Erster Brei, mach ich alles richtig?

Moin zusammen,

ich habe die letzten Woche mich im Netz etwas schlau gemacht zum ersten Brei und habe mich dann für ein Buch entschieden und so langsam geht es los mit dem ersten Brei und da doch einiges sehr unterschiedlich beschrieben wird wollte ich hier mal nach Hilfe fragen da ich einfach etwas unsicher bin.

Unsere Tochter ist jetzt fast 7 Monate alt und wir haben in der vorletzten Woche mit Brei angefangen.

Gestartet haben wir mit nicht mit Karotte (weil stopfend) sondern mit Pastinake mit etwas Wasser gekocht, püriert im Mixer und mit etwas Rapsöl serviert. Lief gar nicht schlecht 2-3 Löffel blieben drin. Am nächsten Tag gab es das gleiche nochmal. (Reste aus dem Kühlschrank, nochmals erwärmt, Öl kam frisch dazu). Lief nicht ganz so gut ich weiß nicht ob da viel drinnen blieb. Die Tage danach waren ähnlich es wurde aber immer auch mal besser.

Dann kam die zweite Woche und wir nahmen Fenchel (fand sie toll), später habe ich gelesen, dass das wegen dem Nitrat nicht so gut ist deswegen Fenchel erstmal wieder weg und es gab dann Pastinake + Kartoffel 2-3 Tage. Ich hatte etwas mehr gemacht und in Eiswürfel eingefroren.
Heute gab es Zucchini mit Kartoffel. Öl mache ich immer frisch dazu.

Jetzt starten wir in Woche 3. Ich wollte jetzt etwas Fleisch dazu machen: Hähnchenbrustfilet.

Also würde die nächste Woche mittags dann wohl so aussehen:

Montag+Dienstag: Pastinake + Kartoffel
Mittwoch: Zucchini + Kartofel + Huhn
Donnerstag + Freitag: Kartoffel + Zucchini
Samstag: Pastinake + Kartoffel + Huhn
Sonntag : ggf. was mit Lachs.
Immer etwas Rapsöl dazu.

Ist das so okay? In meinem buch steht noch etwas von Apfelsaft und man soll häufig wechseln, also das Gemüse. Im Netz lese ich oft man soll wenig wechseln.

Da für mich persönlich Ernährung sehr wichtig ist möchte ich dies auch meiner Tochter mitgeben und mich da bestmöglich informieren. Natürlich könnte ich auch jeden Tag etws anders kochen für mich wäre das kein Problem.

Lieben Dank für eure Hilfe,

Markus

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Hallo Markus,

von Prinzip her ist es so ganz gut 😊

Als Fleisch wird eher Rind/Kalb empfohlen, da das am meisten Eisen enthält. Saft oder Obst gibts dazu, da Vitamin C die Aufnahme von Eisen begünstigt.

Abwechslung ist durchaus wichtig, damit die kleinen möglichst viele neue Geschmäcker kennenlernen. Zu Beginn soll man es aber nicht übertreiben. Zum einen muss sich der Magen/Darm Trakt ans neue Esser gewöhnen, zum anderen können evtl. Unverträglichkeiten schwer definiert werden, wenn zu viel Neues auf einmal kommt.

Diese Broschüre, die uns unser Kinderarzt empfohlen hat, kann ich dir sehr empfehlen:
https://www.dge-medienservice.de/ernahrung-von-sauglingen.html
Auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung findest du allgemein sehr gute und umfangreiche Infos über die Ernährung der kleinen.

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Hallo, es schwankt anfangs häufig mit den Essensmengen. Wir haben den ersten Monat fast ausschließlich eine Gemüsesorte mit den sonstigen Zutaten gegeben, damit sich der Darm langsam einstellen kann. Ich würde jetzt bei deinen bisherigen Genüsesorten bleiben. Später kann man dann neues ausprobieren.
Von Huhn oder Pute wird eher abgeraten. Sie enthalten sehr oft Medikamentenrückstände und die Salmonellengefahr ist hoch. Zudem enthält dieses Fleisch fast kein Eisen. Daher wird zu magerem Biorindfleisch geraten. Um die Eisenaufnahme zu verbessern, sollte bei dem Brei, der mit Fleisch serviert wird, etwas Apfelsaft hinzugefügt werden.
Im Anschluss wird dann Fisch eingeführt. Lachs oder auch Kabeljau, da diese geringe Quecksilberwerte aufweisen. Immer Seefisch (Jod) nehmen und grätenfrei.

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Ich würde mir da einfach nicht so einen Stress machen. Ich hab das am Anfang auch alles so durchgeplant. Aber meine Tochter möchte keinen Brei. Wir sind nie über 3/4 Löffel hinweggekommen und sie hat dabei immer geschaut als hätte ich ihr gerade sonst was gegeben. Also habe ich aufgegeben. Heute morgen hat sie (auch fast 7 Monate) zum Frühstück Pfannkuchen ohne Salz oder Zucker bekommen. Zum selber essen. Heute Mittag gibt es bei uns Hackauflauf mit Zucchini und Kartoffel. Davon bekommt sie dann auch ne ungewürzte Version. Ich lasse sie jetzt einfach selbstständig das erkunden was wir essen. Wenn bei euch Brei funktioniert ist das super. Nur würde ich mir an deiner Stelle nicht so viele Gedanken machen ob du was falsch machst... Sie wird nicht schwer erkranken, wenn du da einfach bisschen schaust was ihr schmeckt und diese ganzen Beikostpläne zur Seite legst. Natürlich muss man erst mit kleinen Mengen anfangen und schauen, dass die Nährstoffe abgedeckt sind. Aber schau auch Mal was ihr selbst Esst. Ihr seid ja auch nicht mangelernährt, nur weil ihr nicht akribisch darauf achtet, wann ihr welches Gemüse Esst. Ich plädiere für mehr Gelassenheit wenn es ums Essen geht.

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Ich finde diese Brei „Fahrpläne“ alle ganz schrecklich 🙈

Ich finde, wie du es machst, klingt es ganz gut.

Wir machen BLW, da ich persönlich (!) denke, so gibt man eine gute und gesunde Ernährung viel besser mit auf den Weg.

Brei ist natürlich nicht per se schlecht, aber ich finde, auch da sollte man auf deine Intuition hören. Dein Kind wird dir zeigen, was ihm schmeckt, wieviel und ob es will. Man sollte den Spaß am Essen nicht vernachlässigen und nicht nur auf Tabellen und Vorgaben achten ;)

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Vielen Dank für uren Antwort, das hat mich beruhigt und geholfen. Morgen gibt es rind =)