Wie handhabt ihr das?
Ich muss sagen von unserer großen Tochter waren wir sehr verwöhnt, was das Essen angeht. Außer ein paar ausgewählten Dingen isst sie wirklich fast alles und nur selten verweigert sie oder macht Quatsch am Esstisch (höchstens wenn sie nicht hungrig war oder ist)
Meine Kleine macht mich so langsam aber sicher etwas "fertig"...
Sie ist knapp 1,5 Jahre alt und hat bis vor Kurzem immer gut gegessen und schon früh vom Familientisch.
Grade ist der Wurm drin. Sie spuckt alles aus, spielt nur noch damit herum, hampelt im Stuhl, isst so gut wie gar nichts, zerrupft alles und schmeißt es auf den Boden. Außerdem spielt sie Springbrunnen und spuckt mit Wasser herum... (macht mich waaaaahnsinnig!)
Ehemals geliebte Speisen werden mit Heulattacken quittiert.
Ja, Kinder untersuchen Essen aber all das was wir essen hat sie schon 200 Mal zerrupfen, schmeißen usw dürfen... irgendwann muss mal gut sein. Selbst essen klappt manchmal aber meist demoliert sie den Esstisch mit ihrer Gabel.
Nun bin ich so, dass ich sage ich koche auch nicht extra NUR das was sie 100 % gern mag. Wenn sie etwas nicht essen will, hat sie eben Pech gehabt? Mich ärgert es zwar aber andererseits kann ich ja auch nicht hellsehen, was sie an welchem Tag ausspuckt und was nicht! (Das variiert sehr stark...)
So kommt es, dass sie manche Mahlzeiten fast ganz ausfallen lässt.
Mich würde mal interessieren, wie ihr das so handhabt?
In der Krippe isst sie angeblich immer super... naja was sollen sie anderes sagen?
Ich weiß, dass Kinder solche und solche Phasen haben beim Essen... aber ich sehe es nicht ein, jeden Tag für sie etwas extra zu machen. Zumal es ja sein kann, dass gerade DAS dann verkehrt ist.
Und bei jeder Mahlzeit dieses Theater zu haben macht mich rasend. Ich kann es nicht ausstehen, wenn beim Essen so ein Fokus auf einem Kind liegen muss, weil sie mal wieder nur Unsinn macht. Am liebsten würde ich sie manchmal sofort auf den Boden setzen und sagen: das wars jetzt. So nicht!
Aber das geht ja auch nicht... bzw bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob sie das in dem Alter wirklich versteht. Ich versuche sehr bedürfnisorientiert zu sein aber was bitte soll es für ein Bedürfnis sein, am Esstisch jedesmal den Hampelmann zu spielen?
Will sie die volle Aufmeksamkeit? Ich bin ratlos... wir haben alle schon keine Lust mehr aufs Essen :(
Natürlich wird es noch schlimmer wenn sie müde ist... aber auch so ist es anstrengend.
Ich möchte eine schöne Situation am Esstisch und kein Meckern und Maulen. Sie soll ja nicht von heut auf morgen perfekte Tischmanieren an den Tag legen aber ich kann doch wohl erwarten, dass sie:
- nicht ständig alles ausspuckt und dann damit spielt
- Spingbrunnen spielt
- Essen nur zermatscht
- Essen in ihren Becher schmeißt
- mit der Gabel den Tisch demoliert
- im Stuhl ständig versucht aufzustehen
- Essen wie Knete benutzt
- sich mit Wasser aus ihrem Becher duscht
... mehr fällt mir grad nicht ein.
Es ist nicht so, dass ich nicht all das schon 1000 Mal erklärt oder "Nein" gesagt hätte.
Wie seht ihr das? Was kann ich tun um diese Probleme einigermaßen in den Griff zu kriegen?
Und jeder der nun schreiben will, sie solle mehr matschen dürfen oderso: nein. Wir sind täglich draußen und sie matscht was das Zeug hält. Ihr Essen durfte sie im ersten Lebensjahr ausgiebig untersuchen. Es muss mal Schluss sein!
Hilfe. :(
Liebe Grüße
Terror-Familientisch
Hallo,
du sagst, du erziehst bedarfsorientiert. dann würde ich überlegen welches Bedürfnis bei ihr UND bei dir ist. Ehrlich gesagt hätte ich zb. jetzt kein Problem mit den Dingen die du beschrieben hast. Dein Kind ist 1,5 Jahre alt. Da ist alles noch spielen, Aufmerksamkeit, Bindung.
Außerdem ist sie in der autonomiephase, da merkt sie so langsam überhaupt dass sie ein eigenständiger Mensch ist, der selbst Sachen entscheiden kann. Gerade im Bezug auf den eigenen Körper, essen, etc.
Bei der Essenauswahl würde ich zb bei Sachen vorgeben und sie auswählen lassen. Also zb "Was sollen wir heute Abend kochen? Spaghetti oder Kartoffeln?". So habt ihr beide das Gefühl an der Essensplanung beteiligt zu sein.
Dann würde ich schauen, dass sie auch wirklich hunger hat. Spielt sie weil sie vll gar keinen hunger hat?
Mit dem Springbrunnen würde ich ihr einfach immer nur ein paar schluck Wasser anbieten. Ist der Becher leer gibt es wieder einen schluck.
und allgemein würde ich dir raten "nicht gewolltes" auch nicht zu beachten.
Nicht so gut finde ich die Idee mit dem drohen und dann dem Kind das Essen wegnehmen. Denn wie du schon vermutet hast können Kinder in diesem Alter damit nichts anfangen. Sie verstehen es nicht. Denn Empathie kommt erst mit ca. 3 Jahren. Sie weiß also auch einfach gar nicht, dass es dich ärgert. Hast du sie eigentlich schon mal gefragt warum sie dass macht? In dem Alter erklären sie ja manchmal schon ihre Beweggründe.
Und eben ganz wichtig auch für dich, warum ist dir dass schöne Essen "wichtiger" als die Verbindung zu deinem Kind? Ich verstehe schon, dass du gerne zusammen gemütlich essen möchtest, aber das geht wohl im Moment nicht. Was stört dich daran?
Hast du vielleicht Angst, dass dein Kind dir auf der Nase rumtanzt? Oder hat man dir noch beigebracht, dass man mit Essen nicht spielen darf? Oder wünscht du dir einfach nur diese Zeit um runter zu kommen?