Vollzeit berufstätige Mütter = Rabenmütter?

Hallo,

wie weiter unten bereits in einem Thread erwähnt, werden vollzeit berüfstätige Mütter als Rabenmütter abgestempelt. Ich wollt das gern mal als eigenständiges Thema eröffnen, da es eigentlich nicht zu dem Thema dort passt.

Ich gehe auch Vollzeit arbeiten von Mo-Fr 8-17 Uhr (manchmal samstag). Bin ich deswegen eine Rabenmutter? Die Zeit, die uns bleibt, wird dann halt intensiver genutzt. Klar, könnte ich vielleicht halbtags arbeiten aber dann würde es an allen Ecken finanziell gesehen fehlen. Dann könnten wir das Hobby unserer Tochter nicht mehr finanzieren und so manch andere Unternehmung auch nicht, wahrscheinlich auch nicht mal mehr in dem Haus wohnen (wobei sie doch so schön im Garten spielen kann und Großeltern nebenan wohnen). Weiß nicht, ob das dann Sinn der Sache ist. Mag sein, dass manche durch die Männer mitfinanziert werden können, aber das geht nun mal in den neuen Bundesländern kaum bei jemanden. Sowas möchte ich auch gar nicht.

Mag sein, dass man in vielen Augen nur eine gute Mutter ist, wenn man max halbtags arbeiten geht, damit man sich die restliche Zeit um Kind und Haushalt kümmern kann. Aber ich finde, dass Mütter die Vollzeit arbeiten die zur Verfügung bleibende Zeit manchmal besser nutzen als Mütter, die den ganzen Tag zu Hause sind und die Kids mittags von der Kita abholen.

So, jetzt dürft ihr mich steinigen.

Jenni

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Hi,

also ich steinige dich nicht; ich sehe das teilweise ähnlich wie du.

Ich arbeite dennoch nur halbtags (75 %), dafür aber oft an Wochenenden / Feiertagen.
Auch ich arbeite u. a., damit wir uns etwas mehr leisten können / bieten können.

Grüße

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hallo, ich weiss, auf welchen thread du anspielst ;-)
ich bin mit dem thema eigentlich fertig, wollte nur noch eines sagen. mit meiner antwort wollte ich keines falles ausdrücken. dass vollzeit arbeitende mütter rabenmütter sind. ich komme selber aus den neuen ländern und dort war es ja üblich, dass vollbeschäftigung auch für frauen da war. man muss das sehr differenziert sehen. jeder hat da andere prioritäten. und : jedes kind verkraftet das lange wegsein von mama anders. der eine steckts völlig weg, der andere leidet still vor sich hin. wenn der vater daheim ist, ist natuerlihc er die erste bezugsperson und ersetzt damit die fehlende mutter, keine frage. wo sich mir aber die zehnägel hochrollen sind eben so sachen wo die kinder dann "reagieren" und man dann versucht, mit irgendwelchen wundermittelchen das ganze wieder heil zu machen, anstatt mal bei sich selber zu suchen, was man anders machen könnte. wie man vielleicht mehr zeit raus schlagen kann etc. grade wenn man merkt, dass das kind irgendwie nicht so richtig glücklich ist. mehr wollte ich nicht sagen. ich bin ebenfalls auch nicht dafür, dass die kinder bis zur schule zu hause und die frauen hausfrauen bleiben bis zum get no. trotzdem tun mir die zwerge immer leid, die so lange in den einrichtungen bleiben müssen #schmoll, auch wenn sie gern hin gehen.

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Meine Tochter geht gern in den Kiga. Sie wird morgens von mir oder dem Papa (so wie er Schicht hat, jede Woche im Wechsel). Ich bringe sie 7.45 Uhr und der Papa bringt sie so zwischen 8 und 9 Uhr so wie sie ausgeschlafen hat und fertig ist. Abgeholt wird sie von Großeltern oder Papa ca. 15.30 Uhr (wird auch mal 16 oder 15 Uhr). Sie ist also nicht so lange im Kiga. Allerdings bin ich als Mama meist nicht vor 17.15 Uhr zu Hause. Viel Zeit bleibt da nicht, wenn sie 19 Uhr wieder im Bett liegen soll. Dennoch geh ich in dieser Zeit einmal die Woche mit ihr zum reiten oder unternehme andere Dinge mit ihr.

Klar war es schön wo ich noch zu Hause war, aber ich war dennoch unzufrieden weil ich keinen Job bekam. Jetzt habe ich einen und bin froh darüber. So können wir uns Urlaub usw leisten, was wir vorher nicht konnten und darüber auch unglücklich waren. Bei mir würde es schon viel ausmachen ob Teil- oder Vollzeit da wir nicht verheiratet sind. Ich bin aber froh, dass ich dem Staat nicht auf der Tasche liege und mein Geld selber verdiene.

Ich würde aber nie irgendwie meinem Kind Kügelchen geben nur damit es nicht mehr aus der Reihe tanzt. Allerdings ist meine Tochter schon 5 Jahre alt.

Jetzt muss ich aber mal weiter arbeiten.

Jenni

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Hy Du

Wollte Dir nur sagen das ich "grossteils" deine meinugn teile, nur wie man "prioritäten setzt" ist nicht immer nur von den eigenen wünschen abhängig.

Leider ist es so, das viele mütter arbeiten müssen, andere wollen, Egel ob dies ist um mit sich selber mehr zufrieden zu sein, oder weil man das finanzielle braucht.

In Deutschland gibt es Kindergeld, das ist aber nicht überall so. Z.B,. bei uns gibt es kein Kindergeld, wenn man also nicht arbeitet, hat man nichts.

Ein durchschnittsgehalt ist ca 1000 € netto. Wenn ich eine Miete von 600-700 € zahlen muss, telefon, auto essen Schulmaterial etc reicht ein gehalt also vorne und hinten nicht. :-(

Globulis, uder Bachblüten etc sind natürliche Mittel, die nur als "wegweiser" für die einge Energie dienen.

Es ist nicht "versuchen mit irgendwelchen Mittelchen" das heil zu machen.
Wenn ich einen sohn daheim habe, der total agresiv ist, und nur noch um sich schlägt, kann ich die Stiuation doch nicht so lassen, sondern muss änderungen suchen.
Natürlich sollte man erstmal die problempunkte bei sich selber suchen, und versuchen die Grundsituation zu ändern. Aber die ist nicht immer möglich.

Ich persönlich bin happy mit den resultaten von den Globulis, und mein sohn ist damit ganz und gar nicht "ruhg gestellt" oder ähnliches.
Er ist wieder ein liebes ausgeglichenes Kind, das mitarbeitet, und lacht, tobt, spass macht, und mit mir jeden abend purzelbäume im Bett macht.

denn jeden Abend haben wir eine "schmusestunde" wo wir im Bett kuscheln, lachen, und schmusen. Das ist schon seit der Geburt meiner tochter so.

Ja, wie gesagt, sehr komplexes thema...

Aber ich glaube keine Mutter will etwas negatives für Ihr Kind.

Liebe grüsse
Anja

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Hallo Jenni,

sicherlich spielst Du da auf meinen Beitrag an ;-)!

Ja, ich finde schon, dass Vollzeit arbeitende Mütter als Rabenmütter angesehen werden! Deshalb habe ich immer noch nicht so viel Kontakt zu anderen Müttern - hab einfach keine Lust auf diese Diskussionen (wie bei meinem Beitrag).

Das besonders auf meine Globulis angespielt wird finde ich absolut lachhaft. Man kommt sich vor, als ob man seinen Kinder Drogen geben würde, nur weil es nicht nach der Pfeife tanzt. Emily bekommt die Globulis und Schüsslersalze, wenn sie krank ist. Und da ich einen tollen Arbeitgeben habe, darf ich dann sogar zu Hause arbeiten und muss mich nicht jedes Mal mit Emily krank schreiben lassen (mach ich nur dann, wenn es ihr sehr schlecht geht). Aber, um gleich den nächsten Steinewerfern vorzubeugen, wenn meine kleine krank ist und ich von zu Hause arbeite, tu ich das auch nur reduziert, d.h., wenn sie schläft.

Ich finde es erschreckend, wie sehr sich doch das Mutterbild aus dem 3. Reich in den Köpfen festgesetzt hat. Denn nichts anderes propagieren hier die Mütter, die mich in meinem Thread 'angegriffen' haben. Wie war es denn in der Zeit davor? Da waren die Familien viel größer als heute. Es war normal, eine Fehlgeburt zu haben. Man bekam ja dennoch 5 bis 10 Kinder. Es war auch normal, dass Mutter z.B. auf dem Hof mithelfen musste (so wie dann auch die Kinder). Oder eben der Haushalt bei so vielen Kindern viel Arbeit ist (ist bei Großfamilien ja heute noch so).

Niemand kann mir erzählen, dass sich dann die Mutter immer so viel Zeit für die Kinder genommen hat, wie das viele hier fordern. oder das sie gar aufgehört haben zu arbeiten, weil das Kind darunter leiden könnte.

Meine Tochter kennt es nicht anders!
Und ich gehe gerne arbeiten. Ich war zu Hause einfach nicht glücklich. Ich kann es aber respektieren, wenn es anderen Frauen anders geht und sie gerne Hausfrau und Mutter sind. Aber wieso klappt das umgekehrt nicht? Wieso werden Frauen gerade von solchen Müttern teilweise massiv angegriffen (war jetzt aber in meinem Thread nicht der Fall!)? Ich versteh es nicht! Sollten wir Frauen nicht in dieser Hinsicht zusammen halten?

Ich werde auch weniger arbeiten, wenn wir mal ein zweites Kind bekommen, weil mir das dann definitiv zu viel werden würde. Aber im Moment ist es OK so. Und wir hätten auch keine andere Wahl, obwhl wir in den 'alten' Bundesländern leben (schade, dass man das immer noch schreiben muss).

Naja, ich habe wneigstens ein paar hilfreiche und Themenbezogene Antworten bekommen, die mir geholfen haben. Und von den anderen wünsche ich mir einfach mehr Respekt und auch Toleranz!

Danke, dass Du dieses Thema nochmals in einem separaten Thread aufgegriffen hast.

Liebe Grüße

Susanne + Emily Fiona *05.08.05

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Hallo,

ich finde es nicht ok, dass du das Muttersein gleich mit dem 3. Reich in Verbindung bringst ,dass hat ja wohl nichts damit zu tun, ob man länger als 3 Stunden vor dem Zubett gehen für die Kinder da ist, oder nicht. Ich finde, dass du auch über die anderer Richtung sehr negativ urteilst, und gleichzeitg den Müttern, die sich für diese Variante entschieden haben, verurteilst.
Ich bin in den 80er Jahren großgeworden, meine Mutter war zuhause, ich konnte jeden Tag zuhause Mittagessen mit den beiden Geschwistern, und finde es rückblickend auch sehr wichtig für das Familienleben. Und meine Mutter hat nun mit der Generation des 3.Reichs gar nichts am Hut. Ich arbeite teilzeit und bin weder altmodisch, schlecht ausgebildet oder faul, habe weder 5-10 Kinder, noch habe ich einen Bauernhof. Ich beschäftige mich auch nicht rund um die Uhr mit den Kids, sie können sich ja teilweise auch sehr gut alleine beschäftigen. Dafür bin ich aber immer ansprechbar.

Du selbst wirst es dir erst in ein paar Jahren beantworten können, ob du den richtigen Weg gegangen bist.

LG Sriver

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Hallo Sriver,

ich muss Dir leider wiedersprechen!

Es ist nachweisbar, dass wir das Mutterbild 'Eine Mutter gehört nach Hause zu den Kindern' erst seit dem 3. Reich so ausgeprägt in unseren Köpfen haben.

Ich war selbst 1 Jahr zu Haus eund weiß, dass diese beiden Jobs - Hausfrau und Mutter - mehr als ausreichend ist. Aber ich weiß auch, dass mir das nicht genug war.

Ich finde es nur immer erstaunlich, dass man als berufstätige Mama immer öfter von 'Hausfrauen' angegriffen wird. Mit angegriffen meine ich, dass man an den Kopf geknallt bekommt, dass man doch offensichtlich sieht, dass das Kind unter der Berufstätigkeit der Mutter leidet, wenn es mal anders reagiert als sonst.

So wurde es mir ja auch von Dir und einigen anderen in meinem Thread rüber gebracht.

Ihr vergesst dabei nur, dass meine Tochter es nicht anders kennt! Sie weiß nicht, dass andere Mütter den ganzen Tag zu Hause sind, auch wenn die Kinder im Kindergarten sind. Und was sie nicht kennt, kann sie doch nicht vermissen! Natürlich braucht sie mich deshalb genauso, wenn sie mich dann hat oder sogar noch mehr, als wenn ich nicht oder nur reduziert arbeiten gehen würde. Aber das kennt sie ja auch nur so!

Es gab vor dem 3. Reich nicht dieses Familien- bzw. Mutterbild, dass die Frau für Ihre Kinder Ihre Berufstätigkeit aufgibt oder Ihr Leben komplett auf die Kinder ausrichtet. Die Familien waren viel größer als heute - was mehr Hausarbeit bedeutet! Viele Familien hatten ein eigenes Geschäft - das bedeutet auch heute noch sehr viel Arbeit und viele Überstunden, da konnte sich eine Mutter früher doch nicht einfach rausziehen, wenn sie normal mit eingebunden war. Oder die Familien hatten früher auch oft einen Bauernhof. Da konnte die Frau doch auch nicht sagen, ach, ich bekomme ein Kind, ich kann da jetzt nicht mehr mithelfen.

Es war immer so, dass sich die Kinder dem Familientakt anpassen mussten! Das wird oft und gerne übersehen/vergessen. Wenn man aber mal etwas in der Geschichte gräbt, dann wird man ganz schnell fündig.

Ich sage auch nicht, dass das im 3. Reich propagierte Mutterbild falsch ist. Ich finde es nur ein Unding, dass es von vielen noch heute als das Ultimative dargestellt wird. Dieses Bild gab es vorher so gut wie nicht (nur bei reichen Familien) und jetzt nach dem 3. Reich reguliert sich das Mutterbild langsam wieder. Es gibt einfach nicht nur diese eine Möglichkeit! Und warum ist es so schlimm, vom 3. Reich zu schreiben. Es gibt viele Dinge, von denen wir seither profitieren - z.B. Kindergeld und ich glaube auch das alte Erziehungsgeld. Soweit ich weiß war sogar die Pendlerpauschale aus dieser Zeit. Nur will das heute keiner mehr hören - sehr komisch.

Ich gebe ganz offen zu, dass es auch mir manchmal zu viel wird - Kind, Haushalt und Beruf. Und ja, Du hast es mit Kind und Haushalt natürlich etwas einfacher, weil nur zwei Aufgabengebiete. Es steht ausser Frage, dass auch diese beiden Aufgabengebiete sehr ausfüllend sind. Nur warum betonen das die Frauen immer so extrem, die nach der Geburt nicht mehr arbeiten wollten? Wir berufstätigen Mütter wissen das besser als jeder andere sonst. Ich versteh dieses Verhalten nicht.

Mir wird es manchmal wirklich zuviel und ich bin abends manchmal total KO. Und dennoch möchte ich weder mein Kind, noch unsere schöne neue und günstige Wohnung oder meinen Beruf missen. Aber darf ich nicht dennoch manchmal schwach sein und dazu auch stehen. Wieso wird dann gleich mit dem Finger auf mich gezeigt, so nach dem Motto, siehst Du, wärst Du doch zu Hause geblieben! Nein, wäre ich besser nicht! Es hätte meinem Kind und mir nicht gut getan!

Naja, es ist eine endlose Duskussion, die man da führen kann. Vielleicht werden wir alle mit der Zeit toleranter und können das auch unseren Kindern weiter geben. Die werden wahrscheinlich noch mehr als wir in der Situation sein, dass das Gehalt des Mannes alleine nicht für den Lebensunterhalt ausreicht - leider!

Alles braucht eben seine Zeit!
Danke für Deine Meinung!

Liebe Grüße
Susanne

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Das ist ein schwieriges Thema...

Bei mir ist es schonmal umgekehrt, weil ich "nur" an zwei Vormittagen arbeite und ansonsten zu Hause bin. Ich fühle mich manchmal unter Druck gesetzt von Müttern, die mehr arbeiten, weil uns der neue trend (Kinder den ganzen Tag weg) vom Staat ja total schmackhaft gemacht und fast schon aufgedrängt wird (bei uns gibt es eine Kita, die nur 45 Std.-Plätze vergibt), aber dann denke ich mir wieder, dass meine Kinder sich darüber freuen, dass ich mich mit ihnen beschäftige... und das tue ich auch intensiv.

Mein älterer Sohn würde kaputt gehen, wenn er jeden Tag bis 16:30 Uhr in den Kindergarten müsste. Er geht jetzt seit 1 Jahr und 2 Monaten hin und es gibt jeden Morgen einen Abschied mit Widerwillen. Wenn ich ihn um 12:15 Uhr abhole ist er total fertig von dem ganzen Gewusel, dem Lärm und dem Programm im Kindergarten. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe für ihn da zu sein ohne "dem Staat auf der Tasche zu liegen".

Es gibt solche und solche Kinder... "starke" und sensible...

Ich denke öfter über dieses Thema nach, weil ich als Kind "durchgemacht" habe, was jetzt absolut normal wird - den ganzen Tag auf seine Eltern zu verzichten. Für mich war das sehr schlimm. Ich habe bis ins Erwachsenenalter darunter gelitten, hatte Schuldgefühle und das Gefühl ich müsste um die Liebe meiner Eltern kämpfen (was ich natürlich nie geäußert habe und meinen Eltern auch nicht gezeigt habe - erst in der Pubertät) und heute habe ich keinen oder kaum einen Bezug zu meinen Eltern. Ich war immer neidisch auf die anderen Kinder, die eine ganz normale Familie hatten... mit banalen Dingen wie Frühstück, Mittagessen und Abendbrot.

Trotzdem verurteile ich niemanden, dem es nicht möglich ist zu Hause zu bleiben... Ich bin nur sehr, sehr froh, dass ich es anders machen kann.

Sana #blume

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Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es sehr stark vom Kind abhängt, was ihm gut tut und was nicht. Ich habe wieder Teilzeit gearbeitet, seitdem meine Kinder jeweils ein Jahr alt waren - der Große hat sich sehr schwer getan damit, er ist vom Typ her schon immer ein Kind gewesen das mich ständig und in jeder Minute um sich herum brauchte. Er hatte viele Hochs und Tiefs, und glücklicherweise haben die Großeltern als betreuende Bezugspersonen viel ausgleichen können. Im Nachhinein würde ich wohl die ersten drei Lebensjahre nicht mehr arbeiten, wenn das Kind so ist wie mein ältestes Kind. Er hätte diese absolute Stabilität wohl gebraucht.
Er hat es auch so geschafft, aber es wäre für ihn wesentlich leichter gewesen.

Bei meinem Kleinen dagegen war es nie ein Problem- klar, er hatte auch Phasen, in denen er sich von mir nicht trennen wollte, aber das ging dann immer schnell vorbei, und wenn er wiederkam hat er einen glücklichen Eindruck gemacht. Mein Großer jedoch kämpfte um jeden Moment, den er mit mir verbringen durfte, für ihn war und ist es ein Gräul wenn er außer Haus muss, er braucht extrem das Vertraute.

Trotzdem habe ich jetzt keine Gewissensbisse deshalb, weil ich die Zeit sowieso nicht zurückdrehen kann und er es ja auch gepackt hat, es war nur eben schwerer als es sonst für ihn gewesen wäre.

Ich würde aus meiner jetztigen Sicht heraus die Entscheidung immer davon abhängig machen, wie unabhängig und ausgeglichen ein Kind von sich aus ist. Hätte ich zwei Kinder mit dem Temperament meines zweiten Kindes gehabt, wäre alles problemlos verlaufen mit Kindern und Beruf. Während sich Kinder wie mein "Großer"wohl immer damit schwer tun, selbst wenn sie ihre Betreuungspersonen gut kennen und mögen.

lg
K.

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Ganz klar JA!

Zwar ist Rabenmutter nicht wirklich das richtige Wort, aber für mich haben Mütter, die ihre KLEINEN Kinder OHNE ZWINGENDEN GRUND in Fremdbetreuung geben, ganz klar ihre Berufung als Mutter verfehlt.

Für kleine Kinder ist es wichtig, dass sie rund um die Uhr in einer liebevollen Umgebung sind. Auch wenn die Betreuung in einer Kita noch so kompetent sein mag, es ist einfach ihr Job. Die Betreuung wird niemals eine zu starke Bindung zu einem Kind aufbauen. Genau das ist es aber, was kleine Kinder in den ersten Lebensjahren brauchen: Emotionale Bindungen. Das kann auch später nicht mehr nachgeholt werden.

Kleine Kinder können noch nicht unterscheiden, dass die Stunde am Abend mit Mama jetzt hochwertige "quality time" sein soll, welche die Mutter jetzt ganz besonders toll für das Kind gestaltet.
Sie merken nur, dass die Mama den ganzen Tag nicht da ist.

Ich habe einmal den Satz gelesen:
"Erziehung ist selbstloser Dienst am fremden Leben!" Mir fehlt es bei so manchen Müttern ein bisschen sehr an der Selbstlosigkeit. Niemand spricht von Selbstaufgabe, aber ein bisschen mehr an die Kinder zu denken, würde wohl nicht schaden.

Was sind sind denn die paar Jahre, die eine Mutter von ihrem Beruf weg bleibt, um bei ihren kleinen Kindern zu bleiben, gegenüber ihrem ganzen restlichen Leben, das sie noch für ihre Selbstverwirklichung zur Verfügung hat? Die wenigen Jahre sind unwiederbringlich verloren - und zwar nicht im Beruf, sondern bei den Kindern.

Natürlich bringt es den Kindern nichts, wenn sie den ganzen Tag nur eine mürrische, unzufriedene Mutter um sich herum haben. Aber es gibt nicht nur das Berufsleben, um ein erfülltes Leben zu haben. Wer glaubt, dass er nur dort seine Erfüllung findet, der tut mir ehrlich Leid. Vielleicht sollten da einige mal ihre Vorstellungen etwas überdenken.

Kinder brauchen keinen tollen Urlaub, keine teuren Hobbys und kein neues Eigenheim. Kinder brauchen die Liebe der für sie wichtigsten Menschen auf der Welt.

Ich weiss, dass ich mit dieser Meinung in der heutigen Welt ziemlich anecke. So was darf man nicht mehr sagen, weil es doch toll ist, wie die Frauen Beruf und Familie unter einen Hut bringen. Aber Beruf und Familie zu haben ist das eine - glückliche Kinder zu haben, die sich geliebt und geborgen wissen das andere.



LG Sabrina

Interessante Lektüre zum Thema:

Frühe Fremdbetreuung ist für Kinder schädlich
http://www.welt.de/wissenschaft/article1494482/Fruehe_Fremdbetreuung_ist_fuer_Kinder_schaedlich.html

Kinder wollen keine Krippen
http://www.weltwoche.ch/artikel/default.asp?AssetID=17434&CategoryID=91

Fremdbetreuung von Kindern - der richtige Weg?
http://studgendeutsch.blogspot.com/2007/02/fremdbetreuung-von-kindern-der-richtige.html

Was brauchen Kinder? Jedenfalls keine Fremdbetreuung...
http://www.abendblatt.de/daten/2007/04/19/726721.html

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Hallo!

So ähnlich sehe ich das auch.
Was das Argument früher betrifft: Betreuung bei Großeltern, dem Papa oder wem auch immer finde ich nicht unbedingt schlecht.
Ich bin Erzieherin, hab in einer Ganztagsgruppe (7-16 Uhr) gearbeitet. Es viel so vielen Kinder mehr oder weniger ersichtlich schwer so lange zu bleiben (wohlgemerkt die Kinder waren 3-6!), ihnen fehlte die Zuwendung und einfach eine richtige Bezugsperson. Man kann sich als Erzieherin nicht ausreichend um 12 unter dreijähre kümmern bzw. ganztägiger Mutterersatz sein (so weh mir das oft getan hat). Ich rede hier nicht von Kindergarten (4-6Stunden am Tag) für über dreijährige!!!!!!!!!!!
Wenn jemand unbedingt seinen Beruf braucht kann er das doch haben - aber dann soll er auf das "Statussymbol" (oder was auch immer) Kind verzichten - dem Kind und sich selbst zu liebe.
(Unverschuldete!!) Notfälle sind was anderes!

So, jetzt her mit den Steinen....

Grüße
Lieserl

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Ich finde mich in deinem Text irgendwie wieder... mir fehlte der Halt und die Gewissheit der elterlichen Liebe in der Kindheit - wie schon geschrieben... ich habe für meine Eltern nicht viel übrig...
Das macht mir ein bisschen Angst vor der Zukunft!

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Hallo!

Ich bin allein erziehend und gehe nur 3/4 arbeiten, einfach aus dem Grund, weil ich meiner Tochter etwas bieten will. Ich meine nicht finanziell, sondern einfach Zeit mit ihr haben, Nachmittags mal auf den Spielplatz gehen, mit Freunden treffen, in den Schwimmverein, in den Turnverein etc. Das alles wäre nicht möglich, wenn ich Vollzeit arbeiten würde.

Ich muß mich zwar wegen dem Geld sehr einschränken, aber ich finde dieses Leben kindgerechter als mehr zu arbeiten, weniger Zeit mit meinem Kind verbringen zu können, dafür aber finanziell besser dazustehen.

Was nützt mir ein großes Haus mit Garten, wenn ich kaum Zeit habe, mich darin aufzuhalten? Klar beneide ich Familien, die ein Haus mit Garten haben, weil es oft einfacher ist das Kind in den Garten zu schicken als jedesmal auf den Spielplatz zu gehen und zig Sachen mitzunehmen, aber die Zeit die ich Nachmittags mit meiner Tochter habe ist mir wichtiger.

Das heißt aber nicht, das ich Vollzeit arbeitende Mütter als Rabenmütter abstempel. Jeder kann so leben wie er es möchte und glücklich dabei ist. Wenn es für dich wichtiger ist, finanziell besser da zu stehen und dafür weniger Zeit fürs Kind zu haben, find ich das auch o.k.

LG janamausi

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Hallo Jenni,
einsmal vorneweg: Jeder soll sein Leben so leben wie er will. Was mich immer an dieser Diskussion stört, ist dieses Vergleichen. Ich arbeiter zwar ganztags, aber die Zeit, die ich für meine Kinder habe, nutze ich intensivst. Das stört mich ein wenig. Ich habe eine Zeit lang halbtags gearbeitet und es bedeutete schon Streß für mich. Manchmal hat meine Tochter schlecht geschlafen und ich wollte einfach noch liegenbleiben. Und nebenbei musste auch noch der Haushalt erledigt werden. Nun arbeite ich stundenweise und es ist viel besser. Wie schaffen es Mütter, nach 8 Stunden Arbeit, noch Einkauf, Haushalt, dem Kind, dem Ehemann und sich selbst noch gerecht zu werden. Mir kommt das immer wie eine Entschuldigung vor, ich habe zwar nicht viel Zeit, aber die nutze ich intensiv. Ich könnte das nicht, man ist doch auch geschafft von der Arbeit und möchte auch mal durchschnaufen. Lügt ihr Euch da nicht selber an ? ( Nicht böse gemeint) Ich denke, Kinder geniessen es schon, wenn Mama einfach da ist. Auch wenn sie mit Haushalt etc. beschäftigt sind. Heute hat sich meine Tochter zweimal gestossen, sie kam zu mir, ich tröstete sie, wir schmusten und drückten uns. Nach einer Zeit hat sie wieder weitergespielt. Ich denke, diese Momente sind für Kinder unbezahlbar. Klar tröstet auch eine Erzieherin, aber bei Mama ist es doch anders und wenn diese nur 2 Stunden am Tag hat, das finde ich einfach wenig. Und weil hier auf Mütter auf dem Bauernhof hingewiesen worden ist, die haben zwar gearbeitet, aber die waren da. Die Kinder wussten immer, wo die Mama ist, sie war in Sichtweite. Das hat den Kindern sehr viel Sicherheit gegeben. Ich möchte hier niemanden angreifen und viele Mütter in diesem Land müssen leider ganztags arbeiten, das finde ich schade. Meine Mutter war lange Zeit nur Hausfrau, da ging ich schon die Realschule, da fing sie stundenweise wieder zu arbeiten. Klar waren das andere Zeiten, aber glaube mir, ich habe es genossen, einfach dass sie da war.
Ciao Leah

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Hi,

ich beleuchte das alles mal von einer anderen Seite. Welche Frau kann es sich heute noch leisten jahrelang "nur" Hausfrau zu sein?
Wenn die Ehe den Bach runtergehen sollte hat der Mann gegenüber seiner Ex-Frau keinerlei Verpflichtungen mehr. Er muss nur Unterhalt für die ersten 3 Lebensjahre des Kindes für die Mutter zahlen. Wenn sie jetzt 10 Jahre aus dem Job ist bekommt sie sehr schwer eine gleichwertige Stelle. Eher sind es doch dann Hilfsjobs wie Semmeln verkaufen, putzen oder ähnliches. Auch sieht es nach so vielen Jahren mit der Rente nicht wirklich prickelnd aus. Auch wenn man privat vorgesorgt hat, das Einzahlen wird dann auch schwerer. Mit einem "Hilfsjob" wird es gleich nochmal schwieriger.
Darum möchte ich auch nicht länger als die Elternzeit zu Hause bleiben, ich werde auf jeden Fall sobald mein Kleiner 3 ist wieder arbeiten. Erstmal 20 Wochenstunden und später auch wieder mehr. Ich bin trotzdem ab 15.00 Uhr für sie da. Und Haushalt wird sich wieder geteilt, jeder muss mithelfen. Dann läuft das auch.

LG

Puck

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Tja, da sprichst Du eben das nächste Problem der heutigen Zeit an...die vielen Scheidungen.

Also müssen mal wieder die Kinder darunter leiden...
Anscheinend muss ja die Frau gleich wieder arbeiten, denn FALLS es irgendwann man zu einer Scheidung kommen sollte, stünde sie ja sonst schlecht da.

Um Deine Frage zu beantworten:
ICH kann es mir leisten jahrelang Hausfrau zu sein, weil mein Mann und ich uns versprochen haben "bis dass der Tod uns scheidet".
Für uns ist das keine Floskel, die man halt mal eben so daher sagt, sondern uns ist das ernst!

LG Sabrina ;-)

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Hi,

was will eine Mutter machen, wenn sie finanziell sonst nicht über die Runden käme? Ihrem Kind Hartz-IV vorleben?

Und die Mütter, die nunmal lieber arbeiten gehen als ganztags die Kinder hüten: ist doch besser, die Kinder haben eine ausgeglichene Mama, als eine, die in Depressionen verfällt, weil sie Hausfrau spielen muss.

Ich denke, jeder wie er kann und will! Ich kann gottseidank zu Hause bleiben. Aber deswegen sind doch Mütter, die arbeiten gehen, keine schlechteren Mütter.

Ich bin überzeugt, dass sehr viele Frauen lieber bei ihren Kindern zu Hause bleiben würden als GANZTAGS arbeiten zu gehen.

Und ein Aspekt, der immer wieder vergessen wird: Auch Mütter sind irgendwann mal keine Mütter mehr, sondern Rentnerinnen. Warum soll man es ihnen verdenken, wenn sie im Job bleiben wollen?

Die beste Variante ist sicher die, der halbtags arbeitenden Mama, das kommt beiden Seiten zugute, den Kindern und der Mama.

Rabenmütter sind für mich Frauen, die ihre Kinder vernachlässigen, obwohl sie den ganzen Tag zu Hause sind! Rabenmütter sind für mich Mütter, die ihrem Kind keine Liebe entgegenbringen. Rabenmütter sind für mich Mütter, die sich nicht um die Zunkunft der Kinder sorgen. Rabenmütter sind für mich Mütter, die absolut keine Zeit für ihre Kinder haben weil sie sich die Zeit nicht nehmen wollen.

Viel wichtiger als eine ständig präsente Mutter ist meiner Meinung nach eine intakte Familie (auch wenns nur eine Mutter-Kind-Family ist). Gemeinsame (Mittag)- Abendessen mit den Kindern. Gemeinsame Unternehmungen am Wochenende. Besprechen von Problemen, Sorgen, Wünschen, freudigen Ereignissen usw., am Abend. Unterstützung des Kindes usw.

Komisch, dass niemand von Rabenvätern spricht. Immer sind es die Mütter....#kratz

LG
Gael

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Hallo,

sehr schön geschrieben (vor allem das "Rentenargument" - gaaanz wichtig in der heutigen Zeit). Dem ist fast nichts mehr hinzuzufügen. Außer vielleicht:

Rabenmütter (also diese schwarzen Vögel in echt) helfen ihren Jungen nach einer liebevollen Aufzucht relativ früh aus dem Nest. Das wurde von den allwissenden Menschen als "Rausschmeißen" gedeutet. Daher kommt der Begriff "Rabenmutter".

Man könnte es doch aber auch so sehen: Rabenmütter (also die "Echten") helfen ihren Jungen fühzeitig, selbstständig zu werden. Und da wären wir doch alle gerne "Rabenmütter", oder??

Grüße vom Rhein

Sanne (bekennende Rabenmutter) + Lukas (trotzdem en fröhliches, aufgeschlossenes Kind :-p)

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#danke ... so von Rabenmutter zu Rabenmutter;-)

LG
Gael - nicht vom Rhein aber aus Franken

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