Katze gestorben

Unsere Katze wurde eben eingeschläfert...
Die Tierärztin sagte, ich könne sie wenn ich wollte am Samstag abholen, um sie evtl. zu begraben.

Nun weiß ich aber gar nicht, ob meine Tochter das versteht. Sie ist 4 Jahre alt und ein recht phantasievolles Kind. Wenn wir sie jetzt in der Erde verbuddeln, bekommt sie dann keine Angst?

Hat jemand Erfahrungen damit und kann mir vielleicht ein wenig helfen?

Danke

Tina

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Hallo,

haben unsere alte Hündin im März einschläfern lassen müssen, mein Sohn war gerade 5 geworden.#heul
Wir waren darauf vorbereitet und haben längere Zeit davor schon immer wieder davon gesprochen, dass dies passieren könnte.
Der Tierarzt hat sie bei uns zuhause eingeschläfert und uns empfohlen, dass Ole entscheiden kann, ob er dabei sein will oder nicht. Er hat sich für sein Zimmer (zusammen mit Papa) entschieden, weil er meinte, beim Zuschauen ginge es ihm bestimmt schlecht. (wie wahr!!!)
Allerdings hat er den toten Hund auf seinem Platz verabschiedet, gestreichelt und gefühlt, dass das Herz nicht mehr schlägt. Ich denke, das war wichtig.
Da unser Hund sehr schwer herzkrank war und man das Herz zu Lebzeiten unglaublich stark schlagen gespürt hat, hat er den Unterschied schnell gemerkt.

Der Tierarzt hat den Hund dann gleich mitgenommen, da er in ein Haustier-Krematorium gekommen ist. Ole hat gewusst, dass der Körper verbrannt wird. Wir haben ihm aber auch etwas von der Seele erzählt, das konnte er sich wohl recht gut vorstellen und ist da gedanklich schon sehr weit.

Komischerweise hat das unser Sohn ganz gefasst aufgenommen und wenig getrauert, auch heute noch nicht - ich dachte, das kommt vielleicht noch, aber er hat es sehr gut verkraftet. Allerdings hat er zu weinen angefangen, wenn er meine Tränen gesehen hat.
Aber das ist ja auch in Ordnung, denn Trauer muss man nicht verstecken.

Wie Du das bei Deiner Katze machen kannst, weiß ich nicht so genau. Vielleicht sollte deine Tochter wissen, dass sie nicht mehr lebt und atmet, sonst denkt sie evtl., dass die Katze in der Erde erstickt.

Ich fände es auch schrecklich, wenn Euer Garten klein ist und Deine Tochter (oder ein Raubtier - Marder, Ratte) das Tier wieder ausgraben kann.

Da wir kein Grab zuhause haben, haben wir einen sehr schönen kleinen Marmorstein gekauft und einen Pfotenabdruck rein gefräst (mein Mann kann sowas). Der liegt an einem besonderen Platz im Garten.

Ich denke, jeder Mensch und jedes Kind verarbeitet Trauer anders. Welchen Weg Du gehen sollst, kann ich Dir auch nicht so genau sagen. Ich hab halt nur berichtet, wie es bei uns war.

Alles Gute für Euch,

cosuma

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der hund meiner eltern war ein lebendiger teddybär: sehr schmusebedürftig, die kinder lagen viel mit ihm auf dem boden zum kuscheln...

mit 2 und vier haben sie prima verstanden dass der hund nunmal alt ist, sein körper krank geworden ist und nicht mehr gesund werden konnte. deshalb musste der hund sterben, damit er in den himmel kann, wo er den kranken körper nicht mehr braucht und keine schmerzen mehr hat... besser als wir erwachsenen denke ich manchmal...

und egal was die kinder fragen oder nicht: wenn man ehrlich drauf eingeht denke ich kommt jedes kind mit so einer situation klar... kinder verarbeiten ja alles ganz anders und sind drauf angewiesen dass man ihnen ihre fragen beantwortet und sie nicht einfach s stehen lässt. wenn ein kind diese fragen stellen kann wird es das auch tun und so seine art es verarbeiten zu wollen unbewusst kundtun. egal ob es nun um ein haustier oder einen mehr oder weniger guten bekannten/verwandten geht.

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Wir mußten meine Katze letztes Jahr an Weihnachten einschläfern lassen. Mein Sohn (damals 5 1/4) hat meiner Meinung nach garnicht getrauert. Er hat mich sogar noch getröstet, als ich geweint habe mit: Sie ist jetzt im Himmel, da hat sie keine Schmerzen mehr
Aber er fragt noch immer nach ihr, ob sie uns denn aus dem Himmel sehen kann oder sowas.
Wir haben die Katze beim Tierarzt verbrennen lassen, hier ist der Boden so steinig, da hätten wir nicht tief graben können und es war schon seit Tagen Frost.

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Hallo Tina,

unsere Mieze ist letztens Dezember mit 17 Jahren völlig überraschend gestorben. Sie wollte abends unbedingt raus und als ich sie morgens wieder reinholen wollte, lad sie tot vor der Terrassentüre.

Meine kleinen waren damals 3,4 und 6,4 Jahre. Der Kleinen haben wir nur kindsgerecht erklärt, dass die Mieze tot ist. Der Große durfte sie noch sehen.
Beim "Begräbnis" waren die Kids allerdings nicht dabei. Für sie ist Janie beim Opa im Himmel.

lg bambolina

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Hallo,

unsere liebe #katzeLucy ist vor 3 Wochen gestorben. Sie war 1. sehr alt (über 20 Jahre) und2. hatte sie Lymphdrüsenkrebes. Sie ist innerhalb von 1,5 Wochen extrem abgemagert und dann auch gestorben. Lukas ist jetzt 3 Jahre 9 Monat, also etwa so alt wie Deine Tochter.

Unsere Katze ist zu hause im Beisein von uns allen ganz friedlich eingeschlafen. Mein Mann hat sie dann alleine begraben und wir sind einen Tag später mit Lukas hingegangen. Da er gesehen hat, wie Lucy immer schwächer wurde und dann auch gestorben ist, war das für ihn alles ganz selbstverständlich. Wir haben auch alles genau (also kindgerecht) erklärt und vor allem auch gezeigt. wie traurig wir waren (und noch sind).

Tod ist ein Teil des Lebens und wir haben versucht, Lukas das zu vermitteln. ich glaube, es ist auch so angekommen. Er hat dann noch zwei, drei Bilder gemalt (Lucy im Katzenhimmel) und dann war es für ihn vorbei.

Geht einfach ganz selbstverständlich mit dem Tod um, dann werdet Ihr die richtigen Worte (oder auch "Nicht-Worte" - manchmal ist schweigen auch richtig) finden.

Liebe Grüße vom Rhein

Sanne + Lukas

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Hallo Tina,

es tut mir leid, dass Eure Katze gestorben ist. Ich weiß, wie schlimm das ist.
Unser Kater ist 2 Tage vor Weihnachten gestorben, wir waren gerade alle in unserem Ferienhaus in Tirol, um mit der ganzen Familie Weihnachten zu feiern.
Caspar war gerade 4 1/2 Jahre alt.
Unserem Kater ging es schon mehrere Tage sehr schlecht, musste jeden Tag gespritzt werden und war auch schon sehr alt (17). Er litt an einer chronischen Niereninsuffizienz. Das hat Caspar natürlich auch mitbekommen.
Als unser Kater anfing, aus Nase und Mund zu bluten, sind meine Eltern mit ihm in die nächste Tierklinik gefahren, wo er dann eingeschläfert wurde. Wir sind mit Caspar zu Hause geblieben.
Als meine Eltern mit dem toten Kater zurück kamen, haben wir ihn zuerst vor Caspar versteckt und ihm gesagt, dass der Kater noch im Tierkrankenhaus ist und dass es ihm sehr schlecht geht.
Als Caspar im Bett war, haben wir überlegt, was wir jetzt machen sollen und haben uns dazu entschieden, Caspar zu erzählen, dass unser Kater leider gestorben ist (er wusste schon von diversen Insekten und Vögeln, was tot und sterben ist) und dass wir ihn mit Caspar zusammen beerdigen.
Am nächsten Morgen sind wir in den Wald und haben zusammen mit Caspar "Grabbeigaben" gesammelt. Schöne Zweige als "Bett", Tannenzapfen, rote Beeren, Moos zum Zudecken. Dabei haben wir uns erzählt, welche Sachen und Geschichten über unseren Kater wir wohl nie vergessen werden und dass wir uns schon darauf freuen, ihn irgendwann im Himmel wiederzusehen. Geweint haben wir natürlich auch viel...
Wärenddessen hat mein Bruder ein Grab ausgehoben und mein Vater einen Sarg gezimmert. Als wir wieder da waren, haben wir unsere Grabbeigaben in den Sarg gelegt, unseren Kater in seine Lieblingsdecke eingewickelt und auch in den Sarg gelegt.
So hat Caspar ihn nochmal gesehen (nur den Kopf und die Vorderbeine) und das war auch gut so. Er konnte sehen, dass er wirklich tot ist, dass er nicht einfach verschwunden ist und dass auch niemand lebendig begraben wird.
Nachdem wir meinen Kater beerdigt hatten, haben wir ein kleines Keramikhäuschen mit einem Teelicht drinnen auf das Grab gestellt. Das war Caspars Idee, damit der Engel, der unseren Kater in der Nacht holen kommt und ihn in den Himmel bringt, den Weg leichter findet...
Ich glaube, je mehr Fragen man den Kindern (kindgerecht) beantworten kann und je mehr sie als "Tatsache" sehen können, desto weniger müssen sie sich eigene Erklärungen ausdenken, und diese eigenen Erklärungen können durch die blühende Kinderphantasie leider schnell in eine bedrohliche oder irgendwie anders negative Richtung gehen...
Caspar ist gut mit dem Tot unseres Katers zurecht gekommen. Wir graben beim Wandern immer noch besonders schöne wilde Blumen aus und nehmen sie für das Grab mit. Caspar sucht aus.

Liebe Grüße,
Sophie

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"Wenn wir sie jetzt in der Erde verbuddeln, bekommt sie dann keine Angst?"

kommt drauf an, was sie vom tod weiß...

meinem 3jährigen war/ist es klar dass der körper in die erde kommt, weil die seele, also das was man denkt und fühlt, ja jetzt im himmel/ bei gott ist und dort den körper nichit mehr braucht.

so würde ihn das bei der katze nicht überraschen... aber was das angeht sind meine kinder sehr aufgeklärt da wir den friedhof direkt nebenan jhaben und das thema so öfter aufkommt... außerdem hat die oma schon immer keinen opa, aber dass der papa auch einen papa haben musste steht ausßer frage, also mussten wir das schon von anfang an erklären dass der opa tot ist und das oma zum friedhof geht um opa blumen zu bringen und an ihn zu denken ist auch immer schon so gewesen (für die kinder) ich finde das sehr natürlich und finde alle kinder sollten möglichst früh damit vertraut gemacht werden, denn wenn dann ein lieber mensch stirbt (oma oder sonst wer) ist es dem kind schwer beizubringen, wenn das kind aber n sich schon weiß was passiert wenn man stirbt kommt dann zu der trauer nicht auch noch unwissenheit... die trauer allein ist dann schwer genug...

ich würde es ihr jetzt erklären, bevor du es dann musst wenn es mal eine ihr nahestehende person ist... bei der liebgehabten katze ist das denke ich schon schlimm genug... oder du erzählst ihr die katze ist weggelaufen (nur wenn sie nichts von dem arztbesuch weiß, sonst wird sie sich belogen fühlen) und erklärst ihr ganz bald wie das mit dem sterben funktioniert und was danach kommt... ich denke das wird zeit... wundert mich dass sie noch nie danach gefragt hat... das fing bei meinem mit 2 jahren an wo denn nun der opa zu dieser oder jener oma ist oder die mama zu dem oder derjenigen...

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Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich habe es ihr heute morgen gesagt und sie hat ziemlich geweint.... sie kennt den Tod zwar, immer wenn sie mich fragte habe ich ihr soviel geantwortet, bis es für sie genug war. Aber das sie so direkt damit konfrontiert wird wie jetzt ist das erste mal.
Wir fahren morgen zum Tierarzt und werden uns nochmal von Lucy verabschieden. Ich weiß noch nicht, ob ich sie mitnehm und hier beerdige. Das entscheide ich morgen...

Danke nochmal für Eure Antworten!