Wenn die Beste Freundin beißt...

Hallo,
meine Maus hat sich in der Kita Ihre 1. Beste Freundin rausgesucht.
Prima, Wunderbar - wir Eltern verstehen uns auch - besser kann es eigentlich nicht sein, wenn da nicht folgendes Problem wäre:

Die Freundin beißt, haut, schubst und das immer wieder. Verstärkt immer dann, wenn Sie in Konfliktsituationen nicht mehr weiter weiß (Streit um was auch immer...). Der Mutter ist das sehr peinlich und sie bemüht sich redlich (ich wäre wesentlich energischer, aber das muss jeder selbst wissen), aber ändern tut sich leider nur zeitweise etwas.
In der Kita ist die Freundin wohl sehr friedlich und meine Maus läßt es sie wohl sehr eindeutig wissen, wenn Sie sich nicht mehr wohlfühlt (im privaten läßt Meine alles über sich ergehen - auch wenn wir Ihr schon zig mal gesagt haben, sie darf sich mal ordentlich wehren).

Ich bin mittlerweile ziemlich ratlos, da mich die Situation zunehmend nervt und ich nicht mehr weiß, wie ich mich verhalten soll.

Vorschläge zu klärenden Gesprächen sind wohl ziemlich unnötig, da Sie sich ja der Situation bewußt ist und da ich mittlerweile auch nicht mehr nur freundlich lächelnd daneben stehe, weiß Sie auch, dass ich ziemlich genervt bin.

Aber was nun?
Habt Ihr eine gute Idee?

Danke im Voraus....

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Wie alt sind die Kinder? Zwischen 2 und 3?

Dann ist das noch recht normal. Meine Tochter hat auch gebissen. Sie hat recht schlecht gesprochen und es fehlte ihr einfach die Möglichkeit sich auszudrücken. Meist hat es leider auch eine ihrer besten Freundinnen erwischt, die wiederum die Tochter einer meiner besten Freundinnen ist. Peinlich war mir das nicht und zwar aus zwei simplen Gründen:
1. Ich habe meiner Tochter nicht beigebracht zu beissen, konnte also nichts dafür.
2. Meine Tochter ist ein Individuum und mir sind nur Dinge peinlich, die ich selbst verbocke.

Geduldet habe ich es trotzdem nicht. Man darf aber auch nicht erwarten, dass sich das Verhalten von heute auf morgen ändert. Das braucht Zeit. Und sehr viel mehr als Konsequenzen unmittelbar nach der Beissattacke hat bei uns geholfen, wenn ich abends in ruhiger Atmosphäre lang und breit mit ihr darüber geredet habe.

Ich habe ihr immer wiedert erklärt, dass beissen nicht Ok ist. Ich habe ihr Tipps gegeben, wie sie sich situationsabhängig anders hätte verhalten können. Z. B. hat sie zugebissen, wenn ihr ihre Freundin etwas wegnehmen wollte. Sie zerrten dann erst beide daran rum, dann gab es ein großes Gekreische und zum Schluss hat meine dann gebissen. In dem Fall habe ich ihr gesagt, dass sie zu mir kommen soll. Wenn das Problem war, dass sie in die Ecke gedrängt wurde, habe ich ihr erklärt, dass sie laut (sehr laut) "ICH WILL DAS NICHT!" rufen soll. Sie brauchte halt genaue Verhaltenstipss und irgendwann hat sie dann so nach und nach beherzigt.

Meine Tochter ist jetzt 3 und hat seit etwa 5 Monaten niemanden mehr gebissen. Eben weil sie weiß wie sie aus den Situationen auch anders rauskommt. Und letztendlich auch, weil sie einfach besser sprechen kann.

In den letzten Wochen gab es auch mal wieder häufiger Konflikte, die grenzwertig waren. Ich würde sagen, dass sie einmal kurz davor war zu beissen, sich dann aber besonnen hat.

Gib dem Mädchen Zeit und bring deiner Tochter bei, wie sie sich konkret wehren kann. Also z. B. auch indem sie lauthals NEIN schreit. Manchmal wirkt das schon abschreckend.

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Hallo!

Ich habe leider auch so einen kleinen Beisser zu Hause.
So alle 1-2Wochen beisst er zu , mal aus Wut, Liebe oder Übermut.
Ich bin ehrlich gesagt immer sehr froh, wenn ich solche Berichte lese. Da ich oft an meine Grenzen komme und denke mein Philip ist nicht normal.
Leider war es in der Kita so, dass manche Eltern mir schwere Vorwürfe gemacht haben und seine Erzieher ihn im neuen Kitajahr nicht mehr haben wollten "Philip stört den Kitaalltag".
Jetzt ist er bei älteren Kindern 3-6 die sich deutlich besser wehren können bzw. ihn in seine Schranken verweisen. Und das allerbeste, er hat Erzieher die meinen Philip sehr mögen.

Ich hoffe das, dass Beissen bald ein Ende hat.:-(

LG und alles Gute Euch Germaine mit Philip *18.04.2007

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Schade, wenn Erzieher so unentspannt mit sowas umgehen, denn sie müssten es besser wissen.

Beissen ist nämlich wirklich ganz normal in diesem Alter. Genauso normal wie hauen, kratzen, treten oder die allseits bekannten Wutanfälle.

Kinder mit 2/3 Jahren sind oft so impulsiv, dass sie ihren Emotionen freien Lauf lassen. Wenn es sich dabei um positive Emotionen handelt, dann freuen wir uns über dieses herzliche Kinderlachen. Aber wenn es um negative Emotionen geht, dann sind viele völlig entsetzt, dass ein eigentlich freundliches Kerlchen so richtiges kleines Monster werden kann. Wieso eigentlich? Wieso kann man das nicht einfach erstmal akzeptieren und versuchen zu verstehen?

Ich meine... menschliches Sozialverhalten ist so komplex und oft auch so widersprüchlich, dass es vielen Erwachsenen ja schon schwerfällt ein vernünftiges Streitgespräch zu führen ohne die Türen zu knallen oder sich anzuschreien.

Also mach dir mal keinen Kopf. Erkläre deinem Sohn immer wieder, dass beissen scheiße ist. Erkläre ihm aber noch viel häufiger, was er stattdessen tun kann. Im Kiga ist das übrigens die Aufgabe der Erzieher. Sie müssen die Situation beurteilen und dem Jungen entsprechend Verhaltenstipps geben. Das ist ihre Aufgabe, sie sind Pädagogen. Und wenn sie das nicht können, dann haben sie den Job verfehlt. Den Störenfried einfach auszuschließen ist ein Armutszeugnis für den Kiga... tut mir leid. ICH würde das nur unter Protest akzeptieren. Uuuuups, ich bin ein Störenfried... auschließen, aber sofort!!!

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Hat sich zu dir noch nicht rumgesprochen, dass sich das rauswächst? Manche beissen halt in dem Alter oder schubsen, weil sie verbal noch nicht stark genug sind, das legt sich in wenigen Monaten, maximal nach einem Jahr ist der Spuk vorbei. Das ist ebenso wie die Windelgeschichte, manche machen noch bis 5 rein nachts. Andere haben mit 3 nachts keine mehr. Wächst sich auch raus. Und das in einem sehr sehr überschaubarem zeitlichen rahmen. Das hat in den allerseltensten Fällen was mit der "zu laschen" erziehung zu tun.


Ich hab ne tolle idee für dich, privat einfach mit anderen treffen. damit tust du ALLEN einen gefallen. oder glaubst du allen ernstes deine Dramatisierung dieser unter kindern vorkommenden lapalie (da wird noch einiges viel fieseres auf die kids zukommen im schulalter) ginge der anderen mutter nicht auf die nüsse? ;)

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Ich stimme dir zwar zu, dass man das nicht allzu sehr dramatisieren sollte. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht so schön ist ein Kind zu verarzten, was das eigene Kind blutig gebissen hat. Ich habe mich jedenfalls auch ernsthaft gesorgt, dass sich das nicht entzündet etc. Also so ein ganz kleines bißchen dramatisch ist das schon....

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Das liebe ich an diesem Forum...

Hätte ich einen dämlichen Kommentar gebraucht, wäre ich woanders hingegangen.

Das es in Deinen Augen ok ist, das Kinder beißen - gut - für mich und auch für viele andere (unter anderem auch der betroffenen Mutter) ist das mal überhaupt nicht egal und für die ist es auch nicht ok.

Aber sicher hast Du Kinder, die alle gebissen haben und gebissen wurden, so daß Du ganz genau weißt wovon Du redest !!!!!

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