Kind, 1 Jahr, isst (bei mir) einfach nicht genug

Hallo zusammen,

Ich weiß mal wieder nicht weiter. Mein Kleiner isst nicht. Die Kurzfassung: Flaschenkind, mit 3050g geboren, gewichtsmässig von Geburt an etwas im unteren Bereich aber nie besorgniserregend, wollte nie gefüttert werden. Habe es zwei Monate stoisch mit Brei in allen Varianten probiert, aber das war nichts für ihn. Gefüttert werden generell nicht, habe es mit allem versucht. Also zu Fingerfood gewechselt, aber man weiß ja wie viel da die ersten Monate im Kind landet. Wenn überhaupt, wollte er immer nur Rohkost (Tomaten, Gurken..) und trockenes Brot, in genau der Reihenfolge. Er probiert alles was ich ihn gebe, also Nudeln, Pfannkuchen mit Apfelmus, irgendwelche Bratlinge, Polenta-Schnitten, Rührei.. aber eben nur in homöopathischen Dosen.
Er verlangt (zu Hause) noch mindestens 5x täglich sehr unmissverständlich nach seiner Pre-Milch, wobei er da am Stück nie über 200ml kam, die Menge ist absoluter Rekord. Er war immer eher der Typ für kleine Portionen.
Er kam im September in die Kita, ich packe immer Fläschchen mit Milchpulver ein aber jedes Mal wenn ich ihn abhole, erzählt mir die Erzieherin, dass er super gegessen hat (natürlich wird er dort gefüttert), manchmal zwei Teller! Die Milch wird dort gar nicht benötigt und ich nehme sie wieder mit nach Hause. Waruuuuuum.
Ich kenne andere kleiner Kinder, die schon mit 7 Monaten 250ml Pre getrunken haben, mit 11 Monaten zwei Quetschies am Stück aussaugen, morgens mittags Abend ein GANZES Gläschen essen. Wir sind so weit davon entfernt. Womit sich zwei Fragen ergeben: Warum isst er nicht und warum nicht bei mir, in der Kita aber ja?
Was kann ich noch tun? Ich hab schon jedes verfügbare Obst probiert, gekochtes Gemüse, schon hundert Gerichte gekocht (auch die aus der Kita) aber er will.einfach.nicht!
Bei der U6 habe ich dem Arzt das so erzählt, dass ich ihn selbst essen lasse und er meinte, dass ein Kind gefüttert werden lernen muss und das auch nötig ist, sonst sieht er/es zum nächsten Termin nicht mehr so gut aus.

Liebe Grüße,
Farmi

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Ich habe zu Hause fast nichts gegessen und bei Verwandten Massen.
Grund: zu viel Druck. Erwartungshaltung der Erwachsenen.
Bei Verwandten war meine Mutter abgelenkt, ich hatte meine Ruhe. Mit Ruhe habe ich mit Genuss gegessen.

Inzwischen bin ich erwachsen. Mutter tot.
Ich liebe es zu essen. In vielen kleinen Portionen. Größere Portionen sind die Ausnahme.
Sobald mir jemand auf den Löffel schielt oder auch nur im Ansatz kommentiert, höre ich auf zu essen!
Ich esse dann später in Ruhe. Das bekommt keiner mit. Hauptsache ICH werde satt.


Mein Kind ist offener. Erlebt aber auch weniger Druck.
Sie hat Phasen in denen sie sehr viel isst und Phasen in denen sie ihr Lieblingsessen stehen lässt.
Kinderarzt ist begeistert. Sie entwickelt sich gut UND sie achtet auf ihre Grenzen!
Wenn sie satt ist, isst sie satt.
Kein Anstandsessen, kein Gewichtsessen, kein "da kommt noch ein Löffelchen für Mama-Papa-Oma-Flieger".

Ein gesundes Kind verhungert nicht am gedeckten Tisch.
Trauen Sie Ihrem Kind ein gesundes Wohlfühlen beim Essen zu.
Sorgen Sie nur dafür, dass es sich am Tisch wohlfühlen kann.
- Das ist der Rat des Kinderarztes -

In Gesellschaft isst mein Kind generell anders. Sie ist neugieriger, offener, schaut auch schon mal, wie es andere machen.
Zu Hause kommt es auf die Tagesform an.
War viel los am Tag, mag sie lieber vertraues, bekanntes, einfaches.
War es ein ruhiger Tag, insgesamt wenig los, dann darf es gerne auch aufwendiger sein.

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Warum stresst dich das so? Er ist vielleicht etwas leichter als andere, aber ja wohl nicht besorgniserregend, also nicht stark untergewichtig.
Entspann dich doch bitte und lass ihn machen. Das klingt schon eher danach, als sei das ein kleiner Machtkampf bei euch geworden. Den kannst du NIE gewinnen.
Und nein, du musst jetzt auch nicht mehr anfangen ihn zu füttern. Bleibe dabei, dass er selber isst. Ich würde feste Essenszeiten einführen. Dazwischen gibt es nichts, auch keine Pre. Wenn er dann sehr hungrig ist, kannst du evtl die nächste richtige Mahlzeit etwas vorziehen. Mal etwas Hunger haben schadet einem Kind aber nicht und ich gehe davon aus, dass er essen wird wenn er wirklich Hunger hat. Wenn er aber weiß, dass er eh seine Pre bekommt, warum sollte er dann essen? 🤷🏻‍♀️
Ich würde das auch nicht mehr groß thematisieren. Stell ihm sein Essen hin, setz dich dazu und fang an zu essen. Er wird das irgendwann mit Sicherheit auch machen. Freiwillig verhungert kein Kind.

In der Kita klappt das übrigens weil da alle anderen Kinder auch essen 😉

Wir hatten übrigens mit ähnlichen Dingen zu kämpfen. Besser wurde es erst als wir komplett den Druck rausgenommen haben. Mehr hat sie zwar immer noch nicht gegessen, aber es scheint ihr zu reichen.
In der Kita isst sie dafür teilweise 4 Portionen 🤣 Trotzdem ist sie sehr schlank. Also lassen wir sie machen. Sie weiß offensichtlich sehr gut was und wieviel sie braucht...

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Also die Milch zu verweigern, wenn das Kind noch nicht essen mag halte für ganz gefährlich. Die Milch stellt die Nährstoffversorgung sicher. Wenn das Kind noch nicht essen mag halte ich es für nicht gut es ihm durch hungern lassen aufzuzwingen. Solange das Kind zufrieden ist sehe ich auch keinen Grund, warum man die Milch zwangsweise durch richtige Nahrung ersetzen muss... Solange ein bisschen was gegessen wird und das Kind zumindest probiert ist das in dem Alter meiner Meinung nach absolut ausreichend.

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Es geht nicht darum das Kind hungern zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass es bei den Mahlzeiten wirklich Hunger hat. Das gilt ja auch für alles andere außer Milch. Wenn man immer wieder zwischendurch was gibt, dann wird bei den eigentlichen Mahlzeiten eben nicht mehr richtig gegessen. Viele Eltern kriegen garnicht wirklich mit was ihre Kinder den ganzen Tag so essen, weil sie eben immer mal hier und da was kriegen, und dann wundern sich die Eltern, dass die Kinder angeblich nichts essen. Nur weil der Teller beim Mittag- oder Abendessen nicht angerührt wird.
Gerade bei den Kindern, die mit relativ wenig auskommen, sollte man da aufpassen und das sage ich aus Erfahrung.

Unsere Tochter kriegt auch noch 2 Fläschchen mit Pre und sie wird bald 2. Das eine schließt ja das andere nicht aus. Die kriegt sie aber nur morgens und abends. Wenn sie bei den Mahlzeiten nichts isst, dann hatte sie wohl keinen Hunger.

Und nein, einem 1jährigen Kind schadet es nicht, wenn es mal etwas aufs Essen warten muss. Ich rede hier von maximal 30 Minuten, nicht von mehreren Stunden.
Und das Kind isst ja wohl richtig in der Kita. Demnach hat es einfach gelernt, dass es das zuhause nicht muss.

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Also zunächst: Der Kinderarzt ist was Ernährung angeht meist der falsche Ansprechpartner, die haben meist veraltete Ansichten. Bzw ist das nicht in dem Maße Teil der Ausbildung.
Meine Tochter ist jetzt 13 Monate alt sie wird noch hauptsächlich gestillt. Soviel sie halt möchte. Sie isst bei uns mit. Möchte meist auch nicht gefüttert werden, höchstens, dass wir was auf die Gabel aufspießen und ihr die Gabel dann geben 😅.
Sie ist fit gesund und bei der U6 hieß es sie ist für ihr Alter super entwickelt. Sie isst auch generell fast alles. (besonders gerne Spaghetti Bolognese, Chili, Gulasch und solche Sachen. Aber auch erst seit 2/3 Wochen. Noch um den ersten Geburtstag Rum hat sie fast nicht gegessen. Halt wirklich ganz Mini Mengen. Sie bekommt immer was angeboten und wenn sie gerade nicht essen mag, dann ist das so. Im Kindergarten ist das vollkommen normal, dass sie da mehr essen. Sie schauen sich sowas eher bei den anderen Kindern ab.
Das ist ganz normal.
Und gefüttert werden muss sie gaanz bestimmt nicht lernen. Wer zum Henker sagt denn dass Kinder nur gesund bleiben wenn sie gefüttert werden. Sie wird motorisch immer besser mit dem Essen klarkommen und dann wird immer mehr im Magen landen. Das kommt schon noch. Solange Stuhlgang etc normal sind und sie eine normale Entwicklung aufweist würde ich mir da keine Sorgen machen und den Dingen ihren Lauf lassen.

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Hallo,

meine Maus ist 2. Geburtsgewicht waren auch 3050 Gramm und Flaschenkind. Gaube aber nicht, dass das was auszusagen hat...
Meine Tochter ist auch von der Fraktion kleine Portionen. In der Kita isst sie dafür dann auch wieder mehr und vor allem so Sachen wir Pilze, Brokkoli, Spinat :-p wenn ich das zu Hause mache wird das Gesicht verzogen.
Glaube in der Kita ist das einfach was anderes, mit gleichaltrigen Essen, sich was abschauen, so nach dem Motto "meine Freundin isst ja auch Brokkoli dann mach ich das auch!".
Glaube also das ist nichts aussergewöhnliches, zumal dein Kleiner ja auch erst 1 Jahr alt ist.
Beim Essen zu Hause einfach den Druck rausnehmen, das hilft. Meine Tochter isst was sie essen möchte und gut ist. Sie ist auch sehr zierlich aber noch in der Norm.