Stillen ist doch einfach blöde... Nachteile vom Stillen!

Hallo,

mein Sohn (erstes Kind) ist nun bisschen über 3 Wochen alt und ich wollte eigentlich immer stillen. Wir haben leider Anfangsschwierigkeiten und ich bin nur noch frustriert. Ich finde

- es dauert einfach ewig bis mal Milch im Kind ist. Wir stillen eine halbe Stunde pro Seite und ich hab das Gefühl danach ist er immer noch hungrig. Mit Flasche geht das definitiv zügiger.
- kann man überhaupt nicht kontrollieren wie viel im Kind landet. Finde es doof nicht zu wissen ob es wirklich "genug" war (waren wegen Dehydrierung schon im KH)
- ist man total fremdbestimmt bzw das kind immer nur bei einem. Papa kann nicht mal übernehmen nachts. Ich kann nicht später mal abends mit Freundinnen weg.
- braucht man unterwegs ja immer die Möglichkeit stillen zu können. Ich könnte gar nicht ohne ein Kissen stillen. Wie soll ich das machen wenn man später mal zusammen in der Stadt oder einen langen Spaziergang um den See macht?
- muss man sich ggf mit wunden Brustwarzen oder später Milchstau, Brustentzündungen etc.rumschlagen
- hab ich gar keine passende Kleidung? Man muss sich ja ganz schön einschränken und immer stillfreundliches abhaben/kaufen

Das sind grad einfach meine Gedanken wenn ich nachts hier sitze und es weiter probiere. Eigentlich sind wir auf einem ganz guten Weg und es könnte doch noch klappen mit dem Stillen aber ich frag mich grad ob ich das überhaupt noch möchte? Mich würden eure Gedanken zum Thema interessieren :-) Hoffe ich werde nicht direkt von den super-Müttern in der Luft zerfetzt aber ich finde man darf ja auch mal die negativen seiten ausprechen. Am liebsten würde ich aber natürlich mehr die positiven seiten sehen können um mehr stillen zu wollen.

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Ob du Abstillen möchtest, kannst nur du entscheiden. Kinder werden auch mit Pre groß.

Grade beim ersten Kind ist der Anfang schwer und wenn dann noch Komplikationen dazu kommen, ist es doppelt blöd.

Mein erster Sohn hatte eine Trinkschwäche und hat am Anfang 1-3 Stunden für eine Mahlzeit gebraucht. Es gab Tage, da habe ich nichts anderes gemacht, als ihn im Bett zu stillen.

Aber es wird besser!

Bald produziert deine Brust nur noch nach Bedarf und nicht mehr auf Vorrat, sodass du abends auch weg kannst. Dein Kind wird lernen, schneller zu trinken und du wirst kein Kissen mehr brauchen. So ab 4 Monate schlief ich oben ohne und mein Kind hat sich einfach selbst bedient, davon bin ich oft nicht mal wach geworden 😅

Stilloberteile besitze ich gar nicht😂 Viel zu teuer und selten richtig hübsch. Ich achte darauf, dass entweder der Ausschnitt runtergezogen werden kann (dann einfach Spucktuch beim Stillen über die Schulter werfen) oder dass ich das Kind unter das Oberteil bekomme🤷‍♀️ Ich war sehr oft an Seen unterwegs (auch im Winter) und da habe ich mir ein Spaghetti-Oberteil bis unter die Brust gezogen und das normale Oberteil hoch gezogen: warm, uneinsehbar und praktisch.

Du kennst die Anzeichen einer Dehydrierung jetzt und kannst darauf achten. Sind die Windeln nass und das Kind munter, ist alles ok.

Ja, die Fremdbestimmung kann nervenaufreibend sein, aber es findet sich immer ein Weg.

Mein Mann übernimmt nachts das Wickeln, so ist es fair. Und habe ich Kind1 7 Monate voll gestillt, so sehe ich es bei Kind2 gelassener: wenn ich nicht mehr stillen mag oder wir grade in der Supermarktschlange stehen, wird halt schnell ein Fläschchen angemixt🤷‍♀️ Kann dann auch gerne Papa füttern.

Ich stille überwiegend aus Pflichtgefühl, weil wir viele Allergien in der Familie haben. Sobald aber der erste Zahn durchbricht, ist für mich Schluss, das Theater hatte ich schon und kann auf eine Zugabe gern verzichten 😑

Nachts ist es aber wirklich sehr praktisch und ich brauche nicht nervös werden, wenn ich mich beim Muttitreff verquatscht habe, denn die Anzahl der mitgenommen Flaschen limitiert mich nicht.

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Hi,

Es wird besser, versprochen! Dein Sohn ist ja noch recht klein, ihr müsst euch da erst ein bisschen aufeinander einstellen. Er wird ja auch größer und bald brauchst du das Stillkissen nicht mehr und bist flexibler.

Meine Kinder wurden immer druckbetankt und waren schnell nach 5-10 Minuten fertig. Wenn dein Sohn geübter ist, geht das auch schneller. Und anfangs ist es doch toll,sich auf die Couch oder ins Bett zu chillen und nix anderes zu machen. Bei Kind 1 geht das doch noch wunderbar, genieße die Zeit 😂

Wenn dein Kind schluckgeräusche macht und nasse Windeln hat und halbwegs zufrieden wirkt, war es genug. Es ist auch befreiend, es nicht zu wissen. Es gibt hier so viele Beiträge wie "Hilfe, mein Kind trinkt nur noch 50 ml pro Mahlzeit". Man kann sich da voll verrückt machen! War dein Kind denn dehydriert?

Ja, man ist fremdbestimmt und hat weniger Freiheit. Das kann ich nicht schönreden. Wenn das Stillen sich so weit eingespielt hat, könntet ihr versuchen, eurem Kind ab und an Fläschchen zu geben, dann kannst du abends auch mal weg. Damit würde ich nicht ewig warten, sonst wird die Chance immer größer, dass die Flasche verweigert wird.

-Bald brauchst du kein Stillkissenmehr. Ich hab noch nie eins benutzt. Ihr werdet geübter und dann kannst du überall stillen. Ich stille im Schneidersitz und meine Tochter lümmelt sich irgendwie in meinen Schoß. Anfangs konnte ich sie nur gepuckt in Football Haltung stillen. Das war nicht öffentlichkeitstauglich 😁

Ich hätte weder Milchstaus noch wunde BW noch Entzündungen. Wenn du hier anfällig bist, lernst du die Anzeichen schnell deuten und kannst frühzeitig entgegensteuern. Wenn Bedarf und Nachfrage besser abgestimmt sind, ist auch das Risiko von Entzündungen nicht mehr so hoch.

Ich hab auch keine passende Kleidung ausser Still-BHs. Ich ziehe meistens das Top runter.

Ja, stillen kann nerven. Pumpen aber noch viel mehr 🙄 muttermilch ist einfach nachweislich das beste. Und es ist so praktisch, ich hätte keinen Bock sta dug Flaschen zu kochen. Gut, ich bin da auch ungeübt, ich brauch da so 30 Minuten dafür... Aber trotzdem, du brauchst gar nix, die Brust ist immer da, nachts bleibst du einfach liegen. Wenn dein Kind nur 5 schluck trinken will, trinkt es halt nur 5 schluck.

Richtig gern stille ich such erst, seit meine Kleine 10 Monate ist. Vorher fand ich es auch stressig, dann kamen noch 1-2 Stillstreiks und ich war sehr genervt. Seitdem klappt es aber echt gut, hätte ich nie damit gerechnet.

Dir viel Spass beim Stillen oder nicht-Stillen😉

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Also ich stille und war als meiner 9 Monate alt war von 11 Uhr bis 20 Uhr auf meinem jga und ich musste nur einmal anpumpen sonst haben meine Brüste durchgehalten..mit ca 3 Monaten spielen die sich ein auf die Milchmenge.
Dein Spatz ist erst 3 Wochen alt.
Der gute Teil vom stillen kommt erst noch 😂
Irgendwann wird auch dein Kind keine Stunde mehr trinken.
Und das man sich mit Baby einschränken muss sollte einem vorher klar sein - zumindest etwas..

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Das ist natürlich eine sehe individuelle Entscheidung. Ich kann dir nur sagen, wie ich persönlich deine Punkte sehe.

"Es dauert einfach ewig bis mal Milch im Kind ist." Das Gefühl hatte ich anfangs auch, aber es wird definitiv besser.

"kann man überhaupt nicht kontrollieren wie viel im Kind landet."
Doch kannst du, indem du vorher und nachher wiegst.

"ist man total fremdbestimmt bzw das kind immer nur bei einem. Papa kann nicht mal übernehmen nachts."
Das hängt davon ab, ob das Kind auch die Flasche nimmt. Dann könntest du abpumpen.

"braucht man unterwegs ja immer die Möglichkeit stillen zu können. Ich könnte gar nicht ohne ein Kissen stillen. Wie soll ich das machen wenn man später mal zusammen in der Stadt oder einen langen Spaziergang um den See macht?"
Warum kannst du nicht ohne ein Kissen stillen? 🤔 Ich finde, unterwegs stillen ist die einfachste Lösung. Du musst an nichts denken, keine Flaschen etc mitnehmen. Du hast alles automatisch dabei und die Milch hat schon die richtige Temperatur.

"muss man sich ggf mit wunden Brustwarzen oder später Milchstau, Brustentzündungen etc.rumschlagen"
Ja, das kann möglicherweise passieren. Ich hatte in 14 Monaten einen einzigen Milchstau, der zu einer Brustentzündung geführt hat, die eine Nacht lang angehalten hat.

"hab ich gar keine passende Kleidung? Man muss sich ja ganz schön einschränken und immer stillfreundliches abhaben/kaufen"
Ok, es gibt ein paar Kleidungsstücke, auf die du erst mal verzichten muss. Zum Beispiel hochgeschlossene Kleider sind ungünstig. Wie sehr man sich umstellen muss, hängt natürlich auch von der eigenen Garderobe ab. Ich trage in der Stillzeit meine ganz normale Kleidung.

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Es ist dein gutes Recht auch die negativen Seiten zu sehen. Nicht umsonst ist das ein oft diskutiertes Thema bei dem es kein richtig oder falsch gibt.

Auch wir haben anfangs dauernd gestillt. Fürs erste Mal Baden wollte meine Hebamme, dass er vorher zwei Stunden nichts getrunken hat. Absolut unmöglich, nicht mal eine Stunde haben wir hinbekommen. Er hing einfach nonstop an der Brust.

Im Liegen stillen habe ich z.B. auch erst nach ca 4 Wochen gelernt. Ab da wurden die Nächte entsprechend entspannter! Ähnlich wird es vielleicht bei dir mit dem Kissen.

Mit den Klamotten habe ich mich tatsächlich auch dahingehend eingeschränkt gefühlt, dass ich irgendwann auch nichts zu lockeres mehr anziehen konnte, da er mir das dann dauernd runtergezogen hat - nicht nur beim Stillen. Ansonsten wie schon geschrieben hab ich tatsächlich immer ein Spaghetti Top unter dem normalen Tshirt angehabt und das dann runtergezogen und das normale Tshirt drüber drappiert. So sah man auch wenig beim Stillen.

Für mich wäre z.B. Abpumpen nicht in Frage gekommen. Viel zu stressig und zeitaufwändig. Flasche machen wäre die Alternative gewesen, wenn das Stillen nicht geklappt hätte. Aber auch da hätte ich nachts wenig Lust zu gehabt. Die Flasche trotzdem zu nehmen haben wir mit 6-7 Monaten geübt und es hat eine Weile gedauert bis er es akzeptierte. Also ggf früher üben, wenn dir das weggehen wichtig ist.

Liebe Grüße
Jewel mit Knirpsi (2,5 Jahre, der 2 Jahre gestillt wurde, obwohl mein Ziel bei 6 Monaten Stillen lag)

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Hallo.
Ja stillen nervt manchmal. Flasche aber auch. Mich nervt das stillen auch manchmal und dann denk ich an die flasche.
Positives zum stillen
- und schleppst zusätzlich zum winderkram nicht auch noch den ganzen flaschenkram mit.
- nachts muss du nicht aufstehen ne Flasche vorbereiten und dann füttern
- wenn dein Kind vor Hunger schreit, geht stillen vorbereiten schneller als die flasche
- du hast immer eine Hand frei beim stillen, wenn man geübt ist sogar 2. Geht mit der flasche nicht.
- du musst nicht ständig abwaschen und sterilisieren
- du sparst ein Haufen Geld und musst nicht gucken ob du für Sonntag noch pre kaufen musst.
- du musst nicht auf die Temperatur achten, du kannst dein Kind damit nicht verbrennen
- und du kannst es nicht aus versehen zu Hause vergessen. Es ist immer da
Liebe Grüße Marie

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Ich stille seit 11 Monaten und trotz der anfänglichen Schwierigkeiten und zwischenzeitlichen Nuckel-Eskapaden, muss ich sagen: Das ist das wahrscheinlich beste, was die Natur sich ausdenken konnte. Ich habe immer und überall automatisch Milch dabei. Das war gerade im Urlaub super praktisch. Ja man man sitzt dann Mal ein bisschen unbequem wenn gerade kein Sofa oder Bett greifbar ist. Aber meine Güte, dafür dass das Baby dann super schnell wieder fit ist... Für einen längeren Spaziergang und draußen einfach chillen nehme ich eine Windel und Feuchttücher mit. Vielleicht ein Deckchen. Mittlerweile vielleicht auch ihren Becher mit Wasser und Snacks. Wenn sie zwischendurch trinken will, dann packe ich einfach die Brust aus. Stille schon ne Weile nicht mehr mit Stillkissen. Auch zu Hause nicht. Das ist einfach eine Sache der Übung. Was glaubst du haben die Frauen gemacht bevor es Stillkissen gab 😅
Extra Stillkleidung hab ich übrigens nicht. Auch keine Extra BHs. Ich Klappe meine einfach runter. Und so kann ich meine normalen Klamotten tragen. Bei T-Shirts und Blusen kommt ein Top drunter. Ich trage sowieso am liebsten Knopf-Blusen.
Ich finde man kann es sich selbst auch zu Kompliziert machen. Die langen Stillzeiten gerade am Anfang habe ich genutzt um meine Serien zu schauen. Oder Mal nen Film 😅
Ist doch total entspannt. Und nebenbei kann man selbst was knabbern. Das geht beim Flasche geben nicht so.

8

Ich sehe das wie du. Daher pumpe ich ab. Ab und zu stille ich auch mal, das genießt mein Kleiner sehr
Aber es macht mich verrückt nicht zu wissen wieviel er dann getrunken hat. Und es dauert ggf. lange, bin es gar nicht so gewohnt mit der Flasche

9

Sehr schade das du nach so kurzer Zeit so viel negatives siehst. Ich hoffe du findest einen Weg ohne Frust.
Ich habe so viel positives aus der Stillzeit mitgenommen.