Freundin meiner Tochter plötzlich verstorben- was tun?

Hallo

Meine Tochte hatte eine gute Freundin. Es war ein Nachbarskind, was auch die selbe Kindergartengruppe besucht hat. Die beiden waren ein Herz und eine Seele und wir haben oft auch nachmittags etwas miteinander unternommen. Ihre Mutter steht mir sehr nahe.

Vor zwei Monaten habe ich mich von dem Vater meiner Tochter getrennt und wir sind von einem auf den anderen Tag ausgezogen- und in eine andere Stadt.
Wir haben alle harte, schmerzliche 2 Monate hinter uns- und meine Tochter leidet sehr darunter.

Heute morgen ruft mich meine Freundin an und sagt mir, dass ihre Tochter (beide Mädchen sind 3, werden nun 4) gestorben ist.
Es war eine Lungenentzündung die nicht richtig behandelt wurde.
Ich bin zutiefst geschockt. Natürlich weil man als Mutter immer mitfühlen kann, aber auch weil sie meine Freundin ist und wir uns sehr nahe standen.
Ich muss gestehen, während sie regelrecht gefasst war- musste ich um Luft ringen und ich habe erst mal hemmungslos geweint. Es nimmt mich total mit.

Selbstverständlich fahre ich zur Beerdigung hin und stehe meiner Freundin bei.
Jetzt ist es nur so, dass ich nicht weiß was ich mit meiner Tochter machen soll.
Meine Tochter hat durch die Trennung von uns sehr große Verlustängste. Leider hat ihr Vater ihr in einem Streit einmal gesagt dass er sie nicht mehr besuchen kommt. Er hat es natürlich nicht so gemeint, hatte sich einfach nicht unter Kontrolle. Ganz klar war das unverantwortlich- und sie hat darunter unheimlich gelitten.
Das Problem haben wir teilweise bewältigt, denn er hat sie mittlerweile wieder besucht und wir hatten einen schönen Tag.
Denoch ist es gerade nicht leicht für sie. Sie wurde aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen, kann nicht mehr in den Kindergarten, eine neue Wohnung ist da- alles ist anders.

Wie kann ich es nun verantworten, ihr zu sagen, dass ihre kleine Freundin nun auch nicht mehr da ist?

Wir sind jetzt so weit weg und die beiden haben nur einmal miteinander telefoniert, sie fragt mittlerweile kaum noch nach ihr.
Meint Ihr es ist ok, wenn ich es ihr nicht sage?
Sie bekommt es ja nicht nebenbei mit, und ich denke einfach dass wäre für die kleine Kinderseele, die schon so angeschlagen ist, jetzt gerade nicht das richtige.

Meiner Freundin gegenüber fühle ich mich dann aber schlecht. Für sie ist es das schlimmste und so eine wichtige Tatsache- wie kann ich ihr gegenüber treten und sagen, dass ich es meiner Tochter nicht sage?

Ich bin am hin- und herüberlegen was ich tun soll.
Ich fühle so schlimm mit, muss aber auch an das Wohl meines eigenen Kindes denken.

Meint ihr es ist ok, meiner Freundin beizustehen wie ich nur kann, und dennoch meiner Tochter diese fürchterliche Nachricht zu verschweigen?

Normalerweise bin ich kein Fan davon, Kinder in Watte zu packen- aber ich habe einfach gesehen wie meine Tochter sich hier in unserem neuen Leben schwer tut und noch viel Zeit braucht alles zu verarbeiten.

Was würdet ihr tun?

LG
Leah

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Oh man, schwierig und echt blöd zu entscheiden. Wenn du irgendwie kannst, kann das deine Freundin entscheiden? Ich weiß nicht, ob du sie das fragen kannst...

Wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung triffst.

LG

8

seit wann hat denn die freundin zu entscheiden was man der eigenen tochter sagt und was nicht?

finde ich völlig unangebracht!

10

Das dachte ich mir auch.
Zumal ich meine Freundin in so einer Situation gar nicht zumuten möchte darüber nachzudenken was für mein Kind am besten wäre......Sie hat ja genug mit sich selbst zu kämpfen!

2

Hallo,

die Freundin zu fragen, wie die andere Userin vorschlug, würde ich nicht. Du bist die Mutter und hast zu entscheiden was Du Deiner Tochter sagen möchtest, bzw. was Du für richtig hälst.
Deine Freundin hat mit ihren Sorgen zu kämpfen und ich denke sie sollte auch nicht entscheiden.
Wie Du die Situation beschreibst würde ich es ihr nicht sagen.
Ich bin selber auch nicht dafür Kinder in Watte zu packen. Eine Bekannte hat ihren Vater verloren und nun traut sie sich nicht ihrem Kind davon zu erzählen.
Also sowas halte ich nicht für richtig.
Aber wenn Deine Tochter nicht einmal mehr nach dem Mädchen fragt dann würde ich sie mit dem Thema auch nicht aufwühlen und belasten.
Welchen Nutzen sollte es haben wenn Du ihr davon erzählst???

LG Z.

3

Puuh, heftig!

Keine Ahnung, was richtig ist.
Aber: Kannst Du wirklich ausschliessen, das Deine Kleine was merkt? Wortfetzen am Telefon, Deine bedrückte Stimmung. Und wieviel mehr Angst bekommt sie, wenn sie sich selber irgendwas zusammenspinnt?

Ich würde es sagen. Nicht sofort vielleicht, erst wenn es bei mir selber gesackt ist, und ich mich stark genug fühle, Rede und Antwort zu stehen.

Natürlich macht es ihre momentane Situation nicht leichter, aber noch viel schlimmer wäre es, wenn sie merkt, das was nicht stimmt und merkt, das Du nicht ehrlich zu ihr bist. Dann hätte sie niemand mehr, dem sie wirklich und absolut vertrauen kann. So gutgemeint Dein Schweigen auch ist.

Grüsse
BiDi

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hi,

das ist echt hart. Tut mir schrecklich leid für die Mama des verstorbenen Kindes.
Ich würde es an deiner Stelle deiner kleinen nicht erzählen. Denke mal sie hat es im Moment wirklich schwer genug.


lg

5

Hallo,

wie weit wohnt ihr denn jetzt entfernt-wie oft seht ihr euch?

Wenn ihr euch angenommen noch ein bis zweimal im Monat seht, dann wäre es meiner Meinung nach schlecht das zu verheimlichen, denn irgendwann gehen die Ausreden aus. Sie fragt vielleicht jetzt nicht nach ihrer Freundin aber wenn deren Mutter öfter zu euch kommt wird sie schon fragen.

Wohnt ihr jetzt soweit entfernt, dass ihr euch vielleicht künftig zweimal im Jahr seht, dann würde ich es meinem Kind jetzt nicht unbedingt sagen.
Ich würde es aber auch abhängig von der seelischen Verfassung meines Kindes machen.
Schwierige Situation...

Ich hoffe Du findest eine Lösung, die Dir, Deinem Kind aber auch der Freundin gerecht wird.
Wobei-eigentlich müsste Deine Freundin es verstehen dass Du Dein Kind nicht unnötig belasten willst. Klar gehört sterben zum Leben dazu aber ich finde Kinder erfahren noch früh genug wie grausam das Leben sein kann. Einen Verlust musste Deine Tochter ja schon erleiden denn eine Trennung ist für die Kinder auch nicht einfach.
Ich würde abwarten.

LG Mona

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Hallo Mona

Wir wohnen jetzt 400km weit weg.
Sobald sich die Wogen zwischen mir und meinem Ex geglättet haben, wollen wir natürlich versuchen, dass unser Kind ihren Papa regelmäßig sehen kann.
Meist würde er uns besuchen.

Vielleicht sind wir alle 2-3 Monate mal für ein Wochenende da, bei dem natürlich auch nicht immer Besuche bei Freunden anstehen, da wir ja wegen dem Papa da sind.

Aus dem Grund denke ich, dass es ihr momentan nicht auffallen würde. Ich kann immer noch sagen, dass es mal nicht klappt weil die Freundin im urlaub ist oder so. Und zu einem späteren Zeitpunkt (falls sie dann überhaupt noch nach ihr fragt) würde ich es ihr dann natürlich mal erzählen.

Aber die Mädchen sind ja noch so klein. Sie hingen aneinander, aber irgendwie ist es ja doch wie "aus den Augen, aus dem Sinn".
Sie lernt gerade andere Kinder kennen und fragt nicht mehr oft nach ihr. Vielleicht wird das eben doch immer weniger und so Kinderfreundschaften sind nicht so stark in dem Alter.

LG
Leah

6

Hallo

Ich würde es so machen wie du.

Was passiert ist,ist schrecklich.

Deine Tochter würde es aus der Bahn werfen und es wäre noch schlimmer für sie.

Sag es deiner Tochter wenn sie gefestigt ist und dann kannst du mit ihr am Grab abschied nehmen.

Euch alles Gute und eine #kerze für die Kleine deiner Freundin

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Zunächst mal braucht deine Tochter therapeutische Hlfe bzgl. eurer Trennung, das ist ja alles andere als feinfühlig fürs Kind passiert. Ich kann mir gut vorstellen, das sie darunter noch ewig knabbert, ohne therap. Unterstützung.

Den Tot ihrer Freundin würde ich nicht verschweigen, aber wenn möglich noch ein bisserl rausziehen. Ich würde es ihr erst erzählen, wenn sie wieder gefestigter ist und ihr Hilfe zur Seite habt.

VG
Nicole

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Hallo,

das ist ja schlimm,

zu deiner Tochter:
Du musste es ihr sagen, denke ich.
Denn man erinnert sich auch mit 14 aufwärts mal wieder an alte Freunde, die man mal hatte und fragt sich was aus ihnen geworden ist. Und wie es wohl wäre, wenn die Mutter plötzlich antworten würde, ach, die ist doch damals verstorben, wäre ja schrecklich.
Man erinnert sich eben lange zurück. Und wenn dann erstmal Monate vergangen sind, ist es zweifelhaft, dass man da irgendwann nochmal drüber spricht.
Jedoch muss deine Tochter, wie schon oben geschrieben, gefestigt genug sein, so dass möglichst keine Ängste über den eignen Tod etc aufkommen.

Alles Gute, franziska

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Hallo Leah,

ich weiß nicht, welcher Weg der richtige ist.

Auf jeden Fall würde ich dieses Problem von der Mutter des verstorbenen Mädchens komplett weghalten. Es wäre grotesk, wenn sie sich damit auseinandersetzten soll.

Ich würde an deiner Stelle vermutlich! zur Beerdigung ohne deine Tochter fahren.

Wenn du die Freundin weiterhin sehen wirst, musst du es deiner Tochter beibringen.

Es tut mir sehr leid um dieses Mädchen. Wenn man trauert, sind Heimlichkeiten und nicht geäußerte Worte manchmal sehr unannehmbar. Es gibt immer Menschen, die lieber nichts sagen als dass sie etwas falsches sagen. Das sollte man nie tun und das ist verletzend. Aber der Trauernde darf auch nicht mit persönlichen Problemen belastet werden.

Etwas konfus geschrieben.

Alles gute für dich, deine Tochter, Freundin.
LG