Was haltet ihr von Hörspielen / Hörbüchern? Medienkonsum bei Kindern..

Hallo zusammen,

da mein Sohn (4) gerade Hörspiele für sich entdeckt, stellt sich mir folgende Frage:

Kann man Hörspielkonsum mit Fernsehkonsum gleichsetzen?

OK, Hörspiele sind nicht ganz so eindimensional wie TV, aber eigenntlich handelt es sich doch trotzdem um eine Berieselung von Kindern und hindert sie daran, eigene Erfahrungen zu machen, oder?

Bin nur etwas irritiert, dass alle vor zu viel Fernsehen warnen, aber niemand von Hörspielen redet.

Bin auf eure Meinungen gespannt!

Liebe Grüße
Alexa.

PS: Bin kein Mediengegner, aber bitte immer alles in Maßen! Mein Sohn sieht vielleicht einmal pro Woche fern und hört derzeit alle 2 Tage ein Hörspiel.

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#klatsch dann dürfte man ja auch keine Bücher mehr vorlesen#schock

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der Unterschied ist :

Bücher lesen....daran sind ZWEI Menschen beteiligt ...einer liest vor...der andere hört zu

Hörspiel: das Kind ist allein und hört zu

Hörspiel ist für mich gleich Fernsehen.....also Medien

Vom Vorlesen lernen Kinder eher selber Lesen .....bei Hörspielen fördert es die Phantasie oder Allgemeinbildung ..... und Fernsehen kann ENTspannung oder ANspannung sein

wenn alles wohldosiert ist, fördert es das Kind

Simnik

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Falsch!

Beim Vorlesen wird die Kommunikation gestärkt - kaum ein Kind wird still zuhören und dabei nichts sagen. Die meisten Kinder stellen Fragen und es kommt zur Interaktion zwischen Kind und Erwachsenen.

Ein Hörspiel wird i.d.R. vom Kind alleine gehört. Selbst wenn ein Erwachsener dabei ist, ist es schwierig, das Hörspiel zwischendurch zu unterbrechen und Fragen zu beantworten oder sich über Inhalte zu unterhalten.

Aus diesem Grund kann man Vorlesen und Hörspiele keinesfalls gleichsetzen - das war aber auch gar nicht die Frage - die Frage war, ob man Hörspiele und Fernsehen gleichsetzen kann.

Viele Grüße

Alexa.

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Hallo

nein, ich finde man kann es nicht gleichsetzen.

Unsere Tochter hört viel Kassetten und CD´s.
Wenn sie in ihrem Zimmer spielt, bastelt,...
Es läuft eigentlich immer Bibi Blocksberg oder Bbi und Tina im Hintergrund.
Und ich find es völlig o.k.

Bei uns läuft auch oft das Radio im Hintergrund und wir haben noch keinen Schaden davon getragen.

Auch seh ich das mit dem Fernsehen nicht ganz so extrem.
Es gibt so viele informative Serien und Sendungen für Kinder.


LG Kerstin, deren Tochter aber trotz allem auch in Maßen schaut.

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Hallo!

Nein, ich finde nicht, dass Hörspiele mit Fernsehen gleichzusetzen sind!

Mein Sohn (noch nicht ganz 4) hört gerne Hörspiele, lässt sich davon aber nicht im Hintergrund berieseln (das wiederum finde ich nicht gut!), sondern hört konzentriert zu. Es fördert seine Vorstellungskraft, seine Fantasie und auch seine Konzentration - da läuft das reinste Kopfkino! Ich finde es großartig, dass er diese Ausdauer besitzt und würde ihm die Hörspiele niemals verbieten!
Übrigens kennt er seine Grenzen sehr gut selbst - wenn er sich nicht mehr konzentrieren kann, schaltet er den CD-Player ab.

Prinzipiell bin ich gegen "Berieselung", auch im TV. Dagegen finde ich vernünftige Kindersendungen oft sehr lehrreich.

Gruß, Lena

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Ja, mit dem Stichwort "Kopfkino" kann ich etwas anfangen und dein Argument für Hörspiele nachvollziehen.

Schön, dann kann ich meinen Sohn ja "beruhigt" mal eine CD hören lassen. :-)

LG!

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Hi Alexia,

heutzutage machen wir die meisten Sachen, Tätigkeiten visuell. Auch beim Fernsehen sind die Kinder meist nur visuell dabei. Die Motorik, Muskulatur ist erschlafft und die Fantasie auf dem Nullpunkt.

Das aktive Zuhören wird mit Hörspielen trainiert und auch die Hör-Konzentrationsdauer.

Auch bei uns läuft mittlerweile leider alles visuell ab. Leg dich mal aufs Sofa und Hör einem Hörspiel 45 Minuten aktiv zu. Oder lass dir von deinem Mann eine Geschichte vorlesen. Du wirst merken, wie anstrengend es bestimmt auch für dich sein wird.

Als Logopädin empfehle ich den Kindern mit geringer auditiven Aufmerksamkeit mehr Hörspiele in einem ruhigen Zimmer zu hören. Basteln, Malen, Puzzeln dabei ist noch förderlicher.

Puh, nur einmal in der Woche Ferngucken....da bewundere ich Dich. Meine 4jährige darf abends immer 20-40 Minuten gucken. Doch irgendwie geht das nicht anders. Ich will sie unten nicht so lange alleine lassen, wenn ich die Kleine ins Bett bringe. Mein Mann kommt meist erst sehr spät nach Hause.

Lg und noch ein schönes Wochenende,

Klara

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Danke für deine gute Antwort, mit der ich sehr viel anfangen kann!

Du hast recht, wenn mein Mann mal meinem Sohn etwas vorliest und ich höre "nur" zu, dann merke ich, wie schwer es ist, sich auf die Geschichte zu konzentrieren.

Zum Thema TV: ich würde Robin auch ab und an öfter eine Sendung sehen lassen, bisher fragt er aber noch nicht gezielt danach und das ist mir natürlich sehr recht und ich freue mich, solange es so bleibt.

LG!

Alexa.

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hi alexa,

die unterschiede sind u.a., dass ein hörspiel dich mehr fordert, deine phantasie wesentlich mehr anregt und dir mehr konzentration abverlangt. das was dir erzählt wird, setzt du visuell im kopf um. ganz so, als ob du ein buch liest. nur mit dem unterschied, dass du die augen schließen kannst :-). das fernsehen tischt dir alles fix und fertig auf. ich ziehe für mich selbst lesen vor aber ab und an darf's gerne auch mal ein hörbuch sein. nur so am rande: es gibt mittlerweile sogar cafés, die hörbuchabende (mit kopfhörer) anbieten oder sich auf hörspiele spezialisiert haben.

viele grüße

belly72

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Ich bin der Meinung, Hörspiele sind Kino im Kopf, die Kinder entscheiden selbst, was sie sich zur Geschichte ausdenken und das fördert ihre Fantasie. Ausserdem lernen sie, zuzuhören, eine Geschichte zu verfolgen, eben ohne die Bilder im TV oder auch im Buch zu betrachten. Mein Sohn und meine Tochter hören sich gern Hörspiele an, dürfen dies auch ganz nach Lust und Laune. Sie malen dazu (zum Thema also), sie spielen das Gehörte mit ihrem Spielzeug nach etc. Rasmus hat von uns die Zauberflöte aus der Reihe "Klassik für Kinder" bekommen, das ist ganz wunderbar! Nun hat er sie wochenlang zum Einschlafen gehört, da habe ich ihm mal die komplette Oper gegeben. Was ist: Er hört sie konzentriert an, ist ganz gefesselt und ich sehe NICHTS daran, was ihm schaden könnte. Im Gegenteil, morgen schauen wir uns die Zauberflöte in der Oper an, weil er sich so dafür interessiert.
Das soll jetzt kein Beispiel für meinen "tollen Sohn, der sich so für Opern interessiert" sein, nein. Ich will damit sagen, dass DU zunächst entscheidest, was du deinem Kind zum Hören gibst. Und damit kannst du ihm entweder etwas gutes tun oder eben eher nicht. Hörspiel ist nicht gleich Hörspiel, es gibt total blöde Sachen, die chaotisch und wirr sind (Spongebob z.B.) und meiner Meinung nach eher in die CD-Presse gehören (jaja, das ist Ansischtssache), aber die meisten Hörspiele sind gut, sie regen die Fantasie an, und fördern m.E. auch die Konzentration der Kinder.
Fernsehen begrenze ich auch, mit aus dem Grund, dass die Kinder dort nicht entscheiden können, welche Bilder auf sie einströmen. Sicher kann man Sendungen aussuchen, aber ein Märchen im Fernsehen angeschaut ist grausamer als ein gehörtes Märchen.
Ansonsten finde ich aber, dass wir Eltern uns auch zu viel Gedanken machen können über scheinbar gefährliche Einflüsse auf unsere Kinder. Medien beeinhalten bei Weitem nicht nur die berüchtigten Dinge wie TV, Computer etc. Ein Buch ist ein Medium, Theater und Kino sind Medien, Radio ist Medium, also muss man da sehr aufpassen, nicht gleich alles in einem schlechten Licht zu sehen.
Wir Eltern müssen Grenzen setzen, ich lasse meinen Sohn NIEMALS Harry Potter mit seinen 6 Jahren schauen, aber wir müssen ihnen auch erlauben, den Umgang mit Medien zu erlernen. Durch Vorleben, besprechen, was sinnvoll sein könnte etc.
Zu viel Kopfdenken in der Erziehung ist nicht gut. Und bei dir hörte es sich für mich gerade so an, als sei dein Bauch ausgeschaltet:-) Ein Hörspiel als böses Medium zu sehen, das schaden zufügt, nein. Letztlich ist alles, was im Überfluß auf uns Menschen einströmt, schädlich, dann also auch Hörspiele. Aber das wissen wir doch alle, oder.

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Hallo!

Danke für deine ausführliche Meinung! Du hast recht: Dinge wie Bücher, Kino und Radio und vieles mehr sind alles Medien - und das ist auch genau der Grund, warum ich mir Gedanke darüber mache. Von allen Seiten werden wir - und v.a. unsere Kinder- überströmt. Das soll jetzt nicht nicht der erhobene Finger sein! Ich sehe es genauso wie du: auf die Dosis kommt es an.

Mein Posting war aber auch gar nicht als Verteufelung von Hörspielen gemeint - ich wollte nur wissen, wie der didaktische Hintergrund von Hörspielen aussieht - und muss nun nach den bisherigen Antworten sagen, dass es ja wohl (im Gegensatz zum TV, von dem ich in diesem Alter tatsächlich nicht viel halte) ganz ok ist, bzw. nach den Erfahrungsberichten hier (auch deinem, danke dafür) sogar die Fantasie anzuregen scheint.

LG und schönen Abend noch!

Alexa.

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hi alexa!

ich würde sagen: die mischung macht's! es gibt sicher mal phasen, in denen hörspiele SEHR in sind und die kurzen sie jeden tag hören wollen. dann wieder gibt's eine phase, wo hörspiele nicht so interessant sind.

ich würd' auch sagen, wie bei allen dingen - zuviel ist nie gut, ein bisschen ist okay. sicherlich kann man auch ZUVIEL hörspiel hören.

lg

julia

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Hallo Alexa,

ich denke auch, das man das nicht gleichsetzen kann.
Meine Tochter hat ca 100 CDs, Hörspiele und auch Musik, und Sie hört viel CD.
Wenn du dir nicht so sicher bist, ob es gut für deinen Sohn ist ich davon "berieseln" zu lassen, dann lass ihn doch Hörspiele hören bei denen er aktiv dabei sein soll und auch noch was lernt. Madita steht auf "die kleinen Einsteins". Ist ne wirklich tolle Reihe, da lernen die kleinen viel über klassisch Musik, Kunstgemälde, geografie usw. Gibt es übrigends auch als Film, Eine Folge geht 20 min und ist für mich somit ideal wenn Madita mal was sehen darf.

LG sunshine

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Hallo,

wow - 100 CD´s!

Danke für den Tipp mit den "kleinen Einsteins" - klingt gut!

LG
Alexa.

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dein sohn darf einmal pro woche fern sehen und alle zwei tage ein hörspiel?

mensch, pass auf das er bei diesem konsum nicht verblödet!!!!!

meine tochter darf jeden tag hörspiel hören und kindermusik hören, gern auch zweimal wenn sie mag.

ihr mediensüchtiges leben ist also vorprogrammiert

LG
Sandy *die solche Übermütter in keinster weise mag* ;-)

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Eigentlich lohnt es sich nicht, auf Beiträge wie deinen zu antworten - damit du aber nicht dumm stirbst, mache ich es trotzdem... :-p

Hättest du die anderen Beiträge gelesen, dann wüsstest du, dass mein Sohn bisher einfach kein Bedürfnis hatte, fern zu sehen. Seinen Medienkonsum gebe ich also in keinster Weise vor (ich LEBE ihn aber vielleicht vor)- außer, dass bei uns gewohnheitsmäßig auch für Erwachsene tagsüber eben kein TV zur Dauerberieselung an ist.

Naja, wie dem auch sei: schade, dass es immer wieder Leute gibt, die meinen, sie müssten über andere urteilen, nur weil ihnen gerade langweilig ist...oder wolltest du mir tatsächlich sagen, dass mein Sohn etwas verpasst, weil er bisher noch nicht intensiv mit Medien wie TV oder DVD´s in Berührung gekommen ist????#klatsch

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Nein das habe ich in keinster weise sagen wollen.

wenn er kein Interesse an TV hat dann ist das ja eher erfreulich. Obwohl ungewöhnlich ;-)


befremdlich fande ich lediglich die frage, die wohl zu dem noch ernst gemeint war ...ob denn ein hörspiel alle zwei tage "zuviel" sei !?!

das erscheint mir schon etwas "merwürdig"

ich meine, ist ist doch DEIN kind und du allein musst entscheiden ob er von den Hörspielen überfordert ist oder ob sie für ihn interessant sind.

Meine Tochter hört meisst jeden tag ein Hörspiel, wenn sie malt oder bastelt und sie kann mir danach auch genau den inhalt der Geschichte erzählen, sie hört also zu.

ebenfalls darf meine Tochter, wann immer ihr danach ist, Kindermusik hören.. wonach sie dann ausgelassen tanzt und mitsingt ;-)