Kind mit 3,5 noch Gläschennahrung?

Hallo,

habe heute mit meiner Schwägerin telefoniert, sie hat eine Tochter von knapp 3,5 Jahren.
Diese hat immer sehr schlecht gegessen, mittags ging gar nichts selbstgekochtes, nur Gläschennahrung.
Naja, als ich sie heute fragte, wie es klappt mit dem Essen, meinte sié, dass die Kleine immer noch Gläschennahrung bekommt.

Und zwar kriegt sie von Hipp oder Bebivita ab 15, bzw 18 Monaten.

Wenn die Kleine krank war oder wieder sehr schlecht ißt (sie ist auch sehr schlank) kauft sie von Hipp ab dem 4. Monat Brokkoli oder Möhren, die sie dann unaufällig untermischt, weil die Kleine auch kein Gemüse ißt.

Naja, ich habe auch noch für den Notfall 2-3 Gläschen hier stehen, da steht drauf ab 1,5 Jahre bis ins Schulalter.

Mich würde nur mal interessieren, ob für ein Kind von 3 Jahren in einem solchen Gläschen mit untergemischtem Brokkoli auch ausreichend Vitamine und Nährstoffe sind.

Morgens und abends ißt sie ganz normal am Tisch mit.

LG Samira

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Warum sollten da nicht ausreichend Vitamine enthalten sein?
Ich verstehe zwar nicht, warum sie zu den "ausgewogenen" Gläschen noch Gemüse mischt aber wenn die Tochter ausreichnd viel davon isst, wird ihr auch nichts fehlen. Die Gläschen sind übrigens auch für Erwachsene geeignet, es gibt dazu sogar Tipps vom Hersteller.

Gruß,

W

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sehe ich auch so,
es ist ganz normales essen, eben nur fein gemacht.

erwachsene essen ja auch mal kartoffel- oder erbsenpüree.

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Wobei ich den Verdacht habe, dass in den reinen Fleischgläschen Lockstoffe enthalten sind oder abhängig machende Substanzen :)

Ich fütter die als Schonkost (jetzt gibts wieder Schläge von ner bestimmten Sorte Mütter!) für meine Katzen und Hunde und die drehen schon durch, wenn sie nur das Plöppen hören und rennen mir die Beine hoch!

Ansonsten werden da keinesfalls weniger Vitamine enthalten sein als im Essen für Erwachsene, eher im Gegenteil.

LG

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Huhu,

hat sie denn mal mit dem Kinderarzt drüber gesprochen, wie sie ihre Tochter davon wegbekommt? Und wie läuft das im Kita?

Lg Lia

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Klar - Nährstoffe sind da wirklich ausreichend drin. Nur ob die Menge dauerhaft reicht, das weiss ich nicht...

Und wenn ein KInd so gar nicht essen will (ich kenn das - hab das gleiche Drama hier), dann verzweifelt man wirklich,. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dann auch schnell soweit kommen kann, dass man nem recht großen Kind Gläschen gibt,...

Bei uns hilft ein anderer Trick: Im KiGa isst meine Große super - und alles was auf den Tisch kommt. Normalerweise verlangt sie noch Nachschlag... Und das sogar bei Sachen, die sie hier zu Hause nicht mal angucken würde,... Also isst sie im KiGa mit - dann hat sie immerhin schon mal 5* in der Woche ne ausgewogene Mahlzeit zu sich genommen...

LG
Frauke

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Hallo Samira,

die Frage kann ein Kinderarzt wahrscheinlich besser beantworten. Aber eigentlich sehe ich keinen Grund, weshalb Gläschen ungesünder sein sollten als selbst gekochtes Gemüse. Problematisch finde ich eher, dass in den Gläschen alles so klein gematscht ist, dass die Kaumuskulatur nicht gefördert wird. Aber wenn das Kind ansonsten normal am Tisch mitisst, gleicht sich das sicher wieder aus.

Meine Große (3 Jahre) kriegt auch 2-3 mal in der Woche noch ein Gläschen, weil das fast die einzige Form ist, in der sie Gemüse zu sich nimmt (sie ist eine extrem mäklige Esserin, und ich habe schon so ziemlich alles probiert).

Liebe Grüße
Meggie

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klar - sie isst ja auch noch anderes.
die gläschen sind sogar oft gesünder, als das selber gekochte. also wenigstens was die vitamine anbelangt. denn hipp kocht korrekt. viele frauen wissen heute aber nicht, dass man gemüse wirklich frisch und mit wenig wasser kochen soll - und dass mans sofort in eiswasser kühlt, wenn man nur einen teil davon benutzt. hipp weiss das.
soll kein plädoyer gegens kochen sein. ich koche jeden tag warm. aber wenn mein 3-jähriger noch ab- und an ein Gläschen isst - für mich kein problem.

übrigens: sie muss icht mal was runtermischen - die sind (kommt aber auch auf die marke an!) schon gut gemacht. hipp hat z.B. auch brei mit fisch... von wegen omega3. aber also einen gut gemachten fisch-gratin isst glaub jedes kind. soll sie mal probieren...

und vitamine sind nicht so sehr das problem. 5 kleine mengen pro tag an früchte oder gemüse. also z.B. 5 trauben, 2 schnitzchen apfel, 2 schluck saft, 2 rosen blumenkohl, 3 rädchen banane... und schon wären die vitamine abgedeckt. bei uns steht zum abendbrot und mittagessen immer eine aufgeschnittene frucht auf dem tisch. habe ich von unseren thailändischen nachbarin so übernommen. dann langt nämlich jeder zu. und gerade käse mit birnen oder nudelgratin mit einem bisschen mango mal dazwischen - eine bereicherung für den gaumen. muss ja nicht immer salat sein...

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"bei uns steht zum abendbrot und mittagessen immer eine aufgeschnittene frucht auf dem tisch. "

Das halte ich für ne sehr gute Idee.
Meist scheitert es ja daran, sich das Obst zurecht zu machen. Hier liegt auch schon den ganzen Tag ne Mango rum und ich scheue mich vor dem Gematsche. Wäre sie aufgeschnitten, wäre sie schon weg :)
Die Mango liegt übrigens hier, weil ich am Wochenende ein Gespräch mit meiner afrikanischen "Hairstylistin" über Ernährungsgewohnheiten hatte und seitdem mehr drauf achte, Obst und Gemüse zu konsumieren.

LG

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mango gibt nie ein gemantsche, tropft nicht mal, wenn du es machst wie in thailand:

- frucht hochkant auf ein rüstbrett stellen.
- ca. 1cm neben der mitte mit einem GROSSEN meser (hochkant!) die frucht durchtrennen
- fruchtseite 3x längs und 3x quer durchs fruchtfleisch einschneiden, aber nicht die schale durchtrennen
- schale nach innen stippen (stehen dann hübsche quadrate vor, die man bequem mit dem löffel austrennen kann)
- ander fruchtseite ebenso vom kern trennen
- das jezt 2cm breite mittelstück mit dem kern nehmen
- seiten entfernen, der rest lohnt nicht

du siehst: null gemantsche.

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ich oute mich mal.

ich mag gern obstgläschen.
ich liebe griesbrei auch das fertige pulverzeugs.



nein, ich habe mir seit jahren nichts mehr davon gekauft, aber denke jedesmal daran, wenn ich in der drogerie bin.

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Hallo,

Vitamine und Nährstoffe sind bestimmt genug drin in den Gläschen.
Na ja, solange sie morgens und abends normal am Tisch mit ißt, ist es doch ok.
VG

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Hallo

mein Grosser war auch ein super schlechter Essen , ich wäre fast wahnsinnig geworden und dann habe ich wieder mit Gläschen angefangen , da war er 2 Jahre alt und mit 4 Jahren haben wir dann aufgehört damit weil er endlich den Geschmack für gutes selbstgekochtes Essen entdeckt hat . Wir haben Ihn dann MIttags im Kiga mit essen lassen und von da an ging es Berg auf . Jetzt isst er fast alles . Gläschen sind nicht ungesund und so lange er es nicht sein Leben lang isst gehts doch .

Dani

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Mal rational gefragt:
Bist du der Meinung, dass sich jemand, der den ganzen Tag nur Konserven zu sich nimmt, wirklich gesund ernährt?

Es mag ausreichend sein, aber mit vollwertiger, gesunder Ernährung hat das nichts zu tun.

Dass es hier so viele Gläschengläubige gibt hat wohl eher was mit guter Werbung, aber weniger mit hoher Qualität zu tun.

Das Problem, was ich hier sehe hat aber ein ganz anderes Ausmaß:
Deine Schwägerin misst der Ernährung ihres Kindes zu viel Bedeutung bei.
Normalerweise essen Kinder so viel wie sie benötigen. Da der Magen eines jeden Menschen so groß wie die eigene Faust ist, ist es ausreichend, wenn man 2 Hände voll Essen zu sich nimmt. Bei einem kleinen Kind ist das entsprechend wenig.
Deine Schwägerin wird vermutlich die Menge, die ihre Tochter isst für zu gering halten und gemessen an der Gestalt ihrer Tochter verständliche Angst haben, sie könne zu mager sein.
ABER:
Der Indikator für ausreichende Nahrungsaufnahme sind weder Gewicht, Körpergröße noch Gestalt, sondern einzig und allein das Wohlbefinden.
Ein gutgenährtes (gesundes) Kind verhält sich einfach Kindgerecht (spielen, toben, trotzen, neugierde). Alarmzeichen wären nur Schlappheit und starkt gehäufte Müdigkeit.

Der Kreislauf, den deine Schwägerin, vermutlich schon vor Jahren, angeschoben hat, dürfte sich ungefähr so abspielen:
Kind sucht nach Aufmerksamkeit -> verweigert essen
Mutter reagiert auf diesen Reiz mit gesteigerter Aufmerksamkeit -> jeden Löffel in den Mund zählen, bevorzugte Nahrungsmittel füttern
Kind lernt, dass das Essensverweigerung mit Aufmerksamkeit belohnt wird.
-> wird also immer wieder wiederholt
Mutter reagiert darauf gereizt und reagiert im ruhigen alltag nur noch widerwillig mit Aufmerksamkeit, weil sie froh ist, dass es "mal klappt"
Kind lernt, dass es sich Aufmerksamkeit erkämpfen muss und verstärkt das Essensproblem.
usw...

Das ist ein Zyklus den man in jedem halbwegs tauglichen Erziehungsratgeber findet - hab ich eben auch grad abgeschrieben...

Meine Gedanken dazu sind:
a) geh mal in die Bibliothek und guck nach erziehungsratgebern. wenn du was findest, was du gut findest, kannst du das buch deiner Schwägerin vorschlagen.
b) da dieses Problem schon recht lange läuft halte ich eine Familienberatung für angemessen. Wenn deine Schwägerin das Problem ohne professionelle Hilfe anginge, ist es wahrscheinlich, dass sie bei Misserfolg in alte Muster zurückfällt.

Das Problem ist recht häufig. Es gibt sogar Kinder, die sich mit 3 (!!) Jahren schon bewusst erbrechen können um den Kampf um Aufmerksamkeit zu gewinnen!
Meine Sorge ist einfach, dass hier der Grundstein für eine spätere psychische Erkrankung gelegt wird. Nicht nur, was die Bedeutung der Nahrungsaufnahme betrifft, sondern auch das Problem des Aufmerksamkeitskampfes.

LG
Kathrin

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Das ist schon sehr weit her geholt....#augen