Hallo.
Ich mache mir Sorgen, in auffälliges Verhalten abzurutschen.
Vor einigen Monaten hat mein Mann mir gestanden, dass er einen Seitensprung hatte. Ich habe mich dazu entschieden, die Beziehung nicht zu beenden. Emotional geht es mir relativ gut würde ich sagen. Es gibt weniger Spannungen und Streit als früher, wir haben einige Probleme ablegen können, die Kommunikation ist besser und einiges mehr.
Allerdings bemerke ich bei mir ein Problem. Der Sex vor dem Seitensprung war qualitativ bereits sehr gut, aber eher selten neben dem anstrengenden Alltag. Nach dem Seitensprung stelle ich mittlerweile immer mehr fest, dass ich sehr oft Lust habe, aber auch sofort bereit bin, wenn er möchte. Auch kann ich gar nicht mit Ablehnung umgehen, wenn ich es mir auch nicht anmerken lasse. Allerdings kritisiert mein Mann, dass er gar nicht mehr dazu kommt, mich zu verführen, weil ich es vorher bereits einfordere. Auch bemerke ich, dass ich enttäuscht bin, sowie eine Gelegenheit auf unbeschwerten Sex ungenutzt verstreicht (zB wenn er vormittags nicht arbeitet und die Kinder anderweitig unterwegs sind).
Mir ist irgendwo klar, dass ich mich aufgrund des Seitensprungs nun extrem über unseren Sex definiere. Aber was heißt das denn genau? Will ich ihm nur genug geben, aus Angst, er holt es sich woanders? Eigentlich habe ich das Gefühl, die Lust ist echt, aber es driftet fast in Besessenheit aus? Wir haben mehrmals die Woche sehr befriedigenden Sex. Erst gestern Abend so aktiv, dass ich heute Muskelkater habe, aber bereits jetzt möchte ich dringend wieder und bin insgeheim enttäuscht, dass heute nichts mehr laufen wird.
Mein Mann redet mit mir über meine Gefühle, zeigt Verständnis, auch meine Emotionen, die manchmal noch etwas geknackst sind. Er gibt mir nicht das Gefühl, weiter Angst, Skepsis oder Minderwertigkeit fühlen zu müssen. Das Problem liegt nur noch in mir. Ich möchte das gerne ablegen, weil es mich stresst. Ich möchte unser Sexleben einfach genießen, weil es sehr erfüllend ist und nicht jeden zweiten Tag unangenehmen Druck empfinden, wann wir endlich wieder durchstarten. Auch ist die Lust an sich schwer zu ertragen. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie sich das früher angefühlt hat. Es war sicherlich nicht so quälend wie heute.
Ich wäre über hilfreichen Rat sehr dankbar.
Gestörte Sexualität nach Seitensprung
Nur so eine Vermutung...kann es sein dass dein Mann aufgrund des Seitensprungs und der damit offensichtlichen Begehrlichkeiten einer anderen für ihn anziehender auf dich wirkt?
Jeder geht mit so einem Seitensprung anders um. Die einen blocken total ab, andere sehen das eher entspannt und ziehen sogar positive Effekte aus der neu entdeckten Sinnlichkeit. Bei dir könnte deine „Besessenheit“ 
zwei Gründe haben: Entweder du willst ihn - unbewusst oder bewusst - auslasten, vom Markt nehmen und mit all deinen weiblichen Reizen für alle Zeiten von außerhäusigen Aktivitäten fernhalten. Oder du siehst ihn plötzlich als auch von dritter Seite begehrtes Wesen, was durchaus Libido-fördernd sein kann.
In beiden Fällen würde ich davon ausgehen dass sich das irgendwann wieder legt und würde mir wegen des Muskelkaters jetzt nicht allzu große Sorgen machen...so ein Neuanfang kann sich anfühlen wie eine komplett neue und frisch verliebte Beziehung.
Allerdings bin ich gespannt wann hier die Analyse auftaucht du hättest das Ganze doch noch nicht verarbeitet und würdest die emotionale Baustelle mit Sex kompensieren. 
Männer gehen doch nicht nur fremd, weil sie zu Hause zu wenig Sex bekommen. Genauso die Frauen, da muss schon etwas anderes sein.
Du denkst wahrscheinlich, wenn er jetzt oft mit dir Sex hat, liebt er dich mehr. Frauen sehen darin ja immer einen Liebesbeweis und sind enttäuscht und denken, er liebt mich nicht, wenn er keinen Sex mit mir haben möchte.
Du hast den Seitensprung ganz klar noch nicht verarbeitet. Die meisten wollen ja gar keinen Sex mehr mit ihren Partnern danach, du möchtest das Gegenteil.
"Männer gehen doch nicht nur fremd, weil sie zu Hause zu wenig Sex bekommen. Genauso die Frauen, da muss schon etwas anderes sein."
Nicht, dass es nicht auch andere Ursachen geben könnte, aber zu wenig Sex reicht als Grund vollkommen aus.
"Nicht, dass es nicht auch andere Ursachen geben könnte, aber zu wenig Sex reicht als Grund vollkommen aus"
Ist es wirklich immer so? Ich bezweifle das. Es kommt ja auch auf dem Typ Mann an, ob er dann fremd geht oder nicht.
"Der Sex vor dem Seitensprung war qualitativ bereits sehr gut, aber eher selten neben dem anstrengenden Alltag. Nach dem Seitensprung stelle ich mittlerweile immer mehr fest, dass ich sehr oft Lust habe, aber auch sofort bereit bin, wenn er möchte ... Wir haben mehrmals die Woche sehr befriedigenden Sex. Erst gestern Abend so aktiv, dass ich heute Muskelkater habe, aber bereits jetzt möchte ich dringend wieder... "
Verzeih' mir die flapsige Bemerkung, aber unter der Überschrift "Gestörte Sexualität" hatte ich mir jetzt doch etwas anderes, etwas völlig anderes vorgestellt...
Versteh' mich nicht falsch: Wenn Du darunter leidest, dann leidest Du darunter. Aber vielleicht wäre es schon mal ein Ansatz zu hinterfragen, worin das eigentliche Problem besteht und ob es überhaupt eines ist.
Eine aufgeflogene Affäre bringt die Partnerschaft immer in Bewegung, so oder so. Eine Reaktion kann sein, alles zu beenden, eine andere aber auch, sich wieder verstärkt zusammen zu finden. Ein Grund kann Angst sein, den Partner zu verlieren, ein weiterer ein gewisser erotischer Kick, weil der Partner Sex mit jemand anderem hatte.
Es kann aber auch einfach ein positives Gefühl sein: Ein Partner, den auch andere Menschen begehrenswert finden, der entsprechend strahlt, ist auch für einen selbst begehrenswerter als jemand, den niemand haben möchte -- das muss nichts Schlechtes sein, sondern entspricht einfach der Psychologie des Verlangens.
Hallo.
Du, gar kein Problem. Ich dachte beim Schreiben auch, dass Manche sich bestimmt denken, die Probleme hätte ich gerne.
Für mich ist das insofern ein Problem, weil es derzeit für mich sehr oft alltagsbestimmend ist, ich plane meine Termine und Verpflichtungen um die freien Zeiten zu Hause herum, obwohl es nicht selten extrem umständlich für mich ist, nur, damit ich hoffentlich Sex mit dem dann zu Hause verfügbaren Mann habe, und wenn das dann sogar mal nicht klappt, weil er keine Zeit oder Lust hat, trifft mich das immens. Ich mache mir selber also sehr unangenehmen Druck. Manchmal fühlt es sich fast süchtig an. Manchmal weißt man sich gegenseitig nunmal ab, aber mich trifft das seitdem so extrem. Davon will ich weg und von diesem manchmal suchtartigen Bedürfnis nach Sex.
Dass es ein Kick ist, weil der Mann begehrt wird, das ist es gar nicht. Das kenne ich aus einer älteren Beziehung ohne Seitensprung, dass es sehr anregend war, zu wissen, mein Partner wird von einer bestimmten anderen Person angehimmelt. Das ist diesmal gar nicht der Fall. Ich denke, es kommt daher, dass ich terminlich im Nachhinein weiß, dass mein Mann mit der anderen Frau Sex hatte, obwohl ich ihn nicht abgewiesen habe. Er hätte auch zu mir kommen können. Wir hatten zwar weniger Sex, aber doch regelmäßig und abgewiesen habe ich ihn selten.
Ich denke, das ist es. Ich fühle mich derzeit extrem in meinen körperlichen Gefühlen liegengelassen, wenn er einmal nicht mit mir schläft. An die Frau zu denken, oder an die Situation mit ihnen, macht mir gar nichts mehr aus. Anhst istvdas auch keine. Aber eben, wenn er mal keine Lust auf Sex hat, das muss ich für mich abgearbeitet kriegen. Aber wie?
Ah OK, ich verstehe. Aber wie weiter unten geschrieben: Das pendelt sich sehr wahrscheinlich von allein wie ein, so wie sich der Sex nach der ersten Verliebtheit normalisiert (sofern da bei Dir jetzt nicht der Schalter umgelegt und Du zur Nymphomanin geworden bist... )
Du kannst ja deine Frage auch einmal im Expertenforum: "Frag die Beziehungsexpertin" stellen. Mich würde nämlich auch sehr interessieren, was diese dazu meint.
Und mich würde mal interessieren, wer woman_1221_ ist, kann ich da auch die Beziehungsexpertin fragen?
Ich glaube nicht, dass man Deine sexuelle Unruhe mit einem rationalen Tipp oder der Vernunft besänftigen kann.
Manchmal hat man Vorlieben oder Lust die man nicht gerne hat und kann trotzdem leider nichts dagegen tun. Zum Beispiel durch einschlägige Erlebnisse, wie betrogen zu werden etc. Zum Glück verfliegen diese Vorlieben dann irgendwann auch wieder. Je nach Lebensumstand und wie Du es auslebst und eingestellt bist. Manchmal halt auch nicht.
Aufjedenfall lese heraus, dass es Dir helfen würde, wenn Dein Mann Dir noch mehr Zuneigung und Sex geben würde. Das klingt für mich auch nachvollziehbar und logisch, dass Deine Seele und Dein Körper jetzt sehr viel Aufmerksamkeit und Begehren braucht. Und die Sehnsucht versprüt, dass Dein mann "nicht von Dir lassen" kann. Nach dem Seitensprung
Aber leider ist Dein Mann vielleicht nicht der Richtige dafür, weil er eben anders gestrickt ist. Und ganz egal ob er anders sein will oder nicht...es passt derzeit nicht. Man kann es nicht erzwingen.