Ich möchte mein 2. Kind stillen - gibt es sowas wie Hypno-Stilling?

Hallo ihr lieben urbia-Mamis!

Ich versuche mal in wenigen Sätzen meine/unsere Situation zu beschreiben:
Mein Mann (gibt soviel Unterstützung, wie 50Std./Woche zulässt) und ich haben einen 1 1/2 jährigen Sohn, der etwa 4 Wochen lang gestillt wurde, jedoch von Anfang an mit Zufüttern.
Ich hatte keinen Milcheinschuss und das Krankenhauspersonal hat es mir nicht einfacher gemacht, einen bedürfnisorientierten Ansatz zu verfolgen. Wobei ICH selbst damals nichts davon wusste. Neumutter, keine Ahnung vom Tuten und Blasen. Also, eher Anlegen und Stillen.
Zu Anfang der SS damals hatte ich ein inneres Bild von "Ja, nach 4 Monaten hab ich den Kleinen wieder abgestillt und kann wieder voll arbeiten." (Und das Leben nimmt seinen gewohnten Lauf, haha.)
Das ist immer DER Gag.
Aber ich meinte das völlig ernst.
Meine momentane SS neigt sich im Januar dem Ende zu, und nachdem wir im Januar 2017 bereits einen späten Abbruch hatten, soll es das letzte Kind sein. Unsere Sophie möchte ich unbedingt stillen. Dass es bei unserem Theo kaum geklappt hat, hat wohl mehrere Gründe, aber ich denke, diese ursprüngliche Einstellung "abgestillt nach 4 Monaten" hat es stark beeinflusst.
Nachdem mir meine Hebamme damals sagte, es sei evtl. etwas Körperliches, wollte ich das nicht auf mir sitzen lassen und habe mich seitdem sehr viel eingelesen. Eben das ist nun mein Fazit: dass Stillen eine Einstellungssache ist.
Nach unserem späten Abbruch in der 20. SSW hatte ich extra die Abstillpille abgelehnt, und ich milchte tatsächlich. So traurig ich mit allem war, so hat mich das doch mega gefreut, dass es eben doch nicht (nur) etwas Körperliches sein muss.

Mist, jetzt ist es doch ein langer Post geworden.
Meine Frage ist konkret im Titel eigentlich schon gestellt: Hatte jemand evtl. vorher jemand arge Probleme beim Stillen des ersten Kindes, evtl. auch sehr frühes Abstillen, und konnte sich durch Meditation oder Ähnliches auf das Stillen viel offener vorbereiten?
Ich weiß bereits, dass meine Erwartungshaltung nicht starr sein darf und dass ich alles zulassen können muss, auch dass meine Tochter evtl. eine schlechte Trinkerin sein kann.
Aber kennt ihr "Programme" oder Autoren, die sowas in der Art abhandeln? Ich halte mich aktuell an Renz-Polster und Nora Imlau, aber das ist noch nicht ganz das, was ich suche. Lothrop geht schon eher in die Richtung.

Danke vielmals fürs Lesen und für eure Ratschläge, ich bin für jeden einzelnen dankbar!

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Hallo,

beim 1. Kind musste ich auch zufüttern und nach 3 Monaten war nichts mehr da.
Jetzt beim 2. Kind hab ich es einfach versucht und immer wieder angelegt und es funktioniert.
Unsere Maus ist nun 13 Wochen und ich stille voll. Ich glaube beim ersten 1. Kind hab ich mir selbst einfach zuviel Stress gemacht.
Also meine Empfehlung ganz ruhig an alles ran, Stress vermeiden und eine gute Hebamme.
Drücke dir die Daumen das es diesmal klappt.
Gruß Lieschen

2

Hallo!

Ich hatte vor der Geburt unserer Nr. 1 eine tolle Beratung zum Stillen bei der Awo in Gifhorn. Wäre diese tolle Dame nicht bei meinen Stillproblemen ansprechbar gewesen, hätte es sich nicht geklappt. Mein Milcheinschuss kam erst, nachdem eine Blasenentzündung medikamentös behandelt worden war. Nach 14 Tagen war ich auf voll stillen, nachdem mein Baby nach in den ersten 3 Tagen nur noch "Ziegelmehl" ausgeschieden hat und sehr schlapp war. Erkundige dich doch in deiner Umgebung nach solchen Möglichkeiten.

Suche dir Vorbilder zum Stillen, wären meine Schwägerin und mein Neffe nicht gewesen, hätte ich vermutlich gar keinen Zugang zum Stillen gehabt.

Und dann noch die Sache mit dem Wochenbett: Nimm es sehr ernst, halte in den ersten Wochen (damit meine ich garantiert einen Monat, gerne länger) alles von dir fern und kuschele dich (gerne nackte Haut auf nackter Haut) mit deinem Baby ins Bett. Lege es an, so oft es geht.

Meine Damen sind nur 18 Monate auseinander und nach den ersten 8 Wochen Elternzeit hat mein Mann am anderen Ende von Deutschland gearbeitet und kam nur am Wochenende heim. Das Stillen hat dennoch weitaus problemloser funktioniert als bei Nr. 1. Erfahrung, bessere Hebamme, Gelassenheit einer Zweifach-Mami, ...

Ich bin mir sicher, dass du diesmal gute Chancen hast.

Alles Gute,
Gruß
Fox, die nun endlich abgestillt hat

3

Uhr beiden, ganz herzlichen Dank für die Rückmeldung! Eure Erfahrung hilft mir. :)

4

Da möchte ich mich Foxglove gerne anschließen: das Wochenbett ist soooo wichtig.

Ich hatte beim ersten Kind totale Stillprobleme. Komplikationen bei der Geburt, konnte sie erst nach 4 Stunden sehen und dann war lange zu schwach um sie vernünftig halten zu können. Im KH war das Personal nicht besonders hilfreich. Ich bekam veraltete Ratschläge, die einfach für unsere Situation nicht gepasst haben. Dazu wurde ich von der einen Schwester dann als "zu dumm zum Stillen, lassen Sie es lieber, ist besser für ihr Kind" betitelt. Später Milcheinschuss, Babyblues, falsche Stillhaltung, blutige Brustwarzen. Nix hat geklappt.

Hab mich zwei Wochen nur gequält, bis ich dann eine alte Hebamme getroffen habe, die meinte nur: "du schaffst das schon" und "wenn du Stillprobleme hast, musst du dich entspannen. Dein Mann kocht dir mal vernünftige Hausmannskost mit dicker Sauce und schiebt das Baby für zwei Stunden durch die Gegend, damit du schlafen kannst".

Das war alles, was ich gebraucht habe. Ich habe mir YouTube Videos angeschaut über Anlegetechniken, und habe gelernt im Liegen zu Stillen. Nackter Oberkörper, nacktes Baby, viiiiel kuscheln. Ich bin einfach im Bett geblieben. Mein Mann wurde als Essenslieferant angestellt. Und zum KiWa schieben, wenn ich mal Zeit für mich brauchte. Ich habe zig Serien und die ganzen Olympischen Spiele übers Tablet geschaut (Kopfhörer, Bildschirm so, dass das Baby nichts sehen konnte).

Bei uns war nämlich eines der Hauptprobleme, das unser Töchterchen extrem langsam getrunken hat. Sie brauchte sage und schreibe 45 Minuten. Alle 2 Stunden. Im KH wurde mir gesagt: 10 Minuten pro Seite, dann abdocken und alle 4 Stunden wiederholen. Ich saß also tatsächlich mit Timer da und habe sie nach 10 Minuten von der Brustwarze abgehebelt. Sie hatte aber einen starken Saugreflex - kein Wunder, dass meine Brustwarzen dann irgendwann bluteten. Nachdem ich dann einfach im Liegen gestillt habe, war alles viiiel entspannter. Sie durfte so lange und so oft trinken wie sie wollte, nahm gut zu, meine Brust heilte. Alles super.

Ich habe letztendlich nach 12 Monaten abgestillt. Als ihr kleiner Bruder geboren wurde, habe ich im KH nur gesagt: "von euch brauche ich keine Stilltipps, ich kann das alleine." Und er hat auch gleich im Kreißsaal getrunken. Er war übrigens ein Schnelltrinker. 5 Minuten und fertig. Und hat nur 50g Gewicht verloren, dann ging es schon wieder aufwärts. Ihn habe ich auch 12 Monate gestillt und hatte nie irgendwelche Probleme.

Stillen ist wirklich ne Einstellungssache. Nimm dir Zeit, dann wird das schon 😊

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Liebe Mezzyhair danke auch für deinen Beitrag. Das Krankenhauspersonal hat anscheinend tatsächlich sehr unterschiedliche Ansichtsweisen, wie man einer neuen Mutter helfen kann, ihr Kind zu ernähren, per stillen. Es tut mir leid, dass auch Du diese negative Erfahrung machen musstest. Ich musste sie in etwa auch so erleben.
Daneben danke ich dir für den erneuten Tipp mit dem Wochenbett, das werde ich auf jeden Fall in meiner Prio-Liste ganz oben setzen. Danke schön!

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Hallo,
ich kenne kein Hypno-Stilling :D aber ich kann dir nur von mir erzählen.
Bei meiner Tochter 2009 hatte ich das stillen nach wenigen Tagen aufgeben... ich habe mich verunsichern lassen, meinem Körper nicht vertraut und war viel zu ungeduldig.
Nun bei meinem Sohn (9 Wochen alt) habe ich mich von Anfang an einfach drauf eingelassen und akzeptiert dass es vorerst meine Hauptbeschäftigung sein wird ihn zu stillen. Da ich ambulant entbunden habe gab es dieses Mal auch kein Problem mit den wechselnden Schwestern und manchen blöden Ratschlägen. Ich habe mich die ersten Tage /Wochen einfach mit ihm aufs Sofa verkrümelt, gekuschelt, gestillt, genossen :) man muss sich halt von seinem gewohnten Lebensrhythmus verabschieden... das geht auch mit einem größeren Kind wenn man genug Unterstützung hat.
Heilwolle kann ich dir sehr empfehlen - ich hatte trotz Dauerstillen keine wunden Brustwarzen. Außerdem : durchhalten, nur auf dich und dein Baby hören und deinen Mutterinstinkten vertrauen! Ärzte - und Hebammenratschläge immer hinterfragen, du kennst dich und dein Baby am besten!
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und eine wundervolle Stillzeit!
Liebe Grüße

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Hallo Cila!
Heilwolle, geht klar! 👌
Ich danke auch dir für den Einblick in deine Stillerfahrung.
Ich möchte gern regelmäßig zu Treffen der LaLeche League bei uns in der Stadt gehen, da hab ich mich bereits mehrfach sehen lassen und empfand das total entspannt, hilfreich und spannend, der Themen wegen.
Danke nochmal!


PS: ich dachte an Hypno-Birthing und hab's dann einfach auf's Stillen draufgepackt. 😀

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Hallo,

ich habe meine Zwillinge 10 Monate pumpgestillt, trotz 7 Wochen zu früher Geburt und schwerem Hellp-Syndrom. Unser Baby stille ich nun seit 5,5 Monaten voll. In beiden Stillzeiten fand/finde ich eine gute (!) Stillberaterin unersetzlich. Schau schon in der Schwangerschaft, wer da für dich in Frage kommt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst Hebammen oft nicht wirklich Ahnung vom Stillen haben.
Außerdem kann ich dir das Stillbuch von Hannah Lothrop sehr empfehlen. Es geht zwar nicht direkt in Richtung hypno stillen 😉 Aber es hat meine innere Haltung zum Stillem sehr positiv beeinflusst.

Alles Gute!

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Danke liebe Walli!
Genau, die Lothrop lese ich,jetzt zum zweiten Mal.
Meine Hebamme ist glaub ich ganz gut, sie ist SEHR auf's Stillen eingestellt ;)

Danke auch für deinen Einblick, vor allem wegen der speziellen Hellp- und Zwillingssituation. 🙏

10

Hu Hu

Zur Literatur kann ich leider nichts sagen, aber was beim stillen super wichtig ist, ist der richtige BH. Hört sich blöd an ist aber so. Kann dir nur empfehlen nach dem KH Aufenthalt in ein Wäsche Geschäft zu gehen und gescheite BHs zu kaufen. Kann die von Anita sehr empfehlen. Zu lockere BHs machen Wunde Brustwarzen, zu enge BH reduziert die Milchmenge und können einen Milchstau verursachen.

Eine guter BH inkl. Beratung ist gut investierte Zeit und Geld. Und hilft ungemein.
Hätte ich auch vorher nicht geglaubt