Kurz zu meiner Situation: Ich bin 40 und mit meinem Mann schon seit 5 Jahren zusammen. Wir haben auch ein gemeinsames Kind.
Schon seit dem Anfang unserer Beziehung gibt es Probleme in unserem Sexleben. Er war schon von Anfang an bei diesem Thema sehr zurückhaltend und irgendwann gestand er mir, dass er Potenzprobleme hat, weil seine Ex-Frau ihm im Zusammenhang mit der Trennung eröffnete, dass er die 20 gemeinsamen Jahre im Bett nichts getaugt habe und sie ihn deshalb des öfteren betrogen habe. Ich konnte mit diesem Wissen sein mangelndes Selbstbewusstsein beim Thema Sex natürlich verstehen. Wir haben oft und viel darüber gesprochen und alle paar Monate mal wieder Versuche unternommen, die manchmal auch erfolgreich waren. Die Initiative ging dabei öfter von mir aus.
Als wir uns ein Kind wünschten, war klar, dass wir eine ICSI benötigen, was aber zum größten Teil an mir lag. Während der Schwangerschaft hatte ich keine Lust auf Sex und ließ auch nach der Geburt ein paar Monate verstreichen. Dann präsentierte ich mich ihm in schöner Unterwäsche und seine Reaktion war schon eher verhalten. Trotzdem kam es zu Zärtlichkeiten, die er dann aber abbrach, weil sein bester Stück mal wieder nicht wie er wollte.
Danach hatten wir mal wieder ein Gespräch über dieses Thema, da ich sehr gehofft hatte, dass die Zeugung unserer Kindes, wenn auch durch eine ICSI, sein Selbstbewusstsein etwas gesteigert hätte. Ich versicherte ihm in diesem letzten Gespräch zum wiederholten Mal, dass mir nicht der Sex, sondern die Zärtlichkeiten fehlen, was auch die Wahrheit ist. Leider muss ich gestehen, dass ich diese ständigen Gespräche zu diesem Thema Leid bin und auch inzwischen denke, dass sie nichts bringen.
Hat jemand eine Idee, wie ich ihm zu mehr Selbstbewusstsein in diesem Bereich verhelfen kann? Wahrscheinlich wäre eine Therapie das beste, aber eine solche kann er sich im Moment leider noch nicht vorstellen.
Eine Trennung kommt für mich nicht in Frage, denn ich liebe ihn.
Wie Mann wieder zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen?
Glaubst Du ernsthaft, dass ein erwachsener Mann so schwerwiegend in seinem Selbstbewusstsein erschüttert wird durch so eine Aussage seiner Ex, dass er dadurch anhaltende schwere Potenzprobleme bekommt?
Wahrscheinlich ist doch eher, dass er diese Probleme auch schon bei ihr hatte und sie DESHALB das gesagt hat zu ihm als Trennungsgrund.
Der Kann dürfte eine Therapie brauchen. Du solltest dich allerdings an den Gedanken gewöhnen, dass das Problem sehr viel tiefer liegt und nicht so einfach zu beheben ist. Im schlimmsten Fall solltest Du dich an den Gedanken gewöhnen, dass das ein bleibendes Problem sein wird.
Danke für deine Antwort. Ich gehe davon aus, dass es ein bleibendes Problem bleiben wird. Vielleicht hat ja trotzdem noch jemand eine Idee für mich.
So ein Exemplar hatte ich auch. Leider war da gar nichts zu machen. Was ihn nicht davon abgehalten hat, andere anzubaggern. War evtl sein Rezept zur Aufbesserung des Selbstbewusstseins.
Danke für deine Antwort. Das tut mir Leid für dich und du bist inzwischen hoffentlich wieder glücklich. Andere Frauen spielen für meinen Mann zum Glück keine Rolle.
Er hatte das schon vorher. Nicht wegen ihrer verletzenden Äusserung und sie holte sich was sie von ihm wie Du nie bis selten bekam.
Er gehört therapiert, vorausgesetzt ER liebt Dich und möchte im Sinne Eurer Ehe was daran ändern.
Danke für deine Antwort. Dann denken wir ja beide, dass er eine Therapie braucht. Wenn sein Leidensdruck irgendwann groß genug ist, macht er hoffentlich eine.
Verspürt dein Mann überhaupt Leidensdruck ?
Der wird sich wahrscheinlich nicht von selbst erhöhen.
Ich denke, wie schon geschrieben, dass das Problem schon bei seiner Ex da war. Willst du auch 20 jahre warten?
Ich würde ihm sagen, dass du ihn liebst, du gerne mit ihm Sex hättest und sollte er nicht aktiv an dem Thema arbeiten( abklären Urologe und Therapie ) die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass du irgendwann auf einen Mann triffst, bei dem die Anziehungskraft so hoch ist, dass du nicht Nein sagen kannst.
Vielleicht versteht er dann , was auf dem Spiel steht.
Ihn kannst du nicht ändern, nur er selbst kann das , aber du kannst deine Reaktion darauf ändern.
Es gibt massenweise Bücher zum Thema wie man ein guter Liebhaber werden kann. Wenn sein Problem wirklich damit zusammenhängt was seine Ex gesagt hat, dann beschafft gemeinsam Literatur und diskutiert das. Natürlich kann er lernen, was Du magst und was nicht.
Ein Therapeut würde wohl Sexdates verschreiben, bei denen alles erlaubt ist, abgesehen von richtigem Sex. Ihr müsst erst einmal eine kommunikative Basis finden, dadurch gewinnt er Selbstvertrauen.
Danke für deine Antwort. Wir haben mehrere Bücher z.B. "Der perfekte Liebhaber" und "Die perfekte Leidenschaft" von Lou Paget, aber er fühlt sich leider auch von diesen eher unter Druck gesetzt.
Ich gehe mit dem Thema Sex eigentlich sehr offen um und sage auch, was ich mag, aber ihm ist schon das Sprechen über das Thema oft unangenehm. Hast du noch eine Idee, wie ich da eine kommunikative Basis finden kann?
Ich habe ihm auch schon vorgeschlagen, dass wir den Sex erst einmal ausklammern und uns anders miteinander beschäftigen. Dann habe ich Gleitgel aus der Schublade geholt, weil ich das gerne bei ihm auch ohne Sex benutze, aber er war nur wieder total verunsichert, was zu einem Abbruch der Zärtlichkeiten führte.
Wenn ich lese, was mir hier für Tipps gegeben werden und was ich schon alles probiert habe, denke ich wirklich, dass nur eine Therapie helfen würde, die er in nächster Zeit aber wohl nicht machen wird. Im Moment kann ich nur hoffen, dass es wenigstens ein bisschen besser werden wird, denn die Hoffnung stirbt zuletzt ...