Iihhh Gemüse

Hallo, ich bin Großmutter einer 2-Jährigen. Ich freue mich sehr, wenn ich von meiner Lütten besucht werde. Jedoch verebbt die Freude, wenn es ums Essen geht. Ich koche selbst und achte auf gesunde und wenig vorbehandelte Lebensmittel. Letztens habe ich Blumenkohl und Kartoffeln, dazu kleine Frikadellen. Kartoffeln und Frikadellen wurden gegessen, aber der Blumenkohl sei ekelig. Hatte ihn aber nicht einmal probiert.

Boah... das saß. Ok, brauchte sie dann nicht essen. Jetzt fiel mir ein, dass die Mutter, ebenfalls viele Gemüsesorten ablehnte. Lehnt die Kleine jetzt Gemüse ab, weil dass die Mutter ebenfalls tut? Ich muss dazu erwähnen, dass mein Sohn sich von seiner Freundin und Kindesmutter getrennt hat. Sorgerecht haben beide und es klappt trotz der Trennung sehr gut. Sie teilen sich die Erziehung und fast jedes Wochenende ist die Kleine beim Vater.

Mein Sohn hatte in dem Alter alle Gemüsesorten gegessen, selbst Bohnen und Kohl. Bei mir gab es allerdings keine Gläschen, alles wurde, wie heute, selbstgemacht. Die Kleine bekam schon als Säugling Fertignahrung. Gestillt habe ich auch nicht, da ich nach der Geburt Antibiotika nehmen musste und eh nicht viel Milch hatte. Mein Sohn erhielt nur ca. 2 Wochen lang Muttermilch, danach eine Ersatzmilch und schon mit 6 Wochen Schmelzflocken. Dieses wurde von der Kinderärztin begleitet. Ich erzähle es nur, damit klar wird, dass ich mich von Anfang an mit Ernährung beschäftige. Ich habe zwei Berufsausbildungen, eine davon ist die des Koches.

Da ich also so ein Eßverhalten wie es meine Enkelin macht, gar nicht kenne, frage ich mich, ob sich sowas wieder gibt?

Ich freue mich auf Antworten.
LG, Sabine

1

Hallo! Mach dir am besten nicht zu viele Gedanken bzw. Nimm es nicht persönlich wenn sie das Gemüse ablehnt. Immerhin hat sie ja die anderen Sachen gegessen. Ich halte das für ein ganz normales Verhalten. Ich persönlich hab auch nie gerne Gemüse gegessen und esse es heute (außer Rosenkohl). Ob es was mit dem Essverhalten der Eltern zu tun hat kann man so pauschal nicht sagen. Hab eine fast 10-jährige Stieftochter. Sie isst nur kalte Rohkost und kein warmes Gemüse. War bei ihrem Papa wohl auch so...aber ob das immer „vererbt“ wird...wer weiß 🤷🏼‍♀️. Einfach nehmen wie’s kommt. Probieren sollte ein Kind ja...aber wenn es dann sagt mag ich nicht, finde ich es gut wenn es - wie du es gehandhabt hast - nicht reingezwungen wird. LG!

2

Du hast wahrscheinlich Recht. Ich mache mir wirklich zu viel Gedanken. Auch ich hatte früher keinen Rosenkohl gegessen und heute liebe ich ihn, allerdings war der früher viel bitterer als heute. Aber egal, ich hatte ihn nicht gegessen.
LG, Sabine

3

Es ist evolutionär gesehen sinnvoll, das Kinder keine ihm unbekannten Dinge essen.
Wenn die steinzeitmenschenkinder einfach alles gegessen hätten, was ihnen lecker erscheint, hätten sie ganz schnell auch Giftpflanzen essen können
Auch wenn wir heute in einer modernen welt leben, unsere Kinder sind quasi immer noch kleine Steinzeitmenschen.
Es ist also ganz normal und von der Evolution gewollt, das Kinder in dem Alter, wo sie anfangen sich von den Eltern zu entfernen, gleichzeitig beim Essen "mäkelig" werden.
Und exakt in diesem Alter befindet sich dein Enkel gerade :D
Das kann auch so weit gehen, daß Dinge, die sie eigentlich kennen nicht mehr gegessen werden, so mag meine Tochter absolut keine Möhren mehr, die sie mit etwa einem Jahr gerne und viel gegessen hat.
Es ist übrigens auch von der Natur vorgesehen, das sich dieses Verhalten von selbst wieder löst, ich habe aber gerade nicht im Kopf, wann das ist. Ich meine mit der Pubertät, aber ohne Gewähr. Das hängt dann damit zusammen, daß der Körper eine Vergiftung wahrscheinlich ohne anhaltende Schäden überleben würde.

Natürlich probieren Kinder ab und an trotzdem was neues, wenn sie oft genug bei den Eltern gesehen haben, das die das auch essen, aber man sollte sie nicht zwingen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das ganz schnell nach hinten losgehen kann.

Einen Nährstoffmangel haben solche Kinder übrigens meist trotzdem nicht, da Kinder ja noch sehr Instinktiv essen und sich genau die Lebensmittel raussuchen, die genau die Nährstoff abdeckt, die sie benötigen.
Das funktioniert aber natürlich nur, wenn sie abwechslungsreiche Lebensmittel angeboten bekommen, und wenn man sie selbst entscheiden lässt.

Also einfach anbieten und akzeptieren, wenn es nicht gemocht wird. Stattdessen drüber freuen, dass das Kind sich in der Steinzeit zumindest nicht selbst vergiftet hätte 🤣
(und ja, ich weiß dass das schwer ist, aber mir hat dieses Hintergrundwissen sehr dabei geholfen, das Essverhalten meiner Tochter zu akzeptieren)

4

Ich habe bis ins Teenageralter Gemüse gemieden. Es gab wenig was ich essen wollte - das hat meine Oma auch zur Verzweiflung gebracht. Heute liebe ich Gemüse, ja zugegeben: Ich esse nicht jedes Gemüse mit 2 bis 3 Sorten kann ich nicht viel anfangen, aber das meiste esse ich. Zuhause wird bei uns z.B. nie Fleisch gekocht, hier sind Gemüsepfannen und -eintöpfe die Regel. Fleisch gibt es eigentlich nur auswärts.

Ich würde nichts erzwingen, sondern lieber vorleben und immer wieder zwanglos anbieten...

5

Naja ich glaube schon das es mit dem Essverhalten der Eltern zutun hat. Wenn die Kinder hören das etwas nicht schmeckt oder es gar nie gekocht wird ,wird es abgelehnt.
Meine Mutter hat nie Fisch gemacht , weil sie keinen Fisch mochte und hat es mit großer Sicherheit auch mal ausgesprochen .
Ja wir Kinder haben auch ewig keinen Fisch gegessen, das ging erst in de Jugend los.

Man guckt sich ja als Kind alles von den Eltern ab.

6

Ich danke allen für die Antworten. Es macht Sinn, dass Kleinkinder sich wie Steinzeitkinder verhalten, sonst wären wir wahrscheinlich schon längst ausgestorben. Aber auch die Antwort, dass was Muttern nicht isst, ist alles ungenießbar. Ich werde es so halten, dass ich der Lütten immer wieder Gemüse anbiete, aber auch akzeptieren werde, wenn es liegen bleibt.

LG, Sabine

7

Hallo,
Das hört sich irgendwie nach meinem zweiten Sohn(4 Jahre) an. 😉
Er isst bis heute gar kein Gemüse. Zuerst hab ich mir auch Gedanken gemacht, und meine Mutter war immer kurz vorm verzweifeln wenn die Kinder Mal bei ihr gegessen haben. 🙈 Ich sag immer, er ist anstrengend unkompliziert. 😂
Er isst lediglich Kartoffeln, Äpfel und Banane. Gemüse geht nur als Puffer(gehäckselt, nicht gerieben 🙄) oder passierte Suppe. Auch nicht als Sauce, die ist böse. Klare Gemüsebrühe zum trinken geht auch. Und Avocado auf einen Wrap gestrichen mag er gern. Er weiß auch was jeweils in den Gerichten drin ist, aber seperat isst er es einfach nicht. Und er ist kerngesund. 🤷
Wir alle essen ziemlich viel an Gemüse und Obst. Mein Mann isst kaum Kohlsorten (verträgt er nicht), aber er isst nur am WE mittags mit. Bei meinem ersten Sohn (7jahre) wechselt es ständig, aber er probiert wenigstens. Macht der zweite kaum, und das auch erst seit ca 1 Jahr. Ich hab mich damit abgefunden. Er scheint immer noch ein intuitiver Esser zu sein, außer bei Schokolade. 😂 Fleisch isst er auch nicht immer. Wenn es Mal so ne Phase ist, wo ich denke, dass er Mal wieder mehr "gesundes/nahrhaftes" essen müsste, fordert er sich oft z.b. ein großes Glas Milch ein. Ich schau einfach, dass er anderweitig Nährstoffe bekommt. Z.b. Parmesan zu Nudeln/Kartoffeln. Nudeln auch mal Dinkel oder Vollkorn (ach ja, Nudelgerichte mit Sauce schon drin gehen meist auch 😉), backe mit Dinkelmehl, Bratlinge aus verschiedenen Gemüse/Getreide usw. Ich finde diese quetschies eigentlich nicht so toll, aber ab und zu darf es für ihn dann doch eins sein.
Man gewöhnt sich dran und wurschtelt sich da kreativ durch. 😄
Liebe Grüße

8

Hallo, also da war doch mein Sohn diesbezüglich richtig "pflegeleicht"! Ok... dafür hatten wir andere Probleme, ich sage nur: ins Bettgehen... aber gegessen wurde alles. Und auch heute noch kommt er gerne ins Elternhaus zurück und sei es nur um bei Muttern zu essen. Darüber freuen wir uns als Eltern natürlich sehr. Natürlich tendieren wir, also mein Mann und ich, dazu, damals und heute zu vergleichen. Und eigentlich ist es heute noch genauso wie damals, aber m.E. wird heute zu viel durchgehen gelassen. Dazu werde ich mich mal an anderer Stelle auslassen. Vielen Dank für deine Antwort.

LG, Sabine