Sexflaute nach Geburt

Hi, ich würde mich über Tipps/ eigene Erfahrungsberichte oder so ähnlich freuen. Ich hab gestern ehrlich angesprochen bei meinem Partner (wir sind Ende 20), dass ich zwar verstehe dass nach einer Geburt sich noch alles einpendeln muss und die Prioriäten zu dem Zeitpunkt woanders liegen, ich jedoch Sorge habe, dass wir uns in diesem Strudel „verlieren" und womöglich bald nicht mehr zueinander finden. Finde wir haben uns stark in eine freundschaftliche Richtung entwickelt (klar, man funktioniert erstmal nur für das Baby), Nähe ist ausgesprochen selten geworden und wenn einer sie sucht, fühlt es sich irgendwie seltsam an. Weil wir beide glaube ich vergessen haben, wie das ist - es ist uns dann fast schon peinlich. Ich wollte während der Schwangerschaft keinen Sex mehr, habe auch immer wieder kommuniziert, dass ich selbst darunter leide (aber aufgrund der Hormone war ich irgendwie machtlos). Und nun 2 Monate nach der Geburt wollte ich mich wieder annähern und stoße auf totalen Widerstand. Angeblich hätte er kaum Verlangen und ich solle keine Sorge haben, er hole sich das jetzt nicht woanders (z.B. durch Pornos). Ich würde es einerseits auch nachvollziehen können, aber es wäre natürlich schön, wenn er sich die Befriedigung zur Abwechslung mal wieder bei mir sucht. Mir kommt es auch wie eine Ausrede vor, wenn er sagt, dass ich ja „frisch aus der Wochenbettphase" wäre und er nur Rücksicht nehmen will. Ich befürchte, dass wenn er nicht irgendwie daran arbeitet (bzw. ehrlicher mit mir kommuniziert), dass das immer weiter auseinader driftet. Ich möchte schließlich auch noch irgendwie als Frau gesehen werden, die der Partner auch mal scharf findet. Er soll mich ja nicht die ganze Zeit anhimmeln, aber so ein bisschen, wie vorher auch, wäre schon einmal ein Anfang. Falls jemand schreibt, ich solle mich nicht „gehen lassen": Das tue ich tatsächlich nicht. Komischerweise macht er sich manchmal darüber lustig, dass ich als aufgetakelte Mami da draußen herumlaufe... Das letzte Mal Sex hatten wir am Ende der Schwangerschaft übringens - der war mehr als schlecht. Er ist früh gekommen und ich wollte auch noch ein bisschen weitermachen. Daraufhin sagte er, dass Männer danach einfach nicht mehr können und schlief ein. So richtig Mühe gab er sich also auch schon da nicht. Der Rest läuft weiterhin eigentlich wie vorher, er kauft mir auch beispielsweise weiterhin gerne Dinge und will mir damit eine Überraschung machen - aber auf sexueller Ebene haben wir eine totale Flaute.

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Auch die Männer müssen und dürfen sich erst einmal in die neue Rolle hinein finden. Auch sie dürfen keine Lust haben. Macht er viel mit dem Baby? Hat er auch schlaflose Nächte?

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Joa so halb. Er macht schon gerne mal was mit dem Baby, aber er muss es auch nicht ständig haben.. klar hat er auch schlaflose Nächte gehabt, ist alles noch normal, dass man es nicht immer braucht... aber es gab halt auch Situationen wo unser Kind uns kurz abgenommen wurde und er wollte lieber Haushalt machen...
auch wenn ich die Initiative ergriffen habe, hat er mich immer hingehalten (zB als ich letztens Gleitgel holen wollte und zu ihm meinte, der FA hat wieder grünes Licht gegeben, da musste er wieder klarstellen, dass durch das Wochenbett es erstmal nichts wird und wir kein Gleitgel brauchen.)

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Ist bei ihm gesundheitlich alles in Ordnung?

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Also unser Baby ist 8 Monate alt und wir haben immer noch keinen Sex ! Ich fürchte das ist ganz normal bei vielen Beziehungen und da muss man einfach durch irgendwann kommen wieder bessere Zeiten. Ach und er wird sich aufjeden Fall selbstbefriedigen das tust du doch auch oder nicht? Ist doch ganz normal und natürlich, sei froh wenn es nur das ist 😅

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Oh man, über diese Antwort bin ich echt entsetzt. Ehrlich?

Ich sehe das ganz anders, liebe TE. Ich habe innerhalb von 14 Monaten 2 Kinder bekommen. Das größere ist jetzt ca 15 Monate, das kleinere knapp 2 Monate alt.

Ja, auch wir haben Durststrecken hinter uns und auch vor uns. Auch ist es bei uns so, dass meine Libido und meine Bedürfnisse seit der ersten SS gestiegen sind. Seine sind dafür komplett gefallen.

Aber mein Mann hat sich nicht sexuell bedienen lassen (z.b. in Form von BJ). Leider auffällig oft muss ich aber, wenn er vor mir kommt, auf eigenen Höhepunkt verzichten.

Bei ihm war es in den SS die Sorge um die Babys und nach der ersten Geburt hat er zu viel "Blut" sehen müssen. Das hat ihn irgendwie verstört. Und kaum konnte er sich drauf einlassen, wurde ich ungewollt in der Stillzeit schwanger.

Und nun haben wir insgesamt 5 Kinder. 3 Ältere aus früheren Beziehungen plus unsere 2 kleinen. Da fehlt es oft an Zeiträumen. Trotzdem haben wir das erste Mal 10 Tage nach der Geburt miteinander geschlafen.

Durch das stillen hab ich furchtbar schmerzende Brüste und gereizte Brustwarzen. Ich mag's nicht, wenn er sie im Moment berührt. Er wiederum steht jetzt noch mehr auf sie und würde sie halt unheimlich gerne ausgiebig verwöhnen. Ich glaube ihm, das viele kleine Dinge auf die er achten muss, angefangen vom Kondom, Angst vor erneuter SS, über Vorsichtig sein und damit eben kaum Leidenschaft und mein Wunsch, mehr Vorspiel, knutschen und streicheln, Perfektionsdruck in ihm erzeugen und Druck ist natürlich wieder ein Abtörner.

Hat deinen Mann die Geburt vielleicht auch verstört? Hat er vielleicht auch Druck, es bringen zu müssen? Angst, du könntest wieder schwanger werden?

Meiner wusste Anfangs auch nichts zu sagen außer, dass er keine Lust hat. Ich bin aber hartnäckig geblieben und auch jetzt übe ich mich noch sehr in Geduld.

Wir lassen uns nun zur Vasektomie beraten. Kindertechnisch haben wir unser Soll erfüllt. Aber das stillen wird uns noch ein wenig begleiten. Wichtig ist klare und deutliche Kommunikation.

Ich bin Mitte 30 und finde mich zu jung, um die besten Jahre jetzt vorbei ziehen zu lassen. Habe ihm deutlich gesagt, dass ich ihn wahnsinnig liebe und deshalb auch so viel Lust auf ihn habe. Das unterscheidet für mich eine Beziehung von einer Freundschaft, und nach 2 Jahren "Geduld", kann ich ihm nicht garantieren, dass wenn wir seine Blockaden nicht gemeinsam gelöst bekommen, dass ich dann für ewig sexfrei leben werde.

Sag ihm deutlich "keine Lust" reicht da nicht als Aussage. Er soll sich Gedanken machen, was da los ist und dann fairerweise offen mit dir sprechen. Sag ihm wie wichtig dir das ist, dass er offen mit dir spricht. Sonst könnt ihr ja nichts ändern. Der Grad zwischen paar und nur Eltern sein ist so schmal. Nie hab ich an Beziehungen mehr arbeiten müssen als mit Babys im Haus.

Alles Gute!

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Puh.. ich glaube in jeder Beziehung ist es anders. Die einen wollen erst nach nem Jahr und es ist wieder prickelnd wie am Beginn der Beziehung, manches mal können auch ernstere Ursachen dahinter stecken und es wird nie mehr wie vorher.. es ist so verschieden, aber nur weil es bei einer Frau und ihrem Partner/ ihrer Partnerin so ist, kann man das nicht auf andere ummünzen. Aber natürlich ist Kommunikation das A und O. Ewig würde ich mich auch nicht mehr mit ,,Momentan keine Lust.. ich nehme nur Rücksicht“ abspeisen lassen. Da finde ich auch, dass ich die Beziehung so nicht eingegangen bin und einigermaßen regelmäßiger Sex zur Beziehung mit dazu gehört (ohne dass ich das Gefühl habe, dass ich meinen Partner überreden muss- aber ja, manchmal braucht’s doch einfach Zeit, ohne Hintergedanken oder sonstiges). Alles Gute (: