kann, machen viele kinder so mit drei diese phase durch, in der es ständig heißt: du bist mein freund, du bist nicht mein freund.

als mein sohn damit angefangen hat, hab ich mich anfangs geärgert und wollte ihm auch vermitteln, dass er sowas nicht sagen soll oder dass das ja gar nicht sein kann, weil er grad noch mit seiner freundin so lieb gespielt habe. aber ich hab mir abgewöhnt, mich da einzumischen. oft sind es kleinigkeiten, die mir im moment nicht bewusst sind, weshalb er von einer sekunde auf die andere seine freundschaft kündigt. ich akzeptiere, dass er auf diese weise ausdrückt, wie er grade zum anderen steht.

zwischen ihm und seinen kindergartenfreunden heißt es auch oft, dass einer nicht mitspielen darf, oder mein sohn hat mal einem mädchen verboten zu singen. aber ich sehe selber, dass sich das so schnell ändert und im nächsten moment sitzen sie wieder gemeinsam auf der schaukel.

zur zeit bemerke ich auch, dass sich wohl so kleine cliquen bilden. z.b. meinte mein sohn kürzlich: der stefan ist nicht mein freund, weil der hat schon den clemens.

das gehört alles dazu! und das alles brauchen die kinder um zu lernen miteinander umzugehen. die aufgabe von uns eltern und kindergärtnerinnen kann es nur sein, dann einzuschreiten wenn grenzen überschritten werden: wenn kinder aggressiv sind, sich verbal oder körperlich wehtun etc. deswegen finde ich es auch in ordnung, dass sich die erzieherinnen in eurem fall (noch) nicht einmischen.

du sagst ja selber, dass sie sich meistens gut miteinander verstehen, es geht nur um die situation in der früh. und da kannst du deiner tochter die alternativen aufzeigen, die sie hat, was sie machen möchte muss sie selber entscheiden: eben wie du schon gesagt hast, die anderen ignorieren, alleine mit einem lieblingsspielzeug spielen, sagen, dass sie jetzt aber gerne mitspielen möchte etc.

ich kann sehr gut verstehen, dass dir das herz dabei blutet. ist mir auch schon oft so ergangen, wenn ich fand, dass mein kind von anderen benachteiligt wird. aber ich hüte mich, mich da einzumischen wenn es harmlos ist. er muss auch selber lernen, wie er reagieren kann wenn er unzufrieden ist, und wenn er es mir erzählt gebe ich ihm ratschläge, das ist klar, aber oft stört es ihn gar nicht (wenn ihm sandkasten z.B. spielzeug weggenommen wird). aber ich habe eben meinen sohn auch schon in der anderen rolle erlebt: er zieht seine beste freundin an den haaren, sagt zu einer anderen, dass sie nicht spielen kommen darf etc. ich weiß also, dass er kein engerl ist. ich kann da nicht immer meinen senf dazugeben und ihm sagen, was richtig ist. klar schreite ich ein, wenn er eben grob wird, und dann richtig, aber so kleine zickereien nerven mich nicht mehr.

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Hallo!
So blöd wie das klingt, aber das ist in der Krippe, in der Kita und in der Schule auch so. So hat es mir eine Bekannt letztens mitgeteilt.Denn ich hatte das gleiche Problemmit meiner Tochter 4Jahre.
Als ich sie morgens in die Kita brachte, meinte ein Mädchen zur anderen ,das sie heute nicht mit ihr spielen. Das tat mir richtig weh. Ich habe dann versucht mit ihr darüber zu reden, ob das öfters vorkommt und habe erfahren, das öfters ein Kind ausgeschlossen wird. Ich habe ihr dann gesagt, das wir uns nicht vorschreiben lassen mit wem wir spielen.
Eine Freundin hat mir erzählt das es in der Schule noch viel Schlimmer wird. Da kann man doch die Krippe und Kita als Training dafür sehen.
Viele Grüße Antje
:-D

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Danke für Eure lieben Antworten. Wenn ich mir das alles so überlege, ist Kind sein doch nicht immer so einfach...