Finanzielle Probleme und Liebesleben in der Ehe

Guten Morgen liebe Leser/innen

Ich wende mich hier her, weil ich nicht weiß, mit wem ich darüber reden soll...

Mein Mann und ich haben seit dem 2. Großen Lockdown Finanzielle Schwierigkeiten.
(Ich war in Kurzarbeit 2 mal und er hatte seinen Job verloren)
Obwohl er schon länger wieder Arbeit hat, bei der er am Anfang zwar etwas schlechter verdient, sind es Probleme, die in absehbarer Zeit wieder besser werden.
Es dauert eben und erfordert von uns schon ca. 6 Monate großen Verzicht, aber es wird wieder.
Klar Zerrt sowas an den Nerven.

Unsere Beziehung würde ich als Harmonisch und gut bezeichnen. Wir verstehen uns schon immer blind. Er war zwar schon immer ein kleiner Sex Muffel, damit hab ich mich aber schon längst abgefunden.
Seit einer längeren Zeit allerdings läuft überhaupt nichts mehr. Erst weniger - jetzt gar nichts.

Gestern, sprach ich ihn darauf an, weil es mich extrem belastet. Ich habe das Gefühl, dass er mich nicht mehr attraktiv findet und das habe ich ihm auch offen gesagt.
Er sagte, er liebt mich und er findet mich natürlich noch attraktiv, bloß hätte er wegen den Finanziellen Sorgen keinen Kopf für Sex.

Ich entgegnete ihm dann damit, dass ich nicht glauben kann, dass er seit Wochen oder fast schon Monaten nie einen Gedanken an Sex hätte. Ich hab ihn gefragt, bei welcher Art Frau er denn Sexuelle Gedanken bekäme (was ja normal ist).
Er sagte bei keiner.
Er sagte er überlege Tag für Tag, wie er unsere Situation schneller verbessern könnte, da ich ja auch Schwanger bin. Er fühlt sich als Mann wohl unnützlich , weil er seiner Meinung nach seine Familie nicht ernähren kann, was er ja als Mann können sollte. (seine Worte)

Ich habe ihm schon öfter gesagt, dass ich nach der Elternzeit eine Umschulung anstreben werde, um ebenfalls mehr Geld zu verdienen und dass es dann besser wird. (Ich verdiene als Friseurin leider nur den Mindestlohn von 9 Euro.)
Vor allem wird er nach der Probezeit ja auch wieder mehr Lohn bekommen und einen Firmenwagen, was dann ja die Spritkosten extrem nach unten treibt.

Das Ihn das belastet, kann ich verstehen. Es geht jeder anders mit Sorgen um.
Aber ich habe halt bedenken, dass sich das noch verschlechtert, wenn erst einmal das Baby da ist. Schließlich ist man mit Kind auch nicht immer Sorgenfrei.
Ich musste mich Sexuell schon sehr einschränken, weil er ja wie gesagt ein kleiner Sex Muffel ist und ich früher viel und gerne Sex hatte. Es war auch okay für mich.

Aber vielleicht dauerhaft darauf verzichten zu müssen auf Sexuelle Zuwendung?
Das ist glaube ich eine Sache, die ich nicht Jahre lang akzeptieren könnte.
Ich wünschte ich würde anders denken. Aber das gehört eben zu mir. Ich genieße Sex total.
Aber ich will ja auch seine Seite stützen, wenn er so denkt, in der Hoffnung dass es nur eine Phase ist und kein Dauerzustand, oder es sogar doch an mir liegt.
So wahnsinnig lange sind wir ja auch noch nicht verheiratet. Es sind 3 Jahre...

Habt ihr sowas schon mal selbst erlebt oder im Bekanntenkreis gehört?
Wie ist eure Meinung dazu?
Sollten wir, wenn es sich nicht bessert vielleicht eine Therapie besuchen????

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Es ist toll, dass ihr so offen und gut reden könnt. Viele Männer hätten sich nicht so geöffnet wie dein Mann. Deshalb würde ich ihm auch absolut glauben, was er sagt, und keine Therapie beginnen oder weiter an mir zweifeln.

Das Gefühl, dass dir Sex so wichtig ist und du dir mehr davon wünscht, fühlt sich oft in einer Schwangerschaft stärker an. Die Hormone verändern sich und es gibt wirklich viele Frauen, die gerade in der Schwangerschaft enorme Lust verspüren. Ging mir zum Beispiel so. Wir hatten Phasen, wo wir täglich oder auch mal 2x pro Tag miteinander geschlafen haben. Normalerweise haben wir 1-2x pro Monat schönen und erfüllenden Sex. Du siehst, die Lust war unglaublich ausgeprägt.

An deiner Stelle würde ich einfach durchhalten. Wird eure wirtschaftliche Lage besser, dann werden die Sorgen weniger und es ist wieder mehr Energie und Raum da für die Lust. Ganz bestimmt.

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Stimmt, so habe ich das noch nicht gesehen.
Du hast recht damit dass viele Männer so etwas in den seltensten Fällen wohl offen sagen würden.

Ich habe dadurch Hoffnung, dass es wieder alles besser wird🍀

Augen zu und durch 😄

Deswegen sind manchmal Meinungen von neutralen Personen so gut

Danke dafür! 🌸

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Natürlich können Geldsorgen bei einem Mann dafür sorgen das seine Libido schwindet.
Grad wenn es ein Mann ist dem gewisse Werte noch wichtig sind, ein Mann der mit seiner eigenen Arbeitskraft seine Familie versorgen möchte.
Wenn er das nicht aus eigener Kraft kann dann geht es ihm Mental schlecht...

Für den Übergang könntet ihr schauen ob ihr eventuell ein Anrecht auf Kinderzuschlag habt, das ist nicht enorm viel aber könnte eure Durststrecke eventuell etwas überbrücken.

Geldsorgen sind wirklich kein Spaß und können definitiv auch Depressionen hervorrufen.

Es bringt auch nichts wenn du deinem Mann dann zusätzlich Stress machst...
Die Probezeit geht auch rum und dann denke ich wenn es Finanziell besser läuft es auch im Bett wieder besser wird....