Offene Worte, wie man sie so fast nur in einem solchen Umfeld wie im Forum zu lesen bekommt. Wie ist die Einstellung zur Treue? Und hat sich das im Laufe des Lebens oder der Partnerschaft geändert? Hier sind Antworten...
Ein Tipp vom urbia Team

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Ich hab in meinen 20ern so viele Männer gehabt, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann. Seit 10 Jahren bin ich nun mit meinem Mann zusammen und treu. Ich bin sehr eifersüchtig, also teilen könnte ich ihn niemals. Aber ehrlich gesagt, die Zeit von früher vermisse ich schon manchmal. :-(

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Oh...wechselnde Partner bei Frauen, das wird ja heute immer noch sehr kritisch gesehen. ..leicht zu haben...Schlampe usw.
Mich hat das auch nie abgehalten.
Allerdings ist es ein Irrglaube dass Männer Frauen abschleppen.
Die Frau entscheidet wer, wann und wo.

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Wie recht du hast!!!
Ich war damals alleine und wollte meinen Spaß und ich bereue wirklich nichts. Aber prahlen würde ich jetzt in meinem Bekanntenkreis auch nicht unbedingt, da ich weiß was andere darüber denken. #schein

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Bis vor zwei Jahren habe ich gesagt, dass ich absolut monogam bin. Habe keinerlei sexuelles Interesse an irgend einem Mann gehabt. Hatte regelmäßig Sex mit meinem Ehemann und alles war super.

Vor knapp zwei Jahren verliebte ich mich in einen Kollegen/Freund. Wir haben ziemlich lange gebraucht um zu kapieren, dass dieses Gefühl Liebe ist. Wir haben ein knappes halbes Jahr eine parallele Beziehung zu unseren Ehen geführt. Mein Mann weiß von jede Berührung, jedem Kuss, jeden Abendessen. Er hat seine Frau belogen und betrogen. Letztendlich hat sie es natürlich herausbekommen. Die beiden stecken Seite in einer Ehekrise… Wobei ich es nicht genau weiß. Er darf mir nämlich nicht mehr davon erzählen. Wir haben seit anderthalb Jahren nur noch beruflichen Kontakt. Wenn wir uns eine Weile nicht sehen und dann Wiedersehen knallt es. Wir sind einfach die große Liebe des anderen.

Habe mich in den letzten zwei Jahren extrem damit auseinandergesetzt, was Polyamorie bedeutet. Nämlich nicht – wie es in den Medien dargestellt wird – das man Sex mit mehreren Leuten hat, sondern dass man Gefühle für mehrere Personen hat. Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass jeder Mensch Polyamor ist. Das viele eben aufgrund der gesellschaftlichen Zwänge ihre Liebe nicht erkennen oder eben verheimlichen oder nicht zu ihrer ersten Liebe stehen, sondern sich in eine neue Beziehung wagen ... schadet allen.

Bin der festen Überzeugung, dass wir alle glücklicher wären, wenn wir akzeptieren würden, dass der Mensch per Definition nicht monogam ist. Dass wir ehrlicher sein könnten. Das Eifersucht ausschließlich schadet.

Es ist übrigens total schön, den geliebten Menschen anzuschauen, der eine WhatsApp von seinem Schwarm bekommt und für einen Sekundenbruchteil ein glückliches Lächeln über sein Gesicht huscht. Diese Liebe schlägt alles!

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Das hast du sehr schön beschrieben. Gleich wird mir warm ums Herz und ich freue mich auf die nächste Nachricht von meinem "Geliebten"!

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Hallo,

nimm es mir nicht krumm, aber dein Beitrag ist gespickt mit lauter Glaubenssätzen, die du für dich persönlich übernommen hast, die aber hierdurch noch lange keine Tatsache darstellen.
Manchmal würde ich mir wünschen, dass man das Thema wirklich wertneutral in die eine, als auch die andere Richtung diskutieren könnte.

LG

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Ich hätte früher IMMER für die Monogamie plädiert, aus Prinzip und weil ich der Meinung war, meinen Traummann gefunden zu haben.

Seitdem der Traum über die Jahre hinweg aber ganz viel seine Schattenseiten gezeigt hat (wie bei den meisten Partnerschaften im Beruf-Kinder-Alltag, oder?), wir das Miteinander mehr schlecht als recht hinbekommen und ich mich fremdverliebt habe, sehe ich das ganz anders.

Jetzt würde ich gern ohne die Lügerei und das schlechte Gewissen mit meinem Geliebten zusammen sein können, dabei aber unseren Kindern trotzdem das gewohnte Familienleben erhalten.
Mein Mann könnte gern die gleiche Freiheit haben - aber ich weiß genau, dass ich das nicht vorzuschlagen brauche, seine Einstellung zu Beziehung ist absolut monogam.

Ich glaube auch, dass uns die Monogamie eigentlich nicht bestimmt ist. Aber nur die wenigsten schaffen es, alles andere ohne Verletzungen und Heimlichtuerei auszuleben. Leider.

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Guten Morgen

Und du möchtest dann gerne mit beiden Männern eine Beziehung haben? Oder die Beziehung mit deinem Mann zu einer wg ändern?

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Das ist eine gute und nicht mal so leicht zu beantwortende Frage.

Momentan bin ich von meinem Mann so genervt, dass mir eine Zweck-WG daheim und ein Liebesleben mit meinem Schatz gerade recht wäre. Mit dem ist es natürlich immer schön, den sehe ich alle paar Wochen für ein, zwei Tage, da stresst der Alltag nicht, weil er nicht stattfindet.
Wer weiß, wie sich das entwickeln würde, wenn plötzlich nicht alles geheim und aufregend wäre?

Meinen Mann und mich habe ich als Paar aber so ganz auch noch nicht aufgegeben, sonst würde ich mich doch auch trennen mit allen Folgen.

Letzten Endes weiß ich es also auch nicht.
Aber die Vorstellung, dass wir als Eltern für unsere Kinder zusammen präsent wären

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Hallo,

offene Beziehungen, Polyamorie und ähnliche Beziehungsmodelle sind gesellschaftlich nicht akzeptiert wie die Monogamie. Dabei ist es erstaunlich, wie hoch die Zahl der Fremdgeher ist. Jedes Paar muss für sich entscheiden, welches Beziehungsmodell beide pflegen möchten. Es wird nur schwierig, wenn beide entgegengesetzte Meinungen haben.
Da ich bisexuell bin, habe ich neben meiner Ehe auch sexuelle Beziehungen zu Frauen. Mein Mann akzeptiert ist, da ich von Anfang an mit offenen Karten gespielt habe.
Im Laufe der Zeit festigt sich auch eine Parterschaft.
Es gibt vieles, was verbindet...Kinder, Erfahrungen, Unterstützung, Vertrauen. Und so ändert sich bei einigen die Ansicht, daß man wegen sexueller Abenteuer oder Fremdgehen nicht gleich alles hinwirft oder es sogar akzeptieren kann. Offenheit und Gespräche sind aber notwendig. Einfach den Partner zu betrügen finde ich unfair.

LG
Mistel

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Früher war es mit völlig egal , in den " wilden" 20igern. Werder Treu noch Monogam ( Affären)
Heute mit meinem Mann ist es mir wichtig.

Es war halt , bis zu Ihm , einfach nie der Richtige dabei , daher war ich nie treu und es war mir bis dato ehrlich auch völlig egal.

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Tjaja, meine Einstellung zu dem Thema hat sich auch geändert. Mich verbindet so viel mit meinem Mann und ich bin mir absolut sicher, dass er der Mann meines Lebens ist und ich mit ihm alt werden möchte.

Daran würde sich nichts ändern, wenn er fremdgehen würde. Ich würde es ihm sogar gönnen. Es gibt so Begegnungen im Leben, da schwingt einfach etwas Spannendes in der Luft mit, warum sollte man diese Momente nicht genießen. Warum darf man sich ihnen nicht hingeben, nur weil man in einer Beziehung ist?
Wem nimmt man denn etwas damit weg?

Ich maße mir nicht mehr an, dass die Sexualität eines anderen mir gehört. Ich benötige keine Exklusivrechte. Ich bin exklusiv für meinen Mann.

Das liegt aber daran, dass ich mir meines Partners und auch meines Werts für ihn absolut sicher bin. Weder er noch ich würden unsere Beziehung, die viel mehr als Sex ist, wegwerfen oder aufgeben, weil man jemand anderen attraktiv oder interessant findet. Wir sind Freunde, Liebespaar, Team und Eltern.

Leute, die so fest an der Monogamie klammern, tun das in meinen Augen oft aus Verlustangst. Und die habe ich halt nicht mehr (zumindest nicht in Bezug auf weibliche Konkurrenz)

Dass ich mal an den Punkt komme, hätte ich mir in meinen 20ern auch nicht träumen lassen.

Das Leben ist schon seltsam.

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Als ich meinen Mann kennen lernte, war aus einer, die notorisch von einer Beziehung in die nächste schlitterte, eine geworden, der nur dieser eine Mann genügte und die für alle anderen keine Augen hatte. Damals wollte ich meinen Mann exclusiv für mich haben, weil ich ja auch keinen anderen wollte. Ich hatte irgendwo den Spruch gelesen "Liebe ist, wenn Treue Spaß macht" und für mich unterschrieben. So blieb es etwa 18 Jahre lang.

Heute sehe ich die Sache anders. Ich habe diese Verlustängste (nichts anderes ist Eifersucht) nicht mehr. Ich liebe meinen Partner immer noch sehr, er ist mein Fels in der Brandung, der, mit dem ich über alles reden kann und der, der mich immer auffängt.
Aber Sex könnte ich auch mit anderen haben - und würde ihm selbstverständlich das gleiche Recht zugestehen.
Wir wissen, was wir aneinander haben, und doch gibt es auch die Welt außerhalb der Beziehung - für mich.
Er sieht die Sache leider anders, er will nur mich, nach wie vor. Also bleiben mir (bis auf weiteres) nur die Träume.

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Habt ihr drüber gesprochen? Öfter?

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Mir ist Treue wichtig. Ich möchte meinen Mann garantiert nicht teilen. Ebensowenig kann ich mir vorstellen, mit einem anderen Typen etwas anzufangen. Auch nicht nach 18 Jahren Beziehung.

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Interessanter Beitrag und über die Jahre hat sich das bei mir auch komplett gedreht. Zum Anfang war Monogamie ein Muss.

Mein 1. Mann hat mich mit einem ONS betrogen. Ich habe damals sofort die Trennung eingeleitet. Mein 2. Mann hatte eine längere Affäre, die ich aber erst nach ca. 2 Jahren durch einen Zufall aufdeckte. Wir rauften uns wg. der Kinder nochmals zusammen, aber mein 2. Mann sagte mir dann, dass er nicht von seiner Affäre lassen kann und verlies mich für sie.
Geschockt lief ich einige Jahre als alleinerziehende Frau durchs Leben. Sex hatte ich dennoch zu Genüge. Ich nahm alles mit. Irgend wie war das meine Rache an den Männern. Ich machte die Männer an, tat so als ich mich total verliebt hätte, wenn wir dann Sex hatten, habe ich sie danach sofort "abgeschossen". Teils tiefst enttäuscht zogen sie von dannen.
Auf einer Sexparty traf ich dann meinen heutigen Partner. Der öffnete mir erst mal die Augen, wie doppelmoralisch unsere Gesellschaft ist. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen fremd gehen bzw. wie viele Paare zwingern.
Mein Partner und ich kamen uns dann auch seelisch immer näher. Irgend wann wussten wir, dass wir zusammen gehören, aber nie mehr in einer monoganen Partnerschaft leben wollen.
Und offene Beziehung klappt inzwischen seit weit über 10 Jahren sehr gut.