Wie erklären,dass sie sich im Ton vergreift? 5 J.

Hi,

meine Maus ist wirklich total lieb, nur zur Zeit hat sie einen Ton drauf. Das ist unglaublich.

Sie verwendet keine Schimpfwörter, sondern es ist eher die Art, WIE sie etwas sagt.

Ich rede gerade mit ihr und ihr Papa sagt was dazu, dann faucht sie ihn an "Mit dir rede ich grad nicht, ich rede mit Mama!"
Anderes Bsp wäre, dass ich ihr versuche klar zu machen, dass wenn ihr Papa und ich uns gerade unterhalten, sie bitte kurz warten soll, wenn sie etwas möchte und ich in der Gesprächspause gern auf sie eingehe; quasi wenn Erwachsene reden, sei kurz ruhig. Das fällt ihr schwer, sie meckert und wenn sie mich in einer anderen Situation dann anfährt, ich sie unterbreche und sage, sie soll auf ihren Ton achten, motzt sie mich auch an, dass ich sie unterbreche und man das nicht macht. Ein Teufelskreis. Sie versteht nicht, dass für Erwachsene eben andere Regeln gelten als für Kinder. Oft argumentiere ich, dass wenn sie sich beeilt, wir eben noch etwas schönes schaffen zu machen. Jetzt kommt sie mir auch immer öfter mit der "wenn....dann" Formulierung, was ich für Kinder einfach unangebracht sehe.

Ich achte sehr auf eine gute Erziehung und mir sind gute Umgangsformen wichtig, nur bin ich bei sowas wirklich ein wenig überfordert, wie ich ihr das nahebringen kann.

Habt ihr Vorschläge? Wie ist das bei euch?

Tina mit Leni (im Sommer 6)

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also ich verstehe dich nicht so ganz.

wenn wir eltern und unterhalten wartet mein sohn. wenn er sich unterhält oder etwas macht, dann warte ich genauso. wieso unterscheidest du da? du stellst regeln auf an die du dich selbst nicht halten möchtest?

und die wenn-dann geschichte: du lebst es ihr vor. was soll sie von DIR lernen wenn DU ihr genau dieses verhalten zeigst?

wieso soll deine tochter lernen: mama und papa haben mehr rechte - ich muss funktionieren, habe aber kein recht darauf genauso ernst genommen zu werden.?

glg

2

Hallo,

ich sehe das so wie meine Vorschreiberin. Jeder darf ausreden, es wird gewartet und wer nicht wartet, dem wird gesagt: "Du bist gleich dran." und sowie ich fertig bin frage ich dann auch direkt dasjenige Kind, was es denn wollte.

Man hört sich halt tatsächlich sehr oft in seinen Kindern selbst. Und was deine Tochter macht ist nicht anderes, als das was du machst. Sprich mit ihr, das du vielleicht mit Papa viele organisatorische Dinge besprechen mußt und du dich mit ihr öfter und länger unterhalten kannst als mit ihrem Papa.

LG Jana

3

Hallo Tina,

ohne Angriff jetzt, aber die Krux in Eurem Erziehungsstil ist, dass ihr mit zweierlei Maß messt und das Euer Kind so plietsch ist und ihr die Ungerechtigkeit dessen auffällt.

Die eigenen Kinder halten einem mit ihrem Benehmen oft den Spiegel vor.... manchmal süss und manchmal auch peinlich.

Ändere Deine/Eure Sichtweise, dann klappt´s auch mit der Tochter:-)

LG
Claudia

4

dass sie papa anfaucht, wenn er dazwischenquatscht, kannst du überhören oder den ton tadeln - die sache selber stimmt ja. wenn papa aber seine meinung dazu kundtut, dann kann ER sagen "ich habe aber dazu was zu sagen" und fertig.

reinreden.... da tut sich jedes schwer. egal wer redet, kinder quatschen dazwischen. ich mache es bei meinen nichten so, dass ich sage "moment, wir reden gerade, warte rasch" und sie dann ignoriere, bis unser gespräch beendet ist (was ich kurz halte). und dann betont "so, jetzt bist du dran, was wolltest du?" bei der einen nichte ist es so extrem, dass sie reden, will, dass ich mich unterbreche, sage "moment, jetzt reden wir" und dabei die hand wie beim stopp-zeichen gegen sie halte. und so halte, bis ich fertig bin. klingt doof, hilft ihr aber. sie weiss dann, dass ich noch an sie denke, dass sie sozusagen immer noch in der warteschleife ist. das beruhigt sie. wenn ich die hand senke komme ich in der regel noch nicht mal dazu "okay, was wolltest du" zu sagen, da schiesst sie schon los. aber e geht so...

"wenn dann" hm. bei uns klingt oft wie drohung "wenn du mir den cdplayer abstellst, stell ich ihn einfach an" das korrigiere ich natürlich. aber wenn es eine argumentationskette ist,höre ich mir die an. das würde ich bei erwachsenen schiesslich auch.

wenn kinder sich im ton vergreifen, sage ich oft einfach: "du, so sagst du das bitte nicht. ich bin deine mama (tante) nicht dein kumpel". das hilft oft. im kindergarten müssen sie sich wehren können, auch kurz, knapp etc. daheim nicht.

ich finde es falsch, die argumente des kindes nicht anzuhören, weil es zu lange dauert oder für uns nicht spannend ist. das arguemnt, dass man wegen dem wunsch zur meinungsäusserung dann keine zeit mehr hat spielen zu gehen ist schwach. jeder darf die meinung äussern. meine nichte sagt etwa 20mal in einem satz "und da-ann..." wenns zu lange dauert, sage ich eher etwas wie "und da-an... müssen wir kurz unterbrechen, weil ich ans telefon muss. ich bin gleich wieder bei dir" das geht. und ich komme auch darauf zurück - aber meist ists ihr dann selber nciht mehr so doll wichtig.

5

hallo,

meinst du den kasernenton?
das hatte meine tochter so anfang 5, aber inzwischen ist es vorbei.
ich habe ihr dann immer gesagt, daß ich so einen ton nicht haben will, sondern freundliche formen und es ihr dann jedesmal demonstriert, also beide seiten gezeigt und die freundlcihe alternative, das hat sie verstanden.


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Anderes Bsp wäre, dass ich ihr versuche klar zu machen, dass wenn ihr Papa und ich uns gerade unterhalten, sie bitte kurz warten soll, wenn sie etwas möchte und ich in der Gesprächspause gern auf sie eingehe; quasi wenn Erwachsene reden, sei kurz ruhig. Das fällt ihr schwer, sie meckert und wenn sie mich in einer anderen Situation dann anfährt, ich sie unterbreche und sage, sie soll auf ihren Ton achten, motzt sie mich auch an, dass ich sie unterbreche und man das nicht macht. Ein Teufelskreis.
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ich weiß nicht, ob ich da jetzt richtig verstehe #kratz
du unterhälst dich mit deinem mann und sie soll nicht unterbrechen, aber das fällt ihr schwer?
es ist klar, daß es ihr schwer fällt in dem alter, denn es kommt ihr vor, als müßte sie stundenlang warten, auch wenn es nur minuten sind.
ich weise meine tochter dann immer wieder freundlich darauf hin, das gibt sich schon allmählich, wenn auch langsam.

und wann unterbrichst du sie denn?
wenn sie sich im ton vergreift?
und WEIL sie sich im ton vergreift?
naja, dann hat deine tochter recht.
ihr sagst du, sie soll keinen unterbrechen, aber selbst machst du es.
dann laß sie doch erst ausreden, egal in welchem ton und weise sie DANN darauf hin.
so mache ich das auch.


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Sie versteht nicht, dass für Erwachsene eben andere Regeln gelten als für Kinder.
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ja, ist das so????
bei uns nicht.
keiner soll den anderen unterbrechen, sondern ausreden lassen. das recht hat auch meine tochter.


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Oft argumentiere ich, dass wenn sie sich beeilt, wir eben noch etwas schönes schaffen zu machen. Jetzt kommt sie mir auch immer öfter mit der "wenn....dann" Formulierung, was ich für Kinder einfach unangebracht sehe.
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sie macht das, was du ihr beigebracht hast.
meine tochter macht das auch.
oder meinst du jetzt, daß deine tochter dich sozusagen erpressen will?
das kenne ich auch.
aber ich habe dann eben erklärt, was eine erpressung ist und was einfach eine frage der zeit ist.
du meinst wahrscheinlich die zeit oder?

ich kenne es von abends.
da sage ich auch "wenn du dich jetzt bettfertig machst und nciht ewig trödelst, DANN haben wir zeit xy zu machen, aber wenn du trödelst, ist die zeit einfach abeglaufen."
das ist ja keine erpressung, denn ICH mache nicht die zeit, ich achte nur darauf.

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Hallo,

ich habe das Gefühl dass hier einiges nicht verstanden haben was Du meinst.

Meine Große macht das auch dass sie mich anmotzt, anzickt etc. Und von mir hat sie das bestimmt nicht, ich gehe sehr höflich mit ihr um, weil ich das wichtig finde.

Wenn sie mich anmeckert oder ich ihren Ton einfach nicht richtig finde, sage ich ihr das und lasse sie stehen. Ich sage dass sowas wie: Ich möchte nicht, dass DU in diesem Ton mit mir redest, Du möchtest doch auch nett behandelt werden. Wenn Du Dich normal mit mir unterhalten möchtest, kann Du wieder kommen.

Es funktioniert nicht immer, aber oft. Ich lasse sie auch schon 3-4 mal stehen, bis sie es begriffen hat.

Und auch bei uns gibt es für Erwachsene andere Regeln als für Kinder. Wobei ich auch schon mal meinen Mann zurecht weise, wenn ich mich mit ihr unterhalte und er quatscht dazwischen. Ist alles nicht immer einfach. Und so wie ich das verstehe lässt Du sie ja ausreden sagst halt nur was wenn der Ton Dir nicht passt, oder?

Grüße
Julia

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Hallo Leni,
was das Ausredenlassen bzw. Unterbrechen angeht, finde ich auch, dass hier keine unterschiedlichen Regeln für Große und Kleine gelten sollten. Lass Deine Tochter doch auch ausreden und sag ihr dann, dass Du den Ton nicht in Ordnung findest. (Ich weiß, das ist ziemlich schwierig, #schwitz weil man das ja gleich loswerden will - aber so ähnlich fühlt sich Deine Tochter ja auch, wenn sie jetzt SOFORT etwas sagen will.
Wegen dieses "Kasernenhoftons": Der stammt - glaub ich - aus der Kommunikation mit Gleichaltrigen, also KiGa oder so und passt dort vielleicht auch hin. Ich denke, man muss eben immer wieder darauf hinweisen, dass dieser Ton im Gespräch mit den Eltern oder anderen Erwachsenen nicht angebracht ist. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie es irgendwann kapieren. Aber welcher Ton im Umgang mit Kindern/Erwachsenen/Fremden/Freunden usw. der richtige ist, müssen die Kids ja auch erst lernen, denn schließlich kommunizieren Kinder anfangs mit allen gleich.
Wegen "wenn - dann": Deine Tochter ist halt clever: Sie hat kapiert, wie es funktoniert und probiert es nun auch:-p. Meine Tochter versucht das auch immer wieder. Wobei es dann doch Unterschiede gibt, ob sie oder ich das macht/mache: Ich "verlange" ja Sachen, die sowieso ihre Aufgabe sind, so nach dem Motto: "Wenn Du jetzt schnell die Schnipsel vom Basteln wegräumst, dann können wir gleich was zusammen spielen." Meine Tochter versucht es eher so "Wenn Du mir jetzt keinen Bonbon gibst, bist Du nicht mehr mein Freund. " (Ist übrigens wohl auch eher "KiGa-Ton") Ich erkläre ihr, dass es so nicht läuft - aber wenn sie das dann nicht verstehen kann/will, dann muss sie eben trotzdem akzeptieren, dass es nach Mama geht....
Tja, so also ist das bei uns. Die Probleme sind wohlbekannt und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben ;-)
LG
rain72
mit #sonnenschein (fast 5) und Nr. 2 (fast 3)

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"Wenn Du jetzt schnell die Schnipsel vom Basteln wegräumst, dann können wir gleich was zusammen spielen." Meine Tochter versucht es eher so "Wenn Du mir jetzt keinen Bonbon gibst, bist Du nicht mehr mein Freund. "
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ja, das kenne ich auch.
du sagst es, weil es logisch ist, der tisch ist dann zum spielen frei oder ihr habt dann eben auch die zeit zum spielen,
aber die kinder erpressen völlig zusammenhanglos ;-)

meine tochter wird jetzt 6 und versteht es nun auch endlich, aber das brauchte wohl einfach zeit, den unterschied zu erkennen.
ich habe es immer wieder erklärt und nun versteht sie es auch.

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Danke für eure Antworten.

Dennoch bin ich der Meinung, dass zwischen dem Umgang mit Erwachsenen und Kindern Unterschiede gemacht werden sollten. Ich behandle meine Kinder IMMER mit Respekt; ich schreie nicht (bzw sehr sehr selten), ich bitte sie um etwas anstatt zu befehlen und ich hab sie noch nie härter angefasst geschweige denn geschlagen o.ä.

Ich unterbreche meine Maus nicht, wenn sie mir Dinge erzählt, ich greife aber sofort ein, wenn sie anfängt mich anzumotzen. Oft sag ich "Überlege bitte, wie du mit mir sprichst." oder sowas. Ich lass mich ja nun nicht von ihr anmeckern bis sie der Meinung ist, fertig damit zu sein...

Die Wenn-Dann Formulierungen sind genaus so, wie ihr es verstanden habt. Ich sag "Wenn du so bummelst im Bad, haben wir dann keine Zeit mehr im Bett ein Buch zu lesen". Sie sagt das Beispiel mit dem Bonbon und nicht mehr Freundin zu sein. Ich möchte eben, dass sie begreift, dass ich mich nicht erpressen lasse und sie so mit mir nicht reden kann.

Für den Tip mit der Hand als Stopzeichen hoch halten, wenn sie warten soll bis ich fertig bin mit sprechen, find ich gut. Wird heut hier gleich mal ausprobiert.


Ich finde, dass es in einer Familie zweierlei Maß gibt. Sie muss lernen mit Erwachsenen anders umzugehen als mit ihren Freunden aus dem KiGa. Während ich im Rahmen der Erziehung sie zurechtweisen und auch schimpfen muss, darf sie einen derben Ton Erwachsenen gegenüber nicht ergreifen. So ist das nun mal. Da seh ich auch den Kritikpunkt der ganzen "laize faire" Erziehung. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie brauchen den Respekt und die Führung, auch wenn es für beide Seiten immer mal schwer wird. :-)

In diesem Sinne
Danke

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Die Wenn-Dann Formulierungen sind genaus so, wie ihr es verstanden habt. Ich sag "Wenn du so bummelst im Bad, haben wir dann keine Zeit mehr im Bett ein Buch zu lesen". Sie sagt das Beispiel mit dem Bonbon und nicht mehr Freundin zu sein. Ich möchte eben, dass sie begreift, dass ich mich nicht erpressen lasse und sie so mit mir nicht reden kann.
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ja, das kennen wir wohl alle ;-)
aber auch deine tochter wird es irgendwann verstehen.
und ehrlich gesagt, dieser blöde zeitfaktor ist doch echt oft ein problem, besonders abends, jedenfalls bei uns.

ich hoffe auch sehr, daß es besser wird, wenn meine tochter endlich mal das zeitgefühl bekommt, aber im moment ist sie dazu noch nicht in der lage.
sie schätzt echt alle zeiten völlig falsch ein ;-)


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Ich finde, dass es in einer Familie zweierlei Maß gibt. Sie muss lernen mit Erwachsenen anders umzugehen als mit ihren Freunden aus dem KiGa. Während ich im Rahmen der Erziehung sie zurechtweisen und auch schimpfen muss, darf sie einen derben Ton Erwachsenen gegenüber nicht ergreifen. So ist das nun mal. Da seh ich auch den Kritikpunkt der ganzen "laize faire" Erziehung. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie brauchen den Respekt und die Führung, auch wenn es für beide Seiten immer mal schwer wird.
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nun ja, ich verstehe wohl, was du meinst.
aber auch ich habe schon einmal einen fehler gemacht, auch etwas vergessen, was ich versprochen habe.
und genau so, wie ich manchmal etwas gereizt bin und den entsprechenden ton drauf habe, hatte es meine tochter dann auch, sogar meine worte hat sie verwendet.
aber sie war tatsächlich im recht.
und sie hat eben mal MICH zurecht kritisiert.
ich kann damit leben.