Früher hässlich, heute schön?

Hallo liebe Urbianer,

Im Alter von 13-16: Ich wurde gemobbt aufgrund meiner sehr dünnen Figur und meines Aussehens. D.h. in der Zeit, in der andere beginnen sich zu akzeptieren, ihren Freundeskreis aufbauen und sich pupertätsbedingt entwickeln, saß ich oft heulend in meinem Zimmer und war traurig "ich" zu sein.

Im Alter von 16-18: Habe ich gemodelt. Ich bekam auf einmal Komplimente, meine Figur wird beneidet, alte Klassenkameraden schauten zu mir auf. Plötzlich war ich nicht mehr hässlich, sondern "schön".

Im Alter von 18-20 (also jetzt): Ich gehe Party machen und lerne etliche Männer kennen, kriege soo viele Komplimente #hicks von beiden Geschlechtern, nicht nur männliche. Kriege so oft Bestätigung, dass ich gut aussehe.
Bestätigung, nach der ich suche aber sie mir selbst durch mein (nicht vorhandenes) Selbstbewusstsein nicht geben kann. Und das macht mich fertig. Ein Mensch sollte doch sein Wohlbefinden nicht so enorm von Anderen abhängig machen, aber ich mache es!!

Und trotzdem: habe ich schon mit den Gedanken gespielt mir das Leben zu nehmen. Wie kann ein Mensch, der früher hässlich war jetzt hüpsch und begehrt sein?

Das passt für mich nicht zusammen.

Mein Selbstbewusstsein liegt bei -10. Ich habe Minderwertigkeitskomplexe und wünsche mir jeden Tag Jemand Anderes zu sein. #schmoll Ich heule so oft, dass ich meine eine leichte Depression zu haben...

Außerdem kommt dazu, dass ich mich sehr oft sehr einsam fühle und nur 1 gute Freundin habe. Ich will auch zu einer Freundesclique gehören, mal im Park chillen, Essen gehen oder sonst was.....

Ich würde mich auf Tipps oder Meinungen von Gleichgesinnten sehr freuen und bin für alle Anregungen dankbar....

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Meinst du denn, aufgrund deiner sehr dünnen Figur hast du keine Freunde, mit denen du im Park chillen kannst?

1. mit 13 - 16 liegen viele, viele Mädels heulend auf ihren Betten, weil sie allesamt mit ihrem Körper unzufrieden sind. Ganz gleich, ob sehr dünn, normal oder sehr dick. Alle kriegen auf die Mütze. "Du bist voll mager, wie hässlich", "Du bist total langweilig, graue Maus", "du bist viel zu fett, ekelig"... Das liegt an der Jugend, Jugendliche können furchtbar fies sein, weil sie selbst so unsicher sind mit sich und ihrem Körper.

2. nicht die Umwelt entscheidet, ob du hübsch oder hässlich bist. Man kann dich hübsch oder hässlich finden, ja. Aber DU machst fest, wie du dich siehst.

3. wenn die Umwelt so einen grossen Einfluss auf dein Selbstbild hat, dass du sterben möchtest, dann ist das Gleichgewicht gestört. Dann brauchst du in meinen Augen professionelle Hilfe.

Warum machst du deinen mangelnden Freundeskreis daran fest, dünn zu sein?

Ich denke, da muss es noch andere Gründe geben. Ich sehe tagtäglich sehr dünne Mädchen mit ihren Freunden im Park, es wird also nicht an deiner Figur liegen, dass du keine Freunde hast.

An deinem (wenig vorhandenen) Selbstbewusstsein vielleicht aber schon. Du bist nicht bei dir. Du bist schön und wirst dafür "gelobt", bist aber nicht in deinem inneren Gleichgewicht.

Vielleicht hilft tatsächlich das Gespräch mit einer Psychologin. Wenn du jeden Tag weinst, wäre das ein guter Anfang.

L G

White

4

hey, ich glaube du hast mich missverstanden. Ich meine nicht, dass ich aufgrund meiner dünnen Figur keine Freunde habe :D
Sondern schwerpunktmässig, dass ich heute die Komplimente der Anderen nicht verstehe, weil ich doch frueher 'haesslich' war..
aber eine Psycologin waere glaub ich wirklich nicht schlecht...
lg

5

Achso, entschuldige, das habe ich dann falsch verstanden.
Aber der Gedanke, mit einem Psychologen zu reden, wäre vielleicht nicht verkehrt.

Dir alles Gute,

White (und witch hat da echt ein paar gute Sachen geschrieben)

2

Du hast richtig erkannt: Selbstbewusstsein bekommt man nicht dadurch, dass man Komplimente für sein Äußeres bekommt. Dadurch gewinnt man höchsten an Eitelkeit.
Man weiss erst dann, wer man ist, wenn man sich realistische Ziele steckt und die auch erreicht. Ein hübsch geschminktes Gesicht hält nur bis zum Abend, ein gutes Abitur hält ein Leben lang.

Wenn Du wirklich mal wissen willst, wie es sich anfühlt, für jemanden wichtig zu sein, egal, wie Du aussiehst, dann schnapp Dir Deine Freundin, geht ins Tierheim und führt dort Hunde spazieren. Das klingt jetzt komisch, weil es sich ja um Tiere handelt und Du das Problem mit Menschen hast, aber es kann ein erster Schritt zum Begreifen sein.

Ich habe denselben Wandel vom hässlichen Entlein zum Schwan hinter mir und ich kann Dir wirklich nur raten, schau Dein Inneres an, nicht Dein Gesicht und Deinen Körper. Dort liegen Deine Qualitäten.. nicht in Deinem Schminktopf, nicht auf Deiner Waage und auch nicht in Deinem Kleiderschrank.

3

Vielen Dank für deine lieben Worte!! Ich werde versuchen sie zu beherzigen und du hast wurklich Recht in allem was du schreibst!

6

Hallo,

in der Pubertät sind Jugendliche einfach fies. Es geht aber weniger darum, dass sie jemanden hässlich finden, sondern Teenager merken instinktiv, wenn jemand unsicher ist - und dann wird draufgehauen - ätzend.

Was ich mich frage ist, wie du den Schritt zum modeln geschafft hast? Dazu braucht es doch nicht nur Schönheit, sondern auch Körperbewusstsein, Selbstwahrnehmung, Disziplin usw. Ich denke nicht, dass jemand, der sich hässlich findet, die Ausstrahlung eines Models besitzen kann?

Was ich ganz spannend finde ist, dass du angibt kein Selbstbewusstsein zu haben aber trotzdem viele Komlimente und Angebote zu bekommen - soviel zum Thema "Nur wenn du dich selbst liebst, lieben dich auch andere"... anscheinend kann man da mit Modelmaßen doch so einiges reißen.

Ich würde sagen, wenn es dir wirklich schlecht geht, und ich glaube, das tut es, wäre vielleicht professionelle Hilfe eine gute Lösung? Oder, wenn du magst, eine Reittherapie oder einfach der Reitverien. Durch die Zusammenarbeit mit Tieren und Menschen und den Sport sind schon viele merklich selbstbewusster, offener, ausgeglichener, fröhlicher geworden. Und nichtd schweißt so sehr zusammen, wie einen Tag zusammen Kopplen abäppeln.

Alles Gute!

7

Hallo,

interessant, wie du die Dinge betrachtest und wahr. Eigentlich habe ich so wie du gedacht: Die Ausstrahlung ist das, was andere 'magisch anzieht' und da ich eigtl eine sehr sehr grosse Unsicherheit ausstrahle, finde ich das auch komisch..Aber kann auch sein, dass man automatisch auffällt ohne viel zu machen, weil man allein durch Größe schon hervor sticht. Und versteckt hinter make up fuehle auch ich mich wohler.. (doof ich weiß)

Wie ich zum modeln gekommen bin? Angefangen hats mit einer Castingshow..Es war für mich eine Chance mir selbst und anderen zu zeigen, dass ich mehr bin oder kann als ein großes, schlacksiges und 'hässliches Entlein'

Mein Selbstbewusstsein war in der Zeit ganz gut, nur nicht groß genug um zu bleiben - weil auch hier sehr viele Neider (oder wie soll ich es nennen?) versucht haben mich runter zukriegen.. -mit Erfolg..leider!

Da das Bussines ohnehin nicht meine Welt war, bin ich ausgestiegen und seitdem versuche ich mit mir zurecht zu kommen, was mir nach so vielen verletzenden Kommentaren echt schwer fällt. Aber ich arbeite daran.

Tut gut alles mal loszuwerden :D

Danke und LG

8

Hallo!
Ich kann den anderen Schreiberinnen nur Recht geben. Ich hab das ganze zwischen 14-18 Jahren auch durchgemacht, allerdings war ich in der etwas pummelig, also eher ganz ganz bißchen, aber auch erst in dem Alter. Aber habe schon als jüngeres Kind(ich hatte ne normale Figur,) von überall nur gehört, oh pass auf mit dem Essen und Hänseleien von Nachbarsjungen usw. Es war schrecklich, ich habe null Selbstbewußtsein und Selbstliebe entwickelt. Habe exessiv Sport getrieben ( mache ich immernoch, das werde ich wohl nie los!) und bin sehr schlank geworden, aber an meinem Selbstwertgefühl hat sich nichts geändert. Ich glaube, wenn in der Kindheit/Pupertät von Außern viel kaputt gemacht wird, ist es sehr schwierig dieses aufzubauen. Durch meine sportlichen Leistungen bin ich z.b sehr viel gelobt worden, auch für meine Figur usw-aber mein Selbstbild usw bleibt immer das 14 Jährige etwas pummelige Mädchen.

Erst jetzt mit 37 Jahren und 4 Kindern wird es langsam besser, weil sovieles soviel wichtiger ist als ich undmein Aussehen.
Ich bin etwas abgeschweift und meine Geschichte ist nicht gleich deine, aber unser Problem (mangeldes Selbstwert) ist denke ich ähnlich.
Leider habe ich keinen Tip für dich!

Alles Gute,
Sportskanone

9

Ich denke nicht, dass du eine leichte Depression hast. Ich denke, dass geht schon eher in mittelgradig oder höher.

Das Problem hierbei ist, dass du immer in bestimmten Bahnen denkst und deine Interaktion mit anderen Menschen auch nur auf bestimmte Weise interpretieren kannst.

Hässlich oder hübsch liegen ohnehin im Auge des Betrachters.

Ich war immer ein Eigenbrödler und hatte Schwierigkeiten mit Menschen umzugehen. Das ist heute noch so. Ich habe tatsächlich eigentlich keine Freunde ... außer meinen Mann, der mich übrigens süß und hübsch findet. So würde ich mich nicht beschreiben, aber ich schätze, ich könnte etliche Dinge aufzählen an mir, die isoliert betrachtet ganz ok sind.

Der Kontakt zu meinen Eltern und meinen Schwestern ist gut, aber auch nicht so gut, dass ich ihnen mein Herz ausschütten würde. Ich höre lieber zu und gebe wenig von mir preis. Das ist nicht ihre Schuld, denn ich bin so gepolt und weiß, dass ich da meine Hemmungen abbauen müsste ... wenn es mich genug stören würde.

Tut es aber nicht. Nicht mehr, zumindest. Und meistens. Ich kann mit mir selber alleine eigentlich ganz gut.

Manchmal steht mir diese Selbstgenügsamkeit aber auch im Weg. Kontakt zu den Eltern der Freunde meines Sohne zu knüpfen und zu erhalten, ist echt schwer für mich. Auch an der Uni bin ich eine Solokünstlerin. Echt blöd bei Gruppenarbeiten.

Ich habe vor 3 Jahren eine Verhaltenstherapie gebracht, von der ich immer noch profitiere. Mein Therapeut war so der Typ, der "tough love" verteilt. Also einer, der einen eher ein bisschen provoziert und guckt, ob man anbeißt. Das war ziemlich effektiv bei mir. (Andere Leute brauchen mehr Trost und Fürsorge.)

Das Ding ist: Die Welt und die Leute um dich herum sind wie sie sind. Sie reagieren auf dich, mal positiv und mal negativ. Es ist nicht immer vorherzusagen, was welche Reaktionen hervorruft, was es so schädlich macht, wenn man zu sehr von den positiven Reaktionen seiner Umwelt abhängig ist.

Du denkst da übrigens auch zuviel rein. Früher fanden dich alle hässlich, jetzt finden dich alle schön. Vermutlich einfach, weil Menschen echte Idioten sein können. Jeder hat seine guten Seiten, aber wir ALLE haben auch die Fähigkeit oberflächlich und dumm zu sein (handeln/reagieren).

Wenn du daran etwas ändern willst, würde ich auch eine Verhaltenstherapie vorschlagen. Lernen dich selber zu akzeptieren, ein gesundes Selbstbild zu haben und den Fokus zu verschieben von "wie sehen mich andere" auf "wie sehe ich andere".