Woran merke ich dass ich zufüttern muss?

Hallo urbis,
meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt und wird noch voll gestillt. Ich will sie auch gern noch weiter voll stillen doch hört man ja immer so Sachen wie: ab dem 6. Monat muss man zufüttern weil die Eisenreserven aufgebraucht sind. Doch irgendwie glaube ich das nicht so ganz weil es mit Sicherheit Frauen gibt die länger als 6 Monate voll stillen und deren Kinder keine Mangelerscheinungen bekommen haben.
Woran merke ich dass ich zufüttern muss?
Danke für Eure Antworten
Ute
mit Elisabeth, die ordentliche Speckarme und Speckbeine vom Stillen bekommen hat

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Hallo Ute,

Sara wird in acht Tagen 10 Monate alt und wird immer noch voll gestillt, weil sie das so will.

Sie verweigert jegliche Beikost, bis auf ein Stückchen Brot hier und da, das sie aber selbst festhalten muß.

Ich dachte auch, ich müßte nach dem 6. Monat anfangen, aber sie wollte einfach nicht. Meine Stillberaterin meint, die Geschichte mit den Eisenreserven wäre überholt. Die Milch stellt sich immer noch auf die Bedürfnisse des Kindes ein. Ihr fehlt also nichts.

Biete ihr einfach mal was an und wenn sie nicht will, dann warte einfach ab, bis Du denkst sie ist soweit. Bloß keinen Streß machen oder Druck aufüben, das bringt rein gar nichts.

VLG Steffi + #baby Sara

PS. Sara ist auch ziemlich speckig #freu

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hi ute,

mein marvin wird am sonntag 6 monate und seit vergangenen freitag bekommt er mittags pastinaken. ist mir total schwer gefallen, weil ich leidenschaftlich gerne stille.

ABER: das ewige gemeckere, wenn er mich mit etwas essbarem gesehen hat, das hinlangen auf alles, was am tisch stand, mir jeden bissen vom löffel runter schauen ging mir schon so auf den keks, dass ich beschossen habe, ihn einfach mal kosten zu lassen.

und siehe da, am 3. tag hat er schon ein halbes gläschen pastinaken verdrückt. heute früh hat er mich mit meiner müslischale gesehen und war auch gleich der meinung, das gehört ihm! papa musste dann mit dem kleinen den tisch verlassen, sonst wär ich wahrscheinlich jetzt noch nicht fertig ;-)

die restlichen mahlzeiten wird er noch gestillt, tee oder wasser mag er sowieso nicht, also wird es sicher noch mindestens 4 monate dauern, bis wir evtl. nicht mehr stillen. das überlasse ich ihm. und wenn es ein jahr oder länger dauert ist es mir auch egal!

lg, kerstin & marvin (der jetzt gottseidank einschlafen konnte!)

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Hallo,

das mit den Eisenreserven, die ab ca. sechs Monate aufgebraucht sein können, hat seine Richtigkeit. Nun ist es natürlich nicht so, dass es bei jedem Baby mit exakt sechs Monaten "klick" macht und der Eisenwert in den Keller geht - aber es KöNNTE halt passieren. Daher würde ich den Eisenwert mal abklären lassen, wenn Dein Baby schlapp wirkt, viel schläft, blass ist etc.

Warum möchtest Du denn noch nicht mit Beikost beginnen? Ich denke, mit sechs Monaten sollte man einem Kind Beikost durchaus mal anbieten. Mit Betonung auf ANBIETEN. Wenn es den Brei gut annimmt, gern isst, nicht mit der Zunge wieder hinausschiebt und keine Verdauungsprobleme bekommt, ist es auch reif für Beikost und ich würde sie ihm nicht verwehren.

Wenn das Kind hingegen den Löffel rigoros ablehnt oder aber sich nur für 2-3 Löffelchen begeistert um dann den Kopf wegzudrehen (wie meine Tochter es bis zum Alter von ca. 10 Monaten getan hat...), passt Du Dich halt einfach dem Rhythmus Deines Kindes an und gibst ihm weiterhin die gute Muttermilch.

LG
lilas

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Ein paar Infos zum Eisen bei Stillkindern:

Aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL:

"Bei gestillten Babys ist eine Anämie (also ein Eisenmangel) selten. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Bei der Geburt hat ein gesundes, voll ausgetragenes Baby große
Eisenvorräte, die für die ersten Lebensmonate ausreichen, in denen es voll gestillt wird.

Der Eisengehalt der Muttermilch ist zwar gering, er wird aber sehr gut
verwertet (zu 49 % im Gegensatz zu 10 % des Eisens bei Kuhmilch und 4 % bei mit Eisen angereicherter Flaschennahrung!) Der hohe Laktose- und Vitamin-C-Gehalt der Muttermilch trägt zu der Eisenaufnahme bei.

Gestillte Babys verlieren kein Eisen durch ihren Darm, wie es bei mit
Flaschennahrung ernährten Babys vorkommt. Flaschennahrung ruft Fissuren (=feinste Haarrisse) in der Darmwand hervor.

Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat UND das leicht zu
verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen für gewöhnlich aus, um den Eisenwert auch noch weit ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereichs zu halten. (10,2 bis 15m/dl)
(Pisacane, 1995, Duncan 1985, Siimes 1984, McMillan 1976)


Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhielten, ergab, dass Babys die sieben Monate und länger (!) ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem und auch zwei Jahren deutlich höhere Eisenwerte aufwiesen als jene Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten.
(Pisacane, 1995)


Die Forscher fanden bei den Babys, die die mindestens sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie (also Eisenmangel) während des ersten und zweiten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während mindestens der ersten sieben Lebensmonate das Risiko der Anämie senkt. Daher lautete ihre Empfehlung, .... mindestens sieben Monate lang ausschließlich gestillt werden sollte.
Mindestens, nicht höchstens!!!

Bei einigen der Babys, die vor ihrem siebten Lebensmonat mit fester Kost zugefüttert wurden, wurde an ihrem ersten Geburtstag eine Anämie festgestellt. (!) Frühes Zufüttern oder gar Ersetzen von Still"mahlzeiten", wie es oftmals empfohlen wird, ist also eher kontraproduktiv für einen guten
Eisenspiegel!


Der Eisengehalt der Muttermilch wird weder durch die Eisenmenge in der Nahrung der Mutter noch durch von ihr eingenommene Eisenpräparate beeinflusst (Vuori, 1980)."


LG,

Kai Anja

6

Na dann... Wieder etwas dazugelernt. #aha

LG
lilas

5

Hallo,

Du kannst noch weiterstillen.

Es gibt viele Kinder, die wollen erst viel später Beikost essen.
Johanna wurde auch 7,5 Monate voll gestillt.
Sie hat sich wirklich bemerkbar gemacht, als sie Beikost wollte.

Zum Eisenmangel habe ich eben schon Lilas geantwortet.
Also keine Panik.

Woran man merkt, dass ein Baby Beikostbereit ist?

Im "Handbuch für die Stillberatung", Hrsg. La Leche Liga Deutschland e.V., 1. Auflage, Sept. 2000, heißt es:
"Anzeichen dafür, dass das Baby alt genug für feste Nahrung ist:

* Es ist in der Lage, aufrecht zu sitzen.

* Der Zungenstreckreflex, durch den das Baby automatisch feste Nahrung aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt.

* Es zeigt Bereitschaft zum Kauen.

* Es kann selbständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken.

* Es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt."

Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei VIELEN später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko.

LG,

Kai Anja