Entwicklungsstottern-Sohn 4,5 Jahre alt.

Hallo,
unser Sohn hat im Frühjahr 2009 angefangen zu stottern. Erst nur leicht dann immer schlimmer, oft konnte er keinen einzigen Satz nur ansatzweise vernünftig bzw normal aussprechen.
Im Gespräch mit den Erzieherinnen hörte ich zum ersten mal etwas von diesem sogenannten Entwicklungsstottern. Und war vorerst ein wenig beruhigt.
Als sich aber bis zum Sommer nichts getan hatte, ging ich mit Tim zu einem Logopäden. Wir hatten insgesamt zwei Termine bei denen allerdings nicht viel herauskam, da Tim nicht wirklich sprechen wollte. Danach sollte ich eine Videoaufnahme in die Praxis bringen, damit sich der Logopäde wenigsten ein kleines Bild von dem stottern machen konnte. Gesagt, getan.
Nachdem er das Video gesehen hatte, beruhigte mich der Logopäde indem er, genau wie die Erzieherinnen, von Eintwicklungsstottern sprach. Ich solle mich halt ganz normal verhalten, mir nichts anmerken lassen und keine Kommentare wie: mach langsam, oder ähnliches in seine Richtung abgeben.
Der Sommer war ein einziges auf und ab. Mal war das stottern extrem, mal gar nicht vorhanden. Mitte September verschwand es dann komplett und ich dachte schon wir hätten es überstanden. Leider war das ein Irrtum, denn seit mitte Dezember stottert er wieder :-(.
Ich weiß jetzt gar nicht was ich machen soll. Ist es normal beim Entwicklungsstottern, daß die Kinder mal stottern und dann mal wieder nicht?
Laut Aussage des Logopäden gibt es in diesem Alter bei Kindern noch kein richtiges stottern.
Schlimm finde ich ausserdem noch das unsere Tochter jetzt ebenfalls anfängt. Ich weiß nicht ob sie ihren Bruder nur imitiert oder eben nicht.
Ich mache mir wirklich große Sorgen. Einen neuen Termin für den Logopäden kann ich erst für März haben.
Vielleicht kennt sich ja jemand von euch mit der Materie aus und kann mir helfen oder mich aufmuntern #schmoll.
LG Daniela

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Hallo,

wir haben das Gleiche zu Hause. Laura hatte im Frühjahr für ca. 6 Wochen gestottert. Man sagte mir auch, dass es das Entwicklungsstottern sei und wieder vorbei geht.

Dann war es endlich weg.

Aber seit Anfang Dezember stottert Laura auch wieder. Es ist nicht immer.

Ich hoffe, dass das auch bald wieder vorbeigeht.

Mit dem Ignorieren klappt bei mir nicht immer.

LG Heike

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Nein, bei mir leider auch nicht :-(. Er tut mir einfach nur Leid, zu sehen wie er sich abmüht ein bestimmtes Wort raus zu bringen und nicht helfen zu dürfen, ist schon verdammt schwer.
#danke für deine liebe Antwort.
Alles gute für deine kleine #klee

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Hallo,

mein Großer ist auch so ein Fall. Und wie alle Eltern - ich habe es natürlich auch falsch gemacht - wollte ich ihm helfen und habe ihn gebeten - langsam, Luft holen.....

Er ist in logopädischer Behandlung, weil er noch andere Probleme hat. Aber die Logopädin bat mich auch, einfach darüber hinwegzusehen. Ist schwierig, aber ich bemühe mich.

Bei ihm ist es meistens, wenn er ganz schnell, ganz viele Infos unterbringen will. Dann überschlägt sich seine Sprache und er ringt nach Worten. Es ist also eigentlich kein stottern, sondern ihm fehlen die Worte.

Zwischenzeitlich war es mal besser, aber seit ca. zwei Wochen tritt es auch wieder vermehrt auf.

LG

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#danke für deine Antwort.
Ja, es ist schon schwer sich nicht einzumischen.
Alles gute für deinen großen!

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Hallo,

bei uns ist es genauso, unser Großer ist im Nov. 5 geworden, stottert auch manchmal ganz arg, dann wieder gar nicht.

LG

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Aber bei deinem großen wird auch noch von Entwicklungsstottern gesprochen, oder?
Mich irritiert halt momentan, das überall wo ich lese etwas davon steht das dieses stottern nur bis zum vierten Lebensjahr 'normal' ist #kratz.
#danke auch für deine Antwort.

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http://www.logopaedie-wagener.de/1369646.htm

Wir haben das immer mal wieder, waren auch schon beim Logopäden, aber hauptsächlich wegen G+K das wurde aber abgeschlossen, da er völlig normal spricht.

In dem Link steht bis 5, aber da meiner erst 5 geworden ist, sehe ich das nicht so eng.

LG

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Hallo Daniela,
ich bin mehr zufällig in dieser "Rubrik" Kindergartenalter" unterwegs, da meine Kleine erst 1,5 Jahre alt ist,aber ich hoffe, ich kann Dir trotzdem ein wenig mit Rat bei Deinem Problem weiterhelfen, da ich Sprachtherapeutin und auch ein wenig auf Sprechunflüssigkeiten/Stottern spezialisiert bin.

Erstmal denke ich, dass der Logopäde und auch die Erzieherinnen wohl "entwicklungsgerechte Unflüssigkeiten" (und kein Stottern, wie es bei Erwachsenen auftritt) meinten, was Dein Sohn zeigte - der Begriff "Entwicklungsstottern" ist irreführend, weil es sich bei Kindern im Alter Deines Sohnes noch nicht um "echtes" Stottern handelt.

Dann würde ich Dir raten, dass Du nochmal zu einer anderen Sprachtherapeutin oder Logopädin gehst und Dich nocheinmal mit Deinen Sorgen dort vorstellst! (Gibt es bei Euch in der Nähe vielleicht eine Praxis, die sich auf Sprechunflüssigkeiten bei Vorschulkindern spezialisiert hat? Da würde ich mich mal erkundigen!!)

Der Ratschlag des Logopäden hat Dich ja offensichtlich nicht wirklich beruhigen können und ist m.E. auch nicht hilfreich: etwas nicht zu beachten, was einem (negativ) auffällt verfälscht die Kommunikation und führt langfristig eher zu mehr Problemen (á la "Kopf - in- den-Sand-Taktik"). Ein Logopäde/Sprachtherapeut, der diesen (völlig veralteten) Rat gibt, ist auf diesem Gebiet offensichtlich nicht sonderlich kompetent.

Ich kann Dir den Ratgeber: "Stottern bei Kindern: Ein Ratgeber für Eltern und pädagogische Berufe" von B.Hansen/C.Iven empfehlen. Hier werden unter anderem auch die Sorgen der Eltern aufgegriffen und es werden auch die Fragen der Entstehung und Entwicklung von Stottern und des Umgangs mit Sprechunflüssigkeiten thematisiert.

Zu der Frage, ob Deine Tochter Deinen Sohn mit dem Stottern imitiert: Es kann schon sein, dass sie ihn kurzfrisig imitiert, aber längerfristig würde kein Kind mit Absicht starke Unflüssigkeiten erzeugen, weil dies in der Kommunikation von der Umwelt (oft indirekt!) sehr negativ sanktioniert wird.
Wie alt ist denn Deine Kleine?

So, ich höre jetzt mal auf hier zu texten... Wenn Du aber noch eine Frage hast, kannst Du mich auch gern nochmal per PN anschreiben.

Liebe Grüße,
Findekind

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Hallo,
wir hatten mit unserer Tochter ähnliche Probleme. Aber es ist wohl so beim "Entwicklungsstottern" (die meisten Logopäden sagen immer, dass sei der falsche Ausdruck, allerdings wissen unter diesem Begriff immer ALLE - einschließlich der Logopäden - was gemeint ist#kratz. Mag also nicht gerade der wissenschaftllich korrekte Ausdruck sein, aber er ist wohl doch irgendwie treffend :-p)#bla
So, wo war ich: Bei unserer Tochter trat das Ganze auch mehrfach auf, hier eine Schilderung aus der akuten Phase http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=4&tid=1986016&pid=12708759
Damals haben mich einige hier beruhigt, dass es trotz häufigerer Stotterphasen bzw. eigentlich "Polter"phasen doch von alleine wieder weg gehen kann. Und das war auch bei uns der Fall.
Wir haben uns übrigens auch bemüht (was ja nicht immer ganz einfach ist), die "Unflüssigkeiten" nicht anzusprechen oder gar zu kritisieren. Dass dieser Ansatz "veraltet" sein soll, wie meine Vorschreiberin schrieb, wäre mir neu, aber ich bin ja auch Laie auf diesem Gebiet (Was soll man denn "heutzutage" tun, nur so interessehalber??). Eine im Fachbereich "Stottern" sehr erfahrene Logopädin aus dem Freundeskreis hatte uns übrigens auch zunächst immer "Abwarten" empfohlen, allerdings gemeint, Therapie sei unbedingt angezeigt, wenn wir feststellen, dass unsere Tochter selbst unter den Sprechproblemen leidet. Das war in einer ihrer "Stotterphasen" dann auch der Fall, da war es ihr sichtlich zuwider, dass sie keinen Satz vernünftig anfangen konnte und sie hat auch schon angefangen, zu verkrampfen und so energische Kopfbewegungen zu machen, um nun endlich den Einstieg zu finden. Da haben wir uns zum nächstmöglichen Zeitpunkt (waren gerade im Urlaub) sofort um einen Logopäden kümmern wollen, aber dann war es vorher von einem Tag auf den anderen mit dem Stottern wieder vollständig vorbei!:-D
Also, nur Mut, es kann auch wieder von ganz allein vorbei gehen. Ich meine, dass aus Logopädenkreisen immer die Empfehlung kommt, Kinder beim Logopäden vorzustellen, wenn die Stotterphasen länger als drei Monate dauern. (?)
Alles Gute!
rain72
PS: Unser "Kleiner" hat definitiv zeitweilig das Stottern der "Großen" nachgeahmt, das waren nämlich Satzanfänge, die er selbst sonst noch gar nicht verwendet hat....