Vegane Eltern - Literaturempfehlungen? Tipps?

Hallo ihr lieben,
Wir sind stolze Eltern von einem 11 Monate altem Sohn, pflegen selbst eine vegane Lebensweise und möchten diese auch mit unserem Nachwuchs teilen, solang er noch nicht selbst entscheiden kann.
Wir sind uns der Sache schon sehr sicher, fragen uns aber zb, wie es dann im Kindergarten mal sein wird.
Hat evtl jemand Tipps oder Literaturempfehlungen?
Vielen Dank schonmal im Voraus.

PS: ich weiß, dieses Thema wird von manchen Leuten nicht gut verstanden. Ich bitte aber, von Anfeindungen abzusehen und bei offenen Fragen lieber erstmal nachzufragen.

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Hey,
Ich ernähre mich vegetarisch und auch meine Kinder wurden bzw. werden so ernährt. Es gibt verschiedene Kochbücher für Kinder, die auch Besonderheiten in der vegetarischen/veganen Kinderernährung aufgreifen. Das was wir haben ist aber nicht so dolle, deshalb keine Empfehlung von mir.
Konsequent umsetzen kann man das meiner Meinung nach nur für Kinder, die nicht fremdbetreut werden. Somit isst unsere Große auf Fleisch seit sie in die Krippe geht. Dort wir 1x pro Woche eine Essen mit Fleisch oder Fisch angeboten, ansonsten vegetarisch. Selbst wenn sie da eine extra Essen hätte bestünde ja die Möglichkeit, dass sie aus den Frühstücksboxen der anderen was isst wie Wurst. Die Kleinen sehen das ja nicht so eng und teilen gern. Ihr in der Betreuung das zu verbieten wäre zwar machbar (ich wurde sogar gefragt, ob ich das wünsche), aber wäre meiner Meinung nach eher eine negative Erfahrung für ein Kind. Es würde die eigene Ernährungsweise als etwas hinstellen das sie nicht ist: etwas das mit Verboten in Verbindung steht und die eigene Freiheit einschränkt. Auch wenn sich die Kleinen noch nicht bewusst sind, was genau sie da essen, entscheiden sie meiner Meinung nach, ab dem Eintritt in die Betreuung selbst mit wie vielfältig ihr Speiseplan ist.
Deshalb mein Rat an dich: führe es zu Hause so fort wie bisher und gehe mit gutem Vorbild voran. Und akzeptiere in der Fremdbetreuung, dass dein Kind dann auch andere Sachen wählt und kennenlernt.

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Hey, ich bin selbst weder Vegetarier noch Veganer, aber ich bin Erzieherin in einer Kita.

Bei und ist es z.b so das die Kinder gar nichts mitbringen und Frühstücksgeld gezahlt wird bzw Geld fürs Mittsgessen.
Zum frühstück gibt es bei uns als Buffet:
Frisches Brot, Zwieback, Knäckebrot, Maiswaffeln, Butter, Obst , Gemüserohkost, Wurst, Käse. Diese Sachen sind immer da. An manchen Tagen gibt es zusätzlich auch mal Jogurt, Marmelade, Cornflakes / Müsli, oder gekochte Eier.

Mittags gibt es abwechselnd Gerichte mit Fleisch, Fisch oder Vegetsrisch.

Nachmittags
Rohkost , Obst und Butterbrot. Und auch mal nen Pudding.

Natürlich achten wir auf Allergien, aber wir holen die Kinder früh mit ins Boot das sie wissen sie dürfen z.b keinen Apfel essen .

Bei Kindern mit Lactose wird es gerade beim Mittagessen schon schwieriger, da die Soßen dann oft ganz wegfallen.

Wir hatten schon Kinder die zu Hause vegetarisch ernährt wurden, aber wenn sie wollten, alles probieren durften. Das finde ich super und die Kinder können toll mitentscheiden.
Dann hatten wir schon Kinder die vegan ernährt wurden und die Eltern ihnen dann eingeredet haben sie dürften bei uns nix anrühren, könnte ja was tierisches enthalten... die haben dann teilweise echt nix gegessen außer Obst und Gemüse. Irgendwann dann trockenes Knäckebrot oder so...
Ich glaube die Kinder haben sich zu Hause beschwert, denn auf einmal durften sie alles mitessen was sie wollten.

Also ich finde es ist echt schwer umzusetzen in Kitas die alles an essen stellen. Wenn man sein Kind nicht in der Form ausgrenzen möchte und ihm alles mit gibt und die anderen Kinder dürfen nichts von zu Hause mitbringen und die eigenen nichts probieren, finde ich zu Hause und privat unterwegs kann man leben wie man möchte, aber in der Kita und Schule soll alles probiert werden dürfen.

Wenn das Kind dann von selbst sagt ich möchte das oder das nicht weil... dann ist das was anderes

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Vielen Dank für Deine Antwort! Genau. Also ich denke eben darüber nach, schon eigenes Essen mitzugeben und weiß, dass ich nicht vermeiden kann, dass die Kinder untereinander teilen. Das möchte ich auch nicht verbieten. Aber natürlich wünsche ich mir, dass er größtenteils vegane Nahrung aufnimmt. Deshalb und weil er mein erstes Kind ist, sind mir eben Erfahrungen und Tipps anderer wichtig.

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Literatur kann ich dir leider nicht empfehlen und ich bin auch keine Veganerin, aber Vegetarierin. (Ich möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion über Veganismus und Vegetarismus anzetteln, halte die grundlegende Thematik aber für ähnlich)
Ich kann dir ja mal berichten, wie es bei uns läuft.
Ich bin wie gesagt Vegetarierin, schon von Geburt an, wie auch schon mein Vater und dessen Vater. Mein Mann allerdings isst Fleisch. Für mich stand immer fest, dass auch meine Kinder von mir kein Fleisch bekommen, wenn sie es aber probieren möchten, können sie das "gern" beim Papa oder bei den Tagesmüttern machen.
Was wichtige Nährstoffe angeht, werdet ihr das wohl im Blick haben, dazu sage ich daher nichts. Wenn es euch wichtig ist, dass auch in der Kita eine vegane Ernährung für euer Kind gewährleistet wird, müsstet ihr das mit eurer Kita besprechen. Auf Allergien und Unverträglichkeiten müssen die da ja auch Rücksicht nehmen. Wir hätten für unsere Tochter auch auf vegetarische Ernährung bestehen können. Ist aber wohl für manche Kinder doof, wenn sie sehen, wie sich z.B. Freitags alle auf die Fischstäbchen stürzen und sie selbst dürfen nicht. Kommt da aber auch aufs Kind an. Ich selbst habe da nie etwas vermisst, meine Tochter probiert schon ganz gern mal.
Überlegt euch, wie ihr das handhaben wollt. Ich denke, es gibt für beide Wege gute Gründe.

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Hallo,

"PS: ich weiß, dieses Thema wird von manchen Leuten nicht gut verstanden. Ich bitte aber, von Anfeindungen abzusehen und bei offenen Fragen lieber erstmal nachzufrage"

Gut, wenn ich einem Kind meine Lebens- und Ernährungsweise aufzwinge, weil es eben noch nicht entscheiden kann und damit das Kindswohl gefährde, ist es dann eine Anfeindung von mir?
Sorry, als Eltern habt ihr die Pflicht erstmal euer Kind normal und altersgerecht zu versorgen und dazu gehört auch die Versorgung mit Essen von pflanzlichen UDN tierischen Anteilen. WENN ES DANN GRÖSSER IST, könnt ihr gern es von euer Überzeugung überzeugen.

LG
Katty

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Alle Eltern zwingen ihren Kindern eine Ernährungsweise auf, die sie für richtig halten. Und richtige vegane Ernährung ist bestimmt gesünder als falsche omnivore Ernährung.

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Das machen Eltern, die Fleisch geben doch genauso

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Freunde von mir, die Vegetarier sind, ernähren ihr Kind trotzdem nicht vegetarisch. Bei vegan ist es mWn noch wesentlich schwieriger, die Ernährung eines Kindes mit ausreichend Nährstoffen zu gestalten, deswegen wird ja davon auch abgeraten.

Je nachdem, was eure Überzeugungen sind, wäre evtl eine vegane Ernährung mit echten Bioprodukten auch eine Möglichkeit. Das Tierleid kann man da doch weitgehend vermeiden, zu höheren Kosten natürlich.

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Bei uns im Kindergarten bringen die veganen Eltern das Essen selber mit. Da kann und wird keine Rücksicht genommen. Es gibt immer ein normales und ein vegetarisches Gericht. Das muss auch reichen.

Ich hoffe ihr belest euch zu den Nährstoffen, die eurem Kind fehlen und wie ihr sie vegan ausgleichen könnt.

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Ja genau. Also ich hätte auch gar nichts dagegen, das essen mitzugeben und bei der Zubereitung ein ähnliches Gericht zu kochen, wie es am gleichen Tag in Kindergarten gibt. Ich suche eben nur nach Erfahrungen, wie andere es handhaben.
Ja, wir wissen sehr gut Bescheid über sämtliche Nährstoffe und es ist tatsächlich bloß b12, das man aufgrund der Ernährung supplementieren muss

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https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-05/vegane-ernaehrung-kinder-gesundheit-risiko

https://www.welt.de/gesundheit/article150851106/So-gefaehrlich-ist-vegane-Ernaehrung-fuer-Kinder.html

https://www.bzfe.de/inhalt/vegane-ernaehrung-3664.html

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Meine Güte, hast du nichts anderes zu tun in deinem Leben?!

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Wieso? Machst du dir Gedanken darum? Alles gut, danke der Nachfrage.

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Ich würde einen Kompromiss eingehen. Ihr könnt ja zu Hause, beziehungsweise wenn ihr gemeinsam esst, eure vegane Lebensweise pflegen. Aber bitte lasst das Kind im Kindergarten doch mit den anderen mit essen.
Ich finde es furchtbar, wenn ich mich in die Lage des Kindes versetzen muss.
Da komme ich mir doch wie ein Außenseiter vor, wenn alle zB ein Schnitzerl essen dürfen und ich muss Bohneneintopf essen. #schock#kratz
Das finde ich nicht gut. Sorry.

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Hallo,

ich habe leider keine Tipps für dich, wollte dir aber eben mitteilen, dass ich deine Überlegungen verstehen kann. Wenn man sich ausführlich über tierische Nahrungsmittel informiert, ist es ggf. schwierig Ausnahmen zu machen. Wir selbst ernähren uns folgendermaßen: Keine Milchprodukte. 1* wöchentlich Fisch und 1* wöchentlich Fleisch (nur zu einer Mahlzeit). Das Fleisch kommt von einem kleinen Biohof, der die Tiere wirklich gut versorgt, so werden z.B. den Kühen nicht ihre Kälber weggenommen, sie dürfen die Milch ihrer Mütter trinken und der Auslauf ist riesig. Eier auch nur von dort und wenn sie ausverkauft sind, gibt's halt keine Eier. Keine Fertigprodukte, in denen Milch, Eier, Fleisch enthalten sind.

Wir haben für uns entschieden, dass unsere Tochter (noch 7 Monate) woanders essen darf, was sie möchte, bezogen auf tierische Nahrungsmittel. Allerdings werden wir von Anfang an ehrlich mit ihr sein und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie mit einem gewissen Alter die Dinge selbst nicht mehr essen möchte. Außerdem kann ich mir auch sehr gut vorstellen ganz auf Fleisch & Fisch zu verzichten, sollte sie später diesen Wunsch äußern.

Ich denke die schlauen Ratschläge in Richtung “oh Gott, das arme Kind - das MUSS doch tierische Nahrungsmittel bekommen“ kannst du getrost ignorieren, das tust du auch bestimmt, ist halt nur nervig. Viele Menschen hinterfragen einfach nicht, woher manche Infos kommen bzw. wer etwas davon hat oder wollen es nicht hinterfragen.

Ich wünsche euch viel Erfolg auf eurem Weg und vielleicht hat ja noch jemand hier brauchbare Tipps 😊🍀

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❤️

Vielen vielen Dank für Deine Antwort! Dem muss ich nichts mehr hinzufügen 😊