Sie isst einfach so wenig

Hallo,

mein Töchterchen hat noch nie gut zugenommen und jetzt weiß ich auch warum. Sie isst echt Spatzenportionen. Zumindest in letzter Zeit. Arg viel mehr war es davor aber auch nicht. So kann der Magen gar nicht größer werden. Als ich noch voll gestillt hab, musste ich mir immer anhören, vielleicht hast du zu wenig Milch.

Seit es Beikost gibt und sie sich ja wirklich satt essen könnte, hab ich den Beweis. Sie WILL einfach nicht mehr. Ich würde das ja gern akzeptieren, aber in letzter Zeit isst sie echt sehr wenig. So wenig, dass sie kaum Stuhlgang hat. Mittags ein paar Löffel Brei. Davor hatte sie ne Zeit lang immerhin fast ein halbes Gläschen geschafft. Vom Abendbrei hab ich ihr immer nur die Hälfte gemacht, von dem, was auf der Packung steht. Hat sie nie geschafft. Grad muss ich froh sein, wenn sie überhaupt ein Viertel schafft. Oft nur ein paar Löffel. Als dritte Mahlzeit geb ich ihr jetzt Frühstück, weil ich den GOB am Nachmittag bei ihr sinnlos finde.

Heute hat sie morgens einen viertel Becher Naturjoghurt gegessen, mittags drei Löffel Brei, Nachmittags vllt 4 viertel Scheiibchen Banane und Abends 2 Löffel geriebener Apfel. Babylöffel natürlich. Sonst halt Brust. Aber nicht mehr so oft wie früher. Die will sie nachts grad alle zwei Stunden haben. Eine Freundin meinte demletzt, vllt isst sie so wenig, weil sie weiß es gibt ja die Brust. Aber was soll ich machen?

Sie isst gern so Sachen wie Pfirsich (will sie selber auszuzeln) Hirsekringel, Avocado, Banane und Brot mit Butter in kleine Stückchen geschnitten, aber auch nicht wirklich viel. Aber immerhin macht sie da mit.

Sie wiegt jetzt mit 7 Monaten etwas über 6 kg. Ich weiß jetzt echt nicht, ob ich sie einfach lassen soll und sie sich schon das holt, was sie braucht oder ob ich was unternehmen muss. Aber zwingen kann ich sie ja auch nicht. Ich will sie auch nicht mästen. Unser Arzt meinte sie ist wohl eine zierliche. Ich finde aber wirklich, dass sie sehr wenig isst.

Soll ich sie lassen, wenn sie nichts mehr möchte, ihr immer mal wieder zwischendurch was kleines anbieten oder bei den drei Mahlzeiten bleiben und wenn sie nichts isst hat sie, blöd gesagt, Pech gehabt? Ich will ihr kein falsches Essverhalten antrainieren.

Kann das auch nur eine Phase sein?

Habt ihr Ideen, was ich ihr noch anbieten könnte?

Sie ist aber ein sehr aktives und aufgewecktes Mäuschen.

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Hallo Sandrinchen,

vllt kann ich dich beruhigen.

Mein Sohn war damals sehr ähnlich... er hat erst mit 10 Monaten begonnen Bein ist anzunehmen, davor hat er Muttermilch bekommen, aber auch nie die Menge getrunken, die empfohlen wurden.

Mit der Beikost ging es dann so weiter... mal 2 Löffel hier oder 5 Löffel da, mehr nicht.
Ich habe mich viele Jahre deshalb verrückt machen lassen ... vom 1 Lebensjahr an mussten wir wöchentlich zum wiegen und messen, es wurden zahlreiche Untersuchungen gemacht um eine Gedeihstlrung auszuschliessen.

Irgendwann habe ich für mich erkannt, dass er einfach so ist wie er ist. Er ist nun 6 Jahre, wird am Wochenende eingeschult. Er ist auch bis heute kein guter Esser, aber ich habe das für mich akzeptiert und er holt sich was er braucht.
In Wachstumsphasen ist er oft viel besser, dann wieder nur Spatzenportionen...

Er isst zum Beispiel zum Frühstück 4 Nüsse, eine halbe Banane oder 15 g Müsli/Cornflakes.
Dann bis zum Mittag nichts mehr.
Zum Mittag isst er dann entweder nur die Kartoffeln (1 Ganze) oder nur das Fleisch oder nur das Gemüse.
Zum Kaffee gibt es bei uns oft Obst, auch mal nen Keks.
Abends isst er 1/2 bis 1 ganze Scheibe Brot mit Butter und Gemüse wie Tomate, Paprika, Gurke. Wurst oder Käse isst er nur selten.

Er wog mit 1 Jahr 9 Kilo und hat dann bis zum 2 Lebensjahr nur 1 Kilo zugenommen, dann vom 2 bis zum 3. Lebensjahr 2 Kilo.

Heute wiegt er mit 6,5 Jahren 16/17 Kilo, es schwankt immer etwas.
Er ist sehr zierlich und auch nur 1,14 m groß.

Aber er ist ein gesundes aufgewecktes und interessiertes Kind und nur das ist wichtig!

Je gelassener du damit umgehst, umso besser wird es euch damit gehen. Jeder Druck hat bei uns bis heute nur dazu geführt, dass er noch weniger ist und keine richtige Freude am essen hat.

Viele raten und haben schlaue Tipps... aber das Beste ist, ihr findet euren Weg und hör bitte auf mit anderen zu vergleichen, dass wird dich sonst nur noch mehr verrückt machen.

Liebe Grüße Martina

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Hallo Martina,

vielen Dank für deine liebe Antwort.

Hier ist es genauso. Anfangs gab es die Flasche mit abgepumpter Milch und da hat sie immer nur die Hälfte der empfohlenen Menge getrunken. Die Beikost hat eigentlich gleich gut geklappt. Die Mengen werden nur nicht mehr und grad eher weniger.

Ich will mich ja gar nicht verrückt machen. Ums Gewicht gehts mir eigentlich gar nicht. Da hab ich akzeptiert, dass sie wohl so ist. Unser Arzt sagt auch nichts, obwohl sie auf der 3. Perzentile ist. Lange sogar nur auf der zweiten. Die U4 war am 13.05. und die U5 ist erst jetzt am 20.08. Dazwischen hat er mich nie einbestellt und auch nie gesagt, dass ich zufüttern soll. Ich wollte das machen, aber sie wollte es nicht. Die nimmt bis heute keine Flasche an. Mir geht es eher darum, dass sie ja die Nährstoffe braucht und irgendwann still ich ja nicht mehr.

Dann isst dein Sohn ja echt auch sehr wenig. Aber wahrscheinlich reicht das manchen Kindern dann wirklich. Ich selber war auch sehr dünn als Kind, aber ich hab mehr gegessen, soweit ich weiß.

Sie wird mit 1 Jahr wahrscheinlich nicht mal 9 kg wiegen. Jetzt wird sie erst recht nicht mehr so schnell zunehmen. Aber das muss ich wohl akzeptieren. Hoffe nur, sie bekommt alles, was sie braucht.

Sie ist ja auch gut drauf, sehr aktiv und war noch nie krank. Man macht sich aber halt Gedanken, ob es einen Grund hat, dass sie nichts rein bekommt. Aber ist wohl einfach so, wenn andere Kinder das auch haben.

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Höchstwahrscheinlich wird sie bis weit ins zweite Jahr keine 9kg wiegen. Vermutlich kommt es in unseren Breitengraden häufiger vor, dass Kinder wegen Überfütterung zu hoch in den Perzentilen sind als zu niedrig, weil viele Eltern Schoppen oder Essen als Beruhigungsmittel einsetzen. Natürlicherweise ist die Hälfte aller Mädchen im Alter von einem Jahr unter 9kg.

Ob bei deiner Tochter Mangelernährung vorliegt, muss letztlich ein Arzt beurteilen, das können wir von zuhause aus nicht sehen.

Unsere Tochter war relativ früh mobil. Zu dem Zeitpunkt, wo die meisten anderen Kinder gleich weit waren und mehr Kalorien verbraucht haben, hat sie in den Perzentilen dann auch wieder einiges aufgeholt. Ich bin kein Experte, aber ich denke, gerade der Zeitpunkt, wo Kinder mit robben wohnungsmobil werden, dürfte bei der Gewichtsentwicklung einschneidend sein, der Energieverbrauch muss bei dieser Fortbewegungsmethode ja recht hoch sein.

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Bei meinem Sohn war Beikost auch so naja. 100gr waren so seine max. Portion.
Ich würde sagen, lass sie selbst entscheiden.
Wenn sie Avokado mag, ist z.B. gut, da sind viele gesunde Fette und Kalorien drin ;-)
Mach dir selbst nicht so viel Stress, auch wenn es schwer fällt.
Hast du schon mal eher stückige Sachen probiert bzw Fingerfood? Manche Babys mögen keinen Brei, sondern nur selber essen und stückig.
Sie ist ja auch erst 7 Monate, da muss man keine 3x 200gr Breiportionen pro Tag verdrücken.
Ansonsten kann ich dir das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzales wirklich ans Herz legen. Das hat bei mir ziemlich den Stress rausgenommen.
Mein Sohn hat übrigens mit ca 13 Monaten von einem auf den anderen Tag angefangen alles vom Tisch mitzuessen, und er ist bist heute eigentlich kein schlechter Esser. Er ist zwar immer noch ziemlich dünn (knapp 14kg bei 96/97cm, er ist jetzt knapp 3,5 Jahre), aber er isst normale Portionen und ist quitschfidel.

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Hallo,

mit 100 g wäre ich echt zufrieden. Eine Zeitlang hat sie das auch geschafft nur die letzten Wochen isst sie echt fast nichts mehr. Ein paar Löffelchen halt.
Ja Avocado findet sie voll toll, aber viel isst sie davon auch nicht. Sie nimmt es aber immer an, wenn man ihr was stückiges gibt. Isst halt nicht viel davon. Ich bin grad bei meinem Vater und hab mir vom
Einkauf Gläschen mitbringen lassen. Er hat ab dem 8. Monat mitgebracht. Bin gespannt, ob sie das mag. Ist ja mit mehr Stückchen. Ich will mich auch gar nicht stressen. Es geht mir auch gar nicht um ihr Gewicht, sondern darum, dass sie alle Nährstoffe bekommt, die sie braucht. Ich hab halt Angst, dass sie auch so wenig isst, wenn ich mal nicht mehr stille. Das Buch klingt gut.
Mein Vater meint auch, wenn sie mal richtig essen kann, wird es besser. Ich hoffe es.

Ich wollte heute schon das Frühstück weg lassen und gucken, ob sie dann mittags mehr isst aber meine Schwester meinte ich soll froh sein, über jede Kleinigkeit, die sie isst. Immerhin hat sie die Menge Keksbrei von einem Esslöffel Pulver gegessen und ein bisschen Joghurt.
Ich war als Kind auch voll dünn, das hat sie wohl von mir aber ich hab gegessen. Hab nur nicht zugenommen. Ich konnte essen, soviel ich wollte.

Fit ist sie aber. Hat nur keine Kraft in den Armen, weil sie so dünn sind.

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Manche Kinder brauchen halt einfach weniger.

Meine Grosse hat im Beikostalter immer die empfohlene Menge gegessen und das mit Genuss. Ich hatte halt dann den Vergleich, auch ein Grund, weswegen ich mich mit dem Kleinen Anfangs gestresst habe. Auch wenn das mit dem Vergleichen immer doof ist.

Wenn du stillst, würde ich sie eben soviel es geht noch zusätzlich stillen und ihr eben immer wieder was anderes anbieten. Irgendwann platzt der Knoten.

Mein Sohn liegt übrigens auf der 15.Perzentile. Er kann auch essen ohne Ende, aber besser zunehmen tut er davon nicht. Er ist sehr aktiv.

Und im übrigen ist er heute der bessere Esser! Die beiden sind jetzt 3 und 5. Die Grosse ist sehr wählerisch, ausser ab und zu Kartoffel kein Gemüse, an Obst ist die Auswahl ok. Fisch, Fleisch, Nudeln, Reis usw gehen gut, auch Linsen oder Bohnen zum Teil. Bis zum 2. Geburtstag hat sie fast alles gegessen, und seitdem naja... Dafür isst der Kleine so gut wie alles und probiert auch immer mal wieder neues.

Ich war als Kind eher dürr als dünn, auch so grade an der 3. Perzentile gekratzt. Hab sehr schlecht gegessen. Bin trotzdem gross geworden ;-) Und bin auch kein wählerischer Esser mehr.

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